2. Teil: Diskrete Strukturen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "2. Teil: Diskrete Strukturen"

Transkript

1 2. Teil: Diskrete Strukturen Kenntnis der Zahlenbereiche N, Z, Q, R, C setzen wir voraus. Axiomatische Einführung von N über Peano-Axiome. Z aus N leicht abzuleiten. Wie wird Q definiert? R ist der erste überabzählbare Zahlenbereich. Von R gelangt man zu C durch Hinzunahme von i = p 1. In N gibt es die wichtige Teilmenge der Primzahlen. Einheit 14 Folie 14.1

2 Halbgruppen und Monoide Sei M eine Menge und eine zweistellige Verknüpfung, d.h. : M M! M, (m, n) 7! (m, n) Man schreibt dann oft m n statt (m, n). Wenn eine assoziative Verknüpfung ist, sagen wir: (M, ) bildet eine Halbgruppe. Hierbei bedeutet assoziativ, dass 8a, b, c 2 M :(a b) c = a (b c). Wenn in einer Halbgruppe (M, ) außerdem noch ein neutrales Element existiert, d.h. ein e 2 M, fürdasa e = e a = a für alle a 2 M, dannsagenwir (M, ) bildet ein Monoid. Manchmal schreibt man auch (M,, e), um das neutrale Element herauszuheben. Einheit 14 Folie 14.2

3 Gruppen Wenn ein Monoid für jedes Element ein sogenanntes beidseitiges Inverses enthält, so nennen wir es eine Gruppe: (G,, e) Wir zählen noch einmal alle Bedingungen an die Gruppenstruktur auf, man nennt sie auch Gruppenaxiome: : G G! G, (g 1, g 2 ) 7! g 1 g 2 (g 1 g 2 ) g 3 = g 1 (g 2 g 3 ) für alle g 1, g 2, g 3 2 G g e = e g = g für alle g 2 G Für jedes g 2 G gibt es ein h 2 G mit g h = h g = e Gilt außerdem g h = h g für alle g, h 2 G, dannistg eine kommutative oder abelsche Gruppe. Einheit 14 Folie 14.3

4 Ringe und Körper Ein Ring R besteht aus einer additiven Gruppe mit neutralem Element 0, d.h. (R, +, 0) ist eine abelsche Gruppe, sowie einer zusätzlichen Operation (der Multiplikation), so dass (R,, 1) mit einem Element 1 2 R ein Monoid bildet und die Distributivgesetze gelten: a (b + c) =a b + a c und (a + b) c = a c + b c. Ein Körper K ist ein kommutativer Ring (also ein Ring, bei dem auch die Multiplikation kommutativ ist, d.h. a b = b a für alle a, b), bei dem die Menge K \{0} mit der Multiplikation ebenfalls eine Gruppe bildet, d.h. für jedes a 2 K \{0} gibt es ein Inverses b 2 K \{0}, sodassa b = b a = 1gilt. Einheit 14 Folie 14.4

5 Unterstrukturen Wenn X eine algebraische Struktur ist, dann ist eine Teilmenge Y X eine Unterstruktur, falls Y ebenfalls die von X geforderten Struktureigenschaften hat. So gibt es also Untergruppen in Gruppen, Untermonoide in Monoiden, Unterhalbgruppen in Halbgruppen, und natürlich auch Unterringe in Ringen und Unterkörper in Körpern. Beispiele: In der Gruppe (Z, +, 0) ist für festes n 2 N die Menge nz = {n z z 2 Z} eine Untergruppe. Im Körper R ist Q ein Unterkörper. Im Monoid aller Wörter über dem Alphabet {a, b, c} bilden die Wörter, die nur aus a s und b s bestehen, ein Untermonoid. Einheit 14 Folie 14.5

6 Homomorphismen Ein Homomorphismus ist eine strukturerhaltende Abbildung. So ist z.b. ein Monoid-Homomorphismus eine Abbildung ' von einem Monoid (M 1, 1, e 1 ) in ein Monoid (M 2, 2, e 2 ) mit der Eigenschaft, dass '(m 1 m 0 )='(m) 2 '(m 0 ) und '(e 1 )=e 2 gilt. In ähnlicher Weise gibt es auch Gruppenhomomorphismen, Ringhomomorphismen und Körperhomomorphismen. Homomorphismen mit zusätzlichen Eigenschaften haben spezielle Namen: Monomorphismus (injektiver Homomorphismus), Epimorphismus (surjektiver Homomorphismus), Isomorphismus (bijektiver Homomorphismus). Einheit 14 Folie 14.6

7 Euklidischer Algorithmus Ermitteln des größten gemeinsamen Teilers mit Euklid: function ggt (m, n) Hierbei ist m begin 0undn 0vorausgesetzt. if m = 0 then return n else return ggt (n mod m, m) fi end Man sieht leicht, dass die folgende Gleichheit gilt: ggt (n mod m, m) =ggt (m, n) Denn jeder Teiler von m und n teilt auch n mod m, undjeder Teiler von m und n mod m teilt auch n. Daraus folgt unmittelbar die Korrektheit des Algorithmus. (Die Termination des Algorithmus ist klar, da die Zahlen immer kleiner werden.) Einheit 14 Folie 14.7

8 Beispiele Wir illustrieren die Arbeit des Euklidischen Algorithmus bei der Berechnung des ggt von 68 und 171: 171 = = = = = = = = = Rechts die Variante mit negativen Zahlen der ggt ist 1 und wird in beiden Varianten korrekt berechnet. Zur Übung berechnen wir noch ggt (210, 78): 210 = = = = Also: ggt (210, 78) =6 Einheit 14 Folie 14.8

