Informations- und Produktionsmanagement UE 05 Kapazitäten, personelle Ressourcen, Material Universität Potsdam Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau August-Bebel-Str. 89 14482 Potsdam Tel. (0331) 977-3379 Fax (0331) 977-3406 http://wi.uni-potsdam.de Potsdam, 25.05.2009 Marcus Lindemann Übungstermine Termine 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 KW 18 19 20 21/22 22/23 24 25. 26 27 28 29 30. Inhalte PM PM PM PM PM PM PM/ IM IM IM IM IM KV Inhalte Kapazitätsplanung Personelle Ressourcen Materialbedarfsplanung 1-3
Lernziele Kapazitätsplanung Kostenminimaler Produktionsplan Personelle Ressourcen Arbeitsbewertung Leistungsbewertung Materialbedarfsplanung Erzeugnisstruktur Meldebestand Aufgabe: Kostenminimaler Produktionsplan Für die in der kubischen Fertigung der WiProM AG produzierten Maschinenständer wird in den nächsten 4 Quartalen mit folgenden Bedarfen gerechnet: Quartal 1 2 3 4 Bedarf 60 120 90 130 Die Kapazität der kubischen Fertigung beträgt 100 Stück pro Quartal. Da die Teile in der nachgelagerten Endmontage termingerecht verbaut werden sollen, muss der Bedarf vollständig bedient und gegebenenfalls auf Lager produziert werden. a. Bestimmen Sie den kostenminimalen Produktionsplan (Annahme: konstanter Lagerkostensatz). b. Die Produktionskapazität eines Quartals kann um 10 Stück erweitert werden, wobei Mehrkosten von 150 EUR für jeden innerhalb der Zusatzkapazität gefertigten Maschinenständer anfallen. Die Lagerkosten betragen 60 EUR pro Maschinenständer und Quartal. Wie lautet der kostenminimale Produktionsplan? Günther / Tempelmeier 2006 Lösung: Kostenminimaler Produktionsplan Plan a) Plan b) 4-6
Personelle Ressourcen Bewertung und Entlohnung menschlicher Arbeit Gesamtlohn Anforderungsabhängiger Anteil Leistungsabhängiger Anteil Sonstiger Anteil Arbeitsbewertung Leistungsbewertung Akkordgrundlohn Prämiengrundlohn Zeitlohnsatz Prämien Akkord Ausgleich für Nachteile und Erschwernisse Soziale Differenzierung Akkordlohn Prämienlohn Zeitlohn Corsten 1998, S. 319 Aufgabe: Arbeitsbewertung 100 Arbeitsaufgaben (Arbeitsplätze) in der Fertigung der WiProM AG sollen nach dem Rangreihenverfahren analytisch bewertet werden. Dabei sind folgende Anforderungsarten zu berücksichtigen: Anforderungsart Gewicht Fachkenntnisse 1,00 Geschicklichkeit 0,70 Verantwortung 1,00 Geistige Belastung 0,80 Körperliche Belastung 0,60 Umgebungseinflüsse 0,30 Aktuell zu bewerten sind 3 Aufgaben: die Arbeitstisch-, die Vorschubgetriebe- und die Motorenmontage. Innerhalb aller Arbeitsaufgaben wurden diesen Arbeiten in Bezug auf die definierten Anforderungsarten die folgenden Platzziffern zugewiesen (1 = geringste Anforderung, 100 = höchste Anforderung): Aufgabe Platzziffern Arbeitstischmontage {92, 40, 77, 65, 15, 10} Vorschubgetriebemontage {48, 50, 52, 50, 45, 55} Motorenmontage {12, 60, 27, 20, 90, 80} Ermitteln Sie den Arbeitswert der drei Aufgaben. Günther / Tempelmeier 2006 7-9
Lösung: Arbeitsbewertung Aufgabe: Akkordlohn In einer Vormontage der WiProM AG werden die Mitarbeiter im Zeitakkord entlohnt. Der tarifliche Akkordgrundlohn beträgt 20 EUR pro Stunde. Als Akkordzuschlag sind im Tarifvertrag 25% vereinbart. Eine Zeitstudie ergab, dass die Vormontage von 12 Antriebswellen einem Leistungsrad von 150% entspricht. a. Ermitteln Sie den Akkordrichtsatz, den Minutenfaktor, die Normalleistung und die Vorgabezeit. b. Welchen Akkordlohn pro Tag und pro Stunde erzielt ein Mitarbeiter, der in einer 7,5 Stunden-Schicht 85 Antriebswellen montiert? c. Wie hoch sind die Stückzeit, die Stücklohnkosten und der durchschnittliche Stundenlohn bei einem Leistungsgrad von 125% und 150%? Günther / Tempelmeier 2006 Lösung: Akkordlohn 10-12
