Landesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft Abteilung Landwirtschaft und Gartenbau Referat Tierzucht, Tierhaltung und Fischerei Fachgebiet Schweine und Kleintiere Vergleich der Legeleistungen im ausgestalteten Käfig und konventionellen Käfig bei Legehennen in der Eierfarm Premslin Dr. Hermann Redel, Ulrike Buchta Die Käfighaltung von Legehennen ist die wirtschaftlichste und bezogen auf den Verbraucherschutz zugleich beste Form der Eierproduktion. Trotzdem ist die Suche nach anderen Haltungsverfahren auf Grund von ethisch und ethologisch begründeten agrarpolitischen Entscheidungen zwingend notwendig. Unter den möglichen Alternativen zur Käfighaltung erscheint die Kleingruppenhaltung im "ausgestalteten Käfig" als besonders geeignet, in eine vergleichende Analyse einbezogen zu werden, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit - mehr natürliche Verhaltensweisen der Hühner ausgelebt werden können, - ein hoher Gesundheitsstatus der Herde gehalten wird, - eine den Eiern aus der Käfighaltung vergleichbare hohe Produktqualität zu erwarten ist und - die Produktionskosten, und somit indirekt auch die Umweltbelastungen, sowie die Verbraucherpreise um ein den Produzenten sowie der Gesellschaft zumutbares Mass steigen. Ein Vergleich wichtiger Parameter der biologischen Leistungen, Verfahrenskosten und Wirtschaftlichkeit beider Haltungsverfahren innerhalb eines Betriebes soll klären, welche Differenzen zwischen Käfighaltung und einer spezifischen Kleingruppenhaltung bestehen. Die folgenden Ausführungen sind Zwischenergebnisse. Die Untersuchungen begannen mit der 46. Lebenswoche im ausgestalteten Käfig (Halle 6), während die Hennen im konventionellen Käfig (Halle 3) zu diesem Zeitpunkt 35 Wochen alt waren. Dieser Altersunterschied erschwert etwas den Vergleich der Leistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Im Rahmen des Vorhabens wurden auch Untersuchungen zu Einflussmöglichkeiten auf die Tränkwasserqualität durchgeführt. Damit, wie auch mit dem Einsatz "informierten" Pulvers, wurde das Ziel verfolgt, der sich im Verlaufe der Legeperiode verschlechternden Schalenqualität entgegenzusteuern. Zur Beseitigung der chemischen, physikalischen und informationellen Probleme des Trinkwassers wurden bisher verschiedene Produkte und Systeme entwickelt. Ein solches Produkt ist der "AquaKat". Dabei handelt es sich um ein physikalisches "Wasservitalisationsgerät", welches wie ein Signalgeber (Katalysator) funktioniert. Der "AquaKat" wird in einem speziellen Herstellungsverfahren mittels Gravitationsfeld im Implosionsverfahren mit Frequenzmustern von natürlichem, sauberem Quellwasser und Sauerstoff (O2) aufgeladen. Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 1
Der "AquaKat" leitet dieses Frequenzmuster an das Wasser weiter. Dadurch gerät das vorbeifliessende Wasser in Resonanz und verändert sein Molekularverhalten hin zu quellwassertypischen Eigenschaften. Kennzeichnend dafür ist ein verändertes Kristallisationsverhalten (Ablösen von Verkalkungen), ein höheres Absorptionsvermögen (Löseverhalten) sowie eine Geschmacksverbesserung. Der "AquaKat" fällt unter die Rubrik "Wasserbehandlungsgeräte". Er wird auf die Leitung montiert und kommt mit dem Wasser nicht direkt in Berührung. Eine Zulassung gemäss Trinkwasserverordnung entfällt somit. Das Gerät ist wartungsfrei und benötigt für seinen Betrieb keine konventionelle