9 Lemma von Bézout Das Lemma von Bézout besagt, dass man ggt (m, n) immer als Linearkombination von m und n darstellen kann: Lemma: Für alle m, n 2 Z existieren a, b 2 Z, sodass ggt (m, n) = am + bn Beweis: Es sei ohne Einschränkung m > n > 0. Mit Euklids Algorithmus erhalten wir Reste r 0 > r 1 > > r k,sodass r 0 = m, r 1 = n, r k = 0, r k 1 = ggt (m, n) und für alle 1 apple i < k: r i 1 = q i r i + r i+1 Damit ist r k 1 eine Linearkombination von r k 2 und r k 3,undmankann induktiv schließen, dass r k 1 auch eine Linearkombination von r 1 = n und r 0 = m ist. Da aber r k 1 = ggt (m, n) ist, erhalten wir die Behauptung. Einheit 14 Folie 14.9

10 Zwei Aufgaben Aufgabe 1.1: Zeige, dass log 10 (p) 62 Q für beliebige Primzahl p. Lösung: Wir führen einen Widerspruchsbeweis. Angenommen, log 10 (p) = a b mit a, b 2 N. Dann folgt: p b =(10 log 10 (p) ) b = 10 a = 2 a 5 a. Damit müssten sowohl 2, als auch 5 Teiler von p b, und damit von p sein, ein Widerspruch, da ja p eine Primzahl ist! Aufgabe 1.2: a) Berechne x, y 2 Z mit ggt (35, 56) =x 35 y 56. b) Und jetzt dasselbe für x, y 2 N. Bitte selbst lösen. Zur Kontrolle die Ergebnisse: 7 =( 3) 35 ( 2) 56 und 7 = Einheit 14 Folie 14.10

Euklidischer Algorithmus

Euklidischer Algorithmus Euklidischer Algorithmus Ermitteln des größten gemeinsamen Teilers mit Euklid: function ggt (m, n) Hierbei ist m begin 0undn 0vorausgesetzt. if m = 0 then return n else return ggt (n mod m, m) fi end Man

Mehr

WS 2008/09. Diskrete Strukturen

WS 2008/09. Diskrete Strukturen WS 2008/09 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0809

Mehr

Fibonacci-Zahlen und goldener Schnitt

Fibonacci-Zahlen und goldener Schnitt Fibonacci-Zahlen und goldener Schnitt Suche eine Darstellung der Form F n = x n für reelle Zahl x > 0. Aus der definierenden Gleichung folgt sofort x 2 = x + 1. Dann liefert die p-q-formel: x 1,2 = 1 2

Mehr

ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe.

ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe. ggt mit Euklid Satz: Um ggt(k, l) mit dem Euklidischen Algorithmus zu berechnen, braucht man höchstens log Φ k < 3 2 log 2 k rekursive Aufrufe. Das heißt, um den ggt von zwei 1000-Bit-Zahlen zu ermitteln,

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Gruppen)

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Gruppen) WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Gruppen) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_15

Mehr

8. Algebraische Strukturen - Themenübersicht

8. Algebraische Strukturen - Themenübersicht 8. Algebraische Strukturen - Themenübersicht Mengen mit einer Operation Halbgruppen Monoide Gruppen Mengen mit zwei Operationen Körper Ringe Strukturerhaltende Abbildungen Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik

Mehr

Gruppen. Kapitel Operationen Definiton Gruppe, symmetrische Gruppen. Gruppen und Untergruppen, Lernziele 1. Erzeugendensysteme,

Gruppen. Kapitel Operationen Definiton Gruppe, symmetrische Gruppen. Gruppen und Untergruppen, Lernziele 1. Erzeugendensysteme, Kapitel 1 Gruppen 1.1 Operationen Lernziele 1. Gruppen und Untergruppen, Erzeugendensysteme, Operationen und Bahnen 1.1.1 Definiton Gruppe, symmetrische Gruppen Definition 1.1. Sei G eine nicht leere Menge

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

Vorlesung 6: Gruppen und Homomorphismen

Vorlesung 6: Gruppen und Homomorphismen Vorlesung 6: Gruppen und Homomorphismen Gabriele Link 11.11.2013 Gabriele Link Vorlesung 6: Gruppen und Homomorphismen 1 Erinnerung: Verknüpfung Gegeben sei eine Menge M. Eine (innere) Verknüpfung auf

Mehr

Übung: Teilmengen. Beweis: Für alle Elemente einer Menge, die Teilmenge einer Menge ist, gilt, dass auch Element von ist. (Definition der Teilmenge)

Übung: Teilmengen. Beweis: Für alle Elemente einer Menge, die Teilmenge einer Menge ist, gilt, dass auch Element von ist. (Definition der Teilmenge) 15 Übung: Teilmengen seien Mengen. Zu zeigen ist: wenn Beweis: dann auch Für alle Elemente einer Menge, die Teilmenge einer Menge ist, gilt, dass auch Element von ist. (Definition der Teilmenge) für alle

Mehr

Modulare Arithmetik. 1. Betrachte für k 2 Z die Menge k + nz:

Modulare Arithmetik. 1. Betrachte für k 2 Z die Menge k + nz: Modulare Arithmetik Wir rechnen mit den sogenannten Restklassen: Es sei n 2 N, n 1. Betrachte für k 2 Z die Menge k + nz: k + nz = {...,k 2n, k n, k, k + n, k + 2n, k + 3n,...} Beachte: (k + nz) \ (` +

Mehr

Man schreibt auch a b statt a + ( b). Beispiel A = {0,1,2,3} als abelsche Gruppe

Man schreibt auch a b statt a + ( b). Beispiel A = {0,1,2,3} als abelsche Gruppe 9 Wichtige Sätze und Definitionen zu 3: Gruppen, Ringe und Körper aus der Vorlesung: LV-NR 150 239 Veranstaltung Diskrete Mathematik II, 4.0 std Dozent Holtkamp, R. 3.1 a) (A, ) sei Monoid mit neutralem

