Thema: Die Einheitengruppe des Restklassenrings /n

Ähnliche Dokumente
Seminar zum Thema Kryptographie

Lineare Algebra I 5. Tutorium Die Restklassenringe /n

4. Übung zur Linearen Algebra I -

3-1 Elementare Zahlentheorie

Kongruenzen und Restklassenringe. 2. Kongruenzen und Restklassenringe

C: Algebraische Strukturen

30 Ringe und Körper Motivation Definition: Ring. Addition und eine. Häufig gibt es auf einer Menge zwei Verknüpfungen: eine

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschläge zur Klausur vom Aufgabe 1 (6 Punkte)

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 4: Zahlentheorie

1 Algebraische Strukturen

Halbgruppen, Gruppen, Ringe

Der kleine Satz von Fermat

Das Lemma von Gauß und Quotientenringe

Einführung in die Algebra

Teilbarkeitslehre und Restklassenarithmetik

Definition 153 Sei n eine fest gewählte ganze Zahl 0. Für jedes l Z heißt die Menge

IT-Security. Teil 9: Einführung in algebraische Strukturen

Leseprobe. Rolf Socher. Algebra für Informatiker. Mit Anwendungen in der Kryptografie und Codierungstheorie. ISBN (Buch):

Literatur und Videos. ISM WS 2017/18 Teil 4/Algebren

Bemerkungen. Gilt m [l] n, so schreibt man auch m l mod n oder m = l mod n und spricht. m kongruent l modulo n.

3. Ringtheorie. 3.1 Definition, Ideale, Kongruenzen

IT-Sicherheitsmanagement. Teil 4: Einführung in algebraische Strukturen

1 Der Ring der ganzen Zahlen

Modulare Arithmetik. 1. Betrachte für k 2 Z die Menge k + nz:

Kap. II Ringe und Körper

Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1. (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K }

3.5 Ringe und Körper. Diese Eigenschaften kann man nun auch. 1. (R, +) ist eine kommutative Gruppe. 2. Es gilt das Assoziativgesetz bezüglich.

Einführung in Algebra und Zahlentheorie

EINFÜHRUNG IN DIE ALGEBRA Proseminar SS Übungsblatt für den

Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen 168/558 c Ernst W. Mayr

Kapitel 2. Elementare Zahlentheorie Primfaktorzerlegung

Körper- und Galoistheorie

für alle a, b, x, y R.

Inhalt der Vorlesung Elemente der Algebra und Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm TU Dresden SS Grundlegende Definitionen (Wiederholung)

Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS Zahlentheorie. Vorlesung 4. Die Restklassenringe Z/(n)

Algebra für Informationssystemtechniker

Wir betrachten jetzt algebraische Strukturen mit zwei inneren Verknüpfungen Definition (Ring) Ist R eine Menge mit zwei inneren Verknüpfungen

Mathematik für Informatiker I,

Serie 2: Relationen, Abbildungen, Mächtigkeit, Gruppen

3 Allgemeine Algebren

Mathematische Strukturen

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Gruppen)

Man schreibt auch a b statt a + ( b). Beispiel A = {0,1,2,3} als abelsche Gruppe

Kapitel III Ringe und Körper

Polynome und endliche Körper

1 Der Ring der ganzen Zahlen

Elemente der Mathematik - Sommer 2017

Die Ringe Z n. Invertierbare Elemente ( Einheiten ) für n > 0 wird auf Z n = {0, 1, 2,..., n 1} definiert: n : Z n Z n Z n : (a, b) (a b) mod n

Mathematik I für Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik (Diskrete Mathematik) im Wintersemester 2015/16

Einführung in die Algebra

Algebraische Strukturen. Idee. Gruppen, Ringe, Körper... (Teschl/Teschl Abschnitt 3.2, siehe auch Kap. 4)

Lineare Algebra I (WS 13/14)

a(b + c) = ab + ac und (a, b) (c, d) a + d = b + c definiert. Der Quotientenraum Z := N 2 / ist versehen mit der Addition

In diesem Kapitel bestimmen wir die multiplikative Struktur der Einheitengruppe (Z/Z) von Z/Z für eine beliebige positive Zahl Z >0.

Algebraische Strukturen

Klassische Algebra. Gesucht sind die Lösungsmengen der folgenden Gleichungen: x n + a n 1 x n a 1 x + a 0 = 0 (a 0,...

Übungsaufgaben zur Zahlentheorie (Holtkamp)

Eindeutige Primfaktorzerlegung. p n p

Klausur zur Vorlesung

Kanonische Primfaktorzerlegung

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

$Id: gruppen.tex,v /04/24 15:25:02 hk Exp $ $Id: ring.tex,v /04/24 15:35:17 hk Exp $

Zentralübung zur Vorlesung Diskrete Strukturen

2. Teil: Diskrete Strukturen

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschlag zur Klausur am 16. Februar 2016

WS 2005/06. Diskrete Strukturen. Ernst W. Mayr. Fakultät für Informatik TU München.

Tutorium: Diskrete Mathematik

3. Algebra und Begriffsverbände. Algebraische Strukturen

1.8 Endlich erzeugte kommutative Gruppen

Elemente der Algebra

Gruppen. Kapitel Operationen Definiton Gruppe, symmetrische Gruppen. Gruppen und Untergruppen, Lernziele 1. Erzeugendensysteme,

Gruppen, Ringe, Körper

Kongruenz modulo g definiert auf K[x] eine Äquivalenzrelation g : h g f h f ist durch g teilbar, und [f] g ist die Äquivalenzklasse von f.

MUSTERLÖSUNG KLAUSUR ZUR ALGEBRA I. Prof. Dr. Daniel Plaumann Konstantinos Lentzos Wintersemester 2016/ Februar Nachname: Vorname:

Mathematische Methoden für Informatiker

r(s + t) = rs + rt, (r + s)t = rt + st. (f + g)(m) := f(m) + g(m), (f g)(m) := f(m) g(m)

Eine Menge K, auf der eine Addition. + und eine Multiplikation definiert sind, nennt man einen Körper, wenn folgende Eigenschaften gelten: Körper 1-1

ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe.

Kapitel 3 Elementare Zahletheorie

Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, )

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Grundlagen)

5. Gruppen, Ringe, Körper

G. Dobner/H.-J. Dobner: Lineare Algebra Elsevier Spektrum Akademischer Verlag

PROSEMINAR LINEARE ALGEBRA

Ringe. Kapitel Einheiten

Seminar Kommutative Algebra und Varietäten Vortrag 1: Ideale kommutativer Ringe

Kanonische Primfaktorzerlegung

Lösungsvorschlag zur Nachklausur. Zeigen Sie die folgenden voneinander unabhängigen Aussagen:

3. Zahlbereiche und algebraische Strukturen

2 Gruppen, Ringe, Körper, Algebren

1.Vortrag: Rechnen mit Restklassen/modulo einer Zahl

15. Gruppen, Ringe und Körper

Ganzzahlige Division mit Rest

5 Grundlagen der Zahlentheorie

3.2 Operationen von Gruppen auf Mengen und Faktorgruppen

Axiomatische Beschreibung der ganzen Zahlen

Tutorium: Diskrete Mathematik

Transkript:

RWTH Aachen Lehrstuhl D für Mathematik Betreuer: Prof. U. Schoenwaelder Hausaufsatz zur Vorlesung Algebra I im WS 99/00 Thema: Die Einheitengruppe des Restklassenrings /n Vorgelegt von Sascha Haarkötter 2

Inhaltsverzeichnis 1. Gruppen, Ringe...2 1.1 AlgebraischeStruktur...2 1.2 Halbgruppe...2 1.3 Gruppe...2 1.4 Ring...2 1.4.1 Ring-m-1...2 1.4.2 Restklassen modulo n...3 1.4.3 Restklassenring /n...3-4 1.5 Einheitengruppe...4 1.6 Ordnung einer Gruppe...4 1.7 Eulersche -Funktion...5 2. Der Ring-m-1-Homomorphismus : f := (a (a + n1, a + n2))...6 2.1 Ring Homomorphismus...6 2.2 Homomorphiesatz für Ringe...6 2.3 Der Ring-m-1-Homorphismus f, Surjektivität von f, Kern f...6-7 2.4 Kern von f...6 2.5 Ideal...6 3. Zyklische Gruppen...7 3.1 Charakterisierung zyklischer Gruppen, Tabelle...8-9 4. Literaturverzeichnis...10 3

