Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, einen schönen Jahresausklang und einen guten Start in das neue Jahr.

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Transkript:

Liebe Leserinnen und Leser, Dezember 2016 das Jahr 2016 geht mit großen Schritten auf sein Ende zu. Es ist Zeit, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und auf das Jahr zurückzublicken. Für mich persönlich hat sich ein großes Thema durch die vergangenen zwölf Monate gezogen: Kooperation. In vielen Begegnungen in diesem Jahr habe ich deutlich gespürt, dass der Zusammenhalt unter Landwirten wächst. Die Vorurteile gegenüber dem ökologischen Landbau nehmen ab und der Umgang miteinander ist offener geworden. Immer mehr Bauern suchen den Austausch mit ihren Kollegen. Man redet miteinander und interessiert sich füreinander. Zusammenhalt und Zusammenarbeit sind für mich die beste Nachricht des Jahres 2016. Im vergangenen Jahr hatten wir im KÖN viele Besucher, darunter viele Politiker, die sich zum Ökolandbau informiert haben. Wir hoffen, dass dieser Besuch und die Informationsgespräche ein Fundament für die Zukunft sein werden. Denn das Wichtigste für die Weiterentwicklung des Ökolandbaus sind verlässliche Rahmenbedingungen. Die Anzahl der Umstellungen aus dem Vorjahr hat vermutlich auch die Landesregierung in Hannover angetrieben, den Aktionsplan Ökolandbau Niedersachsen vorzustellen. Dieser Plan ist nicht nur ein schönes politisches Zeichen, sondern enthält viele wichtige Maßnahmen, die der Öko-Markt in Niedersachsen braucht, um Umstellern eine Perspektive zu bieten. Und so kann ich auf ein gutes Jahr 2016 zurückblicken, ein gutes Jahr für den Ökolandbau und unsere Arbeit. Wir haben uns entschieden, Ihnen mit diesem Monatsbericht einen Rückblick auf dieses gute Jahr, eine Auswahl aus unserer Arbeit 2016 zusammenzustellen. Auf den beiden letzten Seiten dieses Monatsberichtes lesen Sie eine Gesamtübersicht über unsere Projekte und Projektbeteiligungen 2016. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, einen schönen Jahresausklang und einen guten Start in das neue Jahr. Carolin Grieshop Tel. 04262-959373 c.grieshop@oeko-komp.de

Bio schmeckt Bio-Schulobst als Einstiegsmöglichkeit in die Schulverpflegung mit Bio-Produkten Niedersachsens Schulkinder essen gerne Bio. Rund zwei von drei Schulen, die am Niedersächsischen Schulobstprogramm teilnehmen es sind aktuell knapp 900 Schulen haben sich für Bio-Obst und Bio-Gemüse entschieden. Seit drei Jahren nimmt das Land Niedersachsen an diesem EU-Programm teil. Das Obst und Gemüse wird zu 75 Prozent aus EU-Geldern und zu 25 Prozent aus dem niedersächsischen Landesetat finanziert. Im aktuellen Schuljahr stehen insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung. Von Anfang an war das einbezogen. Im Rahmen eines Landesprojektes ist es seine Aufgabe, Bio-Lieferanten zu unterstützen. Das Ziel: Möglichst viele Schulen sollen sich für Bio-Obst- und -Gemüse entscheiden. 70 Prozent der Schulen haben einen Bio-Lieferanten gewählt. Das informiert und berät Bio-Schulobstlieferanten und Interessenten. Bio im Schulobstprogramm ist in Niedersachsen eine Erfolgsgeschichte, auch weil Bio-Lieferanten von Anfang an unterstützt wurden. Neue Chancen sehe ich in der Mittagsverpflegung der Ganztagsschulen. Hier steckt großes Potenzial, den Bio-Anteil an Schulen weiter auszubauen. Beliebteste Obst und Gemüse Äpfel Bananen Möhren Wer liefert? Bio-Abo-Kisten-Unternehmen Bio-Obstbauern Bio-Gemüse-Gärtner Naturkostladner Bio-Großhändler KÖN-Service Ansprechpartner www.bio-schulobst.de Newsletter für Lieferanten Erfahrungsaustausch-Treffen Broschüre Planungsphase Broschüre Durchführungsphase Steckbriefe zu Obst und Gemüse Präsentation auf Veranstaltungen Fakten 73 Bio-Lieferanten 3,50 Euro/kg für Bio ca. 1.200 t Bio-Absatz im Schuljahr 2016/2017 Projektlaufzeit bis August 2017 Bettina Stiffel Kontakt: b.stiffel@oeko-komp.de 2

