Kulturlandschaften als Handlungsräume neue Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel Ergebnisse des Dialogprozesses im Barnim und in der Prignitz Workshop am 21. November 2013 in Potsdam Dialogprozess im Rahmen des Gemeinsamen Raumordnungskonzepts Energie und Klima (GRK ) Teil 3: Beispielräume der Kulturlandschaftsentwicklung
Speakers Corner Positionen, Kontroversen, Visionen Erfahrungen mit interkommunalen Kooperationsprozessen im Rahmen einer Bioenergieregion im Berliner Umland Iris Feldmann, Bioenergieregion Ludwigsfelde Regionale Kooperationsprozesse und neue Herausforderungen in der Prignitz Anett Jura, Regionaler Wachstumskern Prignitz Erfahrungen mit konzeptionellen Ansätzen zum Klimaschutz Matthias Schneller, Kreisentwicklung Elbe-Elster Möglichkeiten und Grenzen der Steuerbarkeit komplexer Phänomene des Klimawandels auf kommunaler Ebene Rainer Fornell, Bürgermeister der Gemeinde Panketal
Akteursgruppendiskussion: Vergleich, Übertragbarkeit, Handlungsempfehlungen Gesprächsrunde 1 Diskussion der Ergebnisse und Erfahrungen aus den Dialogprozessen Energielandschaften Beispiel Prignitz Kulturlandschaften im Klimawandel Beispiel Barnim Vergleich, Übertragbarkeit und Rahmenbedingungen
Gesprächsrunde 1: Energielandschaften Beispiel Prignitz Erfahrungen mit handlungsräumlichen Ansätzen Für die Prignitz wurde einerseits der ganzheitliche identitätsräumliche Kulturlandschaftsbezug bestätigt, andererseits auf teilräumliche Differenzierungen hingewiesen, die auch in den vielfältigen Handlungsräumen deutlich werden. Für die Entwicklung der Prignitz als ganzheitlicher kulturlandschaftlicher Handlungsraum sollten die Erfahrungen des Tourismusverbandes Prignitz ausgewertet werden. Übertragbarkeit der Ergebnisse Die Übertragbarkeit des Ansatzes kulturlandschaftlicher Handlungsräume auf Energielandschaften wurde unter dem Aspekt kritisch betrachtet; dass Energie nur schwer als kulturlandschaftsgebundenes Produkt vermittelbar ist. Kulturlandschaften sollten nicht als Konkurrenzräume (z.b. zu administrativen Räumen) entwickelt, sondern auf Themenfelder fokussiert werden, die unmittelbar auf kulturlandschaftliche Potenziale abzielen oder kulturlandschaftliche Perspektiven in andere Handlungsfelder einbringen. Empfehlungen für Rahmenbedingungen Für die Entwicklung kulturlandschaftlicher Handlungsräume sollten die politischinstitutionellen Rahmenbedingungen und Instrumente verbessert werden.
Gesprächsrunde 1: Kulturlandschaften im Klimawandel Beispiel Barnim Erfahrungen mit handlungsräumlichen Ansätzen Administrative Einheiten sollten über ihren Tellerrand hinaus blicken, was in der Praxis jedoch häufig an lokalem Kirchturmdenken scheitert. Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg auf handlungsräumlicher Ebene wird als wichtig erachtet (z.b. im Kommunalen Nachbarschaftsforum), die Landesgrenze jedoch als Kommunikations-Barriere wahrgenommen. Regionalparks werden als geeignetes Instrument für eine Institutionalisierung kulturlandschaftlicher Handlungsräume wahrgenommen. Übertragbarkeit der Ergebnisse Gegenseitige Lernprozesse und Modelllösungen sind aufgrund der vielen parallelen Problemstellungen im berlinnahen Raum und auch angesichts der Heterogenität von großer Bedeutung. Konzepte müssen von umsetzungsrelevanten Akteuren mitgestaltet und akzeptiert werden um die jeweiligen Raumspezifika zu erfassen und effektiv handlungsleitend zu wirken. Empfehlungen für Rahmenbedingungen Kümmerer für kulturlandschaftliche Handlungsräume fehlen und sollten institutionalisiert werden. Konzept kulturlandschaftsbezogener Regionalparks könnte auch auf andere Räume in Brandenburg übertragen werden. Dialogprozess im Rahmen des Gemeinsamen Raumordnungskonzepts Energie und Klima (GRK) Teil 3: Beispielräume der Kulturlandschaftsentwicklung
Akteursgruppendiskussion: Vergleich, Übertragbarkeit, Handlungsempfehlungen Gesprächsrunde 2 Diskussion des Ansatzes kulturlandschaftlicher Handlungsräume aus der Perspektive unterschiedlicher Akteursebenen Landesebene Planungsregionen und Handlungsräume Kreise und Gemeinden Handlungsempfehlungen
