Seite 1 von 6 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Jahrestagung des Dt. Archäologenverbandes 21. Juni 2013, 19 Uhr Sehr geehrte Frau Prof. Seifert, sehr geehrter Herr Dr. Hildebrandt, sehr geehrter Herr Prof. Schnegg, sehr geehrter Herr Prof. Halfmann, meine Damen und Herren, Sie haben Ihre Jahrestagung heute an der Universität Hamburg am Archäologischen Institut begonnen, mit intensiver Arbeit in Workshops und mit interessanten Fachvorträgen. Daher möchte ich Sie sozusagen nachträglich sehr herzlich bei uns in
Seite 2 von 6 der Freien und Hansestadt Hamburg willkommen heißen und Ihnen die besten Grüße des Senats übermitteln. Es ist uns eine schöne Ehre, dass der Deutsche Archäologenverband seine Jahrestagung diesmal in unserer Stadt abhält. Als Kunsthistorikerin fühle ich mich persönlich natürlich der Archäologie sehr verbunden. Ihr Beitrag zur Erforschung und Bewahrung unseres kulturellen Erbes kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gleichzeitig kenne ich die Widrigkeiten, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Fachrichtungen mitunter zu kämpfen haben. Dazu zählen die Suche nach geeigneten Publikationsmöglichkeiten das ist Ihr Tagungsthema und auch die Suche nach Geldgebern für Grabungsprojekte Fundraising nennt man das heute auf Neudeutsch.
Seite 3 von 6 Meine Damen und Herren, als Senatorin für Wissenschaft und Forschung liegt mir sehr am Herzen, dass nicht nur die großen, meist naturwissenschaftlichen Fächer Beachtung finden und den Zuschlag bei Förderanträgen bekommen. Auch und gerade bei der Universität Hamburg fühle ich mich der Gründungsidee der universitas, einer Volluniversität verpflichtet. Der Ruf international renommierter Naturwissenschaftler wie etwa Wolfgang Pauli oder Otto Stern und exzellenter Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler wie Agathe Lasch, Ernst Cassirer, Edgar Wind oder Erwin Panofsky, um nur einige zu nennen, hat nicht zuletzt den schnellen Aufstieg der jungen Universität hier in Hamburg nach ihrer Gründung 1919 möglich gemacht.
Seite 4 von 6 Eine Stärke der Universität Hamburg sind ihre Geisteswissenschaften. Und ich denke, da sind die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und die Archäologie und Kulturgeschichte des antiken Mittelmeerraums der Universität Hamburg gut ausgestattet und arbeiten auf einem hohen Niveau. Die Archäologie zählt nicht überall in Deutschland zu den kleinen Fächern, wie sie im Zuge von deren Kartierung aufgelistet wurden. Das ist von Universität zu Universität höchst unterschiedlich. Dennoch mag interessant sein, zu welchen Ergebnissen die Potsdamer Arbeitsstelle gekommen ist, die im Auftrag der Hochschulrektorenkonferenz die kleinen Fächer bislang kartiert hat. In ihrem Abschlussbericht vom vergangenen Jahr stellt sie unter anderem einen Trend zu Verbundstudiengängen fest. Möglicherweise liegt in diesem Trend auch eine Chance für die Archäologie in Hamburg und in
Seite 5 von 6 anderen deutschen Städten. Der Arbeitsstelle zufolge kommen Verbundstudiengänge noch besser den heutigen Interessen von Studierenden entgegen. Meine Damen und Herren, um Forschungsprojekte noch zielgerichteter zu unterstützen, haben wir hier in Hamburg jetzt die Landesforschungsförderung neu geordnet. Sie sieht ausdrücklich vor, die geisteswissenschaftliche Forschung zu unterstützen sowie die Anschubfinanzierung von interdisziplinären und einrichtungsübergreifenden Forschungsverbünden zu ermöglichen. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Ich kann die Hamburger Geisteswissenschaftler, die Archäologinnen und Archäologen nur ermuntern zu prüfen, ob sie mit ihren Projekten möglicherweise die Förderbedingungen erfüllen. Meine Damen und Herren,
Seite 6 von 6 Ihnen allen wünsche ich einen schönen Aufenthalt in Hamburg, viele fachliche Anregungen und gleich noch einen interessanten Fachvortrag von Prof. Halfmann.