ARRIBA V11.1: (Bauabrechnung) Nachtragsangebote des AN einpflegen Leitfaden für Rheinland-Pfalz Stand 17.07.2006 Der Leitfaden " ARRIBA: Nachtragsangebote des AN einpflegen" dient als Beispielsammlung für den LSV - Rheinland-Pfalz. Der Leitfaden hat keinen Anspruch auf Verbindlichkeit. Er soll den Prüfern der Bauabrechnung vermitteln, wie Nachtragsangebote in ARRIBA eingebracht werden können. Zuletzt bearbeitet: Harald Knieper Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz E-Mail: Harald.Knieper@lsv.rlp.de
Allgemeine Beschreibung der Aufgabe Dieser Leitfaden dient zur Übersicht wie Nebenangebote des AN in ARRIBA des AG eingebracht werden. Der Leitfaden ist unverbindlich und dient als Beispiel. Der Leitfaden wurde für den Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz erstellt. Nebenangebote werden überwiegend durch den Auftragnehmer für den Auftraggeber erstellt. Bei der Beauftragung der Nebenangebotsleistungen sind diese auch nach 14 VOB/B abzurechnen. Daher muss die Form der Nebenangebote vorab definiert werden. Die Form kann in den BVBen oder der Vereinbarung zur Bauabrechnung definiert werden. Hierbei müssen die Bedingungen des Hauptvertrages erhalten bleiben. WICHTIG: Wichtig ist die Abstimmung der Ordnungsziffern zwischen AN und AG, da die Abrechnungsdaten sich auf die Ordnungsziffern berufen. Die Ordnungsziffern dürfen nicht geändert werden! Abstimmung der Ordnungziffern Der Auftragnehmer sollte die Nebenangebote in der gleichen Form einreichen, wie er vom Auftraggeber das Hauptangebot in elektronischer Form erhalten hat. Vorschlag für die BVBen oder zur Vereinbarung zur Bauabrechnung: Nachtragsangebote sind dem Auftraggeber zusätzlich zur schriftlichen Ausführung auf Datenträger zu übergeben. Die Datenträger sind eindeutig zu kennzeichnen. Die Nachtragsangebote sind im Übergabeformat GAEB 90 (Regelungen für den Datenaustausch Leistungsverzeichnis Stand 1990) in der Datenart KE 85 (Nachtragsangebot) oder KE 86 (Auftragsleistungsverzeichnis) zu übergeben. Die Nachtragsangebotspositionen müssen die gleiche OZ-Gliederung wie das Hauptleistungsverzeichnis erhalten. Wenn nichts anderes bestimmt ist, dann erhält die OZ-Gliederung folgende Struktur 11.22.PPPPI. Abschnitt 2 Ziffern (numerisch), Unterabschnitt 2 Ziffern (numerisch), Position 4 Ziffern (numerisch), Index 1 Ziffer (numerisch). Die Nummerierung der Ordnungsziffer (Positionsnummer) ist grundlegend mit dem Auftraggeber vorab abzustimmen und kann in der Vereinbarung zur Bauabrechnung festgeschrieben werden. (Beispiel zur Vereinbarung des 1. Nachtragsangebotes: 90. Nachtragsangebote 90.01 Nachtragsangebot Nr.1 90.01.0001 Nachtragsposition Nr. 1 90.01.0002 Nachtragsposition Nr. 2 90.01.0003 Nachtragsposition Nr. 3 90.02 Nachtragsangebot Nr.2 90.02.0001 Nachtragsposition Nr. 4 Die Nummerierung der Ordnungsziffer (Positionsnummer) ist auch bei entfallenden Positionen beizubehalten. Nicht beauftragte Nachtragsangebotspositionen sind mit ENTFÄLLT zu kennzeichnen.
