Generalthema: Kreditrisikomanagement. Thema 7: Das Kreditgeschäft in der Gesamtbankstrategie



Ähnliche Dokumente
Matrikel-Nr.: Fachrichtung: Sem.-Zahl: Seminarschein soll ausgestellt werden über ABWL Integrationsseminar BBL

Generalthema: Organisationsformen des Kreditgeschäfts. Fragen Thema 7: Künftige Organisationsformen des Kreditgeschäfts

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Abschlussklausur am 12. Juli 2004


Lehrer: Einschreibemethoden

Generalthema: Organisationsformen des Kreditgeschäfts. Fragen Thema 3: Risikomanagement der Kreditbank

Welches sind die wichtigsten Aufgaben des Strategischen Projektmanagements? Die Aufgaben des Strategischen Projektmanagements sind wie folgt:

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

a) (5 Punkte) Erklären Sie, warum ein Outsourcing der Produktion selbst bei höheren Produktionskosten sinnvoll sein könnte?

Blumen-bienen-Bären Academy. Kurzanleitung für Google Keyword Planer + Google Trends

8. Cash flow. Lernziele: Den Cash flow mit der Grundformel (Praktikerformel) berechnen können.

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Abschlußklausur am 21. Mai 2003

Soziale Netze (Web 2.0)

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

IT-Unternehmensarchitektur Übung 01: IT-Strategie

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

Günter Seefelder Die besten Konzepte für Ihren erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit interna

einfache Rendite

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

HIER GEHT ES UM IHR GUTES GELD ZINSRECHNUNG IM UNTERNEHMEN

Fikomm Award Gewinner in der Kategorie Großer Mittelstand. Messer Group GmbH

Prozentrechnung. Klaus : = Karin : =

ERGEBNISSE DER CW-MARKTSTUDIE COLLABORATION AUS DER CLOUD IM UNTERNEHMENSEINSATZ IN TABELLARISCHER FORM

Häufig wiederkehrende Fragen zur mündlichen Ergänzungsprüfung im Einzelnen:

Was ist clevere Altersvorsorge?

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Fachdidaktik der Informatik Jörg Depner, Kathrin Gaißer

Lebensversicherung. OBJEKTIV UNBESTECHLICH KEINE WERBUNG

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am

Download. Führerscheine Zinsrechnung. Schnell-Tests zur Lernstandserfassung. Jens Conrad, Hardy Seifert. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Die wichtigsten Werkzeuge, um UNTERNEHMENSKULTUR BEWUSST zu gestalten.

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Novell Client. Anleitung. zur Verfügung gestellt durch: ZID Dezentrale Systeme. Februar ZID Dezentrale Systeme

my.ohm Content Services Autorenansicht Rechte

Das Leitbild vom Verein WIR

Der Fristentransformationserfolg aus der passiven Steuerung

Das Projekt wird durchgeführt von den Bezirksregierungen in Nordrhein- Westfalen in ihrer Funktion als Fachstelle für die öffentlichen Bibliotheken

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Tipps zur Nutzung der ViT 1 Lernen ViT Üben HAU ViT ViT ViT ViT ViT Testen ViT VORSC Bewerten RAGTIME ViT zur Vollversion ViT

Zusatzmodul Lagerverwaltung

Der Businessplan. Gummersbach,

2.1 Erstellung einer Gutschrift über den vollen Rechnungsbetrag

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt?

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Elternumfrage Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

Was ist das Budget für Arbeit?

Sollsaldo und Habensaldo

Cross-Selling bei Versicherungen. Empirische Analyse zu Status quo, Trends und zukünftigen Anforderungen

Bachelorarbeiten am Lehrstuhl für Marketing und Innovation im Wintersemester 2013/14. Hinweise zu Themen und Auswahlprozess

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Checkliste Webauftritt

Die Gesellschaftsformen

Zinsrechnung A: Die Zinsen

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Banken und Börsen, Kurs (Inhaltlicher Bezug: KE 1)

Gemeinsamer Bericht gem. 293 a AktG. des Vorstands der Allianz AG, München, und

Download. Klassenarbeiten Mathematik 8. Zinsrechnung. Jens Conrad, Hardy Seifert. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Berechtigungen im Kalender Anleitung für die Rechtevergabe im Outlook Kalender FHNW, Services, ICT

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Nicht über uns ohne uns

Mobile Intranet in Unternehmen

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Alle gehören dazu. Vorwort

Tipps für ein Bankgespräch

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Step by Step Webserver unter Windows Server von Christian Bartl

Durch Wissen Millionär WerDen... Wer hat zuerst die Million erreicht? spielanleitung Zahl der spieler: alter: redaktion / autor: inhalt:

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

Erklären Sie die Innenfinanzierung und die Formen derselben!

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Studie über die Bewertung von Wissen in kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein

Das Seminarangebot richtet sich an drei Gruppen von Frauen:

Finanzwirtschaft Teil III: Budgