Empfindlichkeitsprüfung von antibakteriell. Bewertung von Antibiogrammen

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Transkript:

Forum Empfindlichkeitsprüfung von antibakteriell wirkenden Substanzen: Bewertung von Antibiogrammen Hinweise zum Umgang mit den Änderungen der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV), d Antibiogrammpflicht Jürgen Wallmann, Heike Kaspar Als Beilage in dieser Ausgabe finden Sie e ine Zusammenstellung von Tabellen, denen Sie die Grenzwerte zur Bewertung von standardisierten Methoden zur Empfindlichkeitsprüfung nach Tierart, und sortiert entnehmen können. Mit diesen ergänzenden Hinweisen geben wir Ihnen Informationen an die Hand, um den Umgang mit den Ta bellen zu erleichtern. Jeder Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier, auch der therapeutisch gerechtfertigte und sachgemäße Einsatz, trägt zur Entwicklung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen bei. Die Entwicklung von Resistenz ist ein natürlicher Prozess, der zum Teil schon vor Jahrtausenden stattfand. Bakterien schützen sich so vor der Wirkung von Antibiotika. Als logische Schlussfolgerung aus diesem Sachverhalt kann die Reduzierung der Anzahl antibiotischer Behandlungen auf das therapeutisch absolut notwendige Maß als eine der zentralen Maßnahmen zur Eindämmung von Entstehung und Ausbreitung der Antibiotikaresistenzen angesehen werden []. Die Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln (Antibiotika-Leitlinien) [] sind dabei die Grundlage zur Beantwortung der zugehörigen Fragestellungen für den sach- und fachgerechten Einsatz von Antibiotika. Die erste Fassung dieser Leitlinien wurde bereits im Jahr 000 ver - öffentlicht und bildet die Basis für die Anwendung von Antibiotika im Rahmen der Guten veterinärmedizinischen Praxis. Die Auswahl eines geeigneten antibakteriellen s ist für eine verantwortungsvolle und nachhaltige tierärztliche Behandlung Grundvoraussetzung. Die Weiterentwicklung der Leitlinien verfolgte auch das Ziel, gegenüber der Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Tierärzteschaft entschlossen ist, mit der für Mensch und Tier so wertvollen klasse der Antibiotika gewissenhaft und verantwortungsbewusst umzugehen []. Dennoch besaßen diese wichtigen Leitlinien bisher keinen Gesetzescharakter. Die Änderungen der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) vom 0.03.0 [3] haben nun diese Regelungen zum Einsatz von Antibiotika bei Tieren aufgegriffen und sollen so zur Eindämmung der zunehmenden Antibiotikaresistenzen beitragen. Es ist ebenfalls der Ansatz der Änderungen der TÄHAV, dass den Regeln der veterinärmedizinischen Wissenschaft eine besondere Bedeutung zugemessen wird ( Abs. ). Hierunter zählt u. a., sich bei der Anwendung von Antibiotika in Grundzügen mit der Pharmakologie der Antibiotika und der Thematik der Antibiotikaresistenz Kategorie klinisch klinisch klinisch Definition Eine klinische Wirksamkeit wird angenommen. Die üblicherweise erzielte Konzentration dieses antibiotischen s im Zielgewebe macht einen Behandlungserfolg sehr wahrscheinlich, wenn dieser gemäß Dosierungsanleitung für den jeweiligen Infektionsort angewendet wird. Die klinische Wirksamkeit ist unsicher. Die e Kategorie lässt eine klinische Wirksamkeit annehmen, wenn der im Zielgewebe konzentriert vorliegt oder wenn eine höhere als die vorgegebene Dosierung eingesetzt werden kann. Eine klinische Wirksamkeit ist unwahrscheinlich. Die üblicherweise erzielte Konzentration eines antibiotischen s, wenn dieser gemäß Dosierungsanleitung für den jeweiligen Infektionsort angewendet wird, kann