Ökolandbau statt Stilllegung Produktionsintegrierte Kompensation durch ökologischen Landbau Die Möglichkeit, Eingriffe in die Natur durch Umstellung auf Ökolandbau kompensieren zu können, stößt auf breites und überregionales Interesse der Fachwelt. Mit einer Fachveröffentlichung im Informationsdienst Naturschutz des NLWKN (2015) hat die Umsetzung von PIK mit Ökolandbau Ende 2015 eine offizielle Empfehlung erhalten. Das hat die Aufmerksamkeit auf das Thema stark gefördert. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen ist bundesweit die einzige Einrichtung, die zu PIK durch Ökolandbau berät und diese Prozesse fachlich begleitet. Seit 2010 fördert das Land Niedersachsen diese Arbeit. Im kommenden Jahr wollen wir einen weiteren Betrieb mit PIK im Ökolandbau voranbringen. Weiterhin wollen wir ein Fortbildungstool für Berufsschullehrer entwickeln, damit schon in der Ausbildung die Möglichkeiten von Kompensation durch Ökolandbau bekannter werden. Aufgaben 2016 Fortbildung von Naturschutzberatern und Planern Bearbeitung von PIK- Kompensationsprojekten Betriebsbesuche Informationstermine mit Behörden, Planungsbüros und anderen Beteiligten Fachvorträge: Uni Oldenburg, NABU, CDU-Fraktion, NLT- Tagung, Markt der grünen Branche (MdgB) Erarbeitung von Infobroschüren und Arbeitshilfen Sabrina Weritz Vorteile von PIK durch Ökolandbau naturschutzfachliche Aufwertung von weiterhin ackerbaulich nutzbaren Flächen, dadurch weniger Flächenverbrauch dauerhafte Flächenzuordnung, da keine rotierenden Maßnahmen Integration und Umsetzung gezielter Artenschutzmaßnahmen möglich Gewährleistung der Kontrolle durch Bio-Betriebskontrolle Unabhängigkeit von politik- und haushaltsabhängigen Förderprogrammen Projektlaufzeit bis März 2018 Kontakt: b.frieben@oeko-komp.de und s.weritz@oeko-komp.de 3

Kompetenz ist gefragt Beratung, Schulung und Fachinformationen für Landwirte, Verarbeiter und Händler Wichtige Grundlagenaufgaben des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen sind Beratung und Schulung. Landwirte, Verarbeiter und Händler können sich an die Experten im KÖN wenden. Landwirte Die Hotline gibt Interessierten telefonisch erste Informationen über die Umstellung auf Ökolandbau. 2016 haben im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Landwirte die Hotline in Anspruch genommen. Im ersten Halbjahr war jeder dritte Anrufer ein Michvieh-Erzeuger. Zu den zehn Umsteller-Sprechtagen im KÖN 2016 reisten insgesamt 40 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen nach Visselhövede. Auch das waren deutlich mehr als im Vorjahr. Sie suchten Experten-Einschätzungen zu ihrer Situation. Außerdem bekamen sie Informationsmaterial und Kontaktadressen mit Ansprechpartnern für vertiefende Beratungen. Fachinformationen geben die Öko-Organisationen aus Niedersachsen auf verschiedenen Veranstaltungen. 2016 boten sie rund 60 Termine an, Weiterbildung ist ein zentrales Thema. Verarbeiter und Händler Unternehmen suchen im KÖN erste Informationen zum Bio- Markt. Die Experten des KÖN helfen sowohl Unternehmensgründern weiter als auch bestehenden Unternehmen, die sich neu für den Bio-Markt interessierten. Ein weiteres Thema waren 2016 Bio-Schulungen. Verarbeiter ließen ihre neuen Mitarbeiter und Azubis über den Ökolandbau und Öko-Lebensmittel informieren. Wer wird beraten? Landwirte Verarbeiter Händler Hotline 110 Anrufer, davon 36 Milchvieh- Erzeuger Sprechtage 10 Sprechtage mit 40 Teilnehmern Das fragen Landwirte Bio-Richtlinien Ablauf Kontrollverfahren Flächenförderung in Niedersachsen Frage aus Schulungen Was kennzeichnet Ökolandbau? Wie ist er entstanden? Was bedeutet EU-Bio? Wofür stehen Anbauverbände? Wie werden Bio-Produkte kontrolliert? Was ist das Besondere an ökologischen Produkten? Wie werden Bio-Produkte vom Verbraucher wahrgenommen? Themen der Verarbeiter Erst-Info zum Bio-Markt Öko-Kontrolle Rohstoffbeschaffung heimische Ware Vernetzung mit Marktpartnern Mitarbeiterschulung Kontakt: info@oeko-komp.de Die guten Erzeugerpreise im Bio-Bereich, besonders bei Milch aber auch bei Schweinefleisch, Gemüse sowie Kartoffeln waren die Hauptmotive für das Umstellungsinteresse. Das wird sich 2017 fortsetzen. Ulrich Ebert 4