Mehr

1 Algebraische Strukturen

1 Algebraische Strukturen Prof. Dr. Rolf Socher, FB Technik 1 1 Algebraische Strukturen In der Mathematik beschäftigt man sich oft mit Mengen, auf denen bestimmte Operationen definiert sind. Es kommt oft vor, dass diese Operationen

Mehr

Eindeutige Primfaktorzerlegung. p n p

Eindeutige Primfaktorzerlegung. p n p Eindeutige Primfaktorzerlegung Die folgende Aussage ist eine Folge von Bézout s Lemma: ggt (n, m 1 )=1 ^ ggt (n, m 2 )=1 =) ggt (n, m 1 m 2 )=1 Denn: Aus an + bm 1 = 1 = cn + dm 2 folgt 1 =(an + bm 1 )(cn

Mehr

Klassische Algebra. Gesucht sind die Lösungsmengen der folgenden Gleichungen: x n + a n 1 x n a 1 x + a 0 = 0 (a 0,...

Klassische Algebra. Gesucht sind die Lösungsmengen der folgenden Gleichungen: x n + a n 1 x n a 1 x + a 0 = 0 (a 0,... Klassische Algebra Gesucht sind die Lösungsmengen der folgenden Gleichungen: x n + a n 1 x n 1 + + a 1 x + a 0 = 0 (a 0,..., a n 1 Q) Formeln für n {1, 2, 3, 4} sind bekannt. Abel, Galois: Für n N mit

Mehr

Definition: Halbgruppe. Definition: Gruppoid. Definition: Gruppe. Definition: Monoid. Definition: Gruppenhomomorphismus. Definition: abelsche Gruppe

Definition: Halbgruppe. Definition: Gruppoid. Definition: Gruppe. Definition: Monoid. Definition: Gruppenhomomorphismus. Definition: abelsche Gruppe 1 Gruppoid 2 Halbgruppe 3 Monoid 4 Gruppe 5 abelsche Gruppe 6 Gruppenhomomorphismus 7 Kern(ϕ) 8 Bild(ϕ) 9 Untergruppe 10 Untergruppenkriterium Es sei (G, ) ein Gruppoid. Ist die Verknüpfung zusätzlich

Mehr

30 Ringe und Körper Motivation Definition: Ring. Addition und eine. Häufig gibt es auf einer Menge zwei Verknüpfungen: eine

30 Ringe und Körper Motivation Definition: Ring. Addition und eine. Häufig gibt es auf einer Menge zwei Verknüpfungen: eine 30 Ringe und Körper 30.1 Motivation Häufig gibt es auf einer Menge zwei Verknüpfungen: eine Addition und eine Multiplikation. Beispiele: (Z, +, ) hier gibt es sogar noch eine Division mit Rest. (IR, +,

Mehr

Gruppen, Ringe, Körper

Gruppen, Ringe, Körper Gruppen, Ringe, Körper Martin Gubisch Lineare Algebra I WS 2007/2008 Eine Gruppe G ist eine Menge X mit einer Veknüpfung, so dass gelten: (1) x, y, z X : (x y) z = x (y z). (2) e X : x X : e x = x = x

Mehr

Algebra für Informationssystemtechniker

Algebra für Informationssystemtechniker Algebra für Informationssystemtechniker Prof. Dr. Fachrichtung Mathematik Institut für Algebra www.math.tu-dresden.de/ baumann Ulrike.Baumann@tu-dresden.de 23.04.2018 9. Vorlesung Halbgruppe Monoid Gruppe

Mehr

Interim. Kapitel Einige formale Definitionen

Interim. Kapitel Einige formale Definitionen Kapitel 1 Interim Da ich keine Infos über Titel und Nummerierungen anderer Kapitel dieser Vorlesung habe, nenne ich dies einfach mal Kapitel 1. 17.11.04 1.1 Einige formale Definitionen Wir rekapitulieren

Mehr

Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen 168/558 c Ernst W. Mayr

Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen 168/558 c Ernst W. Mayr Bemerkung: Der folgende Abschnitt Boolesche Algebren ist (im WS 2010/11) nicht Teil des Prüfungsstoffs, soweit nicht Teile daraus in der Übung behandelt werden! Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen

Mehr

1.5 Halbgruppen, Monoide und Gruppen

1.5 Halbgruppen, Monoide und Gruppen 24 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN Definition Eine Abbildung f : X Y ist eine Relation zwischen X und Y so dass für jedes x X genau ein y Y mit x f y existiert. Bemerkung Aus der Schule kennen Sie den Begriff des

Mehr

Übersicht. 1 Einführung. 2 Suchen und Sortieren. 3 Graphalgorithmen. 4 Algorithmische Geometrie. 5 Textalgorithmen. 6 Paradigmen

Übersicht. 1 Einführung. 2 Suchen und Sortieren. 3 Graphalgorithmen. 4 Algorithmische Geometrie. 5 Textalgorithmen. 6 Paradigmen Übersicht 1 Einführung 2 Suchen und Sortieren 3 Graphalgorithmen 4 Algorithmische Geometrie 5 6 Paradigmen Übersicht 5 Editdistanz (Folie 446, Seite 83 im Skript) Eingabe: Zwei Strings v und w Frage: Kommt

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

4. Übung zur Linearen Algebra I -

4. Übung zur Linearen Algebra I - 4. Übung zur Linearen Algebra I - en Kommentare an Hannes.Klarner@Fu-Berlin.de FU Berlin. WS 2009-10. Aufgabe 13 Auf dem Cartesischen Produkt Z Z werden 2 Verknüpfungen, definiert durch: Man zeige: (a

