Autonomes Fahren in Deutschland Kartellrechtliche Aspekte

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Transkript:

Autonomes Fahren in Deutschland Kartellrechtliche Aspekte Dr. Jens Peter Schmidt Rechtsanwalt - Partner T +49 211 862240 T +32 2 502 5517 jpschmidt@mayerbrown.com Mayer Brown is a global legal services provider comprising legal practices that are separate entities (the "Mayer Brown Practices"). The Mayer Brown Practices are: Mayer Brown LLP and Mayer Brown Europe-BrusselsLLP, both limited liabilitypartnerships establishedin IllinoisUSA; Mayer Brown International LLP, a limited liabilitypartnership incorporated in England and Wales (authorized and regulated by the Solicitors Regulation Authority and registered in England and Walesnumber OC 303359); Mayer Brown, a SELASestablished in France; Mayer Brown JSM, a Hong Kong partnership and its associated legal practices in Asia; and Tauil & Chequer Advogados, a Brazilianlaw partnership with which Mayer Brown is associated. Mayer Brown Consulting (Singapore) Pte. Ltd and its subsidiary, which are affiliatedwith Mayer Brown, provide customs and trade advisory and consultancy services, not legal services. "Mayer Brown" and the Mayer Brown logo are the trademarks of the Mayer Brown Practices in their respective jurisdictions.

Überblick I. Innovationswettbewerb II. Standardisierung III. Datenwettbewerb

Innovationswettbewerb Überblick Innovation als Wettbewerbsparameter Innovationsmärkte Innovation und Effizienzgewinne

Innovationswettbewerb (1) Innovation als Wettbewerbsparameter Schadenstheorien Formen von Kannibalismus von Innovationsanreizen und möglichkeiten Ausschalten des Innovationswettlaufs durch wettbewerbswidrige Absprachen Innovationshemmung durch Marktmacht Einführung einer neuen Aufgreifschwelle in der Fusionskontrolle Innovationsmärkte Innovationsaktivitäten auf bestehenden Produktmärkten Innovationsaktivitäten auf zukünftigen Produktmärkten

Innovationswettbewerb (2) Innovation und Effizienzgewinne Effizienzeinrede in der Fusionskontrolle (M&A) Freistellung von anderen Kooperationen EU-Gruppenfreistellungsverordnung für Forschungs- und Entwicklungsvereinbarungen Gemeinsame Verwertung <25% gemeinsamer Marktanteil Keine Kernbeschränkung oder Nichtangriffsklauseln Einzelfreistellung nach Artikel 101 Abs. 3 AEUV bzw. 2 Abs. 1 GWB Unerlässlichkeit für Zusammenarbeit Weitergabe der Effizienzgewinne an Verbraucher Keine Ausschaltung des Wettbewerbs

Standardisierung Überblick Begriffsdefinition Standardisierungskooperationen Standards und Marktmacht

Standardisierung (1) Begriffsdefinition Festlegung technischer und qualitätsbezogener Anforderungen an bestehende oder zukünftige Produkte de facto Standard vs. vereinbarter Standard Standardisierungskooperationen Kartellrechtlich relevante Vorteile: geringe Marktzutrittsschranken intensiver Preiswettbewerb erweiterte Produktauswahl niedrigere Preise Kartellrechtliche Bedenken: Zusammenlegung der FuE- Aktivitäten Marktausschluss von Nicht-Mitgliedern auf dem Kooperationsmarkt Ausschluss von Wettbewerbsvorsprüngen

Standardisierung (2) Zulässigkeit von Standardisierungskooperationen Offene Mitgliedschaft Offene Diskussionen Offenlegung von Schutzrechten Veröffentlichung der Ergebnisse und Lizenzeinräumung Unabhängige Verwertung Keine Beschränkung sonstiger Aktivitäten Zeitliche Beschränkungen

Standardisierung (3) Standards und Marktmachtmissbrauch Standardessentielle Patente (SEP) Definition: Zwingendes Patent zur Einhaltung des Standards Patentinhaber ist gegenüber Standardisierungsorganisation unwiderruflich verpflichtet, Patent zu fairen, zumutbaren und diskriminierungsfreien Bedingungen ( FRAND ) zu lizenzieren Kartellrechtlicher Zwangslizenzeinwand Pflicht zur Ankündigung und Anhörung vor Einreichung einer Unterlassungsklage Pflicht zur Unterbreitung eines Lizenzvertragsangebots Pflicht des Lizenzsuchenden zur unverzüglichen Reaktion Kein Hindernis: Vorbehalt der Rechtsbeständigkeit des Patents

Datenwettbewerb Überblick Daten als neuer Wettbewerbsparameter Wettbewerbsschädliche datenbezogene Verhaltensweisen Datenschutz und Marktmacht

Datenwettbewerb (1) Daten als neuer Wettbewerbsparameter Datenaustausch höhere Marktransparenz verringerte Informationsasymmetrien Erhöhung des Preis-, Qualitätsund Innovationwettbewerbs Transparenz auf hoch konzentrierten Märkten permanenter Datenabgleich Anfälligkeit für Absprachen Wert des Datenschutzes für Kunden Datenschutz und Marktmacht Zugang zu bestimmten Daten wichtig, um auf Markt erfolgreich tätig zu werden Andere Marktteilnehmer können Daten nicht selbst oder über Dritte erlangen

Datenwettbewerb (2) Wettbewerbsschädliche datenbezogene Verhaltensweisen Fusionen Datenbezogene Übernahmestrategien Erschwerung oder Verweigerung des Zugangs zu Daten Missbrauch von Marktmacht Diskriminierung Essential Facility Preisdiskriminierung

Ihr Ansprechpartner Dr. Jens Peter Schmidt Mayer Brown Europe Brussels LLP Partner, Brüssel jpschmidt@mayerbrown.com T +49 211 862 240 +32 2 551 59 69 13