Ökolandbau in der Schule Ökolandbauthemen im Berufs- und Fachschulunterricht Der ökologische Landbau (soll) zu einem obligatorischen Bestandteil in Studium und Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte gemacht werden. So steht es im Koalitionsvertrag der niedersächsischen Landesregierung. Auch im bundesweiten Rahmenlehrplan sind dafür 80 Stunden alternative Landwirtschaft vorgegeben. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen befasst sich in zwei Projekten mit dem Thema. Das eine Projekt konzentriert sich auf Niedersachsen und wird vom Land gefördert. Das zweite Projekt wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung finanziert. Landesprojekt Im Rahmen des Niedersachsen-Projektes ist das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen Mitglied im so genannten Dialogforum. Im Forum arbeiten Landwirtschafts- und Kultusministerium, Landvolk, Landwirtschaftskammer, Landesschulbehörde und Öko-Anbauverbände gemeinsam am im Koalitionsvertrag verankerten Ziel. Bundesprojekt Im Bundesprojekt sollen nach einer Status-quo-Analyse über alle Bundesländer hinweg konkrete Handlungsoptionen erarbeitet werden. Auch hier ist das Ziel, Ökolandbau stärker in die Berufsausbildung zu integrieren. Dieses Projekt hat im September begonnen und ist noch in der Organisationsphase. Landesprojekt KÖN- Service Ansprechpartner für Lehrer www.berufsschule-agrar.bio Akquise von Bio-Betrieben für Schülerexkursionen Zusammenstellung von Unterrichtsmaterial Fortbildungsangebote für Lehrer Rundbriefe für Berufs- und Fachschullehrer Projektlaufzeit bis Januar 2017, Folgeprojekt in Planung Kontakt: b.stiffel@oeko-komp.de Bundesprojekt http://orgprints.org/30634/ Es ist wichtig für die Weiterentwicklung des Ökolandbaus, dass alle Auszubildenden ein Grundlagenwissen über den Ökolandbau erhalten. Dann können sie später besser entscheiden, wie sie wirtschaften wollen. Bettina Stiffel 5

Ein Tag der Bio-Milch Bio-Milch aus Niedersachsen Die ökonomische Situation vieler konventioneller Milch- Betriebe ist schwierig. Grund ist der niedrige Milchpreis. Seit 2015 steigt das Interesse konventioneller Milchviehbetriebe an einer Umstellung auf Bio-Milcherzeugung stark an. Das zeigt die Nachfrage nach Beratung. Diesen Trend hat das Landesprojekt Bio-Milch aus Niedersachsen aufgenommen. Das Projekt hat drei Ziele: Die Erhöhung der Bio-Milch-Erzeugung. Die Stärkung der Bio-Milchverarbeitung. Und die Stärkung des Bio-Milchabsatzes in Niedersachsen. Das hat Bioland beauftragt, das Projekt durchzuführen. Rund 180 Landwirte nahmen im Rahmen des Projektes an Veranstaltungen teil und ließen sich über die Umstellungsmöglichkeit und Absatzchancen von Bio-Milch informieren. 55 Landwirte nutzten eine tiefer gehende Beratung. Zudem wurden 31 Molkereien nach ihren Verarbeitungsmengen und ihrem Bedarf an Bio-Milch befragt. Außerdem wurden und werden die Vermarktungschancen von Bio-Milchprodukten ermittelt und unterstützt. Zum Abschluss des Projektes wird in der ersten Februarwoche 2017 eine Informationsveranstaltung zum Bio-Milchmarkt stattfinden. Sie richtet sich an alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette Bio-Milch, vom Erzeuger bis zum Lebensmittelhändler. Foto: Europäische Kommission Service für Umsteller Erst-Information Vertiefende Beratung u.a. zu Fütterung, Stallbau, Wirtschaftlichkeit Exkursionen Rundschreiben Beratungsgrundlage zur Berechnung des Bio-Milch- Liefertermins Ergebnisse 2016 45 Umstellungen auf Bio-Milch- Erzeugung im Jahr 2016, davon liefern 40 Betriebe an die Ammerländer Molkerei Aufgaben 2017 Auswertung betriebswirtschaftlicher Daten Vertiefende Beratung Rundschreiben Integration der Umsteller in die Gemeinschaft bestehender Bio- Betriebe Veranstaltung Tag der Bio-Milch Umstellungsinteressierte zu informieren und zu beraten, ist die wichtigste Aufgabe in dem Projekt. Wer sich einen Überblick über den Bio-Milchmarkt verschaffen will oder Anregungen für die Vermarktung sucht, ist beim Tag der Bio- Milch im Februar genau richtig. Projektlaufzeit bis Dezember 2016, verlängert bis Februar 2017 Kontakt: Meike Wildung, m.wildung@oeko-komp.de Dr. Eike Poddey Bioland e.v. 6

Bio-Schweine gesucht Stärkung von Wertschöpfungsketten im niedersächsischen Bio-Schweinemarkt Bio-Schweinefleisch wird vom Lebensmittelhandel gesucht. Das Angebot aus Niedersachsen kann die Nachfrage jedoch nicht decken, denn die Erzeugungs-, Erfassungs- und Vertriebsstrukturen sind wenig entwickelt. Deshalb hat das Land Niedersachsen das Projekt Stärkung von Wertschöpfungsketten im niedersächsischen Bio-Schweinemarkt gefördert. Es war die Aufgabe, Informationen zu sammeln und Konzepte zu entwickeln, die die ökologische Verarbeitung stärken und den Absatz regionaler Ware fördern. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen hat Bioland beauftragt, das Projekt durchzuführen. Vermarktung und Einkaufsgemeinschaft sind in Niedersachsen auf dem richtigen Weg. Die Schlachtstrukturen müssen weiter gefestigt werden. Dr. Uwe Balliet Bioland e.v. Foto: Europäische Kommission Projektergebnisse 20 neue Bio-Betriebe im Projektzeitraum in Niedersachsen und umliegenden Bundesländern mit rund 700 Sauen und 7.500 Mastplätzen Anstoß zur Gründung einer bäuerlich organisierten Einkaufsgemeinschaft für Futtermittel etc. Anstoß zum Aufbau einer bäuerlichen Erzeugergemeinschaft mit 15 bis 20 Landwirten Absatzförderung für ein Bio- Qualitätssegment im qualifizierten Lebensmitteleinzelhandel Projektlaufzeit bis Dezember 2016 Kontakt: Meike Wildung, m.wildung@oeko-komp.de 7