das bakterielle Wachstum nicht hemmen. Ein Vorliegen spezifischer Resistenzmechanismen ist an - zunehmen. Tab. : Definition der Einstufungskategorien Kategorie Wildtyp-Populationen = ohne aufgenommene Resistenzmechanismen Nicht-Wildtyp-Populationen = mikrobiologisch Definition Ein Mikroorganismus ist dann als Wildtyp definiert, wenn es keinen Nachweis auf einen erworbenen oder durch Mutation entstandenen Resistenzmechanismus gegenüber dem entsprechenden gibt. Ein Mikroorganismus ist als Nicht-Wildtyp-Population (= mikrobiologisch ) definiert, wenn gegenüber dem ein erworbener oder durch Mu - tation entstandener Resistenzmechanismus vorhanden und phänotypisch nachgewiesen ist. Tab. : Definition der Kategorien Wildtyp- und Nicht-Wildtyp-Population Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Forum 5 auseinander zusetzen. Entscheidende Ergänzungen sind die bd der TÄHAV ( b Umwidmungsverbot bei sogenannten Re - serveantibiotika, c Antibiogrammpflicht, d Verfahren zur Probenahme, Isolierung bakterieller Erreger und Bestimmung der Empfindlichkeit). Grundsätze zur Therapie erkrankter Tiere Empfindlichkeitsprüfung bakterieller Infektionserreger Das Ergebnis der Empfindlichkeitsprüfung bakterieller Infektionserreger gegenüber antibakteriellen en ist eine wesentliche Voraussetzung für den zielgerichteten und verantwortungsbewussten Antibiotikaeinsatz. Die Beurteilung der Ergebnisse bedarf verlässlicher Bewertungsmaßstäbe, die für die Therapieentscheidung eine möglichst genaue Aussage erlaubt, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolgs mit dem geprüften gegenüber dem isolierten und diagnostizierten Erreger ist. Klinische Grenzwerte und klinische Resistenz Veterinärspezifische klinische Grenzwerte spielen eine entscheidende Rolle bei der Interpretation der Ergebnisse der in-vitro-empfindlichkeitsprüfung. Der behandelnde Tierarzt kann unter Zuhilfenahme veterinärspezifischer klinischer Grenzwerte einschätzen, welche antibakteriell wirksamen Substanzen für die betreffende Erkrankung mit großer Wahrscheinlichkeit therapeutisch wirksam sind (= Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolgs) []. Nur klinische Grenzwerte erlauben die Einstufung eines Erregers in die drei Kategorien klinisch, klinisch, klinisch (Tab. ). Auch bei der Beurteilung der Empfindlichkeit eines bakteriellen Infektionserregers durch ein Diagnostiklabor muss für den praktizierenden Tierarzt klar zu erkennen sein, welche Grenzwerte und aus welcher Norm diese verwendet worden sind, um den Behandlungserfolg realistisch einschätzen zu können. Prinzipiell ist zwischen den Begriffen klinischer Grenzwert und epidemiologischer Cut-off-Wert (ECOFF) zu unterscheiden. Ihre jeweilige Anwendung erfolgt aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen. Beim klinischen Grenzwert steht die Prognose für den therapeutischen Erfolg der Behandlung beim erkrankten Tier (oder auch Menschen) im Vordergrund und dient mittelbar ebenfalls dem gesundheitlichen Verbraucherschutz. Epidemiologische Cut-off-Werte und mikrobiologische Resistenz Der epidemiologische Cut-off-Wert dient dem frühzeitigen Erkennen von Resistenzentwicklungen und somit dem vorsorgenden gesundheitlichen Verbraucherschutz (Public Health). Durch die Prüfung einer ausreichenden Anzahl an zufällig ausgewählten Bakterienstämmen, die nach Möglichkeit bisher einem antibakteriellen nicht ausgesetzt waren, ergibt sich i. d. R. die Verteilung der MHK-Werte (Minimale Hemmkonzentra - tion) der natürlicherweise empfindlichen Bakterien einer Spezies (Wildtyp-Population = empfindlich) und der Stämme einer