Mehr

Übungen zur Diskreten Mathematik I Blatt 6

Übungen zur Diskreten Mathematik I Blatt 6 1 Blatt 6 Aufgabe 19 Es sei M := {n N : n 2} und R := {(n, m) M M : n teilt m}. a) Zeigen Sie, dass R eine Ordnungsrelation auf M ist. b) Überprüfen Sie, ob R eine totale Ordnung auf M ist. c) Zeigen Sie,

Mehr

Kap. II Ringe und Körper

Kap. II Ringe und Körper Chr.Nelius:Grundzüge der Algebra (WS 2005/06) 1 Kap. II Ringe und Körper Zur Untersuchung von Gruppen haben wir einige Methoden herangezogen, die für die Algebra typisch sind: Bildung von Untergruppen

Mehr

Skriptum EINFÜHRUNG IN DIE ALGEBRA

Skriptum EINFÜHRUNG IN DIE ALGEBRA Skriptum EINFÜHRUNG IN DIE ALGEBRA 1 Günter Lettl SS 2016 1. Algebraische Grundbegriffe 1.1 Verknüpfungen Definition 1. Es sei M eine nicht leere Menge. a) Eine Verknüpfung (oder (binäre) Operation) auf

Mehr

SS 2017 Torsten Schreiber

SS 2017 Torsten Schreiber 14 Wenn man mindestens einen Operator mit einer definierten Menge in Verbindung setzt, dann fällt es unter dem Bereich der Strukturen. Bei der kleinsten möglichen Struktur handelt es sich um eine. Eine

Mehr

3 Allgemeine Algebren

3 Allgemeine Algebren Grundlagen der Mathematik für Informatiker 1 3 Allgemeine Algebren Definition 3.1 Für eine Menge A nennen wir eine n-stellige Funktion ω : A n A eine n-äre algebraische Operation. Bemerkung zum Fall n

Mehr

C: Algebraische Strukturen

C: Algebraische Strukturen C: Algebraische Strukturen Algebra: Rechnen. Menge mit Verknüpfungen: (N 0, +), (R, +, ), (P(X),, ), (R n n, +, ) Informatik: Boolsche Algebren Relationenalgebra (Datenbanken) Computeralgebra 29 Gruppen

Mehr

Kapitel 2. Elementare Zahlentheorie Primfaktorzerlegung

Kapitel 2. Elementare Zahlentheorie Primfaktorzerlegung Kapitel 2. Elementare Zahlentheorie 2.1. Primfaktorzerlegung Menge der ganzen Zahlen Z = {..., 3, 2, 1, 0, 1, 2, 3,...} Addition Inverse Multiplikation Z Z Z, Z Z, Z Z Z, (a, b) a + b a a (a, b) a b Ausgezeichnete

Mehr

Range-Search. Operationen: Welche Datenstrukturen sind geeignet? Arrays? Listen? AVL-Bäume? Splay-Bäume?

Range-Search. Operationen: Welche Datenstrukturen sind geeignet? Arrays? Listen? AVL-Bäume? Splay-Bäume? Algorithmische Geometrie Die Technik der Sweepline Range-Search (Folie 431, Seite 79 im Skript) Operationen: 1 Einfügen einer Zahl x 2 Löschen einer Zahl x 3 Ausgabe aller gespeicherter Zahlen in [a, b]

Mehr

Kapitel III Ringe und Körper

Kapitel III Ringe und Körper Kapitel III Ringe und Körper 1. Definitionen und Beispiele Definition 117 Eine Algebra A = S,,, 0, 1 mit zwei zweistelligen Operatoren und heißt ein Ring, falls R1. S,, 0 eine abelsche Gruppe mit neutralem

Mehr

1 Der Ring der ganzen Zahlen

1 Der Ring der ganzen Zahlen 1 Der Ring der ganzen Zahlen Letztendlich wird die Addition und Multiplikation in endlichen Körpern auf die Addition und Multiplikation von ganzen Zahlen zurückgeführt. Deswegen müssen wir die an sich

Mehr

3-1 Elementare Zahlentheorie

3-1 Elementare Zahlentheorie 3-1 Elementare Zahlentheorie 3. Der Restklassenring Z/n und seine Einheitengruppe 3.0. Erinnerung: Teilen mit Rest, euklidscher Algorithmus, Bézoutsche Gleichung. Sei n eine feste natürliche Zahl. Sei

Mehr

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen TEIL II: GRUPPEN In der modernen Algebra versucht man die Zahlen (Z, Q, R, ) durch die Konzentration auf Rechenoperationen (+,,... ), oder allgemeiner auf strukturelle Eigenschaften dieser Operationen,

Mehr

Algebraische Strukturen und Verbände

Algebraische Strukturen und Verbände KAPITEL 4 Algebraische Strukturen und Verbände Definition 4.1. Sei M eine Menge. Eine Abbildung : M M M nennt man eine (zweistellige) Verknüpfung in M. Man schreibt dafür auch a b := (a, b) mit a, b M.

Mehr

1.4 Gruppen, Ringe, Körper

1.4 Gruppen, Ringe, Körper 14 Gruppen, Ringe, Körper Definition 141 Eine Verknüpfung auf einer Menge M ist eine Abbildung : M M M : (a, b a b Die Verknüpfung heißt assoziativ falls gilt: a (b c = (a b c a, b, c M; kommutativ falls

Mehr

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen Inhaltsverzeichnis Teil II: Gruppen 2 3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen.................. 2 3.1.1 Gruppen.......................................... 2 3.1.2 Untergruppen.......................................