Mehr Biodiversität Ökolandbau: Mehrwert für die Natur Die Naturschutzberatung des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen unterstützt Öko-Landwirte dabei, die Biodiversität auf ihren Flächen zu vergrößern. Sie hilft Landwirten darüber hinaus, ihre Leistungen für Natur und Umwelt zu kommunizieren und unterstützt, wenn Konflikte im Naturschutz zum Beispiel Probleme mit AUMs, Naturschutzbehörden, Auflagen gelöst werden müssen. Wenn Landwirte Umweltbildungsveranstaltungen und Exkursionen auf ihrem Hof veranstalten wollen, können sie sich ebenfalls an die Naturschutzberatung wenden. Außerdem informiert das KÖN Verbraucher und Naturschützer und qualifiziert Berater im Bereich Biodiversitäts-Beratung. Mehrere Veranstaltungen und Vorträge hatten das Ziel, Landwirten und Naturschützern deutlich zu machen, dass schon allein die ökologische Wirtschaftsweise einen erheblichen Mehrwert für Flora, Fauna, Boden und Wasser mit sich bringt. Es ist wichtig, die Betriebe bei ihren Leistungen für die Natur zu unterstützen. Sei es in Form von Beratung, der Akquise von Fördermitteln oder der konkreten Planung einer Maßnahme. Den Betrieben fehlt es oft an der Zeit, diese Arbeiten selbst zu erledigen. Ergebnisse 2015 und 2016: 20 Besuche auf 100 Betrieben Unterstützung von 13 Betrieben bei der Neu-Anlage von Biotopen 150 Obstbaumpflanzungen 2 km Heckenpflanzungen eine Gewässeranlage 1,5 ha bunte Wiesenmischungs- Einsaat 20.000 Krokusse gepflanzt 9 Schulklassenaktionen Schulungen (Ackerwildkräuter, Obstbaumschnitt) 15 Veranstaltungen und Vorträge zum Mehrwert des Ökolandbaus neunteilige Feldschilderreihe Mehrwert Ökolandbau auf 74 Biobetrieben aufgestellt Verbraucherinformationen Infobroschüre Ökolandbau Mehrwert für die Natur (ca. 55.000 Exemplare verteilt) hofindividuelle Flyer und Poster für Öko-Höfe Projektlaufzeit bis Dezember 2016, verlängert bis Februar 2017 Kontakt: e.meyerhoff@oeko-komp.de und Birgit Petersen, b.petersen@ oeko-komp.de Eva Meyerhoff 8

Wo blüht s am schönsten? Optimierung von mehrjährigen Blühstreifen Gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück untersucht das mehrjährige Blühstreifen an verschiedenen Standorten. Es sind Versuche auf bestehenden Blühflächen, die im Mai 2015 von Landwirten im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen (BS2) angelegt wurden. Ziel des Projektes ist es, Erfolgsfaktoren für mehrjährige Blühmischungen zu erkennen. Die Erkenntnisse werden genutzt, um die BS2-Standard-Saatmischung und die Verfahren zur Anlage der Blühfläche zu verbessern. Das Projekt ist langfristig angelegt. Die Optimierung der Saatmischung, aber auch der Vorgaben zu Einsaat und Pflege sind besonders für den Ökolandbau von großer Bedeutung. Sollten zum Beispiel Acker-Kratzdistel oder Quecke nach fünfjähriger Standzeit des Blühstreifens auftreten, müssen sie mechanisch entfernt werden. Termine Aussaat: Mai 2015 Mulchen: September 2015 und 2016 Das wird untersucht Deckungsgrad von Vegetation, Blühpflanzen, Beikräutern, Gräsern, Blüten, Streu Vegetationshöhe Entwicklungsstadium der Blühpflanzen Blühaspekt Beobachtungen zu Tieren, Heterogenität, Attraktivität etc. Anmoorige, feuchte Flächen Deckungsgrad und Blühaspekt waren im ersten Jahr besser als auf den sandigen Flächen Gras beginnt, Blühpflanzen zu verdrängen Vegetationshöhe und Strukturvielfalt ist größer als auf sandigen Flächen gute Deckung für Wildtiere wie Rehe und Hasen Birgit Petersen Sandige Flächen Deckungsgrad und Blühaspekt waren im zweiten Jahr besser als auf den anmoorigen Flächen im zweiten Jahr sind kaum Gräser und Beikräuter vorhanden gute Brutbedingungen für Feldvögel auch im zweiten Jahr Projektlaufzeit bis Februar 2017, Verlängerung bis 2021 erwartet Kontakt: b.petersen@oekokomp.de und Eva Meyerhoff, e.meyerhoff@oeko-komp.de 9