Spezies, die eine erworbene Unempfindlichkeit aufweisen (Nicht-Wildtyp-Population = mikrobiologisch ) [5] (Tab. ). Diese Einteilung findet v. a. Anwendung bei der Testung von Bakterien aus der Lebens mittel- und Futtermittelkette und von gesunden Tieren [6]. Der Wert für einen klinischen Grenzwert und der epidemiologische Cut-off-Wert für einen müssen nicht übereinstimmen (Abb. ). Falls weder ein klinischer Grenzwert noch ein epidemiologischer Cut-off-Wert festgelegt ist, obwohl eine standardisierte Methode zur Empfindlichkeitsprüfung zur Verfügung steht, () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

6 Forum BVL Abb. : Bewertung der MHK-Verteilung (mg/l) als Ergebnis der Prüfung einer ausreichenden Anzahl an zufällig ausgewählten Bakterienstämmen mithilfe des epidemiologischen Cut-off-Wertes und des klinischen Grenzwertes. kann eine Einschätzung der MHK-Werte anhand von MHK 90 -Werten erfolgen oder auf Literaturangaben ausgewichen werden. Der MHK 90 -Wert einer ausreichend großen geprüften Bakterienpopulation gibt Auskunft darüber, bei welcher konzentration 90 Prozent dieser Population abgetötet bzw. in ihrem Wachstum gehemmt werden. Bei Kenntnis der Antibiotikakonzentration, die am Wirkort im Tier erreicht werden kann, kann der MHK 90 -Wert als Hilfsgröße einen Hinweis auf einen möglichen Therapierfolg geben. Eine wichtige lokale Datenbasis ergibt sich durch die Untersuchungsergebnisse der Bestandsbetreuung, die im Laufe der Zeit ein verlässliches Bild der Empfindlichkeit der Bakterien im eigenen Praxisbereich ergeben. Sie trägt somit dazu bei, dass in begründeten Fällen der empirische Therapieansatz ziel - sicherer wird. Es muss im Interesse der Tierärzteschaft sein, Daten für einen intelligenten Antibiotikaeinsatz zu erheben, auch wenn es noch an einzelnen Bewertungskriterien fehlt. Ein valider Datensatz, der zur weiteren Generierung von notwendigen klinischen Grenzwerten genutzt werden kann, dient dem Allgemeinwohl. Als Hilfestellung zu c der TÄHAV können die in der Beilage zu dieser Ausgabe vorliegenden Tabellen [7] genutzt werden, die im jährlichen Rhythmus vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aktualisiert werden. Literatur [] WHO (05): Global action plan on antimicrobial resistance. www.euro.who.int/ en/health-topics/disease-prevention/ antimicrobial-resistance/policy/globalaction-plan-05. Stand..0. [] Bundestierärztekammer e. V. (05): Leit - linien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln mit Erläuterungen. www.bundestieraerzte kammer.de/downloads/btk/antibiotika/ AB_Leitlinien_005.pdf. Stand:..0. [3] Gesetze im Internet (0): Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV). https://www.gesetze-im-internet.de/ t_hav/. Stand:..0. [] CLSI (0): Clinical and Laboratory Standards Institute, Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated From Animals. th ed. CLSI supplement VET0. Wayne, PA, USA. [5] EUCAST (0): Definitions epidemiological cut-off values. http://www.eucast.org/ clinical_breakpoints_and_dosing/ splitting_mic_wild_type_distributions/. Stand:..0. [6] EFSA (0): European Food Safety Authority Manual for reporting on antimicrobial resistance within the framework of Directive 003/99/EC and Decision 03/65/EU for information derived from the year 07, EFSA Supporting publication 0: EN-369. [7] CLSI (0): Clinical and Laboratory Standards Institute VET0 5 th ed., Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated From Animals, VET0 5 th ed, Wayne, PA, USA. Korrespondierender Autor Dr. Jürgen Wallmann Abteilung 3 Tierarzneimittel, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel - sicherheit (BVL), Mauerstraße 39, 07 Berlin, juergen.wallmann@bvl.bund.de Die epidemiologischen Cut-off-Werte sind in den Tabellen der Beilage nicht aufgeführt. Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Deutsches Tierärzteblatt Zeitschrift der Bundestierärztekammer www.bundestieraerztekammer.de BEWERTUNG VON ANTIBIOGRAMMEN ALS HILFESTELLUNG ZUR AUSLEGUNG VON C ABSATZ NUMMER 3 DER VERORDNUNG ÜBER TIERÄRZTLICHE HAUSAPOTHEKEN (TÄHAV) () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Beurteilungskriterien für die Ergebnisse der Empfindlichkeitsprüfung (Grenzwerttabellen) Die zweite Änderung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) wurde am 0.03.0 mit dem Ziel in Kraft gesetzt, Antibiotika gezielter und effektiver einzusetzen, um so die weitere Selektion von Antibiotikaresistenzen einzudämmen. Als Grundlage dienten die Leitlinien für den sorgfältigen Umgang mit antibakteriell wirksamen Tierarzneimitteln (Antibiotika-Leitlinien) der Bundestierärzte kammer e. V. (BTK). Die neue TÄHAV macht im Rahmen der Therapie in bestimmten Fällen das Erstellen oder erstellen lassen eines Antibiogramms durch den Tierarzt verbindlich. Die Ergebnisse der Empfindlichkeitsprüfung sind bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Die Empfindlichkeitsprüfung hat nach einem nationalen bzw. einem internationalen Standard zu erfolgen. Vor Beginn der Empfindlichkeitsprüfung muss der Erreger in Reinkultur vorliegen. Die Beurteilung der Ergebnisse des Antibiogramms bedarf verlässlicher Bewertungsmaßstäbe, wobei die verwendeten klinischen Grenzwerte zur jeweiligen Durchführungsvorschrift der Empfindlichkeitsprüfung gehören müssen. Die Verwendung verschiedener Standards in einem Prüfungs - prozess ist nicht statthaft. Bei der Beurteilung der Empfindlichkeitstests durch ein Diagnostiklabor muss für den praktizierenden Tierarzt aus dem Befundbericht klar erkennbar sein, welche Grenzwerte aus welcher Norm verwendet wurden, um den wahrscheinlichen Behandlungserfolg realistisch einschätzen zu können. Unabhängig von den weiteren Änderungen der TÄHAV werden in dieser Beilage ausschließlich die Beurteilungskriterien für die Ergebnisse der Empfindlichkeitsprüfung (Grenzwerttabellen) dargestellt. Die Grenzwerttabellen sind Bestandteil der Dokumente th ed. und CLSI M00 th ed. Für die Methodik der Empfindlichkeitstestung sind bei der Verwendung dieser Grenzwerte die Durchführungsvorschriften CLSI VET0 5 th ed., CLSI M00 th ed. bzw. CLSI VET06 st ed. heranzuziehen. Die nachfolgenden Tabellen enthalten tierartspezifisch klinische Grenzwerte zu antibiotisch wirksamen Substanzen, die für die Veterinärmedizin in Deutschland zugelassen sind, bzw. für solche, die als Stellvertretersubstanzen getestet werden. Die Zeilen der Grenzwerttabelle, die in Normalschrift (nicht fett) gehalten sind, weisen darauf hin, dass diese e für diese en, einschließlich der, bei dieser Tierart in Deutschland keine Zulassung besitzen. Zusätzlich werden in Tabelle humanadaptierte Grenzwerte aufgeführt, die dann verwendet werden können, wenn keine veterinärspezifischen Grenzwerte existieren. Dr. Heike Kaspar, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Anschrift der Autorin Dr. Heike Kaspar Abteilung 5 Methodenstandardisierung, Referenzlaboratorien, Antibiotikaresistenz, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Mauerstraße 39, 07 Berlin, heike.kaspar@bvl.bund.de Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 3 Tab. : Zur Verfügung stehende Methoden zur Empfindlichkeitsbestimmung (Guidelines) vom Clinical & Laboratory Standards Institute