Mehr

Inhalt der Vorlesung Elemente der Algebra und Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm TU Dresden SS Grundlegende Definitionen (Wiederholung)

Inhalt der Vorlesung Elemente der Algebra und Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm TU Dresden SS Grundlegende Definitionen (Wiederholung) Inhalt der Vorlesung Elemente der Algebra und Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm TU Dresden SS2017 Kapitel I. Gruppen 1 Grundlegende Definitionen (Wiederholung) 1.1 Definition. Eine Gruppe ist ein Paar

Mehr

Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1. (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K }

Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1. (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K } Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1 14 Körper (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K } (14.2) BEM: a) Ist K ein Körper, so ist (K

Mehr

Vorlesung Algebra I. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Gruppen Einleitung

Vorlesung Algebra I. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Gruppen Einleitung Vorlesung Algebra I Christian Lehn Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Gruppen 5 1.1. Vorkenntnisse Gruppen 1. Einleitung Definition. Es sei G eine Menge. Eine Verknüpfung auf G ist eine Abbildung :

Mehr

Kapitel 3 Elementare Zahletheorie

Kapitel 3 Elementare Zahletheorie Kapitel 3 Elementare Zahletheorie 89 Kapitel 3.1 Ganze Zahlen, Gruppen und Ringe 90 Die ganzen Zahlen Menge der ganzen Zahlen Z={..., 3, 2, 1,0,1,2,3,...} Es gibt zwei Operationen Addition: Z Z Z, (a,b)

Mehr

Thema: Die Einheitengruppe des Restklassenrings /n

Thema: Die Einheitengruppe des Restklassenrings /n RWTH Aachen Lehrstuhl D für Mathematik Betreuer: Prof. U. Schoenwaelder Hausaufsatz zur Vorlesung Algebra I im WS 99/00 Thema: Die Einheitengruppe des Restklassenrings /n Vorgelegt von Sascha Haarkötter

Mehr

1 Der Ring der ganzen Zahlen

1 Der Ring der ganzen Zahlen 1 Der Ring der ganzen Zahlen Letztendlich wird die Addition und Multiplikation in endlichen Körpern auf die Addition und Multiplikation von ganzen Zahlen zurückgeführt. Deswegen müssen wir die an sich

Mehr

Lineare Algebra I. Prof. Dr. M. Rost. Übungen Blatt 3 (WS 2010/2011) Abgabetermin: Donnerstag, 4. November.

Lineare Algebra I. Prof. Dr. M. Rost. Übungen Blatt 3 (WS 2010/2011) Abgabetermin: Donnerstag, 4. November. Lineare Algebra I Prof. Dr. M. Rost Übungen Blatt 3 (WS 2010/2011) Abgabetermin: Donnerstag, 4. November http://www.math.uni-bielefeld.de/~rost/la1 Erinnerungen und Ergänzungen zur Vorlesung: Im Folgenden

Mehr

3. Zahlbereiche und algebraische Strukturen

3. Zahlbereiche und algebraische Strukturen technische universität dortmund Dortmund, im November 2011 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. H. M. Möller Lineare Algebra für Lehramt Gymnasien und Berufskolleg Zusammenfassung von Kapitel 3 3. Zahlbereiche

Mehr

Eine Menge K, auf der eine Addition. + und eine Multiplikation definiert sind, nennt man einen Körper, wenn folgende Eigenschaften gelten: Körper 1-1

Eine Menge K, auf der eine Addition. + und eine Multiplikation definiert sind, nennt man einen Körper, wenn folgende Eigenschaften gelten: Körper 1-1 Körper Eine Menge K, auf der eine Addition + und eine Multiplikation definiert sind, nennt man einen Körper, wenn folgende Eigenschaften gelten: Körper 1-1 Körper Eine Menge K, auf der eine Addition +

Mehr

Mathematische Methoden für Informatiker

Mathematische Methoden für Informatiker Prof. Dr. www.math.tu-dresden.de/ baumann 13.07.2018 Klassische Algebra Gesucht sind die Lösungsmengen der folgenden Gleichungen: x n + a n 1 x n 1 + + a 1 x + a 0 = 0 (a 0,..., a n 1 Q) Formeln für n

Mehr

3. Algebra und Begriffsverbände. Algebraische Strukturen

3. Algebra und Begriffsverbände. Algebraische Strukturen 3. Algebra und Begriffsverbände Algebraische Strukturen Def.: Eine n-stellige (n-äre) [algebraische] Operation [auch: Verknüpfung] auf einer Menge A ist eine Abbildung f : A n A. Der Spezialfall n = 0:

Mehr

2.1 Eigenschaften und Beispiele von Gruppen Untergruppen Homomorphismen... 25

2.1 Eigenschaften und Beispiele von Gruppen Untergruppen Homomorphismen... 25 2 Gruppen Übersicht 2.1 Eigenschaften und Beispiele von Gruppen............................. 17 2.2 Untergruppen...................................................... 21 2.3 Homomorphismen..................................................

Mehr

Kanonische Primfaktorzerlegung

Kanonische Primfaktorzerlegung Kanonische Primfaktorzerlegung Jede natürliche Zahl Form kann auf eindeutige Weise in der geschrieben werden, wobei, für und Primzahlen sind. Dies ist die kanonische Primfaktorzerlegung von. Mathematik

Mehr

Kongruenz ist Äquivalenzrelation

Kongruenz ist Äquivalenzrelation Kongruenz ist Äquivalenzrelation Lemma Kongruenz ist Äquivalenzrelation Die Kongruenz modulo n ist eine Äquivalenzrelation auf Z. D.h. für alle a, b, c Z gilt 1 Reflexivität: a a mod n 2 Symmetrie: a b

Mehr

3. Übungszettel zur Vorlesung. Geometrische Gruppentheorie Musterlösung. Cora Welsch