Aufgabe: Vergleich der Lohnformen Wie wirkt sich bei den nachfolgenden Lohnformen das Über- oder Unterschreiten der Vorgabezeit von 1 Stunde pro Stück aus? a. Zeitlohn: Stundenlohn 28,80 EUR b. Leistungslohn: Stückakkordsatz 28,80 EUR/Stück c. Leistungslohn mit garantiertem Mindestlohn von 28,80 EUR Skizzieren Sie den Verlauf des Stundenlohns und der Lohnkosten pro Stück. Lösung: Vergleich der Lohnformen: Zeitlohn Euro Zeit/Stück in h Lösung: Vergleich der Lohnformen: Stückakkordsatz Euro Zeit/Stück in h 13-15
Lösung: Vergleich der Lohnformen: Leistungslohn mit Mindestlohn Euro Zeit/Stück in h Quiz Richtig oder Falsch? a. Prämienlohn wird dann gewährt, wenn man die Mitarbeiter zu bestimmten Verhaltensweisen motivieren möchte. b. Die Arbeitsleistung ist abhängig von arbeitskraftbezogenen und situativen Einflußfaktoren. c. Die Entlohnung nach Akkordlohn führt zu einer höheren Qualität. Fragen a. Welche personenbezogenen Einflussgrössen werden bei der Analyse der menschlichen Arbeitsleistung unterschieden? (3) b. Wenn die Lohnkosten je Zeiteinheit konstant sind, liegt dann Zeitlohn, Zeitakkord, oder Stückakkord vor? c. Welche drei Aspekte sind mit dem Ziel einer gerechten Lohngestaltung zu beachten? (3) Aufgabe: Erzeugnisstruktur Produkt 1 - die Antriebswelle eines Kehlautomanten - setzt sich aus zwei Einheiten des Bauteils 2 und einer Einheit des Vorprodukts 3 zusammen. Das Vorprodukt 3 besteht aus einem weiteren Bauteil 2 sowie einer Einheit des Bauteils 5. Produkt 8 - eine Ausgleichswelle - wird aus zwei Einheiten des Vorprodukts 3 und einer Einheit des Vorprodukts 7 sowie aus sechs Einheiten des Rohmaterials 4 montiert. In das Vorprodukt 7 gehen fünf Einheiten des Rohmaterials 6 sowie eine Einheit des Vorproduktes 3 ein. a. Zeichnen Sie die Erzeugnisstrukturen von Antriebswelle und Ausgleichswelle geordnet nach Fertigungsstufen. b. Erstellen Sie einen Teileverwendungsnachweis. c. Geben Sie für beide Produkte Mengenübersichtsstücklisten an. d. Stellen Sie die gesamte Materialverflechtung als Gozintograph dar. Günther Tempelmeiner 2006 16-18
Lösung a: Erzeugnisstruktur nach Fertigungsstufen Antriebswelle Ausgleichswelle Lösung b: Erzeugnisstruktur - Teileverwendungsnachweis Produkt verwendet in Anzahl (Antriebswelle) (Ausgleichswelle) Lösung c: Erzeugnisstruktur - Mengenübersichtsstücklisten Antriebswelle Ausgleichswelle Produkt Menge Produkt Menge 19-21
Lösung d: Erzeugnisstruktur - Gozintograph 1 8 7 3 2 5 6 4 Aufgabe: Meldebestand a. Was versteht man unter dem Meldebestand? b. Ermitteln Sie den Meldebestand für Steuerteile in der Schaltschrankmontage der WiProM AG unter folgenden Annahmen: Monatverbrauch: 200 Steuerteile Sicherheitsbestand: 100 Steuerteile Wiederbeschaffungszeit: 2,5 Monate Lösung: Meldebestand 22-24
Nächster Übungstermin: 08.06./10.06./11.06.2009 Universität Potsdam Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau August-Bebel-Str. 89 14482 Potsdam Tel. (0331) 977-3379 Fax (0331) 977-3406 http://wi.uni-potsdam.de 25-27