WOHNEN in DEUTSCHLAND



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Transkript:

Daten, Fakten, Analysen Ausgabe 3/06 September 2006 WOHNEN in DEUTSCHLAND Aufschwung bei den privaten Bausparkassen hält an Neugeschäft steigt um 10,4 % Editorial Sehr erfreulich verlief die Geschäftsentwicklung der privaten Bausparkassen im bisherigen Verlauf des Jahres 2006. Von Januar bis Juli wurden 1,4 Mio. Verträge über eine Bausparsumme von 36,4 Mrd. abgeschlossen. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum bei der Anzahl der Verträge um 2,3 % und bei der Bausparsumme um 10,4 %. Der Bausparsumme nach ist dies das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der privaten Bausparkassen. Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen: Die wirtschaftlichen Rahmendaten, also insbesondere Arbeitslosigkeit, Einkommensentwicklung und Wirtschaftswachstum sind zwar immer noch nicht so, wie wir uns das wünschen, aber die konjunkturelle Entwicklung zeigt immerhin aufwärts. Die Sparer suchen solide und transparente Sparformen wie das Bausparen, auf die man im wahrsten Sinne des Wortes langfristig bauen kann. Zudem setzt sich der Gedanke des mietfreien Wohnens in den eigenen vier Wänden im Alter immer mehr in den Köpfen der Bundesbürger fest. Nach drei Jahren mit Vorzieheffekten und nachfolgenden, automatisch damit verbundenen Rückgängen stellt sich jetzt wieder eine Normalisierung der Geschäftsentwicklung ein. So sind auch die Auszahlungen der privaten Bausparkassen für die Wohnungsfinanzierung erstmals wieder seit drei Jahren um 5,0 % auf 13,4 Mrd. angestiegen. Dieser Zuwachs ist zum Teil allerdings auch darauf zurückzuführen, dass es Ende 2005 erneut Vorzieheffekte im Hinblick auf die zum 1. Januar 2006 erfolgte Abschaffung der Eigenheimzulage gegeben hat. So sind die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in den letzten Monaten des vergangenen Jahres und in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich angestiegen; ganz offensichtlich haben noch viele potenzielle Bauherren rechtzeitig vor dem Jahreswechsel einen Bauantrag eingereicht. Mit einem gewissen Timelag führt dies dann auch zu einem Anstieg der Finanzierungsleistungen bei den Bausparkassen. Mit der generellen Aufwärtsentwicklung nicht ganz Schritt gehalten hat der Spargeldeingang, der von Januar bis Juli mit 9,6 Mrd. um 2,8 % niedriger ausgefallen ist als im Vorjahr. Zehnder: Die ständige Diskussion um Reformen und die drohenden Mehrbelastungen für den Einzelnen sorgen aber leider immer noch für eine erhebliche Verunsicherung der Bürger. Man kann daher nur an die Politik appellieren, endlich einen Schlußstrich unter die geplanten Grausamkeiten sei es Gesundheitsreform oder Steuerreform zu ziehen, damit der Normalverdiener weiß, was auf ihn an finanziellen Belastungen künftig zukommt. Von daher wären wir froh, wenn die bisherige erfreuliche Geschäftsentwicklung bis zum Jahresende anhält. Das würde hochgerechnet ein Neugeschäft von rd. 2,5 Mio. Verträge über eine Bausparsumme von rd. 67 Mrd. bedeuten. Zum 31. Juli 2006 bilanzierten die 15 im Verband zusammengeschlossenen Bausparkassen Bauspareinlagen in Höhe von 82,9 Mrd. (+ 4,5 %) und Baudarlehen in Höhe von 77,9 Mrd. (+ 1,5 %). Die Bilanzsumme aller Institute ist um 2,2 % auf 142,2 Mrd. gestiegen. Die Institute verwalteten insgesamt 20,9 Mio. Verträge (- 1,5 %) über eine Bausparsumme von 489,8 Mrd. (+ 1,5 %). Damit erreichten sie einen Marktanteil innerhalb der Bausparbranche von 66,5 % (Bestand) bzw. 73,2 % (Bilanzsumme). Es ist schon bemerkenswert, wie oft alte Vorgänge, von denen man glaubte, sie seien längst zu genüge ausdiskutiert, wieder ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt und als neu verkauft werden. Die sog. 100%- oder 120%-Finanzierung ist so ein Thema: ausführlich