Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit

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Transkript:

Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit Tagung «Anpassung an den Klimawandel in der Praxis», 7.-8. Juni 2016 Session 5: Trockenheit und Wasserressourcenmanagement

Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 2

Systemverständnis Trockenheit, Hitze, Naturgefahren als Auslöser von Wasserknappheit Sinkende Verfügbarkeit Steigender Bedarf Nutzungen Ökologie der Gewässer Wasserkraft Nutzbare Wasserressourcen Ungenügende Wassermengen Beeinträchtigte Wasserqualität Defekte Infrastrukturen Ausnahmesituationen Wasserknappheit äussern sich als Nutzungseinschränkungen und -konflikte Thermische Nutzung Bewässerung Beschneiung Wasserversorgung öffentlich / privat Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 3

Kerninhalte Expertenbericht Grundsätze zur Interessenabwägung und Priorisierung bei Nutzungskonflikten Massnahmen zum Umgang mit Nutzungskonflikten und zur Vermeidung von Schäden für die Wassernutzer und die Gewässerökologie Fallbeispiele zu konkreten Organisationsformen und Vorgehensmöglichkeiten zur Bewältigung von Ausnahmesituationen Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 4

Priorisierungsgrundsätze Nutzungseinschränkungen und Nutzungskonflikte sind: unwillkommen umstritten und spannungsreich Schäden verursachend Grundsätze für ein nachvollziehbares, transparentes Verfahren: Klare Spielregeln im Voraus Lokale oder regionale, wiederholte Interessenabwägung Frühzeitige Information und Einbezug Koordination zwischen Kantonen Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 5

Priorisierungskriterien Zusammengefasst geht es bei allen Nutzungen um: Schadensgrenzen, Schadenausmass, Legitimation des Bedarfs Beispiel «Ökologie der Gewässer» Letale Grenzen der Wasserlebewesen Schutzwürdigkeit der Arten Beispiel «Landwirtschaft» Reifegrad und Empfindlichkeit der Kulturen Effizienz der Bewässerungstechnologie, standortgerechte Bewirtschaftung Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 6

Eignungskarte temporäre Wasserentnahmen Vorgängige Interessenabwägung in eindeutigen Fällen durch Einteilung der Oberflächengewässer in verschiedene Eignungskategorien für Entnahmen Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 7

Abgestimmtes Bewässerungsregime Abgestimmtes Bewässerungsregime als Ergebnis einer Interessenabwägung «Landwirtschaft versus Gewässerökologie» Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 8

Organisation und Kommunikation Teilstab Trockenheit als Beispiel einer institutionalisierten Organisation und definierten Kommunikationswegen z.b. bei Einschränkungen in der öffentlichen Wasserversorgung Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 9

Wie nutzen? Feststellung: Viele Kantone und andere Akteure verfügen bereits über verschiedene gute Lösungen diese dürfen und sollen beibehalten werden! Was bringt der Expertenbericht zusätzlich? Gezielte Suche nach Massnahmen: Strukturierte Massnahmenliste als Orientierungshilfe Umgang mit Nutzungskonflikten verbessern: Priorisierungsgrundsätze als Anregung für regionale Regeln Besser auf Ausnahmesituationen vorbereitet sein: Bereiche mit Lücken identifizieren Fallbeispiele und Illustrationsbeispiele als Inspirationsquelle Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 10

Schlussfolgerungen Erfolgsfaktoren Klare Spielregeln im Voraus, aber der Situation angepasste Massnahmen Akzeptanz schaffen durch Einbezug, möglichst lokal / vor Ort Frühzeitige und zielgruppen-gerechte Information Inter-kantonale Koordination Aus Ereignissen lernen und auf neue Ereignisse besser vorbereitet sein Hindernisse Fehlende Vorbereitung wegen zu geringem Leidensdruck, fehlendem Auftrag und unklarer Zuständigkeit Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 11

Weitergehende Informationen Praxisgrundlagen des BAFU zum Umgang mit Wasserknappheitsproblemen: Modul 3 Umgang mit Wasserressourcen in Ausnahmesituationen > deutsch (http://www.bafu.admin.ch/wasser/13465/13486/16390/16393/index.html?lang=de) > französisch (http://www.bafu.admin.ch/wasser/13465/13486/16390/16393/index.html?lang=fr) Christina Dübendorfer Ernst Basler + Partner Zollikerstr. 65 8702 Zollikon 044 395 11 52 christina.duebendorfer@ebp.ch Anpassung an den Klimawandel in der Praxis, 7.-8.6.2016, Session 5, Umgang mit Ausnahmesituationen von Wasserknappheit 12