Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer)



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Transkript:

Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer) Kleinunternehmer sind unecht umsatzsteuerbefreit. Das bedeutet: Sie müssen von den Einnahmen keine Umsatzsteuer an das Finanzamt bezahlen ( keine Umsatzsteuer in Ausgangsrechnungen) Andererseits dürfen sie von den Ausgaben keine Vorsteuer abziehen ( kein Vorsteuerabzug von Eingangsrechnungen) Wer ist Kleinunternehmer? Kleinunternehmer sind Unternehmer, die Wohnsitz oder Sitz in Österreich haben und die Umsatzgrenze von 30.000,-- jährlich nicht überschreiten. Es kommt auf den Gesamtumsatz eines Jahres an. Wenn Sie verschiedene unternehmerische Tätigkeiten ausüben (z.b. Gewerbebetrieb, Vermietung und Land- und Forstwirtschaft) sind die Umsätze zusammenzurechnen. Der Jahresumsatz eines pauschalierten Land- und Forstbetriebes wird dabei mit dem 1,5-fachen des Einheitswertes angenommen. Nicht in diese Grenze einbezogen werden Umsätze aus Hilfsgeschäften (Verkauf von Anlagegütern) und Geschäftsveräußerungen. In der Regel ist von den Zahlungseingängen auszugehen. Für die Berechnung der Grenze ist die Umsatzsteuer herauszurechnen, auch wenn der Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer abführen muss. Der Unternehmer erzielt im Jahr 2008 Gesamteinnahmen von 34.400,--, die aus zwei Bereichen stammen: Einnahmen als selbständiger Graphiker: 30.000,-- Einnahmen aus der Vermietung einer Wohnung 4.400,-- Fortsetzung Unter Außerachtlassung der Kleinunternehmerregelung wären die betrieblichen Umsätze dem Steuersatz von 20%, die Umsätze aus der Vermietung dem Steuersatz von 10% zu unterwerfen. Der für die Kleinunternehmergrenze maßgebende Nettoumsatz errechnet sich wie folgt: Betriebliche Umsätze 30.000,--/1,2 = 25.000,-- Vermietung 4.400,--/1,1 = 4.000,-- Nettoumsatz 29.000,-- Der Unternehmer kann die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Einmal in fünf Jahren darf die Grenze um max. 15% überschritten werden.

Option zur Umsatzsteuerpflicht Wer meint, dass die Umsatzsteuerbefreiung nachteilig ist (z.b. wegen hoher Vorsteuer in der Gründerphase; Kunden sind hauptsächlich vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmer) kann auf sie verzichten (Optionserklärung). Der Verzicht ist gegenüber dem Finanzamt schriftlich zu erklären (Formular U12 auf der Homepage des BMF abrufbar - siehe Links). Sie können die Optionserklärung spätestens bis zur Rechtskraft des Umsatzsteuerbescheides abgeben. Danach sind Sie mindestens für das Jahr, für das Sie die Erklärung abgegeben haben und für weitere 4 Jahre gebunden. Erst nach Ablauf dieser Bindungsfrist können Sie die Optionserklärung widerrufen. Der Widerruf hat bis zum Monatsletzten des ersten Kalendermonates jenes Kalenderjahres zu erfolgen, ab dem er gelten soll. Der Kleinunternehmer K gibt für das Jahr 2007 eine Optionserklärung ab. Bis inkl. 2011 muss K Umsatzsteuer abführen. Er kann die Optionserklärung frühestens ab dem Kalenderjahr 2012 widerrufen (Widerrufsfrist bis 31.01.2012). Erfolgt kein Widerruf, bleibt die Umsatzsteuerpflicht aufrecht. Somit besteht nach Ablauf der Bindungsfrist nur 1 Monat Zeit, um die Wiederrufserklärung abzugeben! Vorsteuerberichtigung Wechseln Sie von der Umsatzsteuerbefreiung zur Umsatzsteuerpflicht, können Sie die Vorsteuer von beweglichen Anlagegütern innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraumes in Höhe von 1/5 pro Jahr nachträglich geltend machen. Für Gebäude beträgt die Vorsteuer-korrektur 1/10 und der Berichtigungszeitraum 10 Jahre. Wechseln Sie von Umsatzsteuerpflicht zur Umsatzsteuerbefreiung, müssen Sie die entsprechenden Vorsteuerbeträge an das Finanzamt zurückzahlen. Diese Vorsteuerberichtigung ist nicht durchzuführen, wenn der Vorsteuerbetrag der Anschaffung 220,-- nicht überschreitet. Kleinunternehmer im Binnenmarkt Entscheiden Sie sich als Kleinunternehmer für die Umsatzsteuerfreiheit, gibt es beim Warenverkehr im Binnenmarkt einige Besonderheiten: Exportieren Sie Waren in den EU-Raum tätigen Sie keine innergemeinschaftlichen Lieferungen, weil die persönliche Steuerbefreiung als Kleinunternehmer der Steuerfreiheit der innergemeinschaftlichen Lieferung vorgeht. Importieren Sie Waren aus dem EU-Raum und überschreiten dabei nicht die Erwerbsschwelle ( Importe im vorangegangenen bzw. laufenden Kalenderjahr bis max. 11.000,-), realisieren Sie keinen innergemeinschaftlichen Erwerb. Sie werden im EU-Ausland wie ein Privater behandelt. Der Lieferant verrechnet Ihnen die jeweilige ausländische Umsatzsteuer. Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer) Seite 2 von 5