diskutiert Ende der 70er/ Anfang der 80er und Anfang der 90er Jahre und dann relativ schnell wieder begraben. Jetzt taucht die Finanzierung ohne Eigenkapital wieder in den Gazetten auf und sorgt für Furore (s. S. 5/6). Gleiches gilt für die Besteuerung des selbstgenutzten Wohneigentums. In den 80er Jahren schlugen die Wellen des Für und Wieder hoch, bis 1986 dann eine klare Festlegung der Nicht- Besteuerung erfolgte. Im Zusammenhang mit der aktuell geplanten Einbeziehung des Wohneigentums in die Altersvorsorge firmiert das Thema jetzt unter nachgelagerte Besteuerung. Und auch eine ausführliche Diskussion um die Sättigung der Wohnungsmärkte gab es in Westdeutschland schon einmal: Mitte der 80er Jahre standen angeblich eine Mio. Wohnungen leer. Regelrecht periodisch tauchen die Themen Grunderwerbsteuer und Grundsteuer C aus der Versenkung auf. Für manchen Diskutanten wäre ein Blick zurück ganz hilfreich, bevor er meint, das Rad wieder neu erfinden zu müssen, meint Ihr

2 Stabilisierung der Wohnungsfinanzierung: Rückgang der Auszahlungen gestoppt Stabilisierung der Wohnungsfinanzierung: Rückgang der Auszahlungen gestoppt Bausparkassen mit Spitzenplatz Im vergangenen Jahr sind in Deutschland von den verschiedenen Institutsgruppen der Kreditwirtschaft und den Lebensversicherungen insgesamt 122,6 Mrd. zur Wohnungsfinanzierung (Neubau und Bestandsmaßnahmen) ausgezahlt worden. Das war geringfügig mehr (+ 0,4 %) als im Jahr zuvor. Allein die Bausparkassen haben 30,0 Mrd. zur Finanzierung beigetragen, was einem Marktanteil von 24,5 % entsprach. Sie konnten damit ihren Platz in der Spitzengruppe behaupten. Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen: Der parallel zum Einbruch im Wohnungsneubau verlaufene deutliche Rückgang der Finanzierungsleistungen seit Ende der 90er Jahre scheint jetzt seinen Boden gefunden zu haben. Für das laufende Jahr 2006 rechnen wir wieder mit einem etwas stärkeren Zuwachs, wozu insbesondere Finanzierungen im Wohnungsbestand beitragen dürften. Innerhalb der Bausparbranche entfallen fast drei Viertel der Auszahlungen 73,0 % auf die privaten Bausparkassen, die 2005 21,9 Mrd. (- 9,5 %) ausgezahlt haben, und die verbleibenden 27 % auf die Landesbausparkassen. Stärkste Institutsgruppe im vergangenen Jahr sind die Sparkassen mit einem Auszahlungsvolumen von 33,9 Mrd. (+ 6,3 %) und einem Marktanteil von 27,7 % gewesen. Drittstärkste Institutsgruppe am Markt für Wohnungsfinanzierungen sind die Kreditbanken mit einem Marktanteil von 18,5 %. Sie haben im Jahre 2005 22,7 Mrd. ausgezahlt, was einem Anstieg von 6,6 % entsprach. An vierter Stelle rangieren die Genossenschaftsbanken mit einem Auszahlungsvolumen von 16,7 Mrd. (+ 9,2 %) und einem Marktanteil von 13,6 %. Bei den Realkreditinstituten (private Hypothekenbanken und öffentlichrechtliche Grundkreditanstalten) hält der seit Ende der 90er Jahre abwärts gerichtete Trend weiter an. Von diesen Instituten wurden in 2005 nur noch 8,7 Mrd. ausgezahlt (- 21,6 %); ihr Marktanteil schrumpfte auf 7,1 %. Am Ende dieser Skala rangieren die Landesbanken mit Auszahlungen in Höhe von 6,2 Mrd. (+ 51,2 %) und einem Marktanteil von 5,1 % sowie traditionell die Lebensversicherungen mit Finanzierungsleistungen in Höhe von 4,4 Mrd. (- 15,4 %) und einem Marktanteil von 3,6 %. Marktanteile in der Wohnungsfinanzierung 2005 in % Lebensversicherungsunternehmen Genossenschaftsbanken 13,6% 3,6% Realkreditinstitute 7,1% Landesbanken 5,1% Sparkassen 27,7% private Bausparkassen 17,9% öffentliche Bausparkassen 6,6% Kreditbanken 18,5% Bausparkassen insgesamt 24,5% Fortsetzung auf Seite 3

