Der Weg zur Kindertagesstätte mit Einweihung am 20. September 2013 Auf den Spuren vom OGO-Haus zum Familien- und Begegnungszentrum
Geschichtliches Die Liegenschaft Dorfstrasse 20, ehemals das sogenannte OGO-Haus, wurde im Jahre 1886 erstellt und von Otto Gossweiler als Schmiede und mechanische Werkstatt genutzt. Die Gemeinde Weisslingen hat diese Liegenschaft im Jahre 1972 käuflich erworben. Der damalige Gemeinderat nutzte gleichfalls die Gelegenheit, Grundstücke im Zentrum von Weisslingen zu kaufen. Dazu gehörte auch die Schmittenacherwiese, auf welcher im Jahre 1974 bis 1994 die Gemeindeverwaltung in einem Pavillon ihren Platz fand. Das damalige OGO-Haus beinhaltete zwei Wohnungen, welche vermietet waren sowie eine angebaute Werkstatt, welche der Gemeinde bis zum Neubau des Gemeindezentrums Widum im Jahre 1994 als Werkhof zur Verfügung stand. Aufgrund der alten Bausubstanz des Gebäudes stand auch so dann die Frage einer Sanierung oder eines Abbruchs auf der Tagesordnung. Bereits im Jahre 2005 wurde eine Studie für den Abbruch des OGO-Hauses und für eine neue Überbauung unter Einbezug der Schmittenacherwiese in Auftrag gegeben. Das damals geplante Projekt mit vier Mehrfamilienhäusern und einer Tiefgarage bzw. auch ein geplanter Neubau mit einer teilweisen öffentlichen Nutzung und einer Nutzung als Alterswohnungen fand jedoch aufgrund enorm hoher Kosten bei allen Parteien keine Zustimmung. So wurde das ehemalige OGO-Haus bis zum Jahre 2010 als Unterkunft für Asylantragsteller genutzt. Im gleichen Atemzug wurde eine Kommission eingesetzt, welcher Mitglieder des Gemeinderates, der drei Ortsparteien sowie des Wisliger Familien- und Jugendvereines angehörten. Auftrag der Kommission war die weitere Prüfung von Möglichkeiten hinsichtlich einer gemeinschaftlichen und sinnvollen Nutzung der Liegenschaft. Die Kommission kam zum Schluss, dass mit einem Neubau die Bedürfnisse der öffentlichen Hand, wie Krippe und Hort, optimal abgedeckt werden können. Zugleich kann mit einer Doppelnutzung von Seiten des Wisliger Familienund Jugendvereins gleichzeitig die marode Standortproblematik des Vereins gelöst werden. Unter der Leitung der externen Fachperson, Doris Rabenstein, wurde in der Gemeinde eine Bedarfsanalyse für die familienergänzende Betreuung für Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren durchgeführt.
Die Auswertung hatte eindeutig ergeben, dass das Angebot an professioneller Betreuung der Kinder in der Gemeinde Weisslingen fehlt und erforderlich ist. Der Gemeinderat stimmte der weiteren Projektierung dieses Vorhabens zu. Es wurde eine Projektgruppe, bestehend aus Sandra Ruf, Sandra Aeberli, Rolf Frei, Daniel Walder, Susanne Kläy und Conny Weber gebildet, die für die gesamte inhaltliche Gestaltung federführend waren. Durch die Projektgruppe wurde eine völlig neue Philosophie ausgearbeitet, nämlich die Entstehung eines Begegnungszentrums für Jung und Alt. In enger Zusammenarbeit mit SRT Architekten AG Zürich wurde das Projekt mit Leben erfüllt. Das geplante Vorhaben beinhaltet sowohl die familienergänzende Betreuung von Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren, als auch ein Domizil zur Umsetzung der Aufgaben des Wisliger Familien- und Jugendvereines. Kurz, es ist ein generationsübergreifendes Modell entstanden mit vielfältigen Möglichkeiten für Jung und Alt und integriertem Mittagstisch. Zudem stehen im Ober-/ Dachgeschoss zwei 2 ½ Zimmerwohnungen zur Vermietung zur Verfügung. Für das Projekt bewilligte die Gemeindeversammlung am 14. Juni 2010 den erforderlichen Projektierungskredit über Fr. 190 000. Der neuen Philosophie des Projekts stimmten am 15.03.2011 an der Urne die Stimmberechtigten der Gemeinde zu und befürworteten den Baukredit von rund 5 Millionen Franken sowie der Ausrichtung von Gemeindebeiträgen von maximal 40% der Vollkosten. Am 16. April 2012 erfolgte nach umfangreichen Planungsarbeiten der Spatenstich.
Die weiteren Bauabschnitte erfolgten in den, entsprechend der nachstehenden Graphik festgeschriebenen Zeitabschnitten:
Rückbauarbeiten März 2012
Bachsanierung Im Zusammenhang mit dem Neubau des Familien- und Begegnungszentrums wurde der Wissenbach (Gewässer 2.0) im Projektperimeter hochwassersicher ausgebaut. Im Rahmen der Zustandsuntersuchung wurde die Wassermenge bereits berechnet und für das neu geschaffene Objekt als verbindlich erklärt. Sie beträgt jährlich 16 m 3 /s. Vorangegangene Berechnungen ergaben, dass mit dem neu geplanten Gebäude ein weitaus höherer Wasserspiegel zu erwarten sei. Basierend darauf wurde das Gesamtprojekt von Hoch- und Gewinnbau unter Einhaltung eines Freibordes von 50 cm neu erarbeitet und die notwendige Mauerhöhe definiert.
Die bestehende Stützmauer konnte für eine Erhöhung nicht mehr gewonnen werden und war daher zu ersetzen. Beim Neubau wurde darauf geachtet, dass die Sohle natürlich, also mit kiesigem Material, ausgeführt wurde.
Zugleich ist eine Sitzmauer von 60 cm mit Geländer errichtet und das Bachprofil in Höhe des Spielplatzes ausgeweitet worden. Einzeln platzierte, in der Sohle eingebundene Steine helfen, die Wasserbreiten- und Tiefenvarianten zu verbessern und verbinden zugleich das Gebäude des Familien- und Begegnungszentrums mit dem Spielplatz. Durch die bauliche Massnahme kann der Gewinn des Niederwassers natürlich gestaltet werden. Mit dem Einbau einiger Baumstücke haben Kleinlebewesen und Fische zugleich einen Rückzugsbereich.
Tiefbauarbeiten Juli 2012
Hochbau Oktober 2012
Dachstuhl April 2013
Aufrichte 23. Mai 2013-
Innenausbau Juni 2013
Aussenanlagen September 2013
Bauabnahme 12. September 2013
21.September 2013
erstellt von Conny Weber