1. Gruppen, Ringe 1.1 Definition: Algebraische Struktur Eine algebraische Struktur ist eine Menge M zusammen mit einer Familie = ( i i I ) von Operationen i auf M. Dabei ist I eine Index-Menge, wobei jedem Index eine Operation zuordnet. Schreibweise: (M, ) 1.2 Definition: Halbgruppe Eine Halbgruppe (G, ()) ist eine algebraische Struktur vom Typ (2), d. h. ist eine 2-stellige Operation mit folgender Eigenschaft. : G G G, (a, b) a b genügt dem Assoziativgesetz, d. h. (a b) c = a (b c) gilt für alle a, b G 1.3 Definition: Gruppe Eine Gruppe (G, (, 1, -1 )) ist eine algebraische Struktur vom Typ (2, 0, 1), d. h. (, 1, -1 ) sind 2-, 0-, bzw. 1-stellige Operationen die den folgenden Regeln genügen. a) : G G G, (a, b) a b genügt dem Assoziativgesetz, d. h. (a b) c = a (b c). b) 1: G, 1 mit a 1 = 1 a = a für alle a G [Einselement - Regel]. c) -1 : G G, a a -1 mit a a -1 = 1 = a -1 a für alle a G [Inversen-Regel]. d) Falls auch dem Kommutativgesetz genügt, d. h. falls a b = b a für alle a, b G gilt, heißt (G, (, 1, -1 )) eine kommutative bzw. abelsche Gruppe. 1.4 Definition: Ring Ein Ring (R, (+, 0, -, )) ist eine algebraische Struktur vom Typ (2, 0, 1, 2), so dass (R, ( +, 0 )) eine kommutative Gruppe ist, (R, ()) eine Halbgruppe ist und die Distributivgesetze a (b + c) = a b + a c, (a + b) c = (a c) + (b c) für alle a, b, c gelten. 1.4.1 Definition: Ring-m-1 Ein Ring-m-1 (R, (+, 0, -,, 1)) ist eine algebraische Struktur vom Typ (2, 0, 1, 2, 0), wobei (R, (+, 0, -, ) ein Ring ist und für 1 die Einselement-Regel gilt. 4

1.4.2 Definition: Restklassen modulo n Im Bereich der ganzen Zahlen kennen wir die Division mit Rest; d.h., zu m, n, n 0, gibt es eindeutig bestimmte q, r mit: m = qn + r und 0 r n. [r heißt der Rest.] Zu n konstruiere ich eine Relation R durch (x, y) R genau dann, wenn x und y bei Division durch n den gleichen Rest haben. R ist offensichtlich eine Äquivalenzrelation auf. Anstatt (x, y) R schreibt man üblicherweise x y (mod n). Eine andere Beschreibung dieser Relation ist günstig. Ich bezeichne mit n alle Vielfachen von n, d.h die Menge n läßt sich schreiben als: n = {nm m }, und zeige: x y (mod n) genau dann, wenn x - y n ist. Beweis: Falls x und y bei Division durch n den gleichen Rest haben, dann ist x - y ein Vielfaches von n. Andererseits gelte: x = qn + r und y = q n + r mit 0 r, r n und x - y n. Daraus folgt mit x - y = (q - q )n + r - r, daß r - r ein Element aus n ist. Dieses gilt wegen der Einschränkung 0 r, r n nur für r = r, also x y (mod n). 1.4.3 Restklassenring /n Es sei x die Äquivalenzklasse (mod n) von, die die ganze Zahl x enthält, in diesem Fall Restklasse modulo n genannt. Dann gilt x = {y y - x n} = {x + nm m n} = x + n. Die Menge der Restklassen wird mit n bezeichnet. Da jede Klasse zu einem Rest gehört, sieht n wie folgt aus: n = { 0, 1,..., n 1}. 5

Die folgenden Operationen auf n sind wohldefiniert: + : (x + n) + (y +n) = (x + y) + n für alle x, y, d.h. x + y = x + y ; 0 : 0 = 0 + n ; : (x + n) (y + n) = (x y) + n für alle x, y, d.h. x y = x y ; 1: 1 = 1 + n. Sie machen n zu einem Ring-mit-1, dem sog. Restklassenring modulo n. 1.5 Definition: Einheitengruppe Ist (R, (+, 0, -,, 1)) ein kommutativer Ring-mit-1, so ist E(R) die Menge aller x R, für die es y R gibt mit xy = yx = 1. Ist x ein Element aus E(R), so heißt x eine Einheit von R. E(R) ist offensichtlich eine Gruppe, die sog. Einheitengruppe. Beispiele: E() = {1, -1}, E() = \ {0} Frage 1: Welche Restklassen a = a + n n sind (multiplikativ) invertierbar? Behauptung: a /n ist invertierbar genau dann, wenn ggt (a, n) = 1 ist. Beweis: Es sei a n multiplikativ invertierbar, d. h. es existiere ein y n, so dass a y = 1 gilt, d. h. (a + n)(y + n) = ay + n = 1 + n. Das bedeutet, dass ay - 1 = nm für ein m gilt. Also ist a n in (n, (+, 0,, 1)) invertierbar genau dann, wenn y und m existieren mit ay + mn = 1. Das ist gleichbedeutend damit, dass a und n teilerfremd sind. Insbesondere gilt für den Fall, daß n eine Primzahl p ist, dass jedes Element 0 in (p, (+, 0,, 1)) invertierbar ist. 6