3 Bauen ohne Eigenkapital? Fortsetzung von Seite 2 Auszahlungen für die Wohnungsfinanzierung in Deutschland nach Institutsgruppen 2002 2005 Institutsgruppen 2002 2003 2004 2005 Mrd. % Mrd. % Mrd. % Mrd. % Bausparkassen 1 34,6 29,4 36,6 29,0 33,2 27,2 30,0 24,5 darunter private 24,8 21,1 26,8 21,2 24,2 19,8 21,9 17,9 Sparkasssen 30,0 25,5 35,5 28,1 31,9 26,1 33,9 27,7 Landesbanken 4,3 3,7 4,9 3,9 4,1 3,4 6,2 5,1 Kreditbanken 2,3 17,2 14,6 16,9 13,4 21,3 17,4 22,7 18,5 Genossenschaftsbanken 3 11,9 10,1 12,2 9,7 15,3 12,5 16,7 13,6 Realkreditinstitute 4 13,7 11,6 13,9 11,0 11,1 9,1 8,7 7,1 Lebensversicherungen 6,0 5,1 6,3 5,0 5,2 4,3 4,4 3,6 insgesamt 117,7 100,0 126,3 100,0 122,1 100,0 122,6 100,0 1) Einschl. Ansparbeiträge 2) einschl. Mischinstitute 3) geschätzt 4) ohne Mischinstitute Quellen: Verband der Privaten Bausparkassen, Angaben der anderen Verbände, B. Bartholmai Bauen ohne Eigenkapital? Langfristig negative Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft Seit einiger Zeit mehren sich wieder die Stimmen nicht zuletzt wohl vor dem Hindergrund anhaltend niedriger Zinsen, die das Bauen ohne Eigenkapital propagieren. Es wird hervorgehoben, dass viele vor allem auch junge Haushalte kein Wohneigentum erwerben könnten, weil sie nicht über das erforderliche Eigenkapital verfügen, andererseits ließen die deutschen Banken aber entsprechende Vorsicht bei Finanzierungen walten und forderten einen bestimmten Mindestanteil an Eigenkapital. Ausländische Banken würden dagegen darauf weisen nach Presseberichten sogar Vertreter des Bundesfinanzministeriums hinter verschlossenen Türen hin inzwischen 100%- oder sogar 120%-Fremdfinanzierungen anbieten, mit denen auch die Erwerbsnebenkosten finanziert werden könnten. Diese Welle hat inzwischen offensichtlich auch deutsche Anbieter erreicht: Seit kurzem bietet z. B. ein Allfinanzdienstleister, zusätzlich Vollfinanzierungen bis 500.000 an, die nicht nur den Kaufpreis und die Erwerbsnebenkosten beinhalten, sondern auch noch bis zu 10.000 zur freien Verfügung. Aber nicht nur der einzelne Haushalt so die weitere Argumentation werde bei seinen Eigenheimwünschen von den angeblich starren Finanzierungsbedingungen der Banken negativ betroffen, sondern auch die gesamte Volkswirtschaft: Dabei wird auf die Entwicklung der vergangenen Jahre in anderen Ländern insbesondere USA, Spanien, Großbritannien, Holland hingewiesen, wonach Erleichterungen bei der Finanzierung mit wenig oder gänzlich ohne Eigenkapital zu einem Immobilienboom geführt hätten, verbunden mit entsprechenden Wertsteigerungen, die den privaten Haushalten wiederum zusätzliche Kreditaufnahmen ermöglichten, um damit auch Konsumausgaben zu finanzieren. Damit sei das Wirtschaftswachstum angekurbelt worden. In Deutschland habe die Wirtschaft dagegen nicht zuletzt wegen des ausgebliebenen Immobilienbooms stagniert. Diese Argumentationen sind nicht neu: Bereits Ende der 70er Jahre haben vor allem die Großbanken in Deutschland versucht, Finanzierungen ohne Eigenkapital an potenzielle Hauserwerber zu verkaufen. Nach Auslaufen der 5-jährigen Zinsbindung, die damals üblich war, und einem Anziehen der Kapitalmarktzinsen kam dann für viele das böse Erwachen: Die Zahl der Zwangsversteigerungen stieg Anfang der 80er Jahre in Deutschland drastisch an. Eine geradezu dramatische Entwicklung gab es Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre in einigen anderen europäischen Ländern und den USA, da hier entsprechende Finanzierungen auch für die breite Masse völlig normal waren. Allein in Großbritannien waren Ende 1992 mehr als 600.000 Hypothekenschuldner mit ihren Zahlungen im Verzug. Bei rd. 1,5 Mio. Häusern überstiegen die aufgenommenen Hypothekendarlehen den Verkehrswert der Häuser deutlich. In den USA konnte ein Zusammenbruch der Banken nur mit einer massiven Kapitalspritze des Staates in Höhe von 500 Mrd. Dollar ver- Fortsetzung auf Seite 4