Nebenangebot des AN als *.d86-datei Der Auftragnehmer übergibt dem Auftraggeber das Nebenangebot in Dateiform (zusätzlich zur Schriftsatz). Hierfür muss der Auftragnehmer das Nebenangebot in seinem Abrechnungsprogramm angefertigt haben. Der AN exportiert aus seinem Abrechnungsprogramm das Auftragleistungsverzeichnis einschl. Nebenangebotspositionen. Der Export erfolgt als GAEB 90, D86-Auftragleistungsverzeichnis, mit füllenden Nullen. Beispiel für das Programm ARRIBA: Der AN übergibt die d86-datei dem Auftraggeber. Anmerkung: Der Inhalt einer d86-datei kann mit nahezu jedem Editor betrachtet werden. Übersicht zum Import der Nebenangebote des AN als D86-Datei beim AG Anmerkung: Der AG benötigt nur die Positionen des Nebenangebotes. In der D86-Datei befinden sich jedoch alle Positionen des Vertrages. Allgemeine Vorgehensweise zum Import von Nachtragspositionen des AN: - Der AN übergibt dem AG die Nebenangebote als d86-datei. - Die Nebenangebote werden als Dummy-Datei beim AG in ARRIBA importiert. - Der AG stellt die Nachtragsnummer in ARRIBA ein. - Die Kopieroptionen werden vom AG eingestellt. - Aus dem LV des AN werden die betreffenden Positionen kopiert. - Die kopierten Positionen werden in das LV des AG eingefügt. Alternativ muß eine genaue Abstimmung zwischen den Daten des AN und des AG stattfinden. Als Mindestanforderung für die Abrechnung muss die OZ gleich sein. Allgemeine Vorgehensweise zum Abrechnen von Nachtragspositionen: - Die Positionen werden als Nachtragspositionen gekennzeichnet. - Die Nachtragspositionen werden dem Grunde nach gewertet. - Die Nachtragspositionen werden der Höhe nach gewertet.
Nebenangebote werden beim AG als Dummy-Datei in ARRIBA importiert. Importieren Sie die d86-datei des Auftragnehmers in Ihre Vergabeeinheit. Vergabeeinheit (Auftr) markieren, rechte Maustaste, Import LV Es erscheint ein neues LV unter der betreffenden Vergabeeinheit. In diesem LV befinden sich die Nachtragsangebote. Neues LV des Auftragnehmers als Dummy-LV mit den Positionen des Nebenangebotes Der AG stellt die Nachtragsnummer in ARRIBA ein In ARRIBA kann einer Position die Kennung Nachtrag übergeben werden. Um welchen Nachtrag es sich handelt, muss vorab in ARRIBA festgelegt werden. Vorgehensweise: - Markieren Sie die Vergabeeinheit (Auft). - Wechseln Sie zur Registerkarte Nachträge. - Drücken Sie die rechte Maustaste im weißen Feld. - Wählen sie das Kontextmenü Neu. - Geben Sie dem Nachtrag eine passende Bezeichnung. Register Nachträge Rechte Maustaste NEU
Die Kopieroptionen werden eingestellt Was möchten Sie kopieren? Die OZ darf sich gegenüber dem Auftragnehmer nicht ändern, die Mengen dürfen beim Kopiervorgang nicht auf Null gesetzt werden, usw. Daher müssen im LV Kopieroptionen eingestellt werden. Vorgehensweise: Öffnen Sie das LV des Auftragnehmers (Rechte Maustaste/Öffnen oder Doppelklick). LV des AN markieren Rechte Maustaste / Öffnen Es öffnet sich das LV des AN in einem neuen Fenster. Wählen Sie das Menu / Extras / Optionen. Menu Extras / Optionen Es öffnet sich ein Dialog für die Optionen: Wichtig OZ vollständig übernehmen Optionen: OZ: Vollständig übernehmen, Mengen übernehmen, Preise übernehmen. Kopieroptionen
Aus dem LV des AN werden die betreffenden Positionen kopiert Markieren Sie die Positionen (oder Unterabschnitte / Abschnitte) im Leistungsverzeichnis des Auftragnehmers welche Sie kopieren möchten. Vorgehensweise: Wechseln Sie zur Tabellenansicht (Menu / Ansicht / Tabellenansicht). Öffnen Sie die LV-Leiste (Exploreransicht) so weit, dass Sie die Positionen für Ihre Kopie auswählen können. Markieren Sie die betreffenden Positionen, Unterabschnitte oder Abschnitte. Beispiel Markierung des Abschnittes 90: Kopieren Sie die markierten Nachtragsangebote. (Menu / Bearbeiten / Kopieren): Verlassen Sie das Leistungsverzeichnis des Auftragnehmers (Fenster schließen).
Die kopierten Positionen werden in das LV des AG eingefügt. Öffnen Sie Ihr eigenes Leistungsverzeichnis: Es öffnet sich ein neues Fenster mit Ihrem Leistungsverzeichnis. Wählen sie die Stelle unter der die Positionen / Unterabschnitte / Abschnitte kopiert werden sollen. Fügen Sie die zuvor kopierten Positionen in Ihr Leistungsverzeichnis ein. Menu / Bearbeiten / Einfügen: Sie erhalten eine Meldung, welche Sie mit OK bestätigen. Die Positionen / Unterabschnitte / Abschnitte wurden eingefügt. Die neu eingefügten Teile werden als Nachtragspositionen gekennzeichnet [N1] Die neu eingefügten Teile werden als Nachtragspositionen gekennzeichnet.