1.6 Definition: Ordnung einer Gruppe: Ist G eine endliche Gruppe, so nennt man die Anzahl G der Elemente in G die Ordnung der Gruppe. 1.7 Definition: Eulersche -Funktion Die Abbildung := (n E(/n)): heißt Eulersche -Funktion. Sie gibt also die Ordnung der Einheitengruppe des Restklassenrings /n an. Da die Einheiten eines Ringes gerade die invertierbaren Elemente dieses Ringes sind, folgt, dass (n) genau die Anzahl der zu n teilerfremden ganzen Zahlen zwischen 1und n angibt. Frage 2: Wieviele Elemente hat die Einheitengruppe von /p für Primzahlpotenzen n = p? Behauptung: ( p ) = p (1-1p). Beweis: Wir wissen, daß (p ) die Anzahl der zu p teilerfremden ganzen Zahlen im Restklassenring R := /p angibt. Um (p ) für eine Potenz der Primzahl p zu bestimmen, gehe ich wie folgt vor: (p ) ist gleich der Anzahl derjenigen Elemente der Reihe 1, 2,..., p, die zu p oder, was auf dasselbe herauskommt, zu p teilerfremd sind. Um diese (p ) Zahlen zu erhalten, streiche ich aus dieser Reihe diejenigen Zahlen, die durch p teilbar sind. Dies sind offensichtlich genau die Zahlen px mit 1 x p 1. Streicht man diese Zahlen, so bleiben p - p 1 = p (1-1p) = (p ). Hieraus folgt, dass die Einheitengruppe E(/p ) genau p (1-1p) Elemente hat. 7

2. Der Ring-m-1-Homomorphismus f f := (a (a + n1, a + n2) für a ): n1 n2 2.1 Definition: Ringhomomorphismus Es seien R1 und R2 Ringe. Eine Abbildung : R1 R2 heißt ein Ringhomomorphismus, wenn gilt: a) (x + y) = (x) + (y) für alle x, y R1. b) (xy) = (x)(y) für alle x, y R1. c) Für gilt stets: (0) = 0 und (-x) = -(x). Sind R1 und R2 Ringe-m-1 und gilt außerdem: d) (1) = 1, so ist ein Ring-m-1- Homomorphismus. 2.2 Definition: Homomorphiesatz für Ringe Ist : R1 R2 ein Ringhomomorphismus, dann gilt: R1/Kern f (R) [= Bild( )]. 2.3 Der Ring-m-1-Homomorphismus f Ist n = n1n2 mit teilerfremden n1 und n2, so ist der R-m-1-Homomorphismus f mit f := (a (a + n1, a + n2) für a ): n1 n2 surjektiv. Beweis: Zunächst berechne ich den Kern von f. 2.4 Definition: Kern von f Kern f := x f(x) = 0 2.5 Definition: Ideal Für einen Ring (R, (+, 0, -, )) ist eine Teilmenge I R genau dann ein Ideal, wenn gilt: 8

