Innerfamiliäre Arbeitsteilung



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Transkript:

Birgit Blättel-Mik Carolie Kramer Aia Mischau Ierfamiliäre Arbeitsteilug Wusch ud Wirklichkeit Die Sicht der Fraue 22

Ei Blick auf das Verhältis vo Parterschaft ud ierfamiliärer Arbeitsteilug zeigt spezifische Diskrepaze zwische der Wirklichkeit ud dem Ideal parterschaftlicher Arbeitsteilug. Fraue überehme immer och de Großteil der Reproduktiosarbeit, Mäer werde vor allem bei der Beschäftigug mit dem Kid aktiv (wobei im folgede auch immer Kider gemeit sid). Arbeite für das Kid oder Wege mit dem Kid erledige Fraue i weitaus höherem Maße alleie. Lediglich Vollzeit erwerbstätige Fraue verzeiche hier eie höhere Ateil a Parterschaftlichkeit (aber auch sie wüsche sich mehr). Die Fraue forder, über alle Erwerbsgruppe hiweg, eie stärkere Parterschaftlichkeit bei der Erledigug familiärer ud Hausarbeit, das heißt, auch icht erwerbstätige Fraue wüsche sich mehr mäliche Uterstützug. Je jüger ud je gebildeter die Fraue sid, desto stärker forder sie eie parterschaftliche Arbeitsteilug ei. Die übrige Hausarbeit ist geschlechtsspezifisch differeziert. Fraue putze, koche, wasche ud bügel, Mäer überehme otwedige Reparature ud versorge das Auto. Je höher der weibliche Erwerbsumfag ud je höher das Eikomme der Fraue ist, um so höher ist der Ateil der Mäer a der Hausarbeit. Je älter die Fraue sid, je weiger erwarte sie eie parterschaftliche Beteiligug bei der Hausarbeit. Bei der Gruppe der Vollzeit erwerbstätige Fraue komme zudem verstärkt die Putzfrau oder adere Persoe is Spiel. Vor allem die Fraue zwische 30 ud 40 Jahre, also i der klassische Familiephase, weise eie hohe Uzufriedeheit mit der ierfamiliäre Arbeitsteilug auf. Die Arbeitsteilug zwische de Geschlechter beeiflußt i besoderem Maß die Chace der Fraue, de Prozeß der Moderisierug, wie er bereits im mäliche Lebeszusammehag stattgefude hat, achzuhole. Hierzu zähle vor allem Freisetzugsprozesse aus gesellschaftliche Zuschreibuge ud Prozesse der Destadardisierug des Lebeslaufs ud damit zusammehägeder Pluralisierugstedeze (vgl. Beck 1994). Die doppelte Vergesellschaftug (vgl. Kapp 1990) im Lebeszusammehag vo Fraue erhält dabei jedoch eie Dyamik am Lebe, die Fraue immer och verstärkt daach strebe läßt, Familie ud Erwerbsarbeit miteiader zu vereibare. I welchem Maße ihe dies gelige ka, ist vor allem abhägig vo der Bereitschaft des Parters, die Tätigkeite ierhalb der Familie parterschaftlich zu teile. Der Arbeitsteilug i Familie ud Parterschaft wird auch deshalb seit Jahre uverädert starkes Iteresse etgegegebracht, da sie eie Atwort auf die Frage ach eier Veräderug des Geschlechterverhältisses oder dem Aufbreche traditioeller Geschlechterrolle zu gebe scheit. Die Ergebisse empirischer Utersuchuge zur ierfamiliäre Arbeitsteilug sid jedoch seit gut 20 Jahre im Ker ahezu uverädert: Sie zeige übereistimmed eie stabile Domiaz traditioeller Muster. Zwar trage beiahe alle deutsche Mäer, ob verheiratet oder icht, ob mit oder ohe Kider, i irgedeier Weise zur Reproduktiosarbeit bei, allerdigs i weitaus gerigerem Maße als die Fraue. Dies gilt auch da, we beide Parter erwerbstätig sid (vgl. z.b. Pross 1976 ud 1978, Metz-Göckel/Müller 1986, Budesmiisterium für Familie, Seiore, Fraue ud Juged 1996). Die theoretische Diskussio zur ierfamiliäre Arbeitsteilug wird im wesetliche vo vier kokurrierede Theorie beziehugsweise Asätze bestimmt, aus dee Hypothese zu Faktore abgeleitet werde, die die ierfamiliäre Arbeitsteilug beeiflusse: die Ressource-Theorie, die New Home Ecoomics, die Rolletheorie ud der Time-Availability-Asatz (vgl. Küzler 1994, Hartma 1998). I B. Blättel-Mik / C. Kramer / A. Mischau y Ierfamiliäre Arbeitsteilug y 23

WechselWirkuge y all diese Erklärugsasätze wird die Erwerbstätigkeit der Frau beziehugsweise der Umfag ihrer Erwerbstätigkeit als der zetrale Bedigugsfaktor für die Orgaisatio der ierfamiliäre Arbeitsteilug betrachtet. Daebe werde als weitere etscheidede Bedigugsfaktore für die ierfamiliäre Arbeitsteilug die Erwerbsbeteiligug der (Ehe)Parter, das Eikomme der (Ehe)Parter, das Vorhadesei vo Kider ud gegebeefalls dere Azahl ud/oder Alter sowie die Geschlechtsrolleorietierug der (Ehe)Parter diskutiert. Als weitere Faktore werde auch die Bildug ud das Alter der (Ehe)Parter geat sowie der Umstad, ob es sich um verheiratete oder uverheiratet zusammelebede Paare hadelt. Etlag dieser Bedigugsfaktore wurde i de letzte 20 Jahre eie gaze Reihe vo Hypothese ud Progose etwickelt, vo dee eiige izwische auch eier empirische Überprüfug uterzoge wurde, zum Teil jedoch mit uterschiedliche Ergebisse (vgl. z.b. Oberdorfer 1993, Küzler 1994, Hartma 1998). I dem Projekt Soziale Lage ud Lebesführug vo Fraue. Eie vergleichede regioale Aalyse i zwei Ladkreise Bade-Württembergs wurde ebe der Wirklichkeit ierfamiliärer Arbeitsteilug auch die spezifische Vorstelluge, die Fraue vo eier ideale Arbeitsteilug habe, erhobe. Bei der Auswertug der Umfragedate wurde ach de soziale Faktore gesucht, die zum eie eie bestimmte ierfamiliäre Arbeitsteilug beeiflusse ud die zum adere Zufriedeheit bzw. Uzufriedeheit mit dieser Situatio begrüde. Bevor im folgede detaillierter auf ausgewählte Ergebisse dieser Studie eigegage wird, werde och kurz die Methode der Erhebug ud die Hypothese der Aalyse skizziert. Methodische Vorgehesweise Zur Aalyse der Realität der ierfamiliäre Aufgabeteilug i Parterschafte ud des Wusches vo Fraue ach der Verteilug dieser ierfamiliäre Aufgabe wurde uter aderem 481 Fraue befragt (die gesamte Stichprobe umfaßte 760 Fraue ud 77 Mäer), die zum Zeitpukt der Befragug mit ihrem Parter i eiem gemeisame Haushalt lebte. Der Familiestad der Fraue blieb als Auswahlkriterium uberücksichtigt. I dieser Teilstichprobe vo Parterschaftsfraue befide sich sowohl Parterschafte mit Kider (N=306) als auch ohe Kider (N=175). Die im folgede beschriebee allgemeie Ergebisse beziehe sich auf die Gesamtheit dieser Teilstichprobe. Die ierfamiliäre Arbeitsteilug i der Parterschaft wurde ahad vo vierzeh Aufgabe erfaßt: Arbeite für das Kid erledige, Wege mit dem Kid zurücklege, sich mit dem Kid beschäftige, Wohug/Haus sauber mache, Wohug/ Haus putze, Wäsche wasche, Wäsche bügel ud i Ordug halte, Koche, Abspüle ud Abtrocke, Eikaufe, (Gartearbeite ud/oder Versorgug der Blume), Reparature im Haus ud/oder i der Wohug, Auto pflege ud repariere, (Erledigug vo Behördegäge u.