4 Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen ziehen an Fortsetzung von Seite 3 hindert werden. Auch in Schweden drohte ein Banken-Crash. Erschwerend kam in diesen Ländern meist hinzu, dass die Hauserwerber nicht nur ohne Eigenkapital finanziert, sondern auch Hypotheken mit variablen Konditionen aufgenommen hatten. Ein Anstieg der Zinsen, zunehmende Arbeitslosigkeit und Preisverfall der extrem stark gestiegenen Hauspreise führten zu diesen teilweise katastrophalen Folgen. Aus den damaligen Entwicklungen ist relativ wenig gelernt worden. Zahlreiche Berichte über die aktuelle Situation in den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Norwegen und den Niederlanden (vgl. die Headlines) belegen, dass ähnliche negative Folgen wie vor knapp 20 Jahren drohen. Durch den Anstieg der Kapitalmarktzinsen weltweit können viele Besitzer die Lasten der Finanzierung nicht mehr tragen. Die Zahl der privaten Pleiten wächst rapide. Da über die Hypotheken auch Konsumausgaben finanziert worden sind, beschränken sich die negativen Auswirkungen nicht nur auf den Immobilienmarkt, sondern erfassen jeweils die gesamte Volkswirtschaft. P. S.: Im übrigen hat es in Deutschland immer schon 100 %- Fremdfinanzierungen gegeben: für Bezieher hoher (meist Doppelverdiener-) Einkommen, aber nicht für die breite Masse. Financial Times Deutschland Handelsblatt Handelsblatt Die Zeit Financial Times Deutschland Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen ziehen an München bleibt mit Abstand teuerstes Pflaster Für ein Einfamilienhaus mußten 2005 in Westdeutschland durchschnittlich 173.700 bezahlt werden. Das waren 2,9 % mehr als im Jahr zuvor, in dem der Preis bei 168.800 gelegen hatte. Damit ist ein neuer Höchststand erreicht worden, nachdem die Preise in den letzten Jahren nahezu stagniert hatten. Gegenüber 1996 bedeutet dies einen Anstieg um 7,8 %. Auch in Ostdeutschland haben die Preise für Eigenheime deutlich angezogen; mit 99.400 mussten im Durchschnitt 7,0 % mehr bezahlt werden als im Jahr 2004 mit 92.900. Damit liegt der Preis aber immer noch um 7,9 % unter dem Höchststand im Jahre 1999 (107.900 ). Spitzenreiter sowohl bei Eigenheimen als auch bei Eigentumswohnungen ist mit großem Abstand die Region München. Hier kostete 2005 ein Einfamilienhaus 364.000 (+0,3 %) bzw. eine Eigentumswohnung 197.900 (+1,5 %). Die Angaben basieren auf der jetzt zum elften Mal im Auftrage des ifs Städtebauinstituts von Gewos, Hamburg, durchgeführten Untersuchung sämtlicher Verkaufsfälle von Eigenheimen und Eigentumswohnungen, der einzigen Erhebung, die einen vollständigen und damit repräsentativen Überblick über die Grundstücksmärkte in Deutschland liefert. Gegenstand der Untersuchungen waren 473.100 Verkaufsfälle von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen (Neubau- und Gebrauchterwerbe), darunter 404.800 in Westdeutschland und 68.300 in Ostdeutschland. Gegenüber 2004 ist die Zahl der Verkaufsfälle in Westdeutschland um 9,2 % und in Ostdeutschland sogar um 15,2 % gestiegen. Die Vorzieheffekte auf Grund der Diskussion um die Abschaffung der Eigenheimzulage zum 1. Januar 2006 haben zu diesem deutlichen Anstieg des Transaktionsvolumens geführt. Dabei sind vor allem Immobilien im Bestand und hier Fortsetzung auf Seite 5

5 Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen ziehen an Fortsetzung von Seite 4 insbesondere im Teilmarkt der Eigentumswohnungen gekauft worden. Von einem Preisverfall, wie verschiedentlich immer wieder behauptet wird, kann danach überhaupt keine Rede sein, im Gegenteil: Man kann davon ausgehen, dass das inzwischen in weiten Regionen verknappte Wohnungsangebot in nächster Zeit zu weiteren Preissteigerungen führen wird. Lediglich bei Eigentumswohnungen in Ostdeutschland geht es noch weiter abwärts, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass Verkäufe von preiswerteren Wohnungen aus dem Bestand von Kommunen auf die Preise