Erfolg mit Bio-Geflügel Umstellung im Bio-Geflügelbereich erleichtern Bio-Eier und Bio-Geflügelfleisch sind sehr gefragte Rohwaren auf dem Bio-Markt. Besonders die Nachfrage nach Bio-Eiern steigt stetig. Die Zahl der Bio-Legehennenplätze in Niedersachsen ist seit 2014 um 300.000 auf jetzt zwei Millionen Stallplätze gewachsen. Noch relativ klein ist dagegen der Bio- Geflügelfleisch-Markt. Dafür wächst sein Absatz 30 Prozent im Jahr 2016 besonders stark. Mit den Mengen steigen die Qualitätsansprüche der Abnehmer. Das Land Niedersachsen hat ein Projekt bewilligt, das bestehende Öko-Geflügelbetriebe bei der Optimierung der Erzeugung unterstützen soll. Grundlage ist die Betriebszweiganalyse (BZA). Mit ihr werden Stärken und Schwächen und damit Verbesserungspotenzial eines einzelnen Betriebes erkannt, indem die Zahlen mit dem Durchschnitt ähnlicher Betriebe verglichen werden. Mit den BZAs werden wertvolle wirtschaftliche Daten zur Bio- Geflügelhaltung in Niedersachsen erhoben, die Grundlage für eine gute, fachliche Beratung sind, besonders bei der Umstellung. Weiterhin wird im Rahmen des Projektes ein Managementhandbuch für Mastgeflügel geschrieben und Best- Practice-Beispiele für den Stallbau Schwerpunkt Umnutzung von Altgebäuden werden gesammelt. Die Unterlagen werden allen niedersächsischen Beratungsorganisationen zur Verfü-gung gestellt. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Nieder-sachsen führt das Projekt gemeinsam mit der Naturland Fachberatung durch. Foto: Europäische Kommission Aufgaben: 30 BZAs Legehennen bis Ende Februar 2017 15 BZA Mastgeflügel bis Ende 2017 Infobroschüre Umnutzung von Altgebäuden zu Geflügelställen Management-Handbuch für Mastgeflügel Projektlaufzeit bis Dezember 2017 Kontakt: Meike Wildung, m.wildung@oeko-komp.de Durch ihre Teilnahme an der BZA tragen die Landwirte maßgeblich dazu bei, die Herausforderungen der Öko-Geflügel-Haltung zu bewältigen. Besonders wertvoll sind Betriebe, die eigene innovative Lösungen und Konzepte gefunden haben. Milena Schulz Naturland Fachberatung 10

Gute Zahlen Grundlagen für die Förderung des Ökolandbaus: Datenund Informationsaufbereitung Daten zu erheben, zu prüfen und Statistiken über die Themen des Ökolandbaus zu erstellen, sind Basisaufgaben des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen. Viele Daten werden seit Gründung des KÖN gesammelt und ausgewertet. So können Entwicklungen früh erkannt und Maßnahmen früh eingeleitet werden. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium fördert diese Arbeit und nutzt sie. Wie sich die Leistung der Bio-Milchviehbetriebe in Niedersachsen verändert, zeigen die jährlichen Milchleistungsprüfungen des KÖN und die Betriebsvergleiche. Sie geben seit elf Jahren nicht nur den Landwirten Orientierung, sondern auch den Beobachtern des Bio-Milchmarktes wertvolle Informationen. Sie werden vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Verbände, Organisationen und Institutionen nutzen die Daten- Kompetenz und geben individuelle Datenrecherchen in Auftrag, so zum Beispiel die Hansestadt Bremen zur Vorbereitung auf ihr Konzept BioStadt Bremen. Das KÖN hat im Herbst die Marktdaten 2016 herausgegeben. Sie sind Anregung und Arbeitsgrundlage für weitere Veröffentlichungen und Diskussionen über den Ökolandbau in Niedersachsen. Ein Schwachpunkt vieler Statistiken sind die unterschiedlichen Methoden, mit denen Daten für Niedersachsen erfasst werden. Bei der Bewertung helfen uns dann unsere jahrelange Erfahrung und die Nähe zum Geschehen. Bio in Niedersachsen 2016 52 Prozent der Bio-Betriebe gehören den sechs in Niedersachsen aktiven Anbauverbänden an. Die Anzahl der Bio-Betriebe ist in zehn Jahren um 35 Prozent gewachsen. Die Anzahl aller landwirtschaftlichen Betriebe ist in zehn Jahren um 25 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Bio-Legehennen hat sich in zehn Jahren vervierfacht. 44 Prozent der deutschen Bio- Frischeier kommen aus Niedersachsen. Milchleistungsprüfung (MLP) 88 Bio-Betriebe aus Niedersachsen nehmen teil im Schnitt 82 Kühe Durchschnittsleistung: 6.634 kg Milch/Kuh/Jahr Spitzenleistung: 10.760 kg Milch/Kuh/Jahr durchschnittliches Herdenalter: 69 Monate Download Marktdaten: www.marktdaten.bio Kontakt: Carolin Grieshop, c.grieshop@oeko-komp.de Thomas Warnken 11