ä.), wobei auf die Tätigkeite i Klammer icht äher eigegage wird. Da i dieser Studie icht ur ach der Realität der Aufgabeteilug gefragt werde sollte, soder auch daach, wie sich die Fraue die Aufgabeteilug wüsche würde, wurde de Fraue zu jeder der obe beschriebee Aufgabe zwei Frage gestellt. Die erste Frage lautete: Wer überimmt derzeit diese Aufgabe i Ihrer Parterschaft?, die zweite sich aschließede Frage hieß: Wie würde Sie es sich wüsche: wer sollte diese Aufgabe überehme? Bei beide Frage stade de Fraue folgede Atwortalterative zur Verfügug: überwieged ich selbst, ich ud mei Parter, überwieged mei Parter, adere Persoe. Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme, lasse sich i bezug auf das Verhältis vo Wirklichkeit ud Wusch gaz grob i vier Gruppe uterteile: die, die mit dem Ist-Zustad dieser Arbeitsteilug zufriede sid, die, die mit dem Ist-Zustad uzufriede sid ud sich Parterschaftlichkeit wüsche, die, die mit dem Ist-Zustad uzufriede sid ud sich wüsche, daß überwieged der Parter diese Tätigkeite überimmt sowie die Fraue, die mit dem Ist-Zustad uzufriede sid ud sich eie Überahme der Tätigkeite durch adere Persoe wüsche. Da die beide letzte Gruppe im allgemeie sehr klei sid, werde sie ur i Eizelfälle erwäht. I der Auswertug dieser Umfragedate wurde die Bedeutug horizotaler ud vertikaler Ugleichheitsfaktore für die gegebee ud die gewüschte ierfamiliäre Arbeitsteilug utersucht. Alter, Kiderzahl ud Familiestad zähle ebe dem Geschlecht zu de horizotale Ugleichheitsfaktore, die useres Erachtes die ierfamiliäre Arbeitsteilug i starkem Maße beeiflusse. Vertikale Ugleichheitsfaktore wie das Bildugsiveau, der Umfag der Erwerbstätigkeit der Fraue ud ihrer Parter sowie das Eikomme ermögliche es, die Aahme der Ressourcetheorie zu überprüfe. Alter ud Bildug weise zugleich eie Verbidug zu de Aahme der Geschlechtsrolletheorie auf, die Kiderzahl ud der Umfag der Erwerbstätigkeit erlaube Aussage zur Gültigkeit der Aahme des time-availability-asatzes. Darüber hiaus werde vereizelt Ergebisse vo Bohle, Hah ud Schlegel (1997) wiedergegebe, die mit sechs der befragte Fraue zusätzlich qualitative Iterviews durchgeführt habe. I diese Iterviews wurde die Fraue ach dem spezifische Verhältis zwische Wusch ud Wirklichkeit ierfamiliärer Arbeitsteilug i ihrer Parterschaft befragt. Auf der Basis eies biographietheoretische Asatzes wurde der Wadlugsprozeß dieser Aufgabeteilug im Laufe der Parterschaft achvollzoge. Folgede These wurde überprüft: 1. Je höher der Umfag der Erwerbstätigkeit vo Fraue ist, desto höher ist der Ateil des Maes a der ierfamiliäre Arbeit ud desto eher forder die Fraue Parterschaftlichkeit ei. 2. Je älter die Fraue sid, um so eher überehme sie die familiäre Tätigkeite selbst ud sid auch damit zufriede. 3. Je gebildeter die Fraue sid, je eher teile sie sich die Arbeite mit dem Parter ud desto stärker forder sie diese Parterschaftlichkeit auch ei. 4. Im Hiblick auf die Orgaisatio der Elterschaft spiele Alter ud Bildug eie größere Rolle als der Umfag der Erwerbstätigkeit. 24

5. Im Hiblick auf die Orgaisatio der Hausarbeite spielt der Umfag der Erwerbstätigkeit eie größere Rolle als Alter ud Bildug. Arbeite für Kid/Kider 49,6 48,8 Elterschaft ud ierfamiliäre Arbeitsteilug Grafik 1 zeigt zuächst i eier Übersicht, wie sich im Ist-Zustad die Arbeitsteilug im Bereich der Elterschaft darstellt ud wie ach dem Wusch der befragte Fraue die Arbeitsteilug bei der Elterschaft sei sollte. Es wird deutlich, daß mehr als zwei Drittel der befragte Parterschaftsfraue mit Kid die Arbeite für das Kid sowie die Wege mit dem Kid überwieged alleie erledige. Währed sich i etwa 20 Prozet der Fälle Fraue die Wege mit dem Kid mit dem Parter teile, sid dies bei de Arbeite für das Kid ur 14 Prozet. Fraue sid mit dieser Aufgabeteilug keieswegs zufriede. Mehr als die Hälfte wüsche sich bei beide Tätigkeitsbereiche der Elterschaft eie parterschaftliche Arbeitsteilug. Sehr gerig sid die Zahle der Fraue, die sich die Überahme dieser Tätigkeite gaz oder überwieged durch de Parter oder durch adere Persoe wüsche. Betrachtet ma ur die Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme, so zeigt sich, daß kapp die Hälfte vo ihe mit dieser Situatio zufriede ist, die adere Hälfte wüscht sich eie Teilug dieser Aufgabe mit dem Parter (Grafik 2). Arbeite für das Kid/die Kider überwieged Frau Wege für das Kid/ die Kider überwieged Frau Beschäftigug mit dem Kid/de Kider überwieged Frau 83,1 Ist-Zustad Wege für Kid/kider sich mit Kid/Kider beschäftige Grafik 2: Wusch der ierfamiliäre Arbeitsteilug bei der Elterschaft (Ateil der Fraue, die überwieged selbst diese Tätigkeit überehme i %). Soll / Wusch 39,9 14 55,7 2 1,9 76,7 35,4 20,3 60,5 2 2,5 47,9 14,6 0,4 0,4 0,7 29,8 0 10 20 30 40 50 6 0 70 80 überwieged Frau Quelle: eigee Erhebug 47,6 51,1 66,7 I 49,5 Prozet der Fälle überehme die Parter die Beschäftigug mit dem Kid gemeisam (siehe Graphik 1). Die stärkste Beteiligug der Mäer/Väter a de verschiedee Aufgabe, die eie Elterschaft mit sich brigt, fidet sich also bei de Betreuugsaufgabe im weiteste Sie, das heißt beim Spiele, Spazieregehe, Tröste usw. Deoch wüsche sich die Fraue (81,3 Prozet) auch oder gerade bei diesem Bereich der Elterschaft eie höhere parterschaftliche Verteilug, als dies i der Realität der Fall ist. Deutlich weiger Fraue (ur 47,9 Prozet) überehme im Vergleich zu de beide erstgeate Tätigkeite die Aufgabe, sich mit dem Kid beschäftige, allei. Davo ist ur etwa ei Drittel mit dieser Situatio zufriede, zwei Drittel wüsche sich eie parterschaftliche Arbeitsteilug, 0,7 Prozet gäbe diese Tätigkeite gere a de Parter ud 2,8 Prozet a adere Persoe ab (siehe Grafik 2). Im folgede werde die verschiedee Bereiche der Tätigkeite, die eie Elterschaft mit sich brige, gesodert betrachtet, um die soziale Faktore darstelle zu köe, die die gegebee Arbeitsteilug ud die Zufriedeheit beziehugsweise Uzufriedeheit damit erkläre. Arbeite für das Kid erledige Das Ausmaß der Erwerbstätigkeit der Fraue erweist sich etspreched der Forschugshypothese als ei statistisch sigifikater Faktor, der Uterschiede i der ierfamiliäre Arbeitsteilug zu erkläre vermag. Das heißt: je größer der Umfag der weibliche Erwerbstätigkeit ist, desto größer ist die Parterschaftlichkeit. Am höchste ist der Ateil der Fraue, die diese Arbeite überwieged selbst erledige, uter de icht erwerbstätige Mütter (88,7 Prozet). Uter ihe ist umgekehrt 49,5 81,3 1,61,9 Quelle: eigee Erhebug 100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 100 Grafik 1: Ierfamiliäre Arbeitsteilug bei der Elterschaft (befragte Fraue i %). WechselWirkuge y 25

