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Transkript:

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung 5. Runder Tisch Vermeidungsmaßnahmen 13.12.2018 Anthroposophischen Zentrum - Bahnhof Kassel - Wilhelmshöhe Untersuchung des Flugverhaltens von Schwarzstörchen in Abhängigkeit von Witterung und Landnutzung unter besonderer Berücksichtigung vorhandener WEA im Vogelschutzgebiet Vogelsberg Wiesbaden, den 13.12.2018

Gliederung 1. Projektdesign 2. Untersuchungsgebiet 3. Erfassung durch Sichtbeobachtungen - Methodik 4. Ergebnisse a) Nahrungshabitate und gewichtete Raumnutzung b) Exemplarische Betrachtung eines Risikoflugs 5. Ergänzend hinzugezogene Untersuchungen z.b. a) Schieferkopf - Alpenrod b) Rabenau Geilshausen 6. Vergleich der Untersuchungen 7. Fazit 8. Ausblick 2

1. Projektdesign Erfassungszeit: April 2016 bis Anfang August 2016 Sichterfassung eines Schwarzstorch-Brutpaares: Horststandort 1,3 km von Windpark entfernt 40 Erfassungstage inkl. Dämmerungs- und Schlechtwettererfassung Erfassung der Flughöhe, Flugrichtung und des Flugverhaltens Foto: Andreas Eichler, commons.wikimedia.org, CC-BY-SA-4.0 Erhebung von Daten zu Witterung (s. Rotmilandaten) und Landnutzung. Ergänzende Daten durch Hinzuziehung von 6 (bzw. 7) bereits vorliegenden Untersuchungen zum Schwarzstorch mit vergleichbarer Fragestellung. 3

2. Untersuchungsgebiet Lage nahe des VSG Vogelsberg mit zahlreichen Gewässer-FFH- Gebieten im Horstumfeld FFH-Gebiete: 4 Datengrundlage: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

3. Erfassung über Sichtbeobachtungen - Methodik - Synchrone Erfassung durch zwei Beobachter Kategorie Höhe Mögliche Referenzpunkte, Landmarken 0 0-25 m Baumhöhe 1 25-50 m doppelte Baumhöhe 2 50-80 m unterhalb der Rotorenspitze E-101 3 80-190 m Gefahrenbereich der E-101 (Rotordurchmesser) 4 >190 m Über dem oberen Rotorenbereich der E-101 Flughöhenkategorien, Referenzpunkte - Hohe Qualität der Höhendaten durch Eichung der Erfasser (z.b. mit Landmarken, Drohnenflüge) - Plausibilisierung von Flugereignissen anhand der modellierten Sichtbarkeitsbereiche von den Beobachtungspunkten - Betrachtung von Flugbewegungen im Gefahrenbereich (= WEA-Nahbereich von 250 m) 5

4. a. Ergebnisse - Nahrungshabitate und gewichtete Raumnutzung 6 km Puffer - Horstnahe Habitate bilden den Nutzungsschwerpunkt - N-W-Flugkorridor zu Nahrungshabitaten (Oberlauf der Salz & Ober-Mooser-Teich) 3 km Puffer Horst 1 km Puffer Datengrundlage: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation 6

4. b. Ergebnisse - Exemplarische Betrachtung eines Risikoflugs Formationsflug zweier Individuen am 20.06.2016 Flugbewegung WEA mit Rotorausrichtung WEA-Gefahrenbereich Datengrundlage: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation Flug aus ca. 30 m Höhe in Richtung Westen mit Unterfliegen des Rotorbereichs zweier WEA (Rotorausrichtung parallel zur Flugrichtung), anschließend Kreisen in ca. 250 m Höhe und Überflug der westlichen WEA (Rotorausrichtung ebenfalls parallel zur Flugrichtung). 7