3. Übungszettel zur Vorlesung. Geometrische Gruppentheorie Musterlösung. Cora Welsch 3. Übungszettel zur Vorlesung Geometrische Gruppentheorie Musterlösung WiSe 2015/16 WWU Münster Prof. Dr. Linus Kramer Nils Leder Cora Welsch Aufgabe 3.1 Sei I eine Indexmenge und A α für jedes α I eine

Mehr

Aufgabe 1. Stefan K. 3.Übungsblatt Algebra I

Aufgabe 1. Stefan K. 3.Übungsblatt Algebra I Stefan K. 3.Übungsblatt Algebra I Aufgabe 1 a) zu zeigen: Z(G) ist ein Normalteiler in G Nach Definition des Zentrums ist Z(G) = {h G hg = gh g G}, = {h G hgh 1 = g g G}. (1) Nachweis, daß Z(G) G eine

Mehr

1 Halbgruppen. 1.1 Definitionen. Übersicht Ein Beispiel einer Halbgruppe

1 Halbgruppen. 1.1 Definitionen. Übersicht Ein Beispiel einer Halbgruppe 1 Halbgruppen Übersicht 11 Definitionen 5 12 Unterhalbgruppen 8 13 InvertierbareElemente 9 14 AllgemeinesAssoziativ-undKommutativgesetz 11 15 PotenzenundVielfache 11 16 Homomorphismen,Isomorphismen 12

Mehr

1 Halbgruppen. 1.1 Definitionen. Übersicht Ein Beispiel einer Halbgruppe

1 Halbgruppen. 1.1 Definitionen. Übersicht Ein Beispiel einer Halbgruppe 1 Halbgruppen Übersicht 11 Definitionen 5 12 Unterhalbgruppen 8 13 InvertierbareElemente 9 14 AllgemeinesAssoziativ-undKommutativgesetz 11 15 PotenzenundVielfache 11 16 Homomorphismen,Isomorphismen 12

Mehr

Mathematik I 1. Scheinklausur

Mathematik I 1. Scheinklausur Mathematik I 1. Scheinklausur 2.12.2006 Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise: Matrikelnummer: Bearbeitungszeit: 120 Minuten Erlaubte Hilfsmittel: Keine Bei den Aufgaben 1,2,4,5,9,und 10 wird nur die

Mehr

7. Ringe und Körper. 7. Ringe und Körper 51

7. Ringe und Körper. 7. Ringe und Körper 51 7. Ringe und Körper 51 7. Ringe und Körper In den bisherigen Kapiteln haben wir nur Gruppen, also insbesondere nur Mengen mit lediglich einer Verknüpfung, untersucht. In der Praxis gibt es aber natürlich

Mehr

Lösungen zu Kapitel 8

Lösungen zu Kapitel 8 Lösungen zu Kapitel 8 Lösung zu Aufgabe 1: M offenbar Wir setzen A = M\ A. Für A, B P (M) gilt wegen A, B A B = (A\B) (B\A) = A B + A B, wobei + die disjunkte Vereinigung der beteiligten Mengen bedeutet.

Mehr

Kanonische Primfaktorzerlegung

Kanonische Primfaktorzerlegung Mathematik I für Informatiker Zahlen p. 1 Kanonische Primfaktorzerlegung Jede natürliche Zahl n kann auf eindeutige Weise in der Form n = p α 1 1 pα 2 2... pα k k geschrieben werden, wobei k N 0, α i N

Mehr

Analysis für Informatiker

Analysis für Informatiker Analysis für Informatiker Wintersemester 2017/2018 Carsten.Schneider@risc.jku.at 1 Bemerkung: Dies ist kein Skript, welches den gesamten Inhalt der Vorlesung abdeckt. Es soll den Studierenden aber während

Mehr

Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, )

Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, ) Euklidische Algorithmus, Restklassenringe (Z m,, ) Manfred Gruber http://www.cs.hm.edu/~gruber SS 2008, KW 14 Gröÿter gemeinsamer Teiler Denition 1. [Teiler] Eine Zahl m N ist Teiler von n Z, wenn der

Mehr

Übersichtsblatt Hertrampf/Bahrdt. 1 Mathematische Aussagen. Theoretische Informatik I WS2018/19

Übersichtsblatt Hertrampf/Bahrdt. 1 Mathematische Aussagen. Theoretische Informatik I WS2018/19 Theoretische Informatik I WS2018/19 Übersichtsblatt Hertrampf/Bahrdt Institut für Formale Methoden der Informatik Theoretische Informatik Universität Stuttgart 1 Mathematische Aussagen Um mathematische

Mehr

Halbgruppen, Gruppen, Ringe

Halbgruppen, Gruppen, Ringe Halbgruppen-1 Elementare Zahlentheorie Einige Bezeichnungen Halbgruppen, Gruppen, Ringe Die Menge N 0 der natürlichen Zahlen 0, 1, 2, Die Menge N = N 1 der von Null verschiedenen natürlichen Zahlen Die

Mehr

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschläge zur Klausur vom Aufgabe 1 (6 Punkte)

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschläge zur Klausur vom Aufgabe 1 (6 Punkte) Aufgabe 1 (6 Punkte) Einführung in Algebra und Zahlentheorie svorschläge zur Klausur vom 23.09.2016 a) Bestimmen Sie das multiplikativ inverse Element zu 22 in Z/61Z. b) Finden Sie ein x Z mit folgenden

Mehr

Formale Grundlagen 2008W. Vorlesung im 2008S Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz

Formale Grundlagen 2008W. Vorlesung im 2008S  Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Formale Grundlagen Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Vorlesung im 2008S http://www.algebra.uni-linz.ac.at/students/win/fg Inhalt Definition Sei A eine Menge und ɛ A A A eine zweistellige