WechselWirkuge y der Ateil derer, die diese gleichberechtigt mit ihrem Parter teile, am gerigste (8,9 Prozet). Deutlich iedriger ist der Ateil der Fraue, die diese Arbeite überwieged alleie erledige, uter de Vollzeit erwerbstätige Fraue (46,7 Prozet), ud ebeso deutlich höher liegt bei diese der Ateil derjeige, die diese Arbeite parterschaftlich teile (36,7 Prozet). Vergleichsweise hoch ist der Ateil derjeige, bei dee überwieged der Parter (10,0 Prozet) oder bei dee adere Persoe (3,3 Prozet) diese Aufgabe überehme. Uter de Fraue, die uter 15 Stude wöchetlich (das heißt gerigfügig) erwerbstätig sid, ist der Ateil derer, bei dee der Parter diese Arbeite mit erledigt, erstaulich hoch (17,2 Prozet). Eie mögliche Erklärug hierfür köte sei, daß die gerigfügig beschäftigte Fraue ihre Erwerbstätigkeit erhöhe wolle ud Parterschaftlichkeit i stärkerem Maße eiforder. Die Bestätigug für diese Vermutug zeigt sich weiter ute bei der Aalyse der Zufriedeheit. Was die Bildug betrifft, so ergibt sich ei über alle Bildugsiveaus hiweg sehr hoher Ateil a Fraue, die die Arbeite für das Kid überwieged selbst überehme. Auch we sich uter de Fraue mit Abitur der höchste Ateil derer fidet, die agebe, daß diese Tätigkeite parterschaftlich geteilt werde, so ist isgesamt betrachtet der Zusammehag zwische Bildug ud gegebeer Arbeitsteilug icht sigifikat. Ma ka also icht sage, daß Fraue mit höherer Bildug eher eie parterschaftliche Arbeitsteilug bei de Arbeite für das Kid aufweise. Auch die Uterschiede i Abhägigkeit vom Alter sid icht sigifikat. Diese werde bei de Eiflußfaktore Kiderzahl ud Eikomme der Frau sichtbar. So zeigt sich, daß die Arbeite für das Kid um so eher parterschaftlich erledigt werde, je höher die Kiderzahl ist. Im Hiblick auf das Eikomme zeigt sich: Je geriger das eigee Eikomme der Frau ist, desto wahrscheilicher ist es, daß sie die Arbeite für das Kid überwieged selbst erledigt. 65 Prozet der Fraue, die diese Tätigkeit überwieged selbst überehme, habe kei eigees Eikomme oder ei Eikomme uter 1250, DM moatlich. Uter de Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme (N=250), sid die Vollzeit erwerbstätige ud die icht erwerbstätige Fraue am zufriedeste mit der Arbeitsteilug (57,1 Prozet bzw. 57,9 Prozet). Fraue, die weiger als 15 Stude wöchetlich erwerbstätig sid, sid am uzufriedeste. Vo ihe wüsche sich 64,2 Prozet eie Gleichverteilug der Tätigkeite. Die hohe Zufriedeheit der Vollzeit erwerbstätige Fraue mit der Arbeitsteilug ist erklärugsbedürftig, ka aber damit zusammehäge, daß die Kider dieser Gruppe bereits älter sid ud damit weiger Betreuug beötige. Der statistische Zusammehag ist zu gerig, um davo ausgehe zu köe, daß der Umfag der Erwerbstätigkeit die Zufriedeheit mit der gegebee Situatio beeiflußt. Im Hiblick auf die Bildug zeigt sich: Je gebildeter eie Frau ist, desto uzufriedeer ist sie mit der traditioelle Arbeitsteilug ierhalb der Familie. Fraue mit Abitur sid am eheste a eier parterschaftliche Arbeitsteilug (57,3 Prozet) iteressiert, gefolgt vo de Fraue mit Realschulabschluß (54,8 Prozet). Fraue mit Volks- beziehugsweise Hauptschulabschluß higege sid deutlich zufriedeer mit der klassische Rolleverteilug. Bezoge auf die Faktore Alter ud Kiderzahl gilt gaz allgemei: Je mehr Kider die Fraue habe ud je älter die Fraue sid, desto zufriedeer sid sie mit der gegebee Situatio. I Abhägigkeit vom Eikomme ergebe sich keie sigifikate Uterschiede. Zwar sid die Fraue, die kei eigees Eikomme habe, zufriedeer mit der gegebee Arbeitsteilug, aber die Höhe des eigee Eikommes der Fraue zeigt keie eeswerte Eiflüsse auf ihre Zufriedeheit. Wege mit dem Kid oder für das Kid erledige Die Ergebisse i diesem Bereich sid vergleichbar mit de Arbeite für das Kid. Deshalb seie im folgede ur eiige Besoderheite erwäht. Bei de Vollzeit erwerbstätige Fraue ist der Ateil derjeige, die diese Tätigkeit überwieged parterschaftlich erledige, iedriger als bei de Teilzeit erwerbstätige Fraue. Dies wird jedoch dadurch kompesiert, daß bei de Vollerwerbstätige mit Abstad der Ateil am höchste ist, bei dee die Wege mit dem Kid überwieged vom Parter erledigt werde (13,8 Prozet). Was das Alter betrifft, so zeigt sich, aders als bei de Arbeite für das Kid, ei liearer Zusammehag. Je älter die Fraue sid (bis 60 Jahre), desto höher ist der Ateil a Parterschaftlichkeit, was vermutlich mit dem Alter der Kider zusammehägt. Je älter die Kider sid, desto eher fährt sie der Vater beispielsweise zur Party oder zu Freude, das heißt die Bedarfsstruktur ädert sich. Das Eikomme erklärt die gegebee Arbeitsteilug im gleiche Maße wie bei de Arbeite für das Kid. Betrachtet ma auch hier die Gruppe der Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme (N=231), im Hiblick auf ihre Zufriedeheit beziehugsweise Uzufriedeheit mit der Situatio, so erweist sich wieder der Faktor Bildug als erklärugskräftig. Dies bedeutet, je gebildeter die Fraue sid, desto uzufriedeer sid sie auch bei dieser Je gebildeter eie Frau ist, desto uzufriedeer ist sie mit der traditioelle Arbeitsteilug ierhalb der Familie. 26

Tätigkeit mit der gegebee Arbeitsteilug. Die Faktore Alter ud Kiderzahl habe keie erwäheswerte Eifluß auf die Zufriedeheit oder Uzufriedeheit der Fraue mit der gegebee Arbeitsteilug bei diese Tätigkeite. Sich mit dem Kid beschäftige Die Beteiligug der Mäer bei der Betreuug der Kider ist bei de Vollzeit erwerbstätige Fraue am höchste. Diese Fraue beschäftige sich ur och zu 27,6 Prozet überwieged alleie mit dem Kid, 62,1 Prozet teile sich diese Aufgabe mit dem Parter, i 6,9 Prozet der Fälle werde diese überwieged vom Parter wahrgeomme ud bei 3,4 Prozet betreue überwieged adere Persoe das Kid. Vo de Teilzeit erwerbstätige Fraue überehme bereits deutlich mehr Fraue och immer überwieged alleie diese Aufgabe (42,7 Prozet), wegleich auch bei ihe scho mehr als die Hälfte (57,3 Prozet) agebe, daß sie sich mit dem Kid beschäftige. Sowohl bei de gerigfügig als auch bei de icht erwerbstätige Fraue überehme über die Hälfte der Fraue die Betreuugsaufgabe überwieged alleie. Die Faktore Bildug ud Kiderzahl zeige bei dieser Tätigkeit keie sigifikate Uterschiede, wogege für die adere Faktore festzuhalte ist: 1. Je jüger die Fraue sid, desto höher ist die Parterschaftlichkeit. 