Energiequelle. Es wurde ein von der "Natur-Förderung BORK" zur Verfügung gestellter "AquaKat" (Fa. D. Plocher) installiert, der für eine Durchflussmenge von mindestens 3 m³/ 24 h ausreicht. Leider konnte der Kat nur in einem beschränkten Zeitraum genutzt werden, so dass die Ergebnisse unscharf sind. Ähnlich wie beim "AquaKat" sollen auch "informierte" Pulver, die im wesentlichen aus Calcium-Carbonat bestehen, eine positive Wirkung auf das Befinden der Tiere und somit auf die Leistung haben. Um das zu prüfen, wurden das in Deutschland unter der Bezeichnung "Penergetic-t" im Handel befindliche Pulver sowie das Schweizer Produkt "Penergetic- Legehennen", das den speziellen Bedürfnissen der Legehennen entsprechen soll, über begrenzte Zeiträume in einer Menge von 2-5 g /t Futter eingesetzt. Die Ergebnisse lassen lediglich Tendenzen vermuten, eindeutig nachzuweisen waren Wirkungen dieser Pulver nicht, wahrscheinlich wegen diverser nicht definierbarer anderer Einflussfaktoren. Abb. 1 zeigt die Bestandsentwicklung in beiden Systemen. Die Kurvenverläufe unterstreichen deutlich, dass der Bestandsrückgang im ausgestalteten Käfig (ak) stärker ausgeprägt ist als im konventionellen Käfig (kk). Eine Wirkung des "AquaKat", der zur Verbesserung der Wasserqualität zwischen dem 12.12.2 und 12.2.3 eingesetzt war, zuletzt zusammen mit Penergetic-t, auf die Bestandsentwicklung ist nicht zu erkennen. Auch die Eierproduktion in Abb. 2 zeigt, dass der ak sich schlechter darstellt als der kk. Sowohl der Anteil der Knickeier als auch der Schmutzeier steigt stärker als im kk. Die in Abb. 1 dargestellten Verhältnisse bei den Legeraten sprechen ebenfalls für den kk. Allerdings könnten die verminderten Schwankungen bei den Legeraten im ak ab Mitte Februar ein Hinweis dafür sein, dass AquaKat + Penergetic-t wahrscheinlich stabilisierend auf die Eierproduktion gewirkt hat. Die in Abb. 4 enthaltenen Anteile Schmutz- und Knickeier an den gesamten Eiern sprechen ebenfalls deutlich gegen den ak. Hervorzuheben ist der günstige Verlauf beim Anteil Knickeier im kk ab Anfang Mai 3, vielleicht eine Folge des eingesetzten Penergetic- Legehennen, an dessen versuchsweisen Einsatz über einen begrenzten Zeitraum sich die Erwartung geknüpft hatte, die Schalenqualität zu verbessern. Dass die Anzahl Knickeier nicht von der Eischalendicke abhängt, zeigt Abb. 5. Die Schalendicke im ak hat sich sichtbar erhöht. Trotzdem nahmen die Knickeier dramatisch zu. Zwischen der Eimasse und der Schalendicke besteht nur eine Korrelation von r =,29 (Abb.6). Somit sind nur 8 % der Varianz der Schalendicke auf die Varianz der Eimasse zurückzuführen. Die bei der Messung am 5.6.3 erwartungsgerecht festgestellte deutlich geringere Schalendicke im kk hat sich offensichtlich nicht gravierend nachteilig auf die Schalenfe- Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 2
stigkeit ausgewirkt. Im Gegenteil: nach visuellem Eindruck der Anlagenbetreiber hat sich die Schalenqualität deutlich verbessert. Ursache könnte das o. g. zwischen dem 25.3.3 und 5.5.3 eingesetzte Penergetic-Legehennen gewesen sein. Fazit - Das eigentliche mit dem Einsatz des "AquaKat" verfolgte Ziel, die Schalenstabilität zu erhöhen, wurde nicht erreicht. - Ein positiver Einflusses auf die Schalendicke ist aber erkennbar. - Es deutet sich eine Verminderung des Keimgehaltes im Tränkwasser an. Wahrscheinlich müsste der "AquaKat" aber über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. - Der Kat scheint eine günstige Wirkung auf das Cu - Zn - Verhältnis zu haben. - Eine abschliessende Beurteilung des Kateinsatzes bei Legehennen ist nicht möglich. - Es sollte eine speziell auf die Eierproduktion ausgerichtete Modifizierung des Wasserkat diskutiert werden - Das speziell für die Belange der Eiereproduktion konzipierte "Penergetic-Legehennen" führt in der Tendenz zu einer besseren Eischalenqualität - Die Wirkung des "informierten" Pulvers als Futterzusatz sollte unter definierten Beding - ungen weiter untersucht werden - Die Produktionsleistungen im konventionellen Käfig sind denen im ausgestalteten Käfig (System Meller) deutlich überlegen. Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 3
Abbildung 1: Bestandsentwicklung Legehennen absolut und relativ zum Anfangsbestand 5 1 45 9 Legehennen, Stück 4 35 3 25 2 15 A 5.11 1.11 15.11 2.11 26.11 1.12 6.12 11.12 16.12 21.12 26.12 31.12 5.1 1.1 15.1 2.1 25.1 3.1 4.2 9.2 14.2 19.2 24.2 1.3 6.3 11.3 16.3 21.3 26.3 31.3 5.4 8 7 6 5 4 3 2 Legehennen relativ zum Anfangsbestand, % 1 1 5 1.4 15.4 2.4 25.4 3.4 5.5 1.5 15.5 2.5 25.5 Abbildung 2: Anzahl Eier insgesamt sowie Schmutzeier (S) und Knickeier (Kn), Eierfarm Premslin 3 7 25 insgesamt ausgestalteter Käfig 6 Eier insg., Stück 2 15 1 Schmutzeier ausgestalteter Käfig insgesamt konventioneller Käfig 5 4 3 2 Schmutz- und Knickeier, Stück 5 Knickeier ausgestalteter Käfig 1.11.2 6.11 11.11 16.11 21.11 27.11 2.12 7.12 12.12 17.12 22.12 27.12 1.1.3 6.1 11.1 16.1 21.1 26.1 31.1 5.2 1.2 15.2 2.2 25.2 2.3 7.3 12.3 1 17.3 22.3 27.3 1.4 6.4 11.4 16.4 21.4 26.4 1.5 6.5 11.5 16.5 21.5 Schmutzeier konventioneller Käfig Knickeier konventioneller Käfig 26.5 31.5 Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 4
Abbildung 3: Legerate (LR) aktuell sowie relativ zum Anfangsbestand, Eierfarm Premslin 1 Legerate konvent. Käfig 12 9 11 Legerate,aktuel, % (Eier/1 Hennen) 8 7 6 5 4 3 2 Legerate ausgest. Käfig 1.11.2 6.11 11.11 16.11 21.11 27.11 2.12 1 1 9 8 7.12 12.12 17.12 22.12 27.12 1.1.3 6.1 11.1 16.1 21.1 26.1 31.1 5.2 1.2 15.2 2.2 25.2 2.3 7.3 12.3 17.3 22.3 27.3 1.4 6.4 11.4 16.4 21.4 26.4 1.5 6.5 11.5 16.5 21.5 26.5 31.5 rel. Legerate konvent. Käfig rel. Legerate ausgest. Käfig 1 9 8 7 6 5 4 3 2 Eier/1 Hennen des Anfangsbestandes, Stück 1 Abbildung 4: Legerate (LR) sowie Anteile Schmutzeier (S) und Knickeier (Kn), Premslin LR kk LR ak 3 25 Legerate, % (Eier/1 Hennen) 7 6 5 4 3 % Kn ak % S ak 2 15 1 Anteile Schmutz- und Knickeier, % 2 1 1.11.2 6.11 11.11 16.11 21.11 27.11 2.12 7.12 12.12 17.12 22.12 27.12 1.1.3 6.1 11.1 16.1 21.1 26.1 31.1 5.2 1.2 15.2 2.2 25.2 2.3 7.3 12.3 17.3 22.3 27.3 1.4 % S kk % Kn kk 5 6.4 11.4 16.4 21.4 26.4 1.5 6.5 11.5 16.5 21.5 26.5 31.5 Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 5
Abbildung 5: Verlauf der Schalendickenentwicklung bei Nutzung von Aquakat und Penergetic-t im ausgestalteten Käfig konv. Käfig ausgest. Käfig (Kat+PEN),44,42,422,41,411,415,416,421,47 Eischalendicke, mm,4,38,36,34,32,3 vor Kat 2.12.2 nach 4 Wochen Kat 1.1.3 nach 8 Wochen Kat und 4 Wochen PEN 12.2.3 ohne alles 5.6.3 Abbildung 6 : Beziehungen zwischen Eimasse und Schalendicke Stall 3, 5.6.3 (r =,29) Eimasse, g Schalendicke,1 mm 9 8 Schalendicke / Eimasse 7 6 5 4 3 2 1 2 3 4 5 6 7 Eier Penergetic Int. AG, CH-8592 Uttwil t3 LVL R 462 R Premslin 73 Seite 6