Heimische Eiweißpflanzen Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne in Niedersachsen 75 konventionelle und ökologisch wirtschaftende Betriebe mit Ackerbohnen- oder Erbsenanbau sind am Projekt Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne beteiligt, 13 davon in Niedersachsen. Diese Betriebe hat das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen in das Netzwerk eingebunden und es betreut das Projekt, das von der BLE finanziert wird. Eine Teilaufgabe des Projektes wird von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) bearbeitet. Neben dem Anbau der Leguminosen soll im Rahmen des Projektes auch die gesamte Wertschöpfungskette beispielhaft dargestellt werden, von der Verwertung bis zur Vermarktung. Drei niedersächsische Öko-Betriebe im Projekt befassten sich mit dem Gemengeanbau von Ackerbohnen und Getreide. Ziel des Demonstrationsnetzwerkes Erbse/Bohne ist es, Anbau und Verarbeitung dieser beiden Kulturen in Deutschland zu unterstützen sowie Nachfrage und Angebot zusammenzubringen. Außerdem soll Wissen und Erfahrung zu Anbau und Verwertung von Ackerbohnen und Erbsen gesammelt, gebündelt und aufbereitet werden. Themen der Feldbegehungen 2016 Ackerbohnen-Hafer-Gemenge und Ackerbohnen-Weizen-Gemenge auf unterschiedlichen Standorten Leguminosen in der betriebseigenen Geflügelfütterung Leguminosen in der betriebseigenen Schweinefütterung Regionale Vermarktung von Ackerbohnen Projektlaufzeit bis Dezember 2018 Kontakt: Sara Kuschnereit, s.kuschnereit@oeko-komp.de Die Erfahrungen in diesem Jahr haben gezeigt, dass Hafer Unkraut sehr gut unterdrückt, die Ackerbohne ist in ihrem Wuchs aber nicht beeinträchtigt. Im kommenden Jahr planen wir weitere Gemenge mit Ackerbohnen/Hafer, mit Sommerweizen und mit Leindotter als Begleitfrucht. Ulrich Ebert 12

Backen mit weniger Kleber EIP-Projekt Mehr Qualitäts-Öko-Winterweizen aus Niedersachsen Im Ökolandbau sind ausreichend hohe Eiweißgehalte beziehungsweise Klebergehalte in Backweizen ein Problem. Zum einen ist Stickstoff der limitierende Nährstoff, zum anderen wird der verfügbare Stickstoff entweder in Eiweiß oder in Ertrag umgewandelt. Ob Weizen zum Backen verwendet werden kann, wird hauptsächlich anhand seines Klebergehalts bewertet. Ein EIP-Agri-Projekt, das vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen betreut wird, verfolgt einen anderen Weg. Der Ansatz ist, dass auch die Qualität des Eiweißes Auswirkungen auf die Backfähigkeit hat. Im Rahmen des Projektes soll ein Mikrobacktest standardisiert werden, über den schnell und mit wenig Rohstoffeinsatz die Backqualität von Weizen beurteilt werden kann. Ziel ist es, bessere Erzeugerpreise für kleberarme aber dennoch nachweislich backstarke Weizenpartien zu erreichen. Wer macht mit? Getreidezüchtungsforschung Darzau Lübio GbR, Ernst-Heinrich Schmidt, Jan-Christoph Pahlow, Andreas Wenk Bohlsener Mühle GmbH & Co KG, Bauck GmbH Öko-Korn-Nord w.v. Bäuerliche Gesellschaft e.v. Demeter im Norden Aufgaben des KÖN Ansprechpartner Organisation von Gruppentreffen Präsentation auf Veranstaltungen Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung im EIP-Netzwerk Projektmanagement Kontakt: s.kuschnereit@oeko-komp.de Wir brauchen ökologisch gezüchtete Winterweizensorten, die auf die niedersächsischen Standortbedingungen angepasst sind. Der Mikrobacktest kann ein wichtiges Instrument sein, um gute Backqualität von Weizensorten zu erkennen. Sara Kuschnereit 13