4. b. Ergebnisse - Exemplarische Betrachtung eines kollisionskritischen Flugs Flugbewegung vom Brut- ins Nahrungshabitat am 13.05.2016 auf ca. 150 m Höhe Flugbewegung WEA mit Rotorausrichtung Durchflug eines WEA- Gefahrenbereichs mit schräger Rotorstellung sowie WEA-Gefahrenbereich Datengrundlage: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation Durchflug zweier WEA- Gefahrenbereiche mit paralleler Rotorausrichtung Weiterflug in ca. 100 m Höhe Richtung West-Nord- West 8

4. Ergebnisse - Witterung & Landnutzung Einzelfallbeobachtungen ohne den Anspruch auf Allgemeingültigkeit Bei den untersuchten Tieren wurde Folgendes festgestellt: Kein signifikanter Einfluss der Witterung auf das Flugverhalten erkennbar; ggf. spielt die Thermik insb. bei sehr weiten Flügen eine Rolle. Auch liegen Anhaltspunkte vor, nach denen bei schlechten Witterungsbedingungen horstnahe, niedrige Flüge überwiegen. Beim Anflug von Nahrungshabitaten spielt die darunter liegende Landnutzung keine Rolle (insbesondere die Lage des Horstes und der Nahrungshabitate sind für die Flugbahn ausschlaggebend) z. B. wurden unterschiedliche Höhenbereiche in gleicher Art überflogen. 9

5. Ergänzend hinzugezogene Untersuchungen Nr. Projekt Untersuchung Untersuchungszeitraum 1 Windpark Moskau-Kreuzstein RNA im Kaufunger Wald zum März bis August 2014 geplanten Windpark 2 Windpark Hintersteinau RNA 2015 Februar bis August 2015 3 Windpark Wohnste RNA im Wiegeser Forst zum geplanten Windpark Wohnste 4 Daten NABU-Hessen Zufällige Sichtbeobachtungen ohne Hilfsmittel 5 Windpark Rabenau Geilshausen Mehrjährige Monitoring Untersuchung 6 Windpark Schieferkopf Alpenrod RNA im Waldgebiet mit 5 vorhandenen WEA seit 2010; seit 2014: Sst-BP in 550 m Entfernung; inkl. ergänzendes Monitoring April bis August 2006 2016 u. A. 2016 März bis August 2015 Die rot beschrifteten Untersuchungen werden im nachfolgenden exemplarisch kurz erläutert: 10

5. a. Windpark Alpenrod: Raumnutzungsanalyse RNA 2015: 88 Flüge, davon 6 Flüge im Gefahrenbereich (2 Flüge in Rotorhöhe) Flüge durch Windpark unter Rotoren oder im Korridor zwischen den WEA, dies jeweils unter optimalen Witterungsbedingungen Flugbewegungen/Raumnutzung des Schwarzstorches 2015, WP Alpenrod (BöFa 2015) Datengrundlage: Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation 11

5. b. Windpark Rabenau RNA 2014: Vor dem Bau des Windparks (WP) Quelle: Weise (23.11.2016) 12

5. b. Windpark Rabenau Monitoring 2016: Im Betrieb; insgesamt 42 Flugbewegungen, Umfliegen des WP Quelle: Weise (23.11.2016) 13

6. Vergleich der Untersuchungen Flugaktivität, Flugstrecke, Phänologie Untersuchung zu Windparks Zeit in h Anzahl Flüge gesamt Aktivität Flüge/h Aktivität / Flugstrecke in m (8 h) Freiensteinau 640 121 0,19 1,52 904.416 7.475 Mai Flugstrecke in m Phänologie Höchste Aktivität Alpenrod 308 88 0,29 2,32 392.782 4.463 Mai Hintersteinau 344 66 0,19 1,53 211.535 3.205 April Rabenau 166 50 0,30 2,40 - - Mai Erfassungseinheit Moskau- Kreuzstein 563 128 0,23 1,84 362.134 2.829 Juli bis August Wohnste 936 39 0,04 0,32 - Juni Gesamtergebnis 2.957 492 0,17 1,36 1.870.867 4.642 - Blau: Eigene Untersuchung im Jahr 2016 In Bezug auf die im Untersuchungsgebiet verbrachte Kartierungszeit an horstnahen Beobachtungstandorten < 3 km Aktivitätsschwerpunkt im Mai; mittlere Flugaktivität 0,17 Flüge/h. 14