Tierart Quelle klinische Grenz - werte vorhanden Rind Atemwegserkrankungen Mannheimia haemolytica Histophilus somni Actinomycetes CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Moraxella CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Gastritis/Enteritis Infektionen Urogenitaltrakt Corynebacterium spp. und Coryneforme CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte aureus/ Enterococcus spp. Corynebacterium spp. und Coryneforme CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Trueperella pyogenes CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Schaf/Ziege ZNS-Erkrankungen Listeria monocytogenes CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Schwein Atemwegserkrankungen Actinobacillus pleuropneumoniae Bordetella bronchiseptica Infektionen- Magen-Darm-Trakt Brachyspira hyodysenteriae CLSI VET06, Agardilution und Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte ohne suis Erysipelothrix rusiopathiae Geflügel Gallibacterium anatis CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Quelle klinische Grenz - werte vorhanden Geflügel Bordetella spp. nein nein Pseudomonas aeruginosa nein spp nein Pferd Atemwegserkrankungen Rhodococcus equi CLSI VET06, Mikrodilution Infektionen des Genitaltraktes ohne Actinobacillus pleuropneumoniae Hund/Katze Abszesse aureus canis Atemwegserkrankungen Bordetella bronchiseptica nein Gastritis/Enteritis nein Helicobacter pylori CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 5 Tierart Quelle klinische Grenz - werte vorhanden Hund/Katze Enterococcus spp. Infektion Genitaltrakt ohne Enterococcus spp. Enterococcus spp. Wunden alle Tierarten ohne anaerobe Bakterien CLSI VET06, Agardilution und Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Bacillus spp. CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte schnell wachsende Mykobakterien CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte Pasteurella spp. (nicht P. multocida) CLSI VET06, Mikrodilution nur humanmed./ Literaturgrenzwerte () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

6 Bewertung von Antibiogrammen bedeutet, dass es für einige e klinische Grenzwerte gibt, teils sind diese jedoch humanabgeleitet. Für die Methoden der VET06 liegen nur vereinzelt humanmedizinische klinische Grenzwerte vor, daher werden sie hier nicht weiter betrachtet. Durchführungsvorschrift : CLSI Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated from Animals. 5 th ed. CLSI standard VET0. Wayne, PA: Clinical and Laboratory Standards Institute, 0 : CLSI Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated from Animals. 5 th ed. CLSI standard VET0. Wayne, PA: Clinical and Laboratory Standards Institute, 0 CLSI VET06 st ed. Infrequently isolated or Fastidious organisms: CLSI Methods for Antimicrobial Susceptibility Testing of Infrequently Isolated or Fastidious Bacteria Isolated from Animals. st ed. CLSI supplement VET06. Wayne, PA: Clinical and Laboratory Standards Institute, 07 Grenzwerttabelle th ed. CLSI M00Ed: CLSI. Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated from Animals. th ed. CLSI supplement VET0. Wayne, PA: Clinical and Laboratory Standards Institute, 0. https://clsi.org/standards/products/free-resources/access-our-free-resources/ CLSI. Performance Standards for Antimicrobial Susceptibility Testing. th ed. CLSI supplement M00. Wayne, PA: Clinical and Laboratory Standards Institute, 0. https://clsi.org/standards/products/free-resources/access-ourfree-resources/ Tab. : Grenzwerttabelle Rind (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Rind Histophilus somni 0 Histophilus