Kompost wirkt Bio-Kartoffeln mit verschiedenen Komposten gedüngt Wie wirkt sich Kompost-Düngung im ökologischen Kartoffelanbau auf die Erntemenge und die Kartoffel-Qualitäten aus? Das ist die zentrale Frage, die das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen gemeinsam mit Partnern im Rahmen eines EIP-Projektes (Europäische Innovationspartnerschaft) klären will. Im ersten Projektjahr das Projekt endet 2018 wurden verschiedene Versuche mit unterschiedlichen Komposten auf vier Öko-Betrieben angelegt. Alle Kompost-Versuchsparzellen wurden auf 70 kg verfügbaren Stickstoff/ha aufgedüngt. Anfang Dezember wurden auf einem Workshop Zwischenergebnisse veröffentlicht. Im kommenden, dem zweiten Versuchsjahr, werden wir zusätzlich einen selbst erzeugten Kompost in die Versuche einbinden. Wilfried Stegmann Fertigkompost ist besser In der Tendenz höherer Rohertrag wirkt Fertigkompost besser als Frischkompost und Grüngutkompost. Den höchsten Rohertrag im Mittel erreichte Biogut-Fertigkompost (RG V) in der Düngestufe 30 t FM/ha. Zu viel ist zu viel In der Tendenz waren die Roherträge der sehr hoch gedüngten Flächen 75 t Frischmasse (FM)/ha geringer als die auf den Flächen mit der niedrigeren Düngung 30 t/ha FM. Fertigkompost (RG V) 75 t/ha FM verursachte zudem im Trend die meisten übergroßen Kartoffeln. Bis 70 dt/ha mehr Ertrag Der niedrigere Düngegrad 30 t/ha FM erzielte Mehrerträge gegenüber der ungedüngten Kontrollfläche von 10 bis 20 Prozent. Das waren 40 bis 70 dt/ha. Wer macht mit? Vier Öko-Kartoffelbau-Betriebe Hochschule Osnabrück ÖkoBeratungsGesellschaft mbh Bioland Nds./Bremen e.v. Verband der Humus- und Erdenwirtschaft Region Nord e.v. Projektlaufzeit bis Februar 2019 Kontakt: Sara Kuschnereit s.kuschnereit@oeko-komp.de 14

Anspruchsvolles Gemüse Vermarktungsförderung von Bio-Gemüse in Niedersachsen Verbraucher essen mehr frisches Gemüse und kaufen mehr Bio-Lebensmittel aus heimischer Erzeugung. In Zahlen: Der Bio-Gemüsemarkt in Deutschland wächst jährlich um rund sechs Prozent. Die Importquote liegt bei 60 Prozent. Die Gemüseanbauflächen in Niedersachsen haben viele Jahre auf einem Niveau von 1400 Hektar stagniert 2016 wurde ein Zuwachs von 150 Hektar erzielt. Das hat sich 2015 und 2016 im Rahmen eines Landesprojektes mit den Chancen für den Niedersächsischen Gemüseanbau befasst. Im Mittelpunkt standen die Marktrecherche, die Informationsvermittlung, die Organisation und Moderation von Veranstaltungen und die Vernetzung der Marktteilnehmer. Dazu gehörte das Informieren von knapp 1000 Lebensmittel-Einzelhändlern in Niedersachsen, eine Umfrage unter Erzeugern und ein Erzeuger-Einzelhändler-Treffen auf der BioNord. Auf Initiative des KÖN tagte zwei Mal der Runder Tisch Bio- Gemüse. Hier saßen rund 20 überregionale Vertreter der Erzeuger, Bündler, Verarbeiter und Großhändler zusammen. Sie berieten, wie die Nachfrage weitere Bio-Betriebe und umstellungsfähige Bauern erreichen kann. Im Auftrag des Runden Tisches organisierte das KÖN im November ein Fachforum mit 130 Teilnehmern. Meist angebautes Bio-Gemüse in Niedersachsen 2016 Möhren: 389 ha Zwiebeln und Lauch: 186 ha Kohl: 163 ha Fruchtgemüse (u.a. Kürbis, Zucchini, Tomaten): 161 ha Sprossgemüse (u.a Fenchel, Rhabarber): 136 ha Hürden zu mehr Bio-Gemüse aus Niedersachsen heterogenes Produkte-Segment aus über 40 Kulturen anspruchsvolle Anbau- und Lagertechniken keine Erzeuger- Interessenvertretung große Anzahl von wenig vernetzten Marktteilnehmern fehlende Aufbereitungsinfrastruktur für Bio-Frischgemüse kaum Preisgarantien und Abnahmesicherheit für Erzeuger Projektlaufzeit bis März 2017 Einsteiger in den Bio-Gemüseanbau müssen sehr schnell eine sehr hohe Professionalität erreichen. Nur durch attraktive Preise und längerfristige Abnahmesicherheiten können neue Bauern für Bio-Gemüse begeistert werden. Kontakt: h.niemann@oeko-komp.de Henning Niemann 15

