G sunde Projekte Schritt für Schritt - Tipps zur Projektarbeit Lehrgang zum ÖAK-Diplom Schularzt 20. 1. 07 Mag.a Andrea Lehner
Was ist ein Projekt? 1. Konkreter Anlass 2. Klare, realistische Ziele 3. Personell, kognitiv, zeitlich, materiell begrenzt 4. Entwicklung neuer Herangehensweisen an ein Problem 5. Längerfristige Veränderungen des Schulalltags
Phasen des Projektablaufs 1. Informationsphase Beschaffung von Information, Ziel = Realisierbarkeit einschätzen 2. Konzeptionsphase konkrete Planung des Projektes, Ziel = vollständigen Projektplan erstellen
Phasen des Projektablaufs 1. Durchführungsphase Ziel = Projektziele zeit- und kostengerecht zu erreichen, laufende Dokumentation 2. Evaluationsphase Ergebnisse werden überprüft, Ziel = Erfahrung für künftige Projekte gewinnen
1. Wie ist die Ausgangslage? (Informationsphase) Gesundheitsschwachstellen und Gesundheitsressourcen erkennen und sich fragen: Auffälligkeiten bei schulärztlicher Untersuchung Wie geht es den SchülerInnen, den unterrichtenden/nicht unterrichtenden Personen an unserer Schule? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Eltern unserer SchülerInnen? Bewusst machen, was ohnehin schon getan wird!!!!
1. Wie finde ich ein Thema? (Informationsphase) SchülerInnen in die Themenwahl miteinbeziehen (Akzeptanz) bzw. häufig auftretende ähnliche Anfragen bei der schulärztlichen Beratungstätigkeit aufgreifen Anlass z.b. aktuelles Ereignis wie Gesundheitspass, Alltagsprobleme, ausgeschriebener Wettbewerb
Ich habe beschlossen, ab nun gesund zu leben und werde den Stressfaktor Schule meiden!
Projektbeispiel Themenbereich: Suchtprävention Schultyp: Unterstufe Ziel: Stärkung der Lebens- und Gesundheitskompetenzen der Jugendlichen Ist-Situation: Es gab keinen konkreten Anlassfall, aber eine große Neugierde seitens der SchülerInnen zum Thema Sucht.
2. Wer arbeitet am Projekt mit? (Konzeptionsphase) Team sollte möglichst bunt sein! Aufgaben klar zuweisen (Dokumentation, Recherche ) Alle Beteiligten (Lehrer- Kollegen/Kolleginnen, Schularzt/ärztin) informieren, Einladung zur Mitarbeit! Teamsitzungen planen Motto: Gemeinsam sind wir stärker!
Teamsitzung?
Teamsitzung!
Projektbeispiel Themenbereiche: Bewegung, Haltung, Ernährung, Kommunikation Schultyp: Allgemeine Sonderschule Ziel: Die SchülerInnen sollen Umsetzungstipps für Bewegung im Alltag bekommen und sich bewusst ernähren und essen lernen. Teambildung: Im Team sind eine Ernährungswissenschafterin, der Schularzt, die Schulleiterin und die Klassenlehrerin die Kompetenzen wurden klar zugewiesen.
1. Welche Ziele sollen erreicht werden? (Konzeptionsphase) Ideen sammeln Handlungsbereiche formulieren Zielsetzungen klar definieren und konkretisieren Nicht zuviel vornehmen!!! Umsetzbarkeit und Überprüfbarkeit sind wesentlich!