6. Vergleich der Untersuchungen Risikoflüge Untersuchung zu Windparks Anzahl Flüge gesamt Anzahl der Flüge im Gefahrenbereich (250 m Radius, horizontale Betrachtung) Anteil der Flüge im Gefahrenbereich von WEA (davon konfliktträchtige Flüge) in % Anzahl der konfliktträchtigen Flüge (zzgl. vertikale Betrachtung) Freiensteinau, eigne Daten 121 10 8,3 (4,1) 5 Freiensteinau,* Nabu-Hessen Daten Alpenrod (RNA + Monitoring) 20 3 -* 2 105 8 7,6 (3,8) 4 Verhaltensweisen Randliches Umfliegen des Windparks, leichte Richtungsänderung Durchfliegen des Windparks, ausreichend breiter Korridor Randliches Umfliegen, Annäherung bis 100-150 m Hintersteinau 66 2 3,0 0 - Rabenau 50 3 6,0 (2,0) 1 - Wohnste 44 1 2,3 0 - Summe 406 27 6,7 (3,0) 12 Blaue Umrandung: Eigene Untersuchung im Jahr 2016 Konfliktträchtige Flüge fanden nur bei günstigen Witterungsbedingungen statt. Sehr geringer Anteil konfliktträchtiger Flüge; in den betrachteten Fällen lag ein Umfliegen einzelner WEA, ein Durchfliegen eines ausreichend großen Korridors oder Donnerstag, eine 3. Januar konfliktarme 2019 Flughöhe vor 15

6. Vergleich der Untersuchungen Höhenkategorie Untersuchung Gesamt Unterhalb Rotor Rotorhöhe Oberhalb Rotor Sonstige Freiensteinau 303 109 88 43 63 Rel. Anteil Alpenrod 100 % 88 36 % 27 29 % 7 14 % 16 21 % 40 Rel. Anteil Hintersteinau 100 % 66 31 % 18 8 % - 18 % 18 45 % 30 Rel. Anteil Moskau- Kreuzstein 100 % 128 27 % 24-15 27 % 10 45 % 79 Rel. Anteil Wohnste 100 % - 19 % - 12 % - 8 % - 62 % - Rel. Anteil 100 % 57 % 32 % 11 % - Blau: Eigene Untersuchung im Jahr 2016 - Max. 1/3 der Flugbewegungen im kritischen Höhenbereich - Ggf. Überschätzung des Anteils an Höhenflügen wegen geringer Sichtbarkeit der geringen Flughöhen, insbesondere im bewaldeten Horstbereich 16

7. Fazit Einzelfallbeobachtungen ohne den Anspruch auf Allgemeingültigkeit Bei den untersuchten Tieren wurde Folgendes festgestellt: - Erfolgreiche Brut in Nähe zu WEA (ohne Kollision) - Geringer Anteil (6,7 %) Risikoflüge; sehr geringer Anteil konfliktträchtige Flügen (3,0 %) Schwarzstörche nähern sich gelegentlich einem kritischen Bereich der WEA (250 m-umfeld) aber: randliche Vorbeiflüge, Korridordurchflüge oder Flüge in unkritischer Höhe - Kein signifikanter Einfluss von Witterung oder der Landnutzung 17

8. Ausblick - Eine Untersuchung wird nachträglich nach Freigabe der Daten integriert (Sender-Daten des Storches Thibaut; Untersuchung: Martin Schnell) - Übersetzung des Gesamtberichtes ins Englische (Frühjahr 2019) Der Endbericht sowie die englische Zusammenfassung sind bereits jetzt unter nachfolgendem Link abrufbar: https://landesplanung.hessen.de/informationen/grundlagen-undinformationen/gutachten-vogelarten/schwarzstorch 18