Natura-2000-Nachnominierung Tirol

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Transkript:

Natura-2000-Nachnominierung Tirol 2. Runder Tisch / Kals am Großglockner 24.07.2014 TAGESORDNUNG 15:00 15:10 Uhr: Begrüßung Landeshauptmannstellvertreterin Mag.a Ingrid Felipe 15:10 15:20 Uhr: Rückblick auf den Ersten Runden Tisch vom 10. Juni 2014 Mag. Christian Plössnig Abteilung Umweltschutz 15:20 15:45 Uhr: Präsentation des Entwurfes für die Abgrenzung eines NATURA 2000 Gebietes Isel und Nebengewässer Mag. Dr. Oliver Stöhr REVITAL 15:45 17:15 Uhr: Diskussion 17:15 17:45 Uhr: Zusammenfassung und Information über die weitere Vorgehensweise (Exkursion, Sprechtage, weitere Schritte) 1

Runder Tisch Matrei i. O. 10.6.2014 Begrüßung Landeshauptmannstellvertreterin Mag.a Ingrid Felipe Darstellung der rechtliche Rahmenbedingungen von Natura 2000 Dr. Kurt Kapeller Abteilung Umweltschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung Was bedeutet NATURA 2000 in der Praxis? DI Christian Ragger REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Ufer Tamariske in Osttirol Aktuelle Verbreitung, Zustand Dr. Oliver Stöhr REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Moderation : DI Klaus Michor REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH 2

Diskussion und Darlegungen zu Auswirkungen Natura 2000, Nutzungen, wirtschaftliche Entwicklung > keine Eingriffe in bestehende rechtmäßige Nutzungenwie bauliche Anlagen > Einzelfallprüfungen > Schon derzeit (ohne N2000 Gebiet) Bewilligungspflichten (Materiengesetze) > Lechtal: praktisch keine zusätzlichen Bewilligungspflichten ausgenommen Umgebungsschutz > nationale Schutzgebietskategorie (z.b. NSchG) erforderlich > Bewirtschaftungsplan für Geschiebe wichtig Diskussion und Darlegung zu Naturverträglichkeitsprüfung (NVP); Zuständigkeit und Kosten > NVP für Projekte/Pläne (innerhalb und außerhalb Natura 2000 Gebiet) erforderlich, welche das Gebiet als solches erheblich beeinträchtigen können 3

Diskussion und Darlegung zu Naturverträglichkeitsprüfung (NVP); Zuständigkeit und Kosten > NVP im Rahmen des Naturschutzverfahrens > BH LZ prüft Verträglichkeit derzeit schon auf Basis der Einreichunterlagen (NVP) > Kosten für allfällig erforderliche Ausgleichsmaßnahmen trägt Projektwerber Interpretationshandbuch EU zu Art 6 FFH: Datengrundlage LRT 3230 Übersicht der aktuellen Verbreitung der Ufer Tamariske in Osttirol (DS > Jahr 2000) 4

Fragen/Stellungnahmen zum Nachnominierungsprozess > Datengrundlagen für Isel und Nebengewässer ausreichend > Dzt Ziel: Meldung nach Brüssel bis Ende Sept. > Bereitstellung zusätzlicher Unterlagen durch Planungsverband PV 34 wird allgemein begrüßt > Mögliche Differenzen: Inselausweisung vs. Gesamtausweisung > Informationen nicht nur für Grundeigentümer sondern auch für Anrainer gefordert Sonstiges Entwicklungspläne/ Bewirtschaftungspläne / Managementpläne (MP); Begriffsklärung > Anforderungen Wasserwirtschaft (z.b. Instandhaltung ) können bei Erstellung von MP berücksichtigt werden 5

Sonstiges > Zusammenarbeit mit Kärnten bezüglich Geschiebeproblematik möglicher Weise erforderlich > Unterschriftenliste BLK zu Natura 2000 Isel übergeben > Chance durch Marke NATURA 2000 Qualitätssiegel > Erfahrungsaustausch mit Natura2000Gebiet im Tiroler Lechtal vorgeschlagen Abgrenzung für ein NATURA 2000 Gebiet Gletscherfluss Isel und Zubringer 6