a) I ist eine Untergruppe von (R, (+, 0, -)) und b) ir I und ri I für alle i I, r R, d. h. I ist invariant unter allen Rechts- und Links- Multipliaktionen. Nun berechne ich den Kern von f. Dazu sei x Kern f, dann gilt f(x) = (0 + n1, 0 + n2) = (x +n1, x + n2). Hieraus folgt, dass x n1 und x n2 ist, also sind n1 und n2 Teiler von x. Da wir Teilerfremdheit der Elemente n1 und n2 voraussetzen, folgt, dass auch n1n2 ein Teiler von x ist. Aus n1n2x folgt dann sofort, dass x n1n2 ist. Also ist Kern f n1n2. Dass n1n2 eine Teilmenge von Kern f ist, gilt ebenfalls, woraus schließlich die Gleichheit von Kern f und n1n2, also Kern f = n1n2 folgt. Hieraus folgt mit dem Homomorphiesatz: /n1n2 Bild ( f ) /n1 /n2. Wegen /n1n2 = n1n2 = n1 n2 folgt Bild ( f ) = n1 n2. Nun habe ich gezeigt, dass /n1n2 isomorph zu n1 n2 ist. Da der Ring-m-1-Homomorphismus mit := (a (a + n1n2) für a ): /n1n2 offensichtlich surjektiv ist, folgt sofort, dass auch f surjektiv ist. Aus der Isomorphie von /n1n2 und n1 n2 folgt die Isomorphie der zugehörigen Einheitengruppen, d.h. E (/n1n2) E (n1 n2) = E (n1) E (n2). Es folgt E (/n1n2)= E (n1) E (n2). Für die Eulersche -Funktion gilt also für teilerfremde n1 und n2 : (n1n2) = (n1) (n2). Frage 4: Ist E(n) zyklisch? 3. Definition: Zyklische Gruppe Eine Gruppe G heißt zyklisch, wenn sie von einem ihrer Elemente erzeugt wird, d.h. wenn es ein gg gibt mit G = g, wobei g := { g n n } gesetzt ist. 9

3.1 Charakterisierung zyklischer Gruppen: a) Es sei G eine endliche zyklische Gruppe der Ordnung m und d \ {0} ein Teiler von m. Dann gibt es (d) Elemente der Ordnung d in G. b) Es sei G eine beliebige Gruppe der Ordnung m und a G ein Element der Ordnung m \ {0}. Für jedes n gilt dann: a n m =. ggt( m, n) c) Es sei G eine endliche Gruppe mit dem neutralem Element e und a G. Dann ist a ein Teiler von G und es gilt : a G = e. d) Es sei G eine endliche Gruppe der Ordnung m. Gibt es zu jedem Teiler d \ {0} von m höchstens eine Untergruppe der Ordnung d in G, so ist G zyklisch. e) Es sei G eine endliche Gruppe mit dem neutralem Element e. Gibt es zu jedem Teiler d \ {0} von G höchstens d Elemente x G mit x d = e, so ist G zyklisch. Behauptung: Für eine Primzahl p ist die Einheitengruppe E(/p) zyklisch. Beweis: Da im Restklassenring /p für jedes n \{0} höchstens n Elemente x /p mit x n = 1 existieren, ist E(/p) zyklisch. Für teilerfremde n1, n2 und n = n1n2 ist E(n) E (n1) E (n2). Wenn E(n) zyklisch ist, folgt, dass auch E(n1) und E(n2) zyklisch sind, da jede Untergruppe einer zyklischen Gruppe ebenfalls zyklisch ist. Aus der Tabelle auf Seite 9 ist zu ersehen, dass der Umkehrschluss dieser Behauptung nicht notwendigerweise gilt, da z.b. für n1 = 3 und n2 = 5 E(3) und E(5) zyklisch sind, E(15) jedoch nicht zyklisch ist. Für Primzahlpotenzen p gilt:( p ) = p (1-1p). 10

In der folgenden Tabelle sind die zyklischen bzw. nicht zyklischen Einheitengruppen für 2 n 20 aufgelistet. E(2) E(3) E(4) E(5) E(6) E(7) E(8) E(9) E(10) E(11) E(12) E(13) E(14) E(15) E(16) E(17) E(18) E(19) E(20) zyklisch nicht zyklisch 11

4. Verwendete Literatur Lothar Gerritzen: Grundbegriffe der Algebra: Eine Einführung unter Berücksichtigung funktorieller Aspekte, Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1994. R. Pöschel, K. Rosenbaum: Angewandte Algebra: Für Mathematiker und Informatiker, Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1988. K. Meyberg: Algebra Teil 1, Carl Hanser Verlag, München/Wien, 1980. Bronstein, Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik, Verlag Harry Deutsch, 4. Auflage, 1999. H. Lüneburg: Gruppen, Ringe, Körper. Die grundlegenden Strukturen der Algebra, R. Oldenbourg Verlag, München/Wien, 1999. G. Scheja, U. Storch: Lehrbuch der Algebra Teil 1, 2. Auflage, Verlag B. G. Teubner Stuttgart 1994. 12

13