1. Wie können die Ziele erreicht werden? (Konzeptionsphase) d.h. überlegen, welche Aktivitäten (=Maßnahmen) für die Lösung des Problems brauchbar sind! Vorschläge sammeln Auf leicht durchführbare Maßnahmen einigen Verantwortlichkeiten klären
Beispiel Ziel und Maßnahme Ziel (WAS will ich erreichen?) Verbesserung der Kommunikation zwischen den LehrerInnen und SchülerInnen Maßnahmen (WIE will ich etwas erreichen?) Kommunikationsregeln vereinbaren Kommunikationstrainings organisieren
Beispiel - Zielformulierung abstrakt/unrealistisch Ziel: Ernährungsverhalten der SchülerInnen verbessern Begründung: Die Schule nicht einziger Faktor der Ernährungsverhalten beeinflusst nicht messbar! konkret Ziele: 1. Schülerinnen zum Thema Sinnvolle Ernährung informieren 2. gesundes Fast Food kochen Maßnahmen: 1.Informationsveranstaltung mit Schularzt/ärztin durchführen 2. Einen Kochkurs an der Schule organisieren
2. Was soll der Projektplan beinhalten? (Konzeptionsphase) Ressourcen aufzeigen z.b. finanzielle Mittel, Räumlichkeiten, Materialien, Wissen u. Fähigkeiten der Beteiligten Zeitrahmen festlegen z.b. schulische Fixtermine, Pufferzeiten, Besprechungszeiten, Termine mit externen Referentinnen Maßnahmen geplante Aktivitäten auflisten, Verantwortlichkeiten niederschreiben
G sundes Geld - Sponsoring 1. Schritt: Wer kann am Projekt und dessen Durchführung interessiert sein? (Gemeinde, Vereine, Firmen ) 2. Schritt: Nutzen Sie persönliche Kontakte 3. Schritt: Informieren Sie sich über laufende Wettbewerbe beim LSR oder unter http://www.bmbwk.gv.at
G sundes Geld - Sponsoring 4. Schritt: Fonds und Sponsoren: Bildungsförderungsfonds für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung www.umweltbildung.at/bildungsfoerderu
1. Es kann los gehen Kick-off Veranstaltung (Durchführungsphase) Umsetzung des Maßnahmenplans Veränderung am Plan zulassen in den Teamsitzungen klären Protokollführung (für Gesamtprojekt und Einzelaktivitäten) Zwischenergebnisse aus- und bewerten WICHTIG: Laufende Dokumentation und Reflexionsphasen einplanen!
1. Was tun, wenn Konflikte auftreten? (Durchführungsphase) Probleme klar ansprechen Schuldzuweisungen vermeiden Verschiedene Standpunkte klären Ursachen des Konflikts herausarbeiten Sündenbockeffekt vermeiden Verdeutlichen der unterschiedlichen Positionen (Flip Chart )
1. Wie kann Zielerreichung überprüft werden? (Evaluationsphase) Projektverlauf auswerten und bewerten = Prozessevaluation z.b. durch regelmäßige Reflexionen Ergebnisse auswerten und bewerten = Ergebnisevaluation z.b. Vergleich vorher nachher WICHTIG: Überlegen Sie bereits zu Beginn WIE Sie evaluieren wollen!
Beispiel Fragen an den Prozess Bewährt sich unser Maßnahmenplan? Wenn nicht, warum? Was können wir tun, um den Plan zu verbessern? Wird die Maßnahme gut aufgenommen? Wenn nicht, warum? Was können wir tun, um die Akzeptanz zu verbessern?
Beispiel Fragen an das Ergebnis Haben wir mit der Maßnahme unser Ziel erreicht? Hat die Maßnahme das gewünschte Ergebnis bewirkt? Ist aufgrund der Maßnahme etwas völlig Unerwartetes passiert?
Warum ist Dokumentieren so wichtig? Gibt Übersicht über durchgeführte Maßnahmen Projekt/Prozesse sind jederzeit nachvollziehbar Wichtig auch für Sponsorpartner
Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt soll einen klaren Abschluss haben. Präsentieren Sie Ihr Projekt in der Schule und auch der Öffentlichkeit Arbeiten Sie mit regionalen Medien zusammen! WICHTIG: Erfolg genießen und auf die Ergebnisse stolz sein!
Transfer Übernahme von bewährten Maßnahmen in den Schulalltag durch: Wiederholung des Projektes Weiterführen der Maßnahmen Transfer erfolgreicher Methoden in ähnliche Projekte Ausweiten auf andere Zielgruppen
Vorsicht Stolpersteine! Unklare Zieldefinition Unklare Arbeits- und Aufgabenverteilung Mangelnde Informationsweitergabe Terminkollisionen mit Prüfungen etc. Überforderung einzelner Teammitglieder Zu große Erwartungen, die nicht erfüllt werden können
Das ist gut gelaufen Meilensteine! Unterstützung durch die Schulleitung Positive Zusammenarbeit in der Schule (LehrerInnen, Schularzt/ ärztin, Direktion...) und mit Gemeinde und Wirtschaft Zusammenarbeit mit externen Experten/Expertinnen Regelmäßige Teamsitzungen Positives Feedback durch das Kollegium, SchülerInnen, Eltern
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und Aufmerksamkeit!