somni 70 Histophilus somni Florfenicol 9 5 Histophilus somni Gamithromycin 5 6 Histophilus somni Penicillin G Histophilus somni Spectinomycin 00 μg 3 0 3 6 Histophilus somni Tildipirosin 60 μg 7 6 3 6 Histophilus somni Tulathromycin 57 3 6 Histophilus somni 0,03 0,06 Histophilus somni Tetrazyklin Mannheimia haemolytica 0 Mannheimia haemolytica 70 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 7 Tierart Rind Mannheimia haemolytica Florfenicol 9 5 Mannheimia haemolytica Gamithromycin 5 6 Mannheimia haemolytica Penicillin G Mannheimia haemolytica Spectinomycin 00 μg 3 0 3 6 Mannheimia haemolytica Tetrazyklin Mannheimia haemolytica Tildipirosin 60 μg 0 79 6 Mannheimia haemolytica Tilmicosin 3 0 6 Mannheimia haemolytica Tulathromycin 57 3 6 Mannheimia haemolytica 0,03 0,06 Mannheimia haemolytica Danofloxacin 0 70 Florfenicol 9 5 Gamithromycin 5 6 Penicillin G Spectinomycin 00 μg 3 0 3 6 Tetrazyklin Tildipirosin 60 μg 0 6 Tulathromycin 57 3 6 0,03 0,06 Danofloxacin 0 aureus 0 aureus Penicillin- Novobiocin 0 U / 57 / / / aureus Pirlimycin μg 3 agalactiae 0 agalactiae Penicillin- Novobiocin 0 U / 57 / / / agalactiae Pirlimycin μg 3 () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Rind dysgalactiae 0 dysgalactiae Penicillin- Novobiocin 0 U / 57 / / / dysgalactiae Pirlimycin μg 3 uberis 0 uberis Penicillin- Novobiocin 0 U / 57 / / / uberis Pirlimycin μg 3 Metritis Tab. 3: Grenzwerttabelle Schwein (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Schwein Penicillin G suis Penicillin G Actinobacillus pleuropneumoniae Actinobacillus pleuropneumoniae 0 Actinobacillus pleuropneumoniae 9 Actinobacillus pleuropneumoniae Florfenicol 9 Actinobacillus pleuropneumoniae Tetrazyklin Actinobacillus pleuropneumoniae Tiamulin 9 Actinobacillus pleuropneumoniae Tildipirosin Actinobacillus pleuropneumoniae Tilmicosin 0 Actinobacillus pleuropneumoniae Tulathromycin 0 6 Bordetella bronchiseptica Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 9 Tierart Schwein Bordetella bronchiseptica Florfenicol 9 Bordetella bronchiseptica Tildipirosin 60 μg Bordetella bronchiseptica Tulathromycin 57 3 6 0 9 0.5 Florfenicol 9 Tetrazyklin Tildipirosin 60 μg 9 Tilmicosin 0 Tulathromycin 57 3 6 Salmonella Cholerasuis 0 Salmonella Cholerasuis Florfenicol 6 suis suis 0 suis suis Florfenicol 9 suis Tetrazyklin Tab. : Grenzwerttabelle Geflügel (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Geflügel 7 () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

0 Bewertung von Antibiogrammen Tab. 5: Grenzwerttabelle Hund (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Hund Gentamicin 6 35 Pseudomonas aeruginosa Gentamicin 6 35 Abszesse 0 Abszesse 0 Abszesse Proteus mirabilis 0 Abszesse aureus 0 Abszesse 0 Abszesse canis (Gruppe G, ) 0 7 aureus 7 7 Difloxacin 0 7 0 59 / Cefovecin 3 0 0 03 9 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Hund Klebsiella pneumoniae Klebsiella pneumoniae Proteus mirabilis Proteus mirabilis Cefovecin 3 0 Proteus mirabilis Proteus mirabilis 0 aureus / Difloxacin 0 7 0 59 03 9 Difloxacin 0 7 0 59 Difloxacin 0 7 0 59 / / / () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Hund 03 9 / / / Clindamycin μg 50 Difloxacin 0 7 0 59 Tetrazyklin aureus aureus aureus Cephalothin Cefovecin 3 0 Cephalothin Doxyzyklin 5 0 03 9 Difloxacin 0 7 0 59 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 3 Tierart Hund Cefovecin 3 0 Cephalothin Clindamycin μg 50 canis (Gruppe G, β-hämolysierende Gruppe) Infektionen des Genitaltraktes Infektionen des Genitaltraktes Difloxacin 0 7 0 59 / / / / / / Clindamycin μg 50 Difloxacin 0 7 0 59 