2. Je höher das Nettoeikomme der Fraue ist, desto höher ist das Egagemet der Mäer bei de Betreuugsaufgabe. Was de Umfag der weibliche Erwerbstätigkeit betrifft, so zeige sich bei de Fraue, die diese Tätigkeit überwieged selbst überehme, die gleiche Relatioe wie bei de Wege mit de Kider. Am zufriedeste sid die Vollzeit Erwerbstätige ud am uzufriedeste sid die Teilzeit oder gerigfügig Beschäftigte. Der Blick auf das Bildugsiveau zeigt vo der Tedez her wieder: Je gebildeter die Fraue sid, desto uzufriedeer sid sie mit der gegebee Arbeitsteilug. Allerdigs ist der Zusammehag hier icht sigifikat. Was das Geschlechtsrolleverstädis betrifft, so ergibt sich allgemei folgeder Zusammehag (vgl. auch ächste Abschitt): Je traditioeller das Rollebild ist, desto traditioeller ist die Arbeitsteilug, ud je moderer das Rollebild ist, desto eher teile sich die Parter die Arbeite um das Kid. Je traditioeller das Geschlechtsrolleverstädis ist, desto zufriedeer sid die Fraue mit eier traditioelle Aufteilug der Arbeite für das Kid. Ei traditioelles Rollebild zeichet sich uter aderem dadurch aus, daß die Befragte der Meiug sid, daß Kider daruter leide, we die Mutter erwerbstätig ist, daß die Frau zuguste der Karriere des Parters auf ihre eigee Karriere verzichte sollte ud daß es für alle Beteiligte besser ist, we der Ma voll im Berufslebe steht ud die Frau sich um de Haushalt ud die Kider kümmert. Ei moderes Rollebild zeichet sich durch die Überzeugug aus, daß es für ei Kid sogar gut ist, we die Mutter erwerbstätig ist, daß eie berufstätige Frau ei geauso herzliches Verhältis zu ihrem Kid habe ka wie eie icht berufstätige Mutter, ud eie Beruf zu habe das beste Mittel für eie Frau ist, um uabhägig zu sei. Dasei für adere wird zum leitede Hadlugsmotiv. Der Eifluß des Geschlechtsrolleverstädisses oder der Geschlechtsrolleerwartuge auf die ierfamiliäre Arbeitsteilug wird i de durchgeführte Tiefeiterviews besoders deutlich. Sämtliche itesiv befragte Fraue (vgl. Bohle/ Hah/Schlegel 1997) reduzierte bei der Geburt des erste Kides ihre Erwerbstätigkeit oder gabe sie auf ud überahme, etspreched dem weibliche Rollebild, zumidest überwieged, we icht ausschließlich, die Kiderversorgug ud -erziehug. Dasei für adere wird für diese Fraue zum leitede Hadlugsmotiv. Nicht immer jedoch etspricht dies de eigetliche Vorstelluge oder Wüsche der Fraue. Eiige Aussage solle dies im folgede verdeutliche. Frau C erklärt zum Beispiel i eiem Iterview:... war es meiem Ma sehr wichtig, daß ich also icht ubedigt meie Karriere weiterlebe, we wir Kider habe. Ud ich habe dem auch absolut zugestimmt. Frau C ist mit der gegebee Arbeitsteilug zufriede. Er hilft auf Afrage bereitwillig... Etspreched ist Frau C s Vertraue i seie häusliche Fähigkeite: Er ka eigetlich ur was mache, we ich mal krak bi, oder we s mir icht gut geht. Frau D erzählt, daß Herr D eimal i der Woche abeds die Kider ud die häusliche Arbeite überimmt, damit Frau D ihre Freizeitaktivitäte achgehe ka. Frau E erklärte: Spiele, Mathe ud Holzarbeite mache sie mit ihrem Vater, was meistes icht klappt, weil Herr E die (Zeit-)Maßstäbe setzt. Oder: Frau B zufolge kümmert sich ihr Ma sehr itesiv um seie Kider, obwohl er zur Zeit beruflich bedigt oft abwesed ist. Die Kider häge sehr a ihm, auch we sie ih ur selte sehe, das ist für Frau B sehr wichtig. Für Frau C ist es sehr wichtig, viel Zeit für die Kider zu habe.... ich geieß das jetzt auch, Mutter zu sei. Wirklich aus volle Züge. Etwa zwei Stude täglich kümmert sich Herr C um die Kider, damit auch sie Freizeit hat. Es stellt sich die Frage, ob dies die vielgepriesee eue Väter sid, die sich i Ausahmefälle oder als Freizeitbeschäftigug mal um das Kid kümmer oder ob das der Aspruch der Fraue auf ei Stück eigees Lebe ist, abeds zum Sport oder is Kio gehe zu köe. Wie, so soll u i eiem zweite Schritt betrachtet werde, gestaltet sich dieses Verhältis vo Wusch ud Wirklichkeit bei de adere Aufgabe der häusliche Arbeit, vo dee u eiige detaillierter betrachtet werde. WechselWirkuge y 27

WechselWirkuge y Weibliche Arbeitsbereiche ud ierfamiliäre Arbeitsteilug Grafik 3 zeigt zuächst i eier Übersicht, wie sich der Ist-Zustad der Arbeitsteilug bei ausgewählte Hausarbeite darstellt ud wie, ach dem Wusch der befragte Fraue, die Arbeitsteilug bei diese Tätigkeite sei sollte. Eizele Arbeitsbereiche werde da detaillierter betrachtet. Wohug sauber mache überwieged Frau 68,9 adere Perso Wohug putze überwieged Frau 74,6 adere Perso Wäsche wasche überwieged Frau 85,6 adere Perso Wäsche bügel überwieged Frau 86,8 adere Perso Koche überwieged Frau 79,3 adere Perso Abspüle / Abtrocke überwieged Frau adere Perso Eikaufe überwieged Frau adere Perso Quelle: eigee Erhebug Ist-Zustad 56,1 die diese Aufgabe erledige (6,6 Prozet bzw. 10,1 Prozet). Dies bedeutet überspitzt formuliert: och eher putzt die Putzfrau als der Parter. Für beide Tätigkeite wüsche sich die Fraue eie größere Beteiligug der Mäer, wobei die Fraue lieber die Wohug überwieged alleie putze als alleie sauber mache wolle. Relativ hoch ist hier auch der Ateil der Fraue, die diese Tätigkeite gere a adere Persoe abgebe würde. Vo de Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme, wüsche sich beim Saubermache 37,7 Prozet ud beim Putze 30,7 Prozet eie parterschaftliche Aufgabeverteilug (vgl. Grafik 4). Fast die Hälfte würde aber auch i Zukuft lieber selbst sauber Soll / Wusch 32,9 21,647,9 2,1 2,2 6,6 15,7 41,3 11,4 34,1 3,6 3,7 10,1 20,4 3,9 7,6 46,4 26,7 40,1 56,4 11,6 13 1,3 2,8 100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 Grafik 3: Ierfamiliäre Arbeitsteilug im Haushalt weibliche Aufgabe (befragte Fraue i %). 32,6 7 4 3 3,2 3,8 6 13,5 5,9 1,1 6,7 3,5 4,4 6,5 3,3 16,2 8,2 9,8 24 21,8 23,3 37,1 56,8 52,5 57,3 63,6 mache ud och mehr sogar lieber selbst putze. 13,5 Prozet beziehugsweise 13,0 Prozet wüsche sich adere Persoe, die diese Tätigkeite überehme, de Parter allei würde icht eimal ei Prozet der Fraue damit belaste. Auch bei diese Tätigkeite zeigt sich, daß die voll erwerbstätige Frau och am eheste Uterstützug (durch ihre Parter) i der häusliche Arbeit erfährt. Die Uterschiede sid sigifikat. 