Pressekonferenz der ÖVP Linz

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Transkript:

8. März 2016 Pressekonferenz der ÖVP Linz mit Stadtparteiobmann Vbgm. Mag. Bernhard Baier Klubobmann GR Mag. Martin Hajart Weil Zukunft nur miteinander funktioniert Integrationserklärungen nach Grazer Vorbild für Linz Rückfragekontakt: Claudia Prietzel Mobil: 0664/80 76 25 07 E-Mail: prietzel@oevp-linz.at 1

Integration als Mega-Aufgabe für die nächsten 10 Jahre: Beinahe jeder 3. Linzer hat ausländische Wurzeln Der hohe Ausländeranteil in Linz hat schon im letzten Jahrzehnt eine besondere Herausforderung und Aufgabe für die Stadtpolitik dargestellt und wird Linz auch in Zukunft vor eine Mega-Aufgabe stellen: Denn beinahe jeder 3. Linzer hat ausländische Wurzeln. Das besagen aktuelle Zahlen der Abteilung Statistik des Landes OÖ: Demnach leben 55.256 Menschen (Stand 2015) mit ausländischer Herkunft in der Landeshauptstadt. Davon sind 18.156 Personen im Ausland geborene österreichische Staatsangehörige, erklärt Stadtparteiobmann Vizebürgermeister Bernhard Baier. Aktuell sind in Linz 2.652 Asylwerber untergebracht. Angesichts der aktuellen Flüchtlingswelle kommen enorme Herausforderungen im Integrationsbereich auf die Linzer Stadtpolitik zu. Die bisherige Entwicklung der Zuwanderung wird in den nächsten Jahren gerade in den größeren Städten und Ballungsräumen anhalten, sagt Vbgm. Bernhard Baier. Bereits im Jänner hat die ÖVP Linz ihren Integrations-Fahrplan vorgestellt: Basis dafür soll die Integrationspflicht per Integrationserklärung sein. Wir wollen Linz zu einer Stadt für gelungene Integration machen. Eine Integrationspflicht per Unterschrift wie in Graz, wäre ein gutes Fundament für eine gut gelingende Eingliederung von Menschen verschiedenster Herkunft in unsere Gesellschaft, sagt Vizebürgermeister und ÖVP-Stadtparteiobmann Bernhard Baier. Eine derartige Integrationspflicht für Migranten/Asylwerber sollte laut Baier in einem eigenen (Bundes)- Gesetz geregelt werden, das jede Kommune dann für sich vollziehen kann. 2

Konkret geht es um eine verbindliche Erklärung der Asylwerber an die Kommunen: Sie verpflichten sich zu Integrationsmaßnahmen etwa in den Bereichen Sprache, Arbeit und Bildung. Sie unterschreiben damit ihre Integrationswilligkeit, bei Nichteinhaltung gibt es Sanktionen. Graz als Vorbild für Linz Integration per Unterschrift auch für oö. Landeshauptstadt Eben erst wurde das Modell der Integrationserklärungen in Graz mit Stimmen von ÖVP und SPÖ beschlossen. Stadtparteiobmann und Vbgm. Bernhard Baier kann eine Umsetzung dieses Integrationskonzeptes mit klar definierten Gesellschafts-Spielregeln nach Vorbild der steirischen Kollegen auch gut für Linz vorstellen. Linz sollte Integration auch besser regeln und nicht im Vergleich zu anderen Städten zurückbleiben. Im Mittelpunkte sollte dabei sowohl fördern und auch fordern stehen, betont Baier. Grazer Modell: Alle Nicht-EU-Bürger mit künftigem Wohnsitz in Graz sollen laut Gemeinderatsbeschluss in Zukunft Integrationserklärungen unterzeichnen. Konkret geht es um Drittstaatsangehörige, Konventionsflüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte. Die Unterschrift ist zudem an die freiwilligen sozialen Unterstützungen der 3

Stadt Graz wie etwa die Socialcard mit vielen Begünstigungen ähnlich dem Linzer Aktivpass gekoppelt. Bei der Umsetzung dieser Maßnahme geht es klar um Bewusstseinsbildung, welche Erwartungen haben wir an unsere künftigen Linzer Bürger ich sehe dieses Integrationsinstrument als große Chance, so Baier. Schon im Vorfeld könnten so mit offenen Karten die Erwartungen an die Nicht-EU-Bürger deponiert werden. Zukunft kann in einer Gesellschaft nur miteinander funktionieren, aber eben mit klar definierten Regeln und Werten, erklärt Baier. Die Grazer Integrationserklärung beinhaltet Grundwerte und Regeln des österreichischen Staates. Zudem werden Migranten auf die wesentlichen Regeln des Zusammenlebens hingewiesen. Erläutert wird auch die generelle Funktionsweise der Gesellschaft. Uns geht es um einen Mittelweg. Das Ziel dieser Integrationsmaßnahme soll ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft sein, erklärt Klubobmann Martin Hajart. Linzer Integrationserklärung Werte Grundregeln sichern positives Zusammenleben Wichtig sei, dass die neuen Linzer Bürger die Grundregeln unserer Gesellschaft achten und befolgen. Wir stellen uns wie die Grazer eine aktive Mitarbeit im Integrationsprozess vor, so Hajart. Selbstverständlich soll klargelegt sein, dass Österreich eine demokratische Republik und ein Rechtsstaat ist. Der Staat handle 4

nach den demokratisch beschlossenen Gesetzen, unabhängig von Religionsbekenntnissen. Die österreichische Rechtsordnung verbietet zudem jegliche körperliche und psychische Gewalt, insbesondere gegen Kinder und Frauen. Jeder Mensch kann in Österreich das eigene Leben (Glauben, Tradition, Interessen, Sexualität) selbst gestalten. Er darf dabei aber nicht gegen die Gesetze verstoßen. Gerade am Weltfrauentag Die Linzer Integrationserklärung soll des Weiteren beinhalten, dass Frauen und Männer in Österreich die gleichen Rechte haben und für Mädchen und Buben eine Kindergarten- und Unterrichtspflicht besteht. Erwartungen an Migranten wie die Bereitschaft zur Arbeit und den Erwerb von Qualifikationen, insbesondere das Erlernen der deutschen Sprache muss festgeschrieben sein. Die Grazer Integrationserklärung soll in Zukunft in allen notwendigen Sprachen in den Servicecentern der Stadt aufgelegt bzw. bei der erstmaligen Meldung eines Hauptwohnsitzes zusammen mit der Welcome Box ausgehändigt werden. Das wäre auch für Linz ein guter Ansatz, auch wenn klar ist, dass man die steirische Integrationserklärung nicht eins zu eins auf Linz umlegen kann, betont Klubobmann Hajart. 5