Rahmenbedingungen / Ziele für die Gebietsabgrenzung Abgrenzung erfolgt gemäß der FFH RL nach fachlichen Kriterien Abgrenzung erfolgt unter Berücksichtigung des LRT 3230 Schutzgebiet muss langfristig funktionieren (FFH RL) Gebietsabgrenzung soll vor EU Kommission fachlich halten Grundlagen für die Ausweisung (Mahnschreiben): Weitgehende Sicherung der Kernhabitate Sicherung von Flächen mit funktionaler Bedeutung (Hydrologie, Geschiebe und Sedimenthaushalt) Sicherung von Beständen in mehreren Einzugsgebiete für die Wiederbesiedlung nach Katastrophenereignissen ( Metapopulation ) 7

Wesentliche Unterlagen als Grundlage für die Abgrenzung eines Natura 2000 Gebietes Isel und Nebengewässer : Mahnschreiben der Kommission (2013) Natura 2000 Schattenliste (Stallegger et al. 2012) Abgrenzungsvorschlag Planungsverband 34 (Architektengemeinschaft Dipl. Ingre E. Griessmann B. Scherzer W. Mayr, Juli 2014) Tamariskenstudie i. A. des Planungsverband 34 (Umweltbüro Klagenfurt, Juli 2014) Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica in den Ostalpen (Dissertation Helmut Kudrnovsky 2013) Eigene Erhebungen (Stöhr 2014) Lage der aktuellen Kernhabitate Kernhabitat, kleinflächig Kernhabitat, großflächig 8

Abgrenzungsvorschlag Umweltdachverband (Schattenliste 2012) Abgrenzungsvorschlag UWD / Kuratorium Wald (04/2014) 9

Beurteilung: Weitgehende Sicherung der Kernhabitate >>> erfüllt Sicherung der Flächen mit funktionaler Bedeutung (Hydrologie, Geschiebe und Sedimenthaushalt) >>> erfüllt Sicherung von Beständen in mehreren Einzugsgebiete für die Wiederbesiedlung nach Katastrophenereignissen (Metapopulation) >>> erfüllt Fachliche Anforderungen erfüllt. Abgrenzungsvorschlag Planungsverband 34: Isel mit Kernhabitaten zw. Huben und Weiherburg 10

Beurteilung: Weitgehende Sicherung der Kernhabitate >>> teilweise erfüllt Sicherung von Flächen mit funktionaler Bedeutung (Hydrologie, Geschiebe und Sedimenthaushalt) >>> nicht erfüllt Sicherung von Beständen in mehreren Einzugsgebiete für die Wiederbesiedlung nach Katastrophenereignissen (Metapopulation) >>> nicht erfüllt Aus fachlicher Sicht ist Vorschlag nicht ausreichend. Fachentwurf für Abgrenzung: Isel plus Kernhabitate Schwarzach / Kalserbach / Tauernbach 11

Beurteilung: Weitgehende Sicherung der Kernhabitate >>> erfüllt Sicherung der Flächen mit funktionaler Bedeutung (Hydrologie, Geschiebe und Sedimenthaushalt) >>> erfüllt Sicherung von Beständen in mehreren Einzugsgebiete für die Wiederbesiedlung nach Katastrophenereignissen (Metapopulation) >>> erfüllt Fachliche Anforderungen erfüllt. Nähere fachliche Begründung der amtlichen Abgrenzung: Isel als zentrales Rückgrat des Gewässersystems mit ihrem GeschiebeundWasserhaushalt liegt bis zum untersten Vorkommen der Tamariske innerhalb des Abgrenzungsvorschlags. Zur langfristigen Sicherung der Bestände (Wiederbesiedlung nach Aussterben lokaler Bestände nach Katastrophenereignissen) werden zusätzlich auch die wichtigsten Kernhabitate des Kalserbachs, des Tauernbachs und der Schwarzach in die Abgrenzung mit einbezogen Es sind ausschließlich ÖWG Flächen im Gebietsvorschlag enthalten (unabhängig von kleinräumigen Abweichungen zum Naturbestand) 12

Diskussion Weitere Vorgangsweise 10. Juni 2014 13

Die nächsten Schritte Konkretisierung des Ausweisungsvorschlags innerhalb der Tiroler Landesregierung bis 31.8.2014 Gründung Steuerungsgruppe: (max. 12 Personen) bis Anfang Sept. Sprechtage: 11./12. September 2014 Ankündigung via Gemeinden/Medien Öffentliche Präsentation der Ergebnisse (vor Meldung nach Brüssel) Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 14