38,8 Prozet der voll erwerbstätige Fraue gabe a, daß die Wohug sauber gemacht wird ud 23,5 Prozet, daß geputzt wird. 8,2 Prozet der Fraue dieser Gruppe erfahre beim Saubermache ud 12,9 Prozet beim Putze Hilfe durch adere Persoe. Noch höher ist der Ateil der Fraue, die diese Tätigkeite durch adere Persoe erledige lasse, bei de Teilzeit erwerbstätige Fraue. Allerdigs ist der Ateil der Parter, die diese Arbeite mit überehme, bei de Teilzeit erwerbstätige Fraue auch deutlich geriger als bei de Vollzeit erwerbstätige Fraue. Die gerigste Uterstützug durch ihre Parter erfahre die Fraue, die gerigfügig oder icht erwerbstätig sid. Im Gegesatz zu de voll erwerbstätige oder Teilzeit erwerbstätige Fraue köe sie auch i weitaus gerigerem Maße diese Arbeite a Dritte abgebe (maximal sechs Prozet). Die Ergebisse aderer Eiflußfaktore lasse sich wie folgt zusammefasse: Je gebildeter die Fraue sid, desto eher teile sie sich diese Tätigkeite mit dem Parter. Dies ist beim Putze der Woh- Wohug sauber mache ud Wohug putze Der Haus- ud Wohugsputz ist immer och Frauesache. Noch höher als beim sauber mache (zum Beispiel Staub wische oder aufräume; 68,9 Prozet) ist der Ateil der Fraue, die die Wohug überwieged alleie putze (beispielsweise aß wische oder Fester putze; 74,6 Prozet). Währed bei immerhi 21,6 Prozet der Fraue der Parter sauber macht ud aufräumt, tu dies ur och 11,4 Prozet beim Putze. Bei beide Tätigkeite ist der Ateil der Mäer, die dies überwieged alleie tu (2,1 Prozet sauber mache ud 3,6 Prozet putze), deutlich geriger als der Ateil aderer Persoe, Wohug sauber mache Wohug putze Wäsche wasche Wäsche bügel Koche Abspüle / Abtrocke 6 58,1 Eikaufe 3,2 35 3,7 0 20 40 0 80 100 Quelle: eigee Erhebug 0,3 0,6 0,3 6,3 1 1,4 3 13,5 13 11,9 2,8 11,7 18,5 20,2 28,6 30,7 überwieged Frau adere Persoe Grafik 4: Wusch der ierfamiliäre Arbeitsteilug im Haushalt weibliche Aufgabe (Ateil der Fraue, die überwieged selbst diese Tätigkeit überehme i %). 37,7 42,3 43,1 48,8 55,7 66,9 67 74,9 28

ug och deutlicher als beim Saubermache der Wohug/des Hauses. Was die Kiderzahl betrifft, so gilt bei beide Tätigkeite, je mehr Kider im Haushalt lebe, je geriger ist die Parterschaftlichkeit. Bezoge auf das Alter zeigt sich, daß zwar die jügere Fraue etwas mehr Uterstützug beim Putze ud Saubermache durch de Parter erfahre als die ältere, die Uterschiede sid jedoch icht herausraged. Bezoge auf das Eikomme zeigt sich wieder: Je weiger die Fraue verdiee, um so eher überehme sie Hausarbeite überwieged alleie. Dieser sigifikate Zusammehag gilt auch für die folgede Tätigkeite im Haushalt. Uter de Fraue, die überwieged selbst die Wohug/das Haus sauber mache (N=318) beziehugsweise putze (N=345), liege die voll erwerbstätige Fraue (im Gegesatz zu der Versorgug der Kider!) mit ihrem Wusch ach Parterschaftlichkeit a der Spitze. 56,8 Prozet wüsche sich eie Gleichverteilug beim Saubermache der Wohug/des Hauses ud 44,4 Prozet beim Putze. Am zufriedeste sid die icht erwerbstätige Fraue. Lediglich 26,0 Prozet wüsche sich Parterschaftlichkeit beim Saubermache ud 22,1 Prozet beim Putze der Wohug. Beim Bildugsiveau zeigt sich zuächst wieder: Je geriger das Bildugsiveau ist, desto zufriedeer sid die Fraue mit der gegebee Arbeitsteilug. Im Uterschied zu de Erziehugsaufgabe ist allerdigs bei de Tätigkeite hier festzuhalte: Je höher das Bildugsiveau, um so eher sid die Fraue dara iteressiert, diese Tätigkeite a adere Persoe, zum Beispiel a eie Putzfrau, abzugebe. Bezoge auf das Alter zeigt sich, daß die Fraue der Altersgruppe bis 40 Jahre deutlich uzufriedeer sid ud sich mehr Parterschaftlichkeit beim Säuber der Wohug ud beim Putze wüsche als die ältere Fraue. Die Faktore Kiderzahl ud Familiestad sowie das Eikomme der Fraue habe keie Eifluß auf die Zufriedeheit oder Uzufriedeheit der Fraue mit der gegebee Arbeitsteilug. Wäsche wasche ud Wäsche bügel Etwas aders gestaltet sich das Verhältis zwische Wusch ud Wirklichkeit bei de Tätigkeite Wäsche wasche ud Wäsche bügel beziehugsweise i Ordug halte. Beide Bereiche werde zu mehr als 85 Prozet vo de Fraue selbst erledigt. Die Fraue sid mit der Arbeitsteilug bei diese Tätigkeite jedoch icht gaz so uzufriede wie beim Putze ud Aufräume der Wohug/des Hauses (vgl. Grafik 2). Selbst vo de 395 Fraue, die überwieged selbst die Wäsche wasche, sid 74,9 Prozet mit dieser Arbeitsteilug zufriede. 18,5 Prozet wüsche sich eie Gleichverteilug dieser Arbeite ud 6,3 Prozet wüsche sich die Überahme durch adere Persoe. Bügel ud die Wäsche i Ordug halte überehme 396 Fraue überwieged selbst. 66,9 Prozet sid damit zufriede ud 20,2 Prozet wüsche sich eie Gleichverteilug. Ei Prozet würde diese Tätigkeite gere a de Parter abgebe ud 11,9 Prozet a adere Persoe. Die Vollzeit erwerbstätige Fraue wasche ud bügel am selteste überwieged alleie (65,9 Prozet bzw. 71,8 Prozet), die icht erwerbstätige Fraue am häufigste (92,6 bzw. 94,1 Prozet). Dieser Zusammehag ist statistisch sigifikat. Wie bei adere häusliche Arbeite auch scho deutlich wurde, erhalte och am eheste die voll erwerbstätige Fraue eie Uterstützug durch ihre Parter. Ebefalls relativ hoch ist bei de Vollerwerbstätige der Ateil derjeige, die diese Arbeite adere überlasse. Bei diese Tätigkeite zeigt sich auch wieder das bereits bekate Bild: 1. Je höher das Bildugsiveau ist, desto geriger ist der Ateil der Fraue, die überwieged selbst die Wäsche wasche beziehugsweise bügel. 2. Je älter die Fraue sid, um so häufiger überehme sie diese beide Tätigkeite überwieged alleie. 3. Je iedriger das Eikomme der Frau ist, je weiger beteiligt sich der Parter a diese beide Tätigkeite. Auch Fraue, die keie traditioelle Arbeitsteilug aufweise, überehme bestimmte Tätigkeite aus ierer Pflicht heraus. Frau A bügelt, obwohl sie es haßt ud ihr Ma keie Wert auf gebügelte Kleidug legt, weil sie glaubt, es sei ihre Aufgabe. Ich ka das icht sehe, we das so verkittert ist... obwohl es icht Erziehug ist, meie Mutter hat ie gebügelt. Ud Ich deke, we s eiem egal ist ud dem adere ist es icht egal, ist es gescheiter, der, dem s icht egal ist, überimmt das. Vo de Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme, sid die icht erwerbstätige ud die Vollzeit erwerbstätige Fraue am zufriedeste mit der gegebee Situatio, Teilzeit beschäftigte Fraue sid deutlich uzufriedeer. Bezoge auf die adere Faktore ergibt sich auch hier wieder ei eideutiges Bild: Je jüger ud gebildeter die Fraue sid, desto uzufriedeer sid sie mit der gegebee Arbeitsteilug. Koche, Abspüle ud Abtrocke, Eikaufe Koche, Abspüle ud Abtrocke sowie Eikaufe sid Tätigkeite, vo dee ma aehme ka, daß sie, zumidest ab ud a, auch vo de adere Familiemitglieder erledigt werde. Nebe dem Parter köe auch die Kider zu solche Tätigkeite heragezoge werde. Dies trifft auf die vo us befragte Fraue allerdigs ur i gerigem Umfag zu. We es die Fraue icht überwieged selbst tu, da teile sie sich die Arbeit am häufigste mit dem Parter. Adere Persoe spiele kaum eie Rolle. 