C. Produktionsfaktoren
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- August Bader
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1 C. Produktionsfaktoren Betriebliche Produktionsfaktoren Elementare Faktoren Dispositive Faktoren Arbeit Betriebs- Werk- Betriebs- Planung Organi- Control- mittel stoffe führung sation ling 31
2 I. Menschliche Arbeitsleistung Mit dem Begriff Arbeit beschreibt man den Einsatz der physischen und psychischen Fähigkeiten eines Menschen zur Realisierung der betrieblichen Zielsetzungen. 1. Bestimmungsfaktoren Die menschliche Arbeitsleistung hängt ab von a) der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit b) dem Leistungswillen 32
3 2. Arbeitsentgelt 2.1 Hauptformen der Entlohnung (1) Zeitlohn (2) Akkordlohn (3) Prämienlohn Zeitlohn Definition Zeitlohn = Entlohnung nach der Dauer der Arbeitszeit Maßstäbe: Arbeiter: Angestellte: Anwendungsbereiche 33
4 Beispiel: Stundenlohn 12,-, Normalleistung ( Leistungsgrad 100%) 10 Stück, wobei Leistungsgrad LG = Istleistung Normalleistung Für den Betrieb sind zwei Fragen interessant: a) Wie hoch ist der Stundenlohn in Abhängigkeit vom Leistungsgrad? b) Wie hoch sind die Lohnstückkosten? Leistungsgrad Leistung in Stück Stundenlohn in / Std. Lohnstückkosten in / Stück 80 % 100 % 120 % 34
5 Beurteilung des Zeitlohns Vorteile: Nachteile: Problemlösung: Akkordlohn Definition Akkordlohn = Entlohnung nach dem mengenmäßigen Ergebnis Ermittlung des Akkordlohns aus 3 Komponenten: (1) (tariflich) garantierten Mindestlohn (2) Akkordzuschlag (3) Normalleistung Tariflicher Mindestlohn + Akkordzuschlag = Akkordrichtsatz Akkordrichtsatz Stücklohn = Normalleistung 35
6 Möglichkeiten zur Berechnung des Akkordlohns: Geldakkord: für jede Leistungseinheit (z. B. Stück) wird ein bestimmter Geldbetrag (z. B. Stundenlohn) festgelegt. Der Stundenlohn L beträgt: L = Stückzahl/Std. x Stücklohn Der Geldsatz je Mengeneinheit (G e ) ergibt sich aus Beispiel: Normalmenge/Stunde: 5 Stück Effektiv hergestellte Menge/Stunde (x): 6 Stück Akkordrichtsatz/Stunde: 30,- Geldsatz/Mengeneinheit (G e ): Stundenlohn (L): Zeitakkord: für jede Leistungseinheit (z. B. Stück) wird eine bestimmte Zeit (Vorgabezeit) festgelegt und die rechnerische Arbeitszeit vergütet. L = Stückzahl/Std. x Vorgabezeit je Stück (in Min.) x Geldfaktor/Min. Minutenfaktor (G m ) = Geldfaktor/Min. = Beispiel: Akkordrichtsatz/Stunde: 24,- Vorgabezeit (t): 10 Minuten Effektiv hergestellte Menge/Stunde (x): 8 Stück Minutenfaktor G m = Stundenlohn (L): 36
7 Beispiel: Tarifl. Mindestlohn 12,-, Normalleistung ( Leistungsgrad 100%) 10 Stück Tarifl. Mindestlohn Akkordzuschlag Akkordrichtsatz Für den Betrieb sind wieder zwei Fragen interessant: a) Wie hoch ist der Stundenlohn in Abhängigkeit vom Leistungsgrad? b) Wie hoch sind die Lohnstückkosten? Leistungsgrad Leistung Stundenlohn Lohnstückkosten 80% 90% 100% 110% 120% 130% 140% 37
8 Beurteilung des Akkordlohns Vorteile: Nachteile: Prämienlohn Definition Prämienlohn = Zeitlohn + leistungsabhängige Prämie Prämienarten Qualitätsprämien Ersparnisprämien Nutzungsgradprämien Mengenleistungsprämien Bonus, Tantieme 38
9 Beurteilung des Prämienlohns Vorteile: Nachteile: 39
10 2.2 Beispiel für Lohn-/Gehaltsabrechnung Arbeitnehmer Bruttoentgelt Nettoentgelt Arbeiter Bruttolohn Nettolohn Angestellter Bruttogehalt Nettogehalt Schema einer Lohn-/Gehaltsabrechnung Grundentgelt + Geldwert der Sachbezüge a) + Vermögenswirksame Leistungen (AG-Anteil) b) = Bruttoentgelt - Lohnsteuer c) - Kirchensteuer d) - Solidaritätszuschlag e) - AN-Anteil der Sozialversicherungsbeiträge f) = - Nettoentgelt Geldwert der Sachbezüge - Vermögenswirksame Leistungen = Auszuzahlendes Entgelt a) Geldwert der Sachbezüge Beispiele: b) Vermögenswirksame Leistungen (vl) nach dem Vermögensbildungsgesetz Anlageformen: Voraussetzungen: - das zu versteuernde Einkommen unterliegt bestimmten Einkommensgrenzen. - Die Beiträge müssen direkt vom Arbeitgeber an eine Versicherung, Bank usw. überwiesen werden. 40
11 c) Lohnsteuer (Lst) Lohnsteuer = Einkommensteuer auf Einkünfte aus nicht selbständiger Tätigkeit. Der Arbeitgeber entnimmt die zur Lohnsteuerberechnung relevanten Informationen der Lohnsteuerkarte. Diese enthält Informationen über Familienstand Kinderzahl Religionszugehörigkeit Freibeträge Lohnsteuerklasse Aufgrund dieser Infos ermittelt der Arbeitgeber die Lst anhand von LSt- Tabellen auf der Basis des Bruttogehalts. d) Kirchensteuer (KiSt) 8 % (z. B. in Bayern) bzw. 9 % von der Lohnsteuer. e) Solidaritätszuschlag (SolZ) 5,5 % von der Lohnsteuer. LSt, KiSt, SolZ werden vom Arbeitgeber einbehalten und bis zum 10. Tag des Folgemonats an das Finanzamt abgeführt. 41
12 f) Sozialversicherungsbeiträge vom Bruttoentgelt Krankenversicherung (zwischen 11% und 13%) Arbeitslosenversicherung (6,5 %) Rentenversicherung (19,1%) Pflegeversicherung (1,275%) davon 50 % AN-Anteil davon 50 % AG-Anteil Beitragsbemessungsgrenzen = Einkommenshöhe, bis zu der Beiträge entrichtet werden müssen: für Kranken- und Pflegeversicherung: für Renten- und Arbeitslosenversicherung: Beispiel einer Gehaltsabrechnung Beispiel: Gehaltsabrechnung eines Ledigen im Januar 2002 Bruttogehalt in 4.500,00 - Lohnsteuer (Kl. 1) 1.240,58 - Kirchensteuer (9%) - Solidaritätszuschlag - Rentenversicherung - Arbeitslosenversicherung - Krankenversicherung - Pflegeversicherung Abzüge insgesamt in % von brutto = Nettoentgelt 42
13 3. Freiwillige soziale Leistungen Freiwillige soziale Leistungen sollen den Leistungswillen des Arbeitnehmers positiv beeinflussen. Beispiele: Weihnachtsgeld Betriebsrente Betriebssport Vermögenswirksame Leistungen Weiterbildung Motive der Betriebe für freiwillige soziale Leistungen Steigerung der Leistung der Arbeitnehmer Bindung der Arbeitnehmer an den Betrieb Werbeargument bei der Personalbeschaffung Steuerersparnisse 4. Erfolgsbeteiligung der Arbeitnehmer = Ziele: Erhöhung der Arbeitsproduktivität durch die Entwicklung eines partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Arbeitnehmern und Unternehmensführung Mitbestimmung der Arbeitnehmer Vermögensbildung der Arbeitnehmer Formen der Erfolgsbeteiligung: Darlehen Stille Beteiligung Belegschaftsaktien Stock Options Indirekte Beteiligung 43
14 5. Personalkosten des Arbeitgebers Personalkosten Brutto- entgelt Personal- zusatzkosten gesetzliche tarifrechtliche freiwillige 44
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