Erläuterung zur Registerkarte Nachträge: Wechseln Sie in die Ansicht Einzelansicht (Menu / Ansicht / Einzelansicht). Sie sehen nun rechts die Registerkarten. In den Registerkarten können sie mehr Informationen entnehmen als in der Tabellenansicht. Menu / Ansicht / Einzelansicht Wählen Sie die Registerkarte Nachträge aus. Registerkarte Nachträge Position / Unterabschnitt oder Abschnitt auswählen Haken als Kennzeichen für Nachtragsposition. Ggf nachträglich setzen Nachtragsnummer Auswahl mit F3-Taste
Beispiel für die Registerkarte Nachträge bei Pos. 90.01.0001: Die Position 90.01.0001hat eine Kennung [N1 XA]. Die Kennung N bedeutet, dass der Haken Nachtragspos. im Register Nachträge gesetzt ist. Die Kennung 1 bedeutet, dass es sich um die Nachtragsnummer 1 handelt. Die Kennung XA bedeutet, dass die Position für die Abrechnung gesperrt ist. Siehe Registerkarte Zusätze. Kennung [XA] = zur Abrechnung gesperrt. (Den Haken bitte nicht in der Registerkarte Zusätze abändern, sondern in der Registerkarte Nachträge.) Die Nachtragspositionen werden dem Grunde nach gewertet. Grundsätzlich erhalten alle Nachtragsangebote den Status erkannt und zur Abrechnung gesperrt. Kommt eine Position nicht zur Ausführung (Beauftragung), dann erhällt diese Position den Status Entfällt auf der Registerkarte Zusätze. Entfällt Entfallende Positionen dürfen auch für die Fertigung der Nachtragsverträge nicht gelöscht werden. Sollten entfallende Positionen dennoch zur Ausführung kommen, dann muß der Haken Entfällt entfernt werden (ggf. 18 Abs.2 VOB/B).
Wird eine Nachtragsposition dem Grunde nach anerkannt, dann erhällt die Position den Status Sachlich anerkannt auf der Registerkarte Nachträge. Auf der Registerkarte Zusätze wird der Status zur Abrechnung gesperrt automatisch aufgehoben. Sachlich anerkannt Die Nachtragsposition ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht der Höhe nach verhandelt. In der Praxis ist es üblich auf den angebotenen Einheitspreis einen Abschlag zu einzubehalten. Auf der Registerkarte Nachl./Pau. können Sie einen Einbehalt auf die Position festlegen. Registerkarte Nachl./Pau Einbehalt im Feld Nachlass definieren. Beispiel hier: 20 v. H. als Preisnachlass auf die Position 90.00.0001.
Die Nachtragspositionen werden der Höhe nach gewertet Wenn die Nachtragspositionen verhandelt sind, dann erhalten diese die Kennung Genehmigt auf der Registerkarte Nachträge. Genehmigt Löschen Sie ggf. den vorab definierten Preisnachlass aus der Registerkarte Nachl./Pau. heraus. Registerkarte Nachl./Pau Das Löschen des Einbehaltes bitte nicht vergessen. Tragen Sie den vereinbarten Einheitspreis in die Registerkarte Grunddaten in das Feld EP ein. Registerkarte Grunddaten Die vertraglich definierten Einheitspreise eintragen.
Dummy-LV des Auftragnehmers löschen Das Dummy-LV des Auftragnehmers, aus dem die Nachtragspositionen kopiert wurden, kann gelöscht werden. Markieren Sie das Leistungsverzeichnis des AN und löschen es [Entfernen-Taste] oder Kontextmenü Löschen. Projektebene: Das überflüssige Leistungsverzeichnis des AN herauslöschen. Weitere Nachtragsangebote Wie vor. Nachtragspositionen von Hand anlegen Siehe Schulung Ausschreibung. Siehe Schulungsunterlagen der Straßenbauverwaltungen für ARRIBA AVA II Ausschreibung.pdf. Siehe ARRIBA-Hilfe. A C H T U N G! Wenn die Nachtragspositionen von Hand angelegt werden, dann muss sicher gestellt werden, dass die Daten auf den Rechnern beim Auftraggeber und beim Auftragnehmer gleich sind. Es ergibt sich ein hoher Abstimmungsbedarf.