drücken. Bei den Eigentumswohnungen sind die Preise in Westdeutschland mit durchschnittlich 124.200 um 1,9 % angestiegen. Auch in Ostdeutschland haben die Durchschnittspreise mit 103.400 (+1,2 %) leicht höher gelegen als im Vorjahr, was darauf zurückzuführen ist, dass 2005 deutlich mehr Eigentumswohnungen mit hochwertiger Ausstattung in Berlin verkauft worden sind. Der hohe Anteil des Berliner Marktes mit rd. 54 % des Umsatzvolumens für Eigentumswohnungen in Ostdeutschland zieht den Durchschnittspreis für die ostdeutschen Bundesländer nach oben. Der DEIX Deutscher Eigentums-Immobilien-Index des ifs Städtebauinstituts ist 2005 in Westdeutschland von 104 auf 106 Punkten (1995 = 100) gestiegen. In Ostdeutschland ist der Index ebenfalls von 83 auf 86 geklettert. Hierfür ist vor allem der Preisanstieg bei den Einfamilienhäusern verantwortlich. Seit der erstmaligen Erhebung im Jahre 1989 ist der DEIX in Westdeutschland um 32 Punkte gestiegen; in Ostdeutschland ist der Index dagegen von 100 im Jahre 1995 auf jetzt 86 gefallen. Eine Differenzierung der Preise nach Bundesländern zeigt, dass Einfamilienhäuser in Hamburg mit 260.200 trotz des Rückgangs um 6,9 % unverändert am teuersten gewesen sind. Ebenfalls unverändert an zweiter Stelle rangiert Berlin mit 229.600 (-2,1 %); mit einigem Abstand folgen dann Bayern mit 208.500 (+1,7 %), Baden-Württemberg mit 195.700 (+2,5 %) und Hessen mit 180.500 (+1,1 %). Die niedrigsten Preise mussten in Sachsen-Anhalt mit 62.100 (+0,2 %) und Thüringen mit 73.700 (+2,2 %) gezahlt werden. Den größten prozentualen Preissprung hat das Saarland mit einem Plus von 11,9 % auf 123.900 gemacht. Auch bei den Eigentumswohnungen liegt Hamburg mit 187.700 (+4,6 %) unverändert an der Spitze. Dahinter rangiert Bayern mit 143.200 (+2,9 %) vor Hessen mit 134.400 (+1,4 %) und Baden-Württemberg mit 127.700 (+0,8 %). Die niedrigsten Preise für Eigentumswohnungen sind in Sachsen-Anhalt mit 64.800 (-19,2 %) und in Thüringen mit 76.200 (-6,4 %) zu zahlen gewesen. Die komplette Studie kann zum Preis von 30, einschließlich Mehrwertsteuer, Porto und Verpackungskosten, beim ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e. V., Postfach 304311, 10723 Berlin, Tel.: 030-590091600, Fax: 030-590091605, zentrale@ifs-staedtebauinstitut.de, bestellt werden. DEIX-Deutscher Eigentums-Immobilien-Index, Gesamt (1995=100) 130 Indexwert 120 110 102 100 100 100 103 105 107 105 106 104 104 106 100 90 80 74 75 82 86 92 100 97 90 93 93 88 88 85 87 86 83 70 60 Westdeutschland Ostdeutschland ifs Institut für Städtebau Gewos 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahr Fortsetzung auf Seite 6

6 Das aktuelle Wohneigentumsklima Das aktuelle Wohneigentumsklima Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung hat im zweiten Quartal 2006 in Deutschland merklich an Kraft gewonnen. Hierzu hat insbesondere auch die Inlandsnachfrage beigetragen, während das Wachstum in den vorangegangenen Jahren sehr stark von der Exportwirtschaft bestimmt gewesen war. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm gegenüber dem zweiten Quartal 2005 um 1,0 % zu, nachdem es im ersten Quartal um 3,1 % gewachsen war. Hierbei ist allerdings die unterschiedliche Anzahl der Arbeitstage zu berücksichtigen. Werden die Kalendereffekte ausgeschaltet, nahm das Sozialprodukt im zweiten Quartal 2006 um 2,4 % nach 1,8 % im ersten Quartal zu. Auf das gesamte erste Halbjahr gerechnet, belief sich der Anstieg auf gut 2,0 %. Dabei kamen sowohl aus dem Inland als auch dem Ausland positive Wachstumsimpulse. Nach dem deutlichen Anstieg in den ersten drei Monaten hat sich der Konsum der privaten Haushalte allerdings im zweiten Quartal wieder leicht abgeschwächt. In der Halbjahresbetrachtung zeigt der private Verbrauch gleichwohl einen Anstieg um immerhin 0,7 %. Auch bei