Kantonale Hebammenfortbildung 10. November 2015 Hormonbehandlung bei unerfülltem Kinderwunsch Helene Saxer Gogos 1
Wir wollen mehr als nur Schmetterlinge im Bauch 2
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Ovulationsinduktion Humanes Choriongonadotropin (hcg) Biologische Wirkung entspricht weitgehend dem von LH Ovulationsinduktion Unterhält das Corpus luteum und stimuliert die Progesteronsynthese der zweiten Zyklushälfte 8
Ovulationsinduktion hcg wird aus Urin von schwangeren Frauen gewonnen Rekombinantes hcg (rhcg) wird biotechnologisch hergestellt, aus gentechnisch veränderten CHO- Zellen (Chinese Hamster Ovary) extreme Reinheit der Präparation und hohe Produktekonstanz 9
Wann besteht der Verdacht auf eine ovulatorische Dysfunktion Unregelmässige Zyklen oder Amenorrhoe 10
Hypergonadotrop (FSH und LH zu hoch) 11
Hypergonadotrop Antraler Follikelcount Anti- Müller- Hormon (aus Granulosazellen von Präantralfollikel und frühen Antralfollikeln, Grösse Primordialfollikelpool, minimale Schwankungen interund intrazyklisch) 12
Prämature ovarielle Insuffizienz Menopause vor 40 Jahren 1:250 < 35 Jahre 1:100 < 40 Jahre 75 bis 90% bleibt die Ursache unklar Mögliche Ursachen: genetische Defekte, ovarielle Schädigung durch Chemotherapie, Bestrahlung, Viren, Nikotin, Autoimmunerkrankungen 13
14 Hypogonadotrop (FSH und LH zu tief)
Hypothalamisch- hypophysäre Unterfunktion 15
Ursachen Funktionelle hypothalamische Amenorrhoe (Gewichtsverlust, Essstörung, Sport, Stress, schwere oder chronische Erkrankung) Tumor Bestrahlung Schädel- Hirntrauma Hypophyseninfarkt ( Sheehan- Syndrom) oder Apoplex 16
Monofollikuläre Stimulation mit Gonadotropinen FSH und LH aus humanem Menopausenurin gewonnenen 17
Stimulation mit Gonadotropinen Rekombinantes FSH (rfsh) und LH (rlh) werden biotechnologisch hergestellt (gentech- nologisch mittels einer Ovarialzelllinie des Chinesischen Hamsters) 18
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20 GnRH- Pumpe
GnRH- Pumpe GnRH wird pulsatil alle 90 Minuten subkutan appliziert, nach Ovulation zur Unterstützung der Gelbkörperbildung 90% der Patientinnen mit Hypogonadotropinämie ovulieren, SS- Rate 30% pro Zyklus 21
Lutealphasenunterstützung Follikelzellen ->Lutealzellen: Progesteronproduktion, Östrogen, Androstendion 22
Lutealphaseninsuffizienz Im natürlichen Zyklus eher fragliche Sterilitätsursache Hormonpräparate können Bildung und Erhalt des Corpus luteum stören 23
Lutealphasenunterstützung Gabe von HCG nach der Ovulationsinduktion zur Stützung der Corpus luteum Funktion Progesteronsubstitution in der Regel vaginal (macht oral sehr müde) 24
Normogonadotrop (FSH und LH normwertig) 25
PCO- Syndrom Rotterdam Kriterien (2 von 3) - Oligo- und/ oder Anovulation - Hyperandrogenismus oder Hyperandrogenämie - Vaginalsonographisch polyzystische Ovarien 26
27 Polyzystische Ovarien
Normogonadotrop Stimulation Clomifencitrat: Tablette 3. bis 7. oder 5. bis 9. Zyklustag. Östrogenrezeptormodulator, bindet an hypothalamische Östrogenrezeptoren (wirkt antiöstrogen) -> GnRH steigt an -> FSH steigt 28
Normogonadotrop Stimulation mit Gonadotropinen 29
Schwangerschaftschancen Normogonadotrope und hypogonadotrope Anovulationen gute Prognose Ziel Induktion des Follikelwachstums und die Optimierung des Zeitpunkts des Geschlechtsverkehrs SS- Chancen pro Zyklus je nach Alter der Frau 30% (<30 Jahre), bzw. ca. 20% (35-40 Jahre) 30
31 Prolaktin
Hyperprolaktinämie Medikamente Brustpalpation Stress Prolaktinom ( Tumor der Hypophyse) Primäre Hypothyreose 32
Hyperprolaktinämie Milde Hyperprolaktinämie: Corpus luteum Insuffizienz Moderate Hyperprolaktinämie: Oligo-/ Amenorrhoe Starke Hyperprolaktinämie: ausgeprägter Hypogonadismus mit subnormaler Östrogensekretion mit Amenorrhoe, Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und reduzierter Knochendichte 33
Hyperprolaktinämie Therapie der Primärerkrankung Prolaktinhemmer Neurochirurgische Sanierung Zyklusregulation 34
Schilddrüse Hypothyreose und Hyperthyreose können zu Zyklusstörungen, Anovulation und Sterilität führen 35
Schilddrüse Hypothyreose in Schwangerschaft-> erhöhtes Risiko für Aborte, Präeklampsie, vermindertes Geburtsgewicht, kongenitale Fehlbildungen, neurologische Defizite Hyperthyreose in Schwangerschaft-> Abort, vorzeitige Wehen, Wachstumsretardierung, Totgeburt, Präeklampsie, Herzversagen 36
37 Insemination
38 In vitro Fertilisation
39 In vitro Fertilisation
40 In vitro Fertilisation
41 In vitro Fertilisation
42 IVF- Technik
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45 Eizellentnahme
46 Befruchtung
47 Embryonenentwicklung
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50 Embryotransfer
Erfolgschancen Quelle CDC: ART Success Rate 51
Natural- Cycle- IVF IVF mit nur HCG zur Ovulationsinduktion 52
Natural- Cycle- IVF Vorteile: - Fast keine Mehrlinge - Follikelpunktion ohne Analgetika oder Narkose - Geringere gesundheitliche Risiken für die Patientin - Geringerer Preis pro Zyklus Nachteile: - Geringe Planbarkeit der Follikelpunktion - Ggf. vorzeitige Ovulation - Hohe Flexibilität vom Patientenpaar und Kinderwunschzentrum notwendig - Durchschnittlich mehr Behandlungszyklen bis zum Eintritt einer Schwangerschaft 53
Risiken IVF Mehrlingsrisiko (Gesetzeslage) Ovarielles Hyperstimulationssyndrom Thrombosen/ Lungenembolie Extrauteringravidität Verletzung abdominaler Gefässe 54
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