79,3 Prozet der Fraue koche überwieged selbst, 13,5 Prozet teile sich diese Tätigkeit mit dem Parter. I 5,9 Prozet der Fälle kocht überwieged der Parter. 56,1 Prozet der Fraue spüle ud trocke ab, 32,6 Prozet teile sich diese Tätigkeit mit dem Parter ud 6,7 Prozet gebe diese Arbeit mehr oder weiger vollstädig a de Parter ab. 46,1 Prozet der Fraue gehe überwieged selbst eikaufe, 40,1 Prozet teile dies mit dem Parter ud i 11,6 Prozet der Fälle kauft der Parter überwieged ei. Letztgeate Tätigkeit scheit also am eheste parterschaftlich stattzufide. Deoch wüsche sich och mehr, ämlich über 50 Prozet, daß diese Tätigkeit parterschaftlich ausgeübt wird, ud auch beim Abspüle ud Abtrocke liege die Wüsche ach mehr Parterschaft höher als die Beteiligug der Parter i der Wirklichkeit. Vo de 367 Fraue, die überwieged selbst koche, wüsche sich 28,6 Prozet eie Gleichverteilug, vo de 248 Fraue, die überwieged selbst abspüle ud abtrocke, wüsche sich 43,1 Prozet eie Gleichverteilug ud vo de 217 Fraue, die überwieged selbst eikaufe gehe, wüsche sich 35,0 Prozet eie Gleichverteilug. WechselWirkuge y 29

WechselWirkuge y Reparature im Haus/ i der Wohug Ist-Zustad Soll / Wusch überwieged Frau 6,6 2,9 14,9 20,9 KFZ pflege, repariere adere Persoe überwieged Frau adere Persoe Quelle: eigee Erhebug Grafik 5: Ierfamiliäre Arbeitsteilug im Haushalt mäliche Aufgabe (befragte Fraue i %). Grafik 6: Wusch der ierfamiliäre Arbeitsteilug im Haushalt mäliche Aufgabe (Ateil der Fraue, dere Parter diese Tätigkeit überwieged überehme i %). Reparature im Haus/ i der Wohug überwieged Frau KFZ pflege, repariere adere Persoe überwieged Frau adere Persoe Der Umfag der Erwerbstätigkeit der Fraue bestimmt i relativ hohem Maße die parterschaftliche Arbeitsteilug bei alle drei Tätigkeite. Voll erwerbstätige Fraue koche ur zu 48,8 Prozet überwieged selbst, teile diese Tätigkeit zu 29,1 Prozet mit dem Parter ud übergebe diese zu 19,8 Prozet a de Parter. Bei de restliche Gruppe liegt die Parterschaftlichkeit icht über 13 Prozet ud die Überahme durch de Parter überschreitet die 6-Prozet-Marke icht. Beim Abspüle ud Abtrocke ist dieser Zusammehag icht gaz so groß, allerdigs, wie bereits erwäht, auf eiem viel parterschaftlichere Niveau. Auch beim Eikaufe ist der Zusammehag mit der Erwerbstätigkeit ur schwach sigifikat. Bei keier dieser Tätigkeite hat das Bildugsiveau eie etscheidede Eifluß auf die Art der Arbeitsteilug. Je älter die Fraue sid, desto höher ist der Ateil derer, die überwieged selbst koche. Bei de adere Tätigkeite zeigt das Alter keie bedeutede Zusammehag mit der gegebee Arbeitsteilug. Iteressaterweise sid die Uterschiede beim Koche bedeutsam i Abhägigkeit vo der Kiderzahl. Je mehr Kider im Haushalt lebe, um so geriger ist die Parterschaftlichkeit. Hier fidet sich ei eideutiger Prozeß des mäliche Rückzugs aus der Familie mit zuehmeder Kiderzahl. Ählich sieht es beim Eikaufe aus. Zum Bereich Koche fidet sich i der qualitative Aalyse ei schöes Beispiel. Für Frau F ist alles gerecht verteilt. Sie wüscht sich ur, daß er ab ud a..., zum Beispiel beim Koche, mithilft, aber ich glaube, das kommt icht vor... mei Ma ka das icht. Eimal kam sie vom Arzt zurück ud ihre Kider sprage ihr etgege Gott sei Dak, Mutti, bist Du zu Hause, Papa wollte us vergifte. Wie bei de adere Hausarbeite, so zeigt sich auch hier i der Tedez, daß die voll erwerbstätige Fraue, die diese Tätigkeite überwieged selbst überehme, am uzufriedeste mit der gegebee Arbeitsteilug sid, die icht erwerbstätige Fraue am zufriedeste. Lediglich beim Eikaufe sid die Teilzeit erwerbstätige Fraue och uzufriedeer mit der gegebee Situatio als die Vollzeit erwerbstätige Fraue. Für alle drei Tätigkeite higege gilt: Je höher das Bildugsiveau der Fraue ist, desto größer ist auch ihr Wusch ach parterschaftlicher Teilug dieser Tätigkeite. Die Faktore Alter ud Kiderzahl zeigte weder beim Koche och beim Eikaufe oder beim Abspüle ud Abtrocke eie eeswerte Eifluß auf die Zufriedeheit beziehugsweise Uzufriedeheit mit der gegebee Arbeitsteilug. Mäliche Arbeitsbereiche ud ierfamiliäre Arbeitsteilug Grafik 5 zeigt zuächst i eier Übersicht, wie sich der Ist-Zustad der Arbeitsteilug bei ausgewählte mäliche Arbeitsbereiche im Haushalt darstellt 68,2 66,8 10 9,2 8,1 5 11,2 14,2 63,6 62,8 16,9 17,8 80 60 40 20 0 20 40 60 80 0,9 1 2,2 4,7 4,2 7,1 m 87,3 0 20 40 6 0 80 100 m ud wie ach dem Wusch der befragte Fraue die Arbeitsteilug bei diese Tätigkeite sei sollte. Reparature im Haus/i der Wohug Währed isgesamt 6,6 Prozet der Fraue Reparature im Haus/i der Wohug überwieged selbst überehme, teile sie sich zu 14,9 Prozet diese Arbeite mit dem Parter. Bei zeh Prozet der Fraue überehme adere Persoe diese Arbeite ud i 68,2 Prozet der Fälle werde diese überwieged vom Parter erledigt. Dies etspricht auch i etwa de Vorstelluge der befragte Fraue. Gerige Differeze zeige sich, we ma die Fraue, dere Parter diese Tätigkeit überwieged überehme, auf ihre Zufriedeheit damit utersucht (siehe Grafik 6). 92 Quelle: eigee Erhebug 30

Iteressaterweise liegt der Ateil der voll erwerbstätige Fraue, die diese Tätigkeit überwieged selbst überehme (11,9 Prozet), deutlich höher als bei de restliche Erwerbsgruppe (maximal 5,9 Prozet). Fraue mit Fachhochschulreife überehme die Reparaturarbeite im Haus/i der Wohug eher als die adere Bildugsgruppe. Fraue mit Abitur teile sich diese Tätigkeit mit dem Parter (25,2 Prozet) eher als ihre Geschlechtsgeossie. Die Uterschiede ach dem Alter zeige keie Systematik. Die höchste Parterschaftlichkeit zeige Fraue zwische 30 ud 40 Jahre (18,8 Prozet). De höchste Eigeateil leiste Fraue zwische 50 ud 60 Jahre (10,1 Prozet). Fraue, dere Mäer zwische 15 ud 34 Stude wöchetlich erwerbstätig sid, zeige die höchste Parterschaftlichkeit beim Repariere i Haus oder Wohug (36,4 Prozet). Fraue, dere Mäer Vollzeit erwerbstätig sid, überehme diese Tätigkeit im Vergleich zu ihre Geschlechtsgeossie am eheste überwieged selbst (7,6 Prozet). Je höher das eigee Eikomme der Fraue, desto eher überehme adere Persoe diese Tätigkeite (bis zu 33,3 Prozet), ud auch der Ateil der Parter sikt. Betrachtet ma die Fraue geauer, dere Parter überwieged Reparature im Haus/i der Wohug überehme (N=338), so zeigt sich folgedes Bild: 87,3 Prozet sid mit der gegebee Arbeitsteilug zufriede, 7,1 Prozet wüsche sich eie Gleichverteilug zwische de Parter, 4,7 Prozet würde diese Tätigkeit gere überwieged selbst überehme ud 0,9 Prozet wüsche sich die Überahme durch adere Persoe. Außer dem Eikomme zeigt keier der utersuchte Ugleichheitsfaktore eie sigifikate Zusammehag mit dem Wusch der Arbeitsteilug bei dieser Tätigkeit. Fraue mit hohem Eigeeikomme wüsche sich häufig, diese Tätigkeite selbst zu überehme. Adere Persoe spiele bei dem Wusch so gut wie keie Rolle. Kraftfahrzeug repariere ud pflege Ei vergleichbares Bild zeigt sich auch bei de Tätigkeite, die um das Auto kreise. Weige Fraue überehme diese Tätigkeite überwieged selbst (8,1 Prozet) oder teile sie mit dem Parter (11,2 Prozet). Zustädig für diese Tätigkeitsbereich sid der Parter (63,6 Prozet) oder adere Persoe (16,9 Prozet). Auch hier sid die Fraue weitgehed damit zufriede. Der Ateil der Parter, die diese Tätigkeit überehme, variiert zwische 55,3 Prozet bei de voll erwerbstätige Fraue ud 68,6 Prozet bei de icht erwerbstätige Fraue. Bei der Bildug, beim Alter ud i Abhägigkeit vo der Arbeitszeit des Parters zeige sich die gleiche Muster wie bereits bei de Reparature i ud um das Haus/die Wohug. Vo de 312 Fraue, dere Parter überwieged die Tätigkeite um das Kraftfahrzeug überehme, sid 92,0 Prozet mit dieser Arbeitsteilug zufriede, 4,2 Prozet wüsche sich eie Gleichverteilug ud lediglich 2,2 Prozet köte sich vorstelle, diese Tätigkeite überwieged selbst zu überehme. Ei Prozet wüscht sich die Überahme durch adere Persoe. Es gibt hier keie eideutige Zusammehäge mit de utersuchte Ugleichheitsfaktore. Ei möglicher Grud, warum Fraue die mäliche Arbeitsbereiche auch lieber weiterhi i de Häde der Mäer lasse wolle, erschließt sich aus eier Äußerug i de Tiefeiterviews. So gibt Frau E a, früher auch die mäliche Arbeite erledigt zu habe, aber jetzt mit drei Kider ud eiem Ma, der städig außer Haus ist, stelle ich mich geauso blöd a wie adere Hausfraue. Frau E hat zu Begi der Parterschaft eie Ma gehabt, der die Arbeit mit ihr teilte. Mit de Kider zog er sich mehr ud mehr aus dem Haushalt zurück, ud es scheit, daß die eizige Arbeitsbereiche, die überhaupt och vom Ma erledigt werde, die sogeate mäliche Tätigkeite sid ud daß Fraue, we sie die Mäer scho bei de adere Hausarbeite icht zu eier Mithilfe motiviere köe, der Asicht sid, daß die Mäer weigstes die mäliche Arbeitsbereiche überehme solle. Zusammefassug I Tabelle 1 werde die Ergebisse eier Kotigezaalyse (Cramer s V) vereifacht dargestellt. Die gegebee Arbeitsteilug (Ist) beziehugsweise der Wusch 3 N=481. 4 Hier werde ur die Fraue aufgeomme, die die jeweilige Tätigkeit überwieged selbst überehme. Die Zahle variiere vo eier Tätigkeit zur adere vgl. Ausführuge im Text weiter obe. Tabelle 1: Erklärugskraft eizeler Faktore im Hiblick auf die ierfamiliäre Arbeitsteilug (Wirklichkeit = Ist 3 / Wusch = Soll 4 ) WechselWirkuge y 31

WechselWirkuge y (Soll), wie sie sei sollte, stelle jeweils die abhägige Variable dar. Beim Wusch werde ur diejeige Fraue aufgeomme, die die jeweilige Tätigkeit überwieged selbst überehme. Als uabhägige Variable beziehugsweise als Erklärugsfaktore werde Alter, Bildug, Umfag der Erwerbstätigkeit der Frau sowie des Parters, Kiderzahl ud das Nettoeikomme der Frau heragezoge. Hier werde die Felder verschiede schraffiert, i dee sigifikate Zusammehäge festgestellt wurde. Je kleier das Sigifikaziveau p ist, desto größer ist die Wahrscheilichkeit, daß mehr als ur ei zufälliger Zusammehag zwische de Variable besteht. So wird deutlich, daß auf die meiste Tätigkeite, die im Haushalt afalle, der Umfag der Erwerbstätigkeit ud das eigee Eikomme Eifluß habe. Betrachtet ma och eimal alle Arbeitsbereiche gemeisam, so fällt zuächst gaz allgemei auf, daß offesichtlich ach wie vor Fraue überwieged alleie das Koche, das Saubermache der Wohug/des Hauses, das Putze der Wohug/des Hauses, das Wäschewasche, das Bügel oder I-Ordug-Halte der Wäsche ud selbst das Abspüle ud Abtrocke überehme. Deutlich wurde, daß och am eheste die Vollzeit erwerbstätige Fraue bei der häusliche Arbeit die Uterstützug durch ihre Parter erhalte bzw. i weitaus größerem Maße als die adere Fraue Arbeite a Dritte abgebe. Die icht erwerbstätige Fraue erhalte i der Tedez die gerigste Uterstützug durch de Parter oder durch Dritte. Der Umfag der Erwerbstätigkeit der Fraue ud ihr Eikomme sid statistisch sigifikate Faktore, die die Arbeitsteilug ierhalb der Familie determiiere. Hier werde die These des Ressource- ud des time-availability-asatzes bestätigt. Die Eiflüsse vo Bildug ud Alter auf die gegebee Arbeitsteilug sid geriger als erwartet. Lediglich beim Saubermache ud Putze der Wohug/des Hauses sid die Uterschiede i Abhägigkeit vom Bildugsiveau statistisch sigifikat. Wirklichkeit ud Wusch ierfamiliärer Arbeitsteilug differiere jedoch über alle Gruppe hiweg erheblich. I ahezu alle Bereiche, i dee die Fraue derzeit och überwieged selbst die verschiedee Tätigkeite ausführe, wüsche sie sich eie deutlich höhere Beteiligug des Parters. Iteressat ist es, festzustelle, daß i eizele Bereiche der Wusch der Fraue ach eier stärkere Beteiligug der Parter relativ hoch ist (zum Beispiel Bereiche Putze/Saubermache ud Abspüle/Abtrocke), währed es bei adere Tätigkeite eher so zu sei scheit, als wollte die Fraue dies auch weiterhi lieber überwieged selbst erledige (beispielsweise Bereich Wäsche oder Koche). Zufriede mit der traditioelle Arbeitsteilug sid die icht erwerbstätige Fraue, gefolgt vo de Teilzeit Erwerbstätige. Sowohl die Vollzeit als auch die lediglich gerigfügig beschäftigte Fraue weise die höchste Uzufriedeheitswerte mit der derzeitige Arbeitsteilug auf. Bei de Fraue, die lediglich gerigfügig erwerbstätig sid, ist zu vermute, daß sie gere i höherem Umfag erwerbstätig wäre, daß dies jedoch erschwert wird durch die gerige familiäre Partizipatio des Maes. Weiterhi scheie jügere ud gebildetere Fraue stärker i Richtug Gleichberechtigug zu dräge als ältere ud weiger gebildete Fraue. Iwieweit dies zu eiem tatsächliche Wadel der ierfamiliäre Arbeitsteilug führt, wird sich erst och zeige. Was die Wuschvorstellug ach parterschaftlicher Arbeitsteilug betrifft, so ist icht etwa der Umfag der Erwerbstätigkeit, soder das Alter ud zum Teil das Bildugsiveau etscheided für die jeweilige Eistellug. Jügere ud gebildetere Fraue habe ei modereres Geschlechtsrollebild als ältere ud weiger gebildete Fraue. Vor allem die 30- bis 40-jährige Fraue, also die Fraue i der arbeitsitesivste Familiephase, weise hohe Uzufriedeheite mit der ierfamiliäre Arbeitsteilug auf. Damit sid die Ausgagsthese zu modifiziere. Ei sehr sesibler ud darum auch getret zu betrachteder Bereich ist die Versorgug des Kides. Als Ergebis ka ma feststelle, daß zwische der Realität der Elterschaft ud dem Wusch, wie diese eigetlich sei sollte, bei viele Fraue eie Diskrepaz besteht. Dies gilt für alle Teilaspekte der mit eier Elterschaft verbudee Aufgabe ud ist mehr oder weiger uabhägig vo der Erwerbsbeteiligug der Fraue. Am eheste, so kote ma sehe, sid die Parter vo Vollzeit erwerbstätige Fraue bereit, sich a der Elterschaft aktiv zu beteilige, die gerigste Uterstützug erfahre icht erwerbstätige Fraue. Vollzeit erwerbstätige Fraue, die die jeweilige Tätigkeit überwieged selbst überehme, sid ud das widerspricht userer These eher damit zufriede als vor allem die gerigfügig beschäftigte Fraue. Die Bildug hat auf die gegebee Arbeitsteilug keie so große Eifluß wie auf die Zufriedeheit mit dieser Arbeitsteilug. Sowohl bei de Arbeite für das Kid als auch bei de Wege gilt: Je höher das Bildugsiveau der Fraue ist, desto uzufriedeer sid sie mit der gegebee Arbeitsteilug. Je älter die Befragte sid, desto stärker liegt die Kiderversorgug überwieged bei der Frau ud um so geriger ist der Wusch ach mehr Parterschaftlichkeit. Isgesamt bestätige sich für die Elterschaft usere Hypothese mit Ausahme der Vollzeit erwerbstätige Fraue ud ihrer Zufriedeheit mit der traditioelle Arbeitsteilug. Dies köte damit zusammehäge, daß bei viele Vollzeit erwerbstätige Fraue Kider im Haushalt lebe, die scho älter ud icht mehr auf eie umfassede Betreuug agewiese sid. Der Umfag der Erwerbstätigkeit begrüdet deutliche sigifikate Uterschiede, we es um die tatsächliche Arbeitsteilug geht. Im Hiblick auf die gewüschte Arbeitsteilug sid Bildug ud Alter der Fraue relevater. Es zeigt sich demach icht so sehr ei Uterschied zwische klassische Hausarbeite ud der Elterschaft, soder eher ei Uterschied zwische Wirklichkeit ud Wusch der ierfamiliäre Arbeitsteilug. Der Ist-Zustad wird eideutig durch die Ressourcetheorie ud de Time-Availability-Asatz erklärt. Uterschiede im Soll-Zustad uterliege deutlicher eiem Kohorte- beziehugsweise Bildugseffekt ud verweise damit auf die Rolletheorie. I allem bleibt die erüchterde Feststellug, daß das Bild der Neue Väter oder der Neue Parterschaft zwische Frau ud Ma im icht-städtische Raum i erster Liie wohl och immer ei Wuschbild ist, währed die Realität eie adere Sprache spricht. 32

Im achfolgede Comic werde zwei Aspekte der obe geate Ausführuge auf aschauliche Weise auf de Pukt gebracht: 1. Die Aufgabeverteilug i klassisch weibliche ud mäliche Aufgabe scheit sich icht ur us i dieser Form darzustelle, soder auch der Comic-Zeicheri, ud 2. wird das Mißverstädis im Arbeitsaufwad ud i de Möglichkeite zur Auslagerug dieser Tätigkeite ebefalls offesichtlich. Usere Frau im Comic müßte sich i eiem ächste Schritt am Samstags-Frühstückstisch zurücklehe, die Zeitug i die Had ehme ud auf die Putzkoloe warte. Allerdigs bestüde diese mit großer Wahrscheilichkeit aus Fraue, ud zwar aus (uter Umstäde hochgebildete) Migratie (vgl. Rerrich 1993). Wie das Lebe spielt... (Quelle: Bretecher, C. (1987): Beziehugskiste, Frakfurt a. M.). Literatur Beck, Ulrich (1994) Jeseits vo Klasse ud Stad? I: ders./beck-gersheim, E. Riskate Freiheite. Idividualisierug i modere Gesellschafte. Frakfurt am Mai: Suhrkamp Verlag, S. 43-59 Blättel-Mik, Birgit/Kramer, C./Mischau, A. (1998) Lebesalltag vo Fraue zwische Traditio ud Modere. Soziale Lage ud Lebesführug vo Fraue i zwei Ladkreise Bade-Württembergs. Bade-Bade: Nomos Verlagsgesellschaft Bohle, Helga/Hah, St./Schlegel, D. (1997) Parterschaft ud Arbeitsteilug, Eie Fallstudie i eiem Ladkreis Bade-Württembergs. I: Blättel-Mik, Birgit (Hg.) Fraue-Biographie-Methode, Nr. 2/1997 der Forschugsreihe Aus Lehre ud Forschug der Abteilug für Soziologie der Uiversität Stuttgart. Stuttgart, S. 49-64 Budesmiisterium für Familie, Seiore, Fraue ud Juged. (Hg.; 1996) Gleichberechtigug vo Fraue ud Mäer. Wirklichkeit ud Eistelluge i der Bevölkerug. ipos-umfrage November 1995, Materialie zur Frauepolitik Nr. 55. Stuttgart u.a.o.: Kohlhammer Hartma, Petra (1998) Arbeitsteilug im Haushalt. I: Brau., Michael/Mohler, P. Ph. (Hg.) Blickpukt Gesellschaft 4. Soziale Ugleichheit i Deutschlad. Oplade/ Wiesbade: Westdeutscher Verlag, S. 139-172 Kapp, Gudru Axeli (1990) Zur widersprüchliche Vergesellschaftug vo Fraue. I: Hoff, Erst-H. (Hg.) Die doppelte Sozialisatio Erwachseer. Müche: Juveta-Verlag, S. 17-52 Küzler, Ja (1994) Familiale Arbeitsteilug. Die Beteiligug vo Mäer a der Hausarbeit. Reihe Theorie ud Praxis der Fraueforschug, Bad 24, Bielefeld Metz-Göckel, Sigrid/Müller, U. (1986) Der Ma. Die BRIGITTE-Studie. Weiheim: Beltz Oberdorfer, Rotraut (1993) Aufgabeteilug i Parterschafte. I: Nauck, Berhard (Hg.) Lebesgestaltug vo Fraue. Eie Regioalaalyse zur Itegratio vo Familie- ud Erwerbstätigkeit im Lebesverlauf. Weiheim/Müche: Juveta-Verlag, S. 145-175 Pross, Helge (1976) Die Wirklichkeit der Hausfrau. Die erste repräsetative Utersuchug über ichterwerbstätige Ehefraue: Wie lebe sie? Wie deke sie? Wie sehe sie sich selbst? Reibek bei Hamburg: Rowohlt Pross, Helge (1978) Die Mäer. Eie repräsetative Utersuchug über die Selbstbilder vo Mäer ud ihr Bild vo der Frau. Reibek bei Hamburg: Rowohlt Rerrich, Maria S. (1993) Auf dem Weg zu eier iteratioale Arbeitsteilug der Fraue i Europa? Beharrugs- ud Veräderugstedeze i der Verteilug vo Reproduktiosarbeit. I: Schäfers, Berhard (Hg.) Lebesverhältisse ud soziale Koflikte im eue Europa. Verhadluge des 26. Deutsche Soziologetages i Düsseldorf 1992. Frakfurt am Mai: Campus, S. 93-102 Dr. phil. habil. Birgit Blättel-Mik Studium Diplom-Soziologie a der Uiversität Maheim, Promotio zum Dr. phil. a der Uiversität Heidelberg. Habilitatio a der Uiversität Stuttgart. Hochschulassisteti am Lehrstuhl für Techik- ud Umweltsoziologie (Prof. Dr. Ortwi Re) der Uiversität Stuttgart bis 1999. Lehrbeauftragte a der Uiversität Stuttgart ud a der Fachhochschule für Techik i Darmstadt sowie wisseschaftliche Mitarbeiteri a der Akademie für Techikfolgeabschätzug i Bade-Württemberg. Vorstadsmitglied des Heidelberger Istituts für Iterdiszipliäre Fraueforschug e.v., Mitglied im wisseschaftliche Beirat der Deutsche Stiftug für Fraueud Geschlechterforschug. Laufede Forschugsprojekte i de Bereiche Iovatiosforschug, Nachhaltige Etwicklug, Studiefachwahl ud Geschlecht. WechselWirkuge y 33