den Bauinvestitionen ist es zu einer merklichen Belebung gekommen; sie nahmen im ersten Halbjahr 2006 um 1,6 % zu. Dabei dürften sich vor allem Vorzieheffekte im Bereich des Wohnungsbaus im Zusammenhang mit der Abschaffung der Eigenheimzulage und der degressiven Abschreibung von Mietwohnungen zum 1. Januar 2006 bemerkbar gemacht haben: Nach den entsprechenden Auftragsvergaben bzw. Baugenehmigungsverfahren zum Jahresende 2005 ergeben sich die daraus resultierenden Bauleistungen mit einem gewissen Timelag. Möglicherweise wird sich die positive Entwicklung im zweiten Halbjahr nicht fortsetzen. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte haben in den ersten sechs Monaten 2006 mit einem Anstieg um 2,0 % wieder etwas stärker zugenommen (1. Halbjahr 2005: 1,3 %); unter Ausschaltung der Preisentwicklung sind die Einkommen allerdings kaum gestiegen. Die Ersparnisbildung der privaten Haushalte hat im gleichen Zeitraum unterproportional zugenommen (+ 0,3 %). Dadurch ging die Sparquote leicht von 12,2 % im ersten Halbjahr 2005 auf 12,1 % zurück, nachdem sie in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen war. Bei der Höhe dieser Halbjahres- Quote ist anzumerken, dass die Sparquote traditionell im ersten Halbjahr immer höher liegt als im zweiten Halbjahr. Allgemeine Wirtschaftsdaten (Veränderung gegen Vorjahresperiode in %) 1. Hj. 2006 Jahr 2005 Bruttoinlandsprodukt + 2,0 + 0,9 Privater Verbrauch + 0,7 + 0,1 Bauinvestitionen + 1,2 3,6 Verfügb. Einkommen d. priv. Haushalte (nominal) + 2,0 + 1,5 davon private Ersparnis (nominal) + 0,3 + 2,8 Sparquote (in %) 12,1 10,6 Arbeitslose (in Mio.) 4,8 4,9 Arbeitslosenquote (in %) 11,5 11,7 Ausgewählte Zinssätze (in %) Basiszinssatz 1) seit 1. Juli 2006: 1,95 Spitzenrefinanzierungsfazilität 2) seit 9. Aug. 2006: 4,00 Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke (Effektivverzinsung) mit anfänglicher Zinsbindung 1. Hj. 2006 Jahr 2005 variabel oder bis 1 Jahr 4,7 4,3 von 1 bis 5 Jahre 4,4 4,1 von 5 bis 10 Jahre 4,4 4,3 von über 10 Jahren 4,5 4,3 Spareinlagen mit Kündigungsfrist von 3 Monaten 2,0 2,0 mit vereinbarter Laufzeit von 1 Jahr 2,3 2,0 mit vereinbarter Laufzeit von 1 bis 2 Jahren 3,0 2,4 Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere 3,7 3,1 1) Ersetzt gemäß Diskontsatz-Überleitungsgesetz ab 1. Jan. 1999 den Diskontsatz der Bundesbank. 2) Ersetzt ab 1. Jan. 1999 den Lombardsatz der Bundesbank. Ausgewählte Preise (Veränderung gegen Vorjahresperiode in %) 1. Hj. 2006 Jahr 2005 Preisindex für die Lebenshaltung + 2,0 + 2,0 Baupreisindex (Neubau) insgesamt + 1,6 + 1,3 Wohngebäude + 1,2 + 0,9 1. Vj. 2006 Jahr 2005 Bauland (baureifes Land) (liegt nicht vor) + 6,5 1. Hj. 2006 Jahr 2005 Mieten + 1,0 + 1,0 Wohnungsbau Jan.-Juni 2006 Jahr 2005 Fertiggestellte Wohnungen (Veränderung in %) (absolut in 1000) Einfamilienhäuser 17,6 121 Zweifamilienhäuser 36,5 28 Eigentumswohnungen 21,4 36 Mietwohnungen 17,9 25 sonstige Wohnungen 12,1 29 insgesamt 19,9 239 Jan.-Juni 2006 Jahr 2005 Genehmigte Wohnungen (Veränderung in %) (absolut in 1000) Einfamilienhäuser + 22,0 122 Zweifamilienhäuser + 28,8 24 Eigentumswohnungen + 16,3 38 Mietwohnungen + 6,9 27 sonstige Wohnungen + 19,0 30 insgesamt + 19,7 241 Auftragseingang im Bauhauptgewerbe (Wohnungsbau) (Veränderung gegen Vorjahresperiode in %) 1. Hj. 2006 Jahr 2005 + 5,0 7,2 Fortsetzung auf Seite 7