Mehr

Mathematische Grundlagen der Computerlinguistik Algebren

Mathematische Grundlagen der Computerlinguistik Algebren Mathematische Grundlagen der Computerlinguistik Algebren Dozentin: Wiebke Petersen 5. Foliensatz Wiebke Petersen math. Grundlagen 116 Algebren (algebraische Strukturen) Eine Algebra A ist eine Menge A

Mehr

1.4 Homomorphismen und Isomorphismen

1.4 Homomorphismen und Isomorphismen Algebra I 9. April 2008 c Rudolf Scharlau, 2002 2008 28 1.4 Homomorphismen und Isomorphismen Definition 1.4.1 Es seien (G, ) und (H, ) zwei Gruppen. Eine Abbildung ϕ : G H heißt (Gruppen-)Homomorphismus,

Mehr

Elemente der Algebra. Eine Einführung in Grundlagen und Denkweisen. Von Doz. Dr. Peter Göthner Universität Leipzig

Elemente der Algebra. Eine Einführung in Grundlagen und Denkweisen. Von Doz. Dr. Peter Göthner Universität Leipzig Elemente der Algebra Eine Einführung in Grundlagen und Denkweisen Von Doz. Dr. Peter Göthner Universität Leipzig B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart Leipzig 1997 Inhalt 1 Strukturen mit einer binären

Mehr

Zusatzkapitel Algebra Anton Deitmar

Zusatzkapitel Algebra Anton Deitmar Zusatzkapitel Algebra 1 Zusatzkapitel Algebra Anton Deitmar 1 Gruppen 1.9 Kommutatoren Definition 1.9.1. Sind a, b Elemente einer Gruppe G, so sei [a, b] = aba 1 b 1 der Kommutator von a und b. Sei [G,

Mehr

Zentralübung zur Vorlesung Diskrete Strukturen

Zentralübung zur Vorlesung Diskrete Strukturen WS 2010/11 Zentralübung zur Vorlesung Diskrete Strukturen Dr. Werner Meixner Fakultät für Informatik TU München http://www14.in.tum.de/lehre/2010ws/ds/uebung/ 1. Dezember 2010 ZÜ DS ZÜ VI Übersicht: 1.

Mehr

Vorlesung Diskrete Strukturen Die natürlichen Zahlen

Vorlesung Diskrete Strukturen Die natürlichen Zahlen Vorlesung Diskrete Strukturen Die natürlichen Zahlen Bernhard Ganter WS 2009/10 Alles ist Zahl? Wenn in der modernen Mathematik alles auf Mengen aufgebaut ist, woher kommen dann die Zahlen? Sind Zahlen

Mehr

Erweiterter Euklidischer Algorithmus

Erweiterter Euklidischer Algorithmus Erweiterter Euklidischer Algorithmus Algorithmus ERWEITERTER EUKLIDISCHER ALG. (EEA) EINGABE: a, b N 1 If (b = 0) then return (a, 1, 0); 2 (d, x, y) EEA(b, a mod b); 3 (d, x, y) (d, y, x a b y); AUSGABE:

Mehr

Kongruenzen und Restklassenringe. 2. Kongruenzen und Restklassenringe

Kongruenzen und Restklassenringe. 2. Kongruenzen und Restklassenringe 2. Kongruenzen und Restklassenringe Kongruenzen Definition: Wir sagen a ist kongruent zu b modulo m schreiben a b mod m, wenn m die Differenz b-a te Beispiel: Es gilt 2 19 mod 21, 10 0 mod 2. Reflexivität:

Mehr

WS 2008/09. Diskrete Strukturen

WS 2008/09. Diskrete Strukturen WS 2008/09 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0809

Mehr

01. Gruppen, Ringe, Körper

01. Gruppen, Ringe, Körper 01. Gruppen, Ringe, Körper Gruppen, Ringe bzw. Körper sind wichtige abstrakte algebraische Strukturen. Sie entstehen dadurch, dass auf einer Menge M eine oder mehrere sogenannte Verknüpfungen definiert

Mehr

2 Algebraische Grundstrukturen

2 Algebraische Grundstrukturen 30 2 Algebraische Grundstrukturen Definition. Eine Verknüpfung auf einer Menge G ist eine Abbildung : G G G (a, b) a b. Schreibweise. a b, a b, ab, a + b. Beispiele. (i) G = N : N N N (a, b) a + b. G =

Mehr

8 Gruppen und Körper

8 Gruppen und Körper 8 Gruppen und Körper (8.) Definition: Eine Gruppe G ist eine Menge zusammen mit einer Verknüpfung, die jedem Paar (a,b) von Elementen aus G ein weiteres Element a?b aus G zuordnet, so dass die folgenden

Mehr

Beispiel für simultane Kongruenz

Beispiel für simultane Kongruenz Beispiel für simultane Kongruenz Jetzt wollen wir das Lemma der letzten Einheit anwenden. Wenn man eine Zahl sucht, die kongruent zu y modulo m und kongruent zu z modulo n ist, so nehme man zam + ybn wobei

Mehr

Beispiel 85. Satz 86 Eine Unteralgebra (bzgl. ) einer Gruppe ist eine Untergruppe, falls sie unter der Inversenbildung 1 abgeschlossen ist.

Beispiel 85. Satz 86 Eine Unteralgebra (bzgl. ) einer Gruppe ist eine Untergruppe, falls sie unter der Inversenbildung 1 abgeschlossen ist. 5.4 Untergruppen Definition 84 Eine Unteralgebra T,, 1 einer Gruppe G = S,, 1 heißt Untergruppe von G, falls T,, 1 eine Gruppe ist. Bemerkung: Nicht jede Unteralgebra einer Gruppe ist eine Untergruppe!