Aktionen, Infos, Gremienarbeit Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Arbeit für die Öko-Branche Bio ist schwierig, auch schwierig zu verstehen. Doch nur, wer Bio versteht, wird Bio schätzen, sich dafür einsetzen und Bio- Produkte kaufen. Immer wieder die ökologische Wirtschaftsweise und Verarbeitung zu erklären, die Praxis zu zeigen, die Vorteile hervorzuheben, mitzudiskutieren, das ist eine wichtige Aufgabe im Ökolandbau. Das macht Öffentlichkeitsarbeit und Gremienarbeit für den Ökolandbau. Es informiert. Es wirbt für den Ökolandbau vor Landwirten, vor Verarbeitern, vor Händlern, vor Verbrauchern, außerdem vor Journalisten, vor Politikern, vor Experten. Einige besuchten das KÖN 2016 in Visselhövede. Andere baten das KÖN, seine Arbeit in Vorträgen vorzustellen und zu diskutieren. Mitarbeiter des KÖN präsentierten den niedersächsischen Ökolandbau auf den Messen Internationale Grüne Woche, BioFach und BioNord. Sie nahmen teil an Podiumsdiskussionen, Pressekonferenzen und Fachgesprächen. Außerdem arbeiteten Experten des KÖN in verschiedenen Gremien mit wie der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau und dem Interministeriellen Arbeitskreis Nachhaltige Nutztierhaltung (IMAK). Carolin Grieshop ist Mitglied im Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und Vorsitzende des Niedersächsischen Fachbeirats zur Förderung des Ökologischen Landbaus. Auswahl Einladung zu Vorträgen und Podien 2016 Landvolk Kuratorium Wirtschaftsberatung Naturland/IFOAM- Pressekonferenz Universität Oldenburg Ökumenisches Zentrum Oldenburg Niedersächsischer Kreistag Fachtagung BioStadt Bremen Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen 2016 Mai bis Oktober 83 Veranstaltungen rund 160.000 Besucher zwei Hoffest-Seminare Kontakt: Carolin Grieshop, c.grieshop@oeko-komp.de Ein eigenes Projekt sind die Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen, die 2016 ihren 20. Geburtstag feierten. Das KÖN koordinierte in diesem Jahr 83 Veranstaltungen mit geschätzt 160.000 Besuchern. Die Aktionstage sind die älteste Veranstaltungsreihe des Ökolandbaus in Deutschland und für viele Bundesländer Vorbild eigener öffentlichkeitswirksamer Aktionen. Das Land Niedersachsen unterstützt die Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen seit vielen Jahren. 16

: Projekte und Projektbeteiligungen 2016 Aktionstage Ökolandbau Niedersachsen 2016 Organisation und kommunikative Maßnahmen* Berufliche Bildung: Integration von Ökolandbauthemen in den niedersächsischen Berufs- und Fachschulunterricht* Berufliche Bildung: Status-quo-Analyse und Erarbeitung von Handlungsoptionen zur stärkeren Integration des ökologischen Landbaus in der beruflichen Bildung im Berufsbild Landwirt, Gärtner und Winzer** Bio-Geflügel: Ausbau der qualitätsorientierten ökologischen Geflügelproduktion in Niedersachsen* Bio-Geflügel: Umstellung im Bio-Geflügelbereich erleichtern: Erstellung von Betriebszweiganalysen und eines Managementhandbuchs* Bio-Gemüse: Förderung der Vermarktung von Bio-Gemüse in Niedersachsen* Bio-Kartoffeln: Einsatz von Komposten aus getrennter Sammlung sowie von weiterbehandeltem Kompost im ökologischen Kartoffelbau*** Bio-Mais: Zuchtmethoden, Leistungs- und Adaptionsfähigkeit von Maispopulationen und Erstellung einer diversen Ausgangspopulation für Wissenschaft, Züchtung und Praxis** Bio-Milch aus Niedersachsen* Bio-Schulobst als Einstiegsmöglichkeit in die Schulverpflegung mit Bio-Produkten* Bio-Schweine: Stärkung von Wertschöpfungsketten im niedersächsischen Bio- Schweinemarkt* Bio-Tomaten: Partizipative Entwicklung von Qualitätstomaten für den nachhaltigen regionalen Anbau******** Bio-Weizen: Besser Backen mit weniger Eiweiß ein Weg zu mehr Qualitäts-Öko- Winterweizen aus Niedersachsen*** Blühstreifen: Optimierung von Verfahren zur Anlage mehrjähriger Blühstreifen* Datenaufbereitung: Grundlagen für die Förderung des Ökolandbaus: Daten- und Informationsaufbereitung* Fachinformationen: Verbreitung von Fachinformationen zum ökologischen Landbau* Leguminosen: Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen mit Schwerpunkt Erbsen und Bohnen in Deutschland ** Naturschutz: Gebietsmanagement in der Allerniederung im Heidekreis***** Naturschutz: Grünlandverbund in der Allerniederung****** Naturschutz: Ökolandbau, Mehrwert für die Natur Fortsetzung* Öffentlichkeitsarbeit: Bio aus der Region******* 17

Öffentlichkeitsarbeit: Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit für die Öko-Branche* Produktionsintegrierte Kompensation durch ökologischen Landbau: Sicherung der Ökosystemdienstleistungen und Biodiversität von extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaften in Zeiten globalen Wandels**** Produktionsintegrierte Kompensation durch ökologischen Landbau Praxis und Transfer in die (Fach-) Öffentlichkeit* Rinder-Weidemast: Erstellung eines Beratungs- und Vermarktungskonzeptes zum Erhalt der Grünlandnutzung durch Ausweitung der ökologischen Qualitäts- Rindfleischerzeugung in Niedersachsen* Sonderdruschfrüchte: Bio-Betriebe mit Ackerbau und/oder Sonderdruschfrüchten* Streuobstwiesen: Zusammenarbeit zur Erhaltung von Streuobstwiesen in Niedersachsen***** Zukunftsfähigkeit von ökologisch wirtschaftenden Betrieben steigern* * Gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ** Gefördert durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) *** Gefördert durch die Europäische Union **** Bundesamt für Naturschutz ***** Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz ****** Deutsche Bundesstiftung Umwelt ******* Metropolregion Bremen/Oldenburg ******** VW Vorab Stiftung