7 Online-Datenbank für kostengünstig und qualitätsbewußt erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser Fortsetzung von Seite 6 Die günstigere gesamtwirtschaftliche Entwicklung beginnt sich allmählich auch am Arbeitsmarkt auszuwirken. Die Zahl der Erwerbstätigen hat im Jahresverlauf kontinuierlich auf zuletzt über 39 Millionen zugenommen. Nach Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit hat der Umfang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erstmals seit über fünf Jahren nicht mehr abgenommen. Mit der verbesserten Beschäftigungslage hat sich auch der Abbau der Arbeitslosigkeit 2006 weiter fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen sank im zweiten Vierteljahr 2006 noch einmal um über 100.000 Personen. Im ersten Halbjahr ergibt sich damit eine durchschnittliche Arbeitslosenzahl von 4,8 Mio. und eine Arbeitslosenquote von 11,5 %. Im ersten Halbjahr 2005 waren noch 5,0 Mio. Personen arbeitslos gewesen; die Arbeitslosenquote hatte bei 12,0 % gelegen. Die bereits angesprochenen Vorzieheffekte im Wohnungsbau haben dazu geführt, dass die Genehmigungszahlen von Januar bis Juni 2006 deutlich um 19,7 % zugenommen haben. Speziell bei den Einfamilienhäusern belief sich der Anstieg auf 22,0 %, bei Zweifamilienhäusern auf 28,8 %. Diese Aufwärtsentwicklung scheint allerdings inzwischen gestoppt zu sein: Im Juni waren die Genehmigungen im Vorjahresvergleich wieder rückläufig. Bei dem Rückgang der Fertigstellungszahlen im ersten Halbjahr 2006 um 19,9 % wirkt sich jetzt das Minus bei den Genehmigungszahlen in den Jahren 2004 und 2005 um jeweils rund 10 % aus. Es ist zu befürchten, dass der Nachkriegstiefststand bei den Fertigstellungen aus dem vergangenen Jahr in diesem Jahr noch einmal deutlich unterschritten wird. Personalia Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes der Privaten Bausparkassen wurde Andreas J. Zehnder, seit 1993 Hauptgeschäftsführer des Verbandes, zum Vorsitzenden des Vorstandes des Verbandes gewählt. Er löst Dr. Gert Haller, ehemals Vorsitzender des Vorstandes der Wüstenrot & Württembergische AG, ab, der seit 1. März 2006 Chef des Bundespräsidialamtes ist. Neben Zehnder wurden Dirk Grossmann, Sprecher des Vorstandes der Debeka Bausparkasse AG, wiedergewählt und Matthias Lechner, Mitglied des Vorstandes der Wüstenrot Bausparkasse AG, Dr. Matthias Metz, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall, und Dr. Michael Meyer, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse AG, neu in den Vorstand gewählt. Sie rücken nach für Dr. Alexander Erdland, Vorsitzender des Vorstandes der Wüstenrot & Württembergische AG, Dr. Gerhard Creutz, Vorstandssprecher der Allianz Dresdner Bauspar AG, und Henning R. Engmann, Mitglied des Vorstandes der BHW Bausparkasse AG, die nicht wieder kandidiert hatten. Außerdem wurde Peter Ulrich, Vorstandssprecher der Bausparkasse Mainz AG, zusätzlich in das jetzt sechsköpfige Gremium gewählt. Online-Datenbank für kostengünstig und qualitätsbewußt erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser am Netz Die Initiative Kostengünstig qualitätsbewußt Bauen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung möchte privaten Bauherren und Erwerbern Beispiele für kostengünstig und qualitätsgerecht erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser vorstellen. In Erweiterung der bestehenden Internetpräsentation der Initiative ist eine Online-Datenbank für kostengünstig und qualitätsbewußt erstellte Ein- und Zweifamilienhäuser (Neubau) aufgebaut worden. Interessierte können sich hier gebaute Häuser ansehen und deren Daten nach unterschiedlichen Kriterien abfragen, um kompetenter eine eigene Bauund Architektenentscheidung treffen zu können. Neben einer Kurzdarstellung und allgemeinen Objektangaben finden sich Angaben etwa zu Konstruktion und Baustoffen, Gebäudegeometrie, -technik und Kosten. Fotos, Zeichnungen und Grundrisse vermitteln einen anschaulichen Eindruck von den Häusern. In diese Datenbank werden bereits realisierte Bauvorhaben eingestellt, die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgezeichnet wurden. Ab sofort kann die Datenbank unter der Internetadresse der Initiative www.kompetenzzentrum-iemb.de über den Button Online-Datenbank eingesehen werden.