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Grundlagen)

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Grundlagen) WS 2014/15 Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Grundlagen) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_14

Mehr

3. Ringtheorie. 3.1 Definition, Ideale, Kongruenzen

3. Ringtheorie. 3.1 Definition, Ideale, Kongruenzen 20 3. Ringtheorie 3.1 Definition, Ideale, Kongruenzen Definition 1. a) Eine nicht leere Menge R gemeinsam mit zwei Verknüpfungen + und heißt ein Ring (mit Einselement), wenn folgendes gilt: (R1) (R, +)

Mehr

Denition 1 (Die Peanoschen Axiome). Es gibt eine Menge N und eine sogenannte Nachfolgefunktion S mit folgenden Eigenschaften.

Denition 1 (Die Peanoschen Axiome). Es gibt eine Menge N und eine sogenannte Nachfolgefunktion S mit folgenden Eigenschaften. In dieser Ausarbeitung handelt es sich es um die Menge der natürlichen Zahlen und deren Eigenschaften. In der Analysis werden häug zunächst die reellen Zahlen als vollständig geordneter Körper betrachtet

Mehr

Übungen zu Geometrie und Lineare Algebra für das Lehramt

Übungen zu Geometrie und Lineare Algebra für das Lehramt Übungen zu Geometrie und Lineare Algebra für das Lehramt zusammengestellt von Stefan Haller Sommersemester 2019 (UE250163) 2. Übungsblatt für die Woche vom 11. bis 15. März 2019 Aufgabe 2.1. Wiederhole

Mehr

S n. C n. D n. A n. Automorphismengruppe. Definition: Gruppe. Eigenschaften: Äquivalenzrelation. Definition: Nebenklasse. Definition: Normalteiler

S n. C n. D n. A n. Automorphismengruppe. Definition: Gruppe. Eigenschaften: Äquivalenzrelation. Definition: Nebenklasse. Definition: Normalteiler S n C n D n A n Automorphismengruppe Definition: Gruppe Definition: Nebenklasse Eigenschaften: Äquivalenzrelation Satz: Lagrange Definition: Normalteiler Einheitswurzelgruppe C n = {ζ C; ζ n = 1} Permutationsgruppe

Mehr

Elemente der Algebra

Elemente der Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2015 Elemente der Algebra Vorlesung 1 Der Gruppenbegriff Definition 1.1. Eine Verknüpfung auf einer Menge M ist eine Abbildung : M M M, (x,y) (x,y) = x y. Statt (x,y)

Mehr

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner Klausur vom 12.02.2010 Algebra I Rolf Farnsteiner Lösungen Daiva Pučinskaitė Aufgabe 1. Seien U 1, U 2 G Untergruppen einer Gruppe G. Zeigen Sie, dass folgende Aussagen äquivalent sind: (1) U 1 U 2 ist

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 10.01.2014 Alexander Lytchak 1 / 9 Erinnerung: Zwei ganz wichtige Gruppen Für jede Gruppe (G, ) und jedes Element g

Mehr

Seminar zur. Zahlentheorie. Prof. Dr. T. Wedhorn. Vortrag zum Thema. Euklidische und faktorielle Ringe Peter Picht. und.

Seminar zur. Zahlentheorie. Prof. Dr. T. Wedhorn. Vortrag zum Thema. Euklidische und faktorielle Ringe Peter Picht. und. Seminar zur Zahlentheorie Prof. Dr. T. Wedhorn Vortrag zum Thema Euklidische und faktorielle Ringe 13.11.2007 Peter Picht und Stephan Schmidt 4 Euklidische und faktorielle Ringe (A) Assoziierheit, Irreduziblität,

Mehr

Algorithmische Kryptographie

Algorithmische Kryptographie Algorithmische Kryptographie Walter Unger Lehrstuhl für Informatik I 16. Februar 2007 Public-Key-Systeme: Rabin 1 Das System nach Rabin 2 Grundlagen Körper Endliche Körper F(q) Definitionen Quadratwurzel

Mehr

Mathematik für Informatiker I,

Mathematik für Informatiker I, Teil II Algebra 70 Kapitel 8 Gruppen 8.1 Bedeutung in der Informatik Gruppen sind abstrakte Modelle für Mengen, auf denen eine Verknüpfung (etwa Addition oder Multiplikation) definiert ist. Allgemeine

Mehr

Algebraische Strukturen

Algebraische Strukturen Algebraische Strukturen Eine kommutative Gruppe (G, ) ist eine Menge G, auf der eine Verknüpfung (ein zweistelliger Operator) deniert ist (d. h. zu a, b G ist a b G deniert), welche bestimmten Regeln genügt

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN FERIENKURS. Lineare Algebra FLORIAN NIEDERREITER & AILEEN WOLF

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN FERIENKURS. Lineare Algebra FLORIAN NIEDERREITER & AILEEN WOLF TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN FERIENKURS Lineare Algebra FLORIAN NIEDERREITER & AILEEN WOLF 07.03.2016-11.03.2016 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Lineare Gleichungssysteme (LGS) 2 1.1 Grundlagen..................................................

Mehr

2: Restklassen 2.1: Modulare Arithmetik

2: Restklassen 2.1: Modulare Arithmetik 2: Restklassen 2.1: Modulare Arithmetik Uhr: Stunden mod 24, Minuten mod 60, Sekunden mod 60,... Rechnerarithmetik: mod 2 w, w {8, 16, 32, 64} Prüfziffern mod 10 oder mod 11... 71 S. Lucks Diskr Strukt.

Mehr

9.A Kategorien, Limiten und Funktoren

9.A Kategorien, Limiten und Funktoren 9.A Kategorien, Limiten und Funktoren Die Sprache der Kategorien und Funktoren ist unabdingbar für viele Aussagen in der heutigen Mathematik. Sie ist formal und weniger als Selbstzweck anzusehen, sondern

Mehr