Tetrazyklin aureus aureus () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Hund aureus Cephalothin Cefovecin 3 0 Cephalothin Doxyzyklin 5 0 Difloxacin 0 7 0 59 Cefovecin 3 0 Cephalothin Clindamycin μg 50 canis (Gruppe G, ) Wunden 0 Wunden 0 Wunden Proteus mirabilis 0 Wunden aureus 0 Wunden 0 Wunden canis (Gruppe G, ) 0 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 5 Tab. 6: Grenzwerttabelle Katze (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Katze 03 9 aureus 03 9 felis 03 9 03 9 canis (Gruppe G, ) / / / Cefovecin 3 0 / / / / / / / / / 7 0 59 / / / 03 9 / / / Cefovecin 3 0 Pseudomonas aeruginosa 7 () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

6 Bewertung von Antibiogrammen Tierart Katze / / / 7 0 59 aureus 03 9 felis 03 9 03 9 / / / 7 0 59 canis (Gruppe G, ) 7 0 59 / / / Pseudomonas aeruginosa 7 / / / Cefovecin 3 0 / / / 7 0 59 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 7 Tierart Katze / / / 7 0 59 Tab. 7: Grenzwerttabelle Pferd (Zeilen in Normalschrift = nicht fett: e besitzen in Deutschland keine Zulassung; s. Einführungstext) Tierart Pferd Actinobacillus pleuropneumoniae Gentamicin 6 35 Gentamicin 6 35 Pseudomonas aeruginosa Gentamicin 6 35 equi ssp. equi Doxyzyklin equi ssp. zooepidemicus Doxyzyklin Doxyzyklin Pseudomonas aeruginosa Penicillin G aureus Doxyzyklin aureus Penicillin G equi ssp. equi equi ssp. equi equi ssp. zooepidemicus () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tierart Pferd equi ssp. zooepidemicus equi ssp. zooepidemicus Doxyzyklin Pseudomonas aeruginosa aureus Doxyzyklin aureus equi ssp. equi equi ssp. zooepidemicus Infektionen des Genitaltraktes Infektionen des Genitaltraktes ssp. Doxyzyklin Pseudomonas aeruginosa Penicillin G aureus Doxyzyklin aureus Penicillin G equi ssp. equi equi ssp. zooepidemicus Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 9 Tab. : Grenzwerttabelle humanadaptiert Aus der Humanmedizin adaptierte Grenzwerte Bouillon-Mikrodilutionsmethode (mg/l) Zulassung Veterinärmed. Quelle CoNS* außer S. lugdunensis Cefoxitin 5 nein CoNS* außer S. lugdunensis Oxacillin Acinetobacter spp. Polymyxin B CLSI M00 Acinetobacter spp. Tetrazykline 5 6 CLSI M00 Acinetobacter spp. Trimethoprim- Sulfamethoxazol,5 / 3,7 6 5 0 /3 /76 CLSI M00 0/0 μg 7 3 / 6 / / 6 7 6 3 6 0 9 Chloramphenicol 37 6 Doxyzyklin 3 0 6 Gentamicin 5 3 6 Kanamycin 7 3 3 6 Nitrofurantoin 300 μg 7 56 3 6 Streptomycin 5 Tetrazyklin 5 6 Trimethoprim/ Sulfamethoxazol,5 / 3,7 6 5 0 / 3 / 76 Enterococcus spp. 7 6 Enterococcus spp. Chlor - amphenicol 37 6 Enterococcus spp. Doxyzyklin 6 35 6 Enterococcus spp. Erythromycin 3 Enterococcus spp. Penicillin 0 U 5 6 Pasteurella multocida Chlor - amphenicol 37 6 Pseudomonas aeruginosa Gentamicin 5 3 6 () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

0 Bewertung von Antibiogrammen Aus der Humanmedizin adaptierte Grenzwerte Bouillon-Mikrodilutionsmethode (mg/l) Zulassung Veterinärmed. Quelle spp. Chloramphenicol 37 6 Erythromycin 3 Gentamicin 5 3 6 Penicillin 0 U 9 Sulfisoxazol 300 μg 7 36 56 5 CLSI M00 Tetrazyklin 9 5 6 Trimethoprim/ Sulfamethoxazol,5 / 3,7 6 5 0 / 3 / 76 aureus Cefoxitin nein aureus Oxacillin lugdunensis Cefoxitin nein lugdunensis Oxacillin Oxacillin μg schleiferi Oxacillin μg Stenotrophomonas maltophilia Chlor - amphenicol 6 CLSI M00 Stenotrophomonas maltophilia Trimethoprim- Sulfamethoxazol,5 / 3,7 6 5 0 / 3 / 76 CLSI M00 (nicht S. pneumoniae) e Chlor - amphenicol 0 6 (nicht S. pneumoniae) e Tetrazyklin 9 β-hämolysierende Gruppe β-hämolysierende Gruppe Clindamycin μg 9 6 5 β-hämolysierende Gruppe Erythromycin 60 5 Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen Aus der Humanmedizin adaptierte Grenzwerte Bouillon-Mikrodilutionsmethode (mg/l) Zulassung Veterinärmed. Quelle β-hämolysierende Gruppe (nicht S. pneumoniae) Penicillin G 0 U viridans Gruppe viridans Gruppe Clindamycin μg 9 6 5 viridans Gruppe Erythromycin 60 5 viridans Gruppe (nicht S. pneumoniae) Penicillin G pneumoniae Chlor - amphenicol 0 pneumoniae Clindamycin μg 9 6 5 pneumoniae Doxyzyklin 57 pneumoniae Erythromycin 60 5 pneumoniae Oxacillin μg 0 pneumoniae Tetrazyklin 57 pneumoniae Trimethoprim/ Sulfamethoxazol,5 / 3,7 9 6 5 / 9,5 / 9 / 3 / 76 Harnwegsinfektion 5 Harnwegsinfektion Enterococcus spp. Nitrofurantoin 300 μg 7 56 3 6 Harnwegsinfektion Enterococcus spp. Tetrazyklin 9 5 6 Harnwegsinfektion spp. Nitrofurantoin 300 μg 7 56 3 6 *Coagulase-negative Staphylokokken Diese humanadaptierten Grenzwerte sind nur dann anzuwenden, wenn keine veterinärspezifischen Grenzwerte existieren. () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Bewertung von Antibiogrammen Tab. 9: Daten zur minimalen Hemmkonzentration Ferkel E. coli MHK 90 -Daten 00606 (n=67 Isolate) Kalb E. coli MHK 90 -Daten 006 (n=05 Isolate) Aminogykoside mg/l Aminogykoside mg/l Apramycin 6 Apramycin keine Daten Fluorchinolone mg/l Fluorchinolone mg/l > 6 6 Cephalosporine mg/l Cephalosporine mg/l Cephalothin 3 Cephalothin > > 3 Cefquinom Cefquinom > 3 Polypeptidantibiotika mg/l Polypeptidantibiotika mg/l Colistin Colistin Tetrazykline mg/l Tetracycline mg/l Doxycyclin 3 Doxycyclin 6 Fenicole mg/l Fenicole mg/l Florfenicol Florfenicol 56 MHK 90 Werte: -bestimmen bei der MHK-Bestimmung die Konzentrationsstufe eines s, bei der 90 Prozent der untersuchten Population abge tötet bzw. in ihrem Wachstum gehemmt werden. -können als Hilfsparameter herangezogen werden, wenn für die Bewertung der MHK-Bestimmung keine klinischen Grenzwerte vorhanden sind. Unter Kenntnis der am Wirkort erreichbaren spiegel kann eingeschätzt werden, ob das Erreichen einer solchen Konzentration im entsprechenden Gewebe möglich ist. Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()

Bewertung von Antibiogrammen 3 Tab. 0: Grenzwerte aus der Literatur für die beim Rind Tierart Rind methode (m/l) Referenz CoNS* + Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. CoNS* + Cefoperazon 7 7 6 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. Escherichia coli Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. Escherichia coli Cefoperazon 7 7 6 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. Escherichia coli Kanamycin- / 0 9 / 0, 6 /,6 / 3, Pillar et al., 009, J Dairy Sci. 9(): 677. aureus Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. aureus Cefoperazon 7 7 6 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. spp. Kanamycin- / 0 9 / 0, 6 /,6 / 3, Pillar et al., 009, J Dairy Sci. 9(): 677. agalactiae Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. agalactiae Cefoperazon 7 60 5 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. dysgalactiae Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. dysgalactiae Cefoperazon 7 60 5 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. spp. Kanamycin- / 0 9 / 0, 6 /,6 / 3, Pillar et al., 009, J Dairy Sci. 9(): 677. uberis Cefoperazon Feßler et al., 07, Vet Microbiol. 00: 6570; Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. uberis Cefoperazon 7 60 5 Feßler et al., 0, Vet Microbiol. 57(): 63. * Coagulase-negative Staphylokokken + Diese Literaturgrenzwerte sind nach CLSI-Norm erarbeitet worden. () 67; 09 Deutsches Tierärzteblatt

Deutsches Tierärzteblatt 09; 67 ()