Gesprächsrunde 2: Landesebene Erfahrungen mit handlungsräumlichen Ansätzen Bislang erst wenige Initiativen zum Thema Energielandschaften in Großschutzgebieten und LEADER-Regionen; die einzelnen Handlungsebenen haben begrenzte Handlungsmöglichkeiten. Die Erfahrungen der Bioenergieregionen (im Land und bundesweit) sollten genutzt werden. Potenziale handlungsräumlicher Ansätze Handlungsräume bieten Möglichkeiten für neutrale Dialogforen über administrative Grenzen hinweg (Kommunikation, Schaffung von Akzeptanz). Handlungsempfehlungen Integration des Themas Energielandschaften in die Arbeit verschiedener Handlungsräume (z.b. im Rahmen von LEADER in der neuen EU-Förderperiode sowie in Biosphärenreservaten) Kümmerer für das Thema Energielandschaften schaffen; Verstetigungen der Arbeit energiebezogener regionaler Handlungsräume anstreben; neue Schnittstellen zwischen Land, Kommunen und Unternehmen schaffen; Landesebene als Ver-Handlungsraum Formelle Regelungen anpassen: z.b. Fehlanreize beim kommunalen Finanzausgleich beseitigen; Integration von Gestaltungsaufgaben und landschaftlichen Visualisierungen in Genehmigungsverfahren; Maßnahmen der Eingriffsregelung mit kommunikativen Maßnahmen verbinden (z.b. Schautafeln in der Landschaft: Mit Windpark X finanzieren wir Landschaftsaufwertung Y )
Gesprächsrunde 2: Planungsregionen und Handlungsräume Erfahrungen mit handlungsräumlichen Ansätzen Langjährige Erfahrungen bestehen insbesondere in Biosphärenreservaten, die sich vom Instrument des Naturschutzes zu Handlungsräumen nachhaltiger Regionalentwicklung gewandelt haben. Potenziale handlungsräumlicher Ansätze Einerseits gehen räumliche Wirkungen der Energiewende über Kulturlandschaften und ihren Raumbezug als Identitätsraum hinaus, andererseits ist die Energiewende eine wesentliche Ursache für den Kulturlandschaftswandel. Die Entwicklung erneuerbarer Energien vollzieht sich wesentlich auf der Grundlage formeller Planungen und starker ökonomischer Anreize. Allerdings ist die Auseinandersetzung mit der Standortqualität und so auch mit der Kulturlandschaft wesentlich z.b. für den Erfolg der Windenergieplanung. In den neuen Bundesländern sind die identitätsräumlichen Bezüge schwächer ausgeprägt. Handlungsempfehlungen Handlungsräume sollten kein Selbstzweck sein, sondern an vorhandenen Strukturen anknüpfen und konkrete Problemstellungen verfolgen. Um vertrauensbasierte Kooperationsprozesse langfristig zu sichern, ist eine personelle Kontinuität erforderlich.
Gesprächsrunde 2: Kreise und Gemeinden Erfahrungen mit handlungsräumlichen Ansätzen Landkreise sind Schlüsselakteure und haben weit größere Spielräume als Gemeinden. Konkurrenz von Verwaltungs- und Handlungsräumen ist ein mögliches Problem. Potenziale handlungsräumlicher Ansätze Gemeinsame Dokumente und Leitbilder können helfen, Konkurrenz-und Kirchturmdenken zu überwinden, wenn Synergien entdeckt und kommuniziert werden. Handlungsräumliche Ansätze können dazu beitragen, das Rollenverständnis von Verwaltungsakteuren zu erweitern. Handlungsempfehlungen Für die Entwicklung und Förderung neuer Steuerungsansätze und Spielräume für kooperative Landschaftsgestaltung wird eine Stärkung der freiwilligen Aufgaben öffentlicher Akteure in diesem Kontext angeregt. Um die Unterstützung der Landkreise zu gewinnen, sollten deren eigene Interessen an der qualitativen Entwicklung der Kreise mit den Fragen der kulturlandschaftlichen Handlungsräume verknüpft werden.
Kulturlandschaften als Handlungsräume neue Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel Ergebnisse des Dialogprozesses im Barnim und in der Prignitz Workshop am 21. November 2013 in Potsdam Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit! Dialogprozess im Rahmen des Gemeinsamen Raumordnungskonzepts Energie und Klima (GRK ) Teil 3: Beispielräume der Kulturlandschaftsentwicklung