Sie können mittels formlosen Antrages auf die Erwerbsschwelle verzichten. Der Verzicht bindet Sie zwei Kalenderjahre. Außerdem benötigen Sie eine UID-Nummer (Formular U 15 - siehe dazu weiter unten). In diesem Fall erhalten Sie die Waren zwar ohne ausländische Umsatzsteuer, in Österreich kommt es jedoch zu einem innergemeinschaftlichen Erwerb. Die zu entrichtende Erwerbssteuer können Sie nicht als Vorsteuer geltend machen. Sie wird zum echten Kostenfaktor, weil Sie keinen Vorsteuerabzug haben. Tipp: Ein Verzicht auf die Erwerbsschwelle ist nur dann sinnvoll, wenn Sie hauptsächlich Waren aus EU-Ländern importieren, in denen die Umsatzsteuer höher ist als in Österreich. Kleinunternehmerregelung und UID-Nummer Wählen Sie die Umsatzsteuerfreiheit, teilt Ihnen das Finanzamt eine UID-Nummer nur auf Antrag zu. Das Antragsformular U 15 können Sie auf der Homepage des BMF abrufen (siehe Links). Auf dem Formular müssen Sie glaubhaft machen, dass Sie eine UID-Nummer für innergemeinschaftliche Erwerbe benötigen. Importieren Sie Waren bis max. 11.000,-- p.a. aus dem EU-Raum, ist dies mit einem Verzicht auf die Erwerbsschwelle verbunden. Hinweis: Optieren Sie zur Umsatzsteuerpflicht, bekommen Sie die UID-Nummer vom Finanzamt automatisch. Vorschriften zur Rechnungsausstellung Wichtig: Entscheiden Sie sich für die Umsatzsteuerfreiheit, dürfen Sie in ihren Ausgangsrechnungen keine Umsatzsteuer ausweisen. Tun Sie dies, obwohl sie keine Optionserklärung abgeben, schulden Sie die Umsatzsteuer Kraft Rechnung und haben trotzdem keinen Vorsteuerabzug. Im Gegensatz zu anderen Unternehmern müssen Sie auf Ihren Rechnungen die UID-Nummer nicht anführen. Sie müssen jedoch einen Hinweis auf die Steuerfreiheit geben. Denkbar wäre der Zusatz: Umsatzsteuerfrei aufgrund der Kleinunternehmerregelung. Umsatzsteuervoranmeldung (UVA) und Jahreserklärung Nehmen Sie die Umsatzsteuerbefreiung in Anspruch, müssen Sie die UVA weder ausfüllen noch abgeben. Zur Abgabe einer Jahreserklärung sind Sie nur verpflichtet, wenn ihr Jahresumsatz (exkl. Hilfsgeschäfte und Geschäftsveräußerungen) den Betrag von 7.500,-- übersteigt. In der Jahreserklärung müssen Sie die Umsätze bei den Kennziffern 000 und 016 anführen. Wenn Sie zur Steuerpflicht optiert haben, gelten die allgemeinen Regeln des Umsatzsteuergesetzes. Nähere Informationen finden Sie in unseren Infoblättern Die Umsatzsteuervoranmeldung und Die Umsatzsteuerjahreserklärung. Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer) Seite 3 von 5

Tücken der Kleinunternehmerregelung Die größte Schwierigkeit besteht darin, dass Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit nicht mit Sicherheit sagen können, ob Sie die Umsatzgrenze im laufenden Jahr überschreiten werden. Trotzdem müssen Sie sofort entscheiden, ob Sie in Ihren Rechnungen Umsatzsteuer ausweisen. Der Unternehmer K glaubt, dass er im ersten Jahr seiner Tätigkeit weit unter der Grenze bleiben wird. Da seine Kunden Private sind, möchte er keine Umsatzsteuer abführen und weist sie folgerichtig in seinen Rechnungen auch nicht aus. Aufgrund eines unerwartet guten Geschäftsganges liegt sein Umsatz schon im September über der Toleranzgrenze. Damit werden rückwirkend alle Umsätze des Eröffnungsjahres steuerpflichtig. Ob er den Privatkunden die Umsatzsteuer nach verrechnen kann, hängt von der zivilrechtlichen Vereinbarung ab. Ein weiteres Problem liegt in der langen Bindungsfrist der Optionserklärung (5 Jahre). Um mögliche Probleme im Zusammenhang mit der Kleinunternehmerregelung zu vermeiden, ist es wichtig, die zukünftige Geschäftsentwicklung möglichst genau einzuschätzen. Tipp! Sind Ihre Kunden überwiegend vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmer, sollten Sie zur Umsatzsteuerpflicht optieren. Für Ihren Kunden ist dies günstig: die Umsatzsteuer ist für ihn kein Kostenfaktor. Würden Sie die Umsatzsteuerbefreiung wählen, müssten Sie die nichtabzugsfähige Vorsteuer in Ihrer Preiskalkulation berücksichtigen. Ihr Kunde müsste somit einen höheren Preis bezahlen. Der Vorteil für Sie liegt darin, dass das Risiko wegfällt, die Kleinunternehmergrenze zu überschreiten. Zusätzlich können Sie noch den Vorsteuerabzug geltend machen. Entscheiden Sie sich für die Umsatzsteuerfreiheit, müssen Sie streng darauf achten, dass Sie die Grenze nicht überschreiten. Ein Ausweg kann die Verlagerung von Zahlungseingängen in das Folgejahr sein. Vorsteuerabzug bei Umsatzsteuerausweis ohne Optionserklärung Immer wieder taucht die Frage auf, ob Kunden von Kleinunternehmern die in einer Rechnung ausgewiesene Umsatzsteuer als Vorsteuer abziehen können, wenn der Kleinunternehmer keine Optionserklärung abgibt und die Umsatzsteuer nicht abführt. Nach der Verwaltungspraxis ist dies nur dann möglich, wenn die Rechnung alle gesetzlich geforderten Angaben enthält (einschließlich UID-Nr.) und es für den Kunden nicht offensichtlich ist, dass der Kleinunternehmer die Umsatzsteuer bewusst nicht an das Finanzamt abgeführt hat. Um Diskussionen bei einer Betriebsprüfung zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, wenn sich der Kunde Steuernummer und Optionserklärung des Kleinunternehmers vorlegen lässt. Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer) Seite 4 von 5

Abrechnung mit Gutschrift Stellt der Kunde für die Leistung des Kleinunternehmers eine Gutschrift aus, hat er keinen Vorsteuerabzug, wenn der Kleinunternehmer keine Optionserklärung abgegeben hat. Rechtsgrundlagen 6 Abs 1 Z 27, 6 Abs 3, 28 Abs 28, Art 1 Abs 4 und 5 UStG 1994 Links: https://www.bmf.gv.at/service/formulare/steuern/_start.htm Stand: Jänner 2009 Dieses Infoblatt ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes: Wien, Tel. Nr.: (01) 514 50-0, Niederösterreich Tel. Nr.: (02742) 851-0, Oberösterreich, Tel. Nr.: 0590 909-0, Burgenland, Tel. Nr.: 0590 907-0, Steiermark, Tel. Nr.: (0316) 601-0, Kärnten, Tel. Nr.: 0590 904-0, Salzburg, Tel. Nr.: (0662) 8888-0, Tirol, Tel. Nr.: 0590 905-0, Vorarlberg, Tel. Nr.: (05522) 305-0 Hinweis! Diese Information finden Sie auch im Internet unter http://www.wko.at/steuern (Umsatzsteuer) Auch wenn aus Gründen der Textautonomie zum Teil auf weibliche Formen verzichtet wurde, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors oder der Wirtschaftskammern Österreichs ausgeschlossen ist. Kleinunternehmerregelung (Umsatzsteuer) Seite 5 von 5