8 DVD kompetent planen meisterhaft bauen DVD kompetent planen meisterhaft bauen Wer hat ihn nicht, den Traum vom eigenen Haus, zugeschnitten auf die eigenen Bedürfnisse und den individuellen Bedarf? Mit der DVD kompetent planen meisterhaft bauen, die im Auftrag des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter Beteiligung des Verbandes der Privaten Bausparkassen und zahlreicher weiterer Verbände und Unternehmen erstellt wurde, wird gezeigt, wie sich dieser Traum verwirklichen läßt. Die DVD ist ein Wegweiser von der ersten Idee bis zum meisterhaften Bauprojekt. Die DVD macht Mut, sich auf das Projekt Bauen einzulassen, und sie zeigt auf, dass Bauen kein Risiko darstellt, wenn man sich auf die richtigen Partner verlässt. Die DVD besteht aus einem Hauptfilm und 25 sog. Modulfilme. Der Hauptfilm, mit einer Länge von ca. 30 Minuten, greift das Thema in einer Spielhandlung auf: Die Journalistin Karin Berg recherchiert für eine Reportage und trifft dabei auf einen Architekten, einen Planer, einen Finanzierungsberater sowie einen Bauunternehmer, die ihr den Bauablauf erläutern. Gedreht wurde auf richtigen Baustellen in der ganzen Bundesrepublik, von Hamburg bis Bayern. Die Modulfilme, als Dokumentarfilme von zwei bis fünf Minuten Dauer angelegt, vertiefen einzelne Themen, die im Hauptfilm nur angerissen werden können. Hier erfährt man von A wie Aufsparren-Dämmsystem bis Z wie Ziegel mit System alles, was man als potentieller Bauherr wissen muß, damit aus dem Traum von eigenen vier Wänden kein Albtraum wird. Das macht die DVD zu einem idealen Informationsmedium. Die DVD kompetent planen meisterhaft bauen kostet 6,99 inklusive Porto und Versandkosten. Sie kann bezogen werden bei der Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Baugewerbes, Kronenstr. 55 58, 10117 Berlin, Fax: 030/ 20314 420, email: presse@zdb.de oder online unter www.zdb.de. Neuerscheinungen Das Jahrbuch des Verbandes der Privaten Bausparkassen Bausparen 2006 enthält u. a. Beiträge zur Notwendigkeit von Harmonisierungsmaßnahmen im EU-Hypothekenmarkt, über Vorschläge für die Einbeziehung des Wohneigentums in die geförderte Altersvorsorge von Andreas J. Zehnder und Stefan Jokl, eine Kurzfassung zur Raumordnungsprognose 2020/2050 des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung und zur Struktur der Wohnungsbauleistungen von Dr. Bernd Bartholmai sowie umfangreiche tabellarische Übersichten zum Bausparen und Wohnungsbau. Der Einzelpreis einschl. MwSt. und Versandkosten beträgt 21,45. Band 68 der Schriftenreihe des Instituts für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e. V. enthält alle Referate und Statements des 41. Königsteiner Gesprächs am 27./28. April 2006 zum Thema Wohneigentum als Säule der privaten Altersvorsorge, u. a. mit Beiträgen von Andreas Trautvetter, Bauminister von Thüringen, Walter Klug, Morgan Stanley, Hermann Marth, RAG, Prof. Johann Eekhoff, Universität Köln, Dr. M.-Th. Krings- Heckemeier, Emperica. Der Einzelpreis einschl. MwSt. und Versandkosten beträgt 19,50. Beide Bücher können bestellt werden bei: domus Verlags- und Servicegesellschaft mbh, Klingelhöferstraße 4, 10785 Berlin, Tel.: 030-590091-707, Fax: 030-590091-701. Impressum: Herausgeber: Verband der Privaten Bausparkassen e. V. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Stefan Jokl Satz: Eins 64 Grafik-Design, Bonn Anschrift der Redaktion: Klingelhöferstraße 4 10785 Berlin Telefon: (030) 59 00 91-500 Telefax: (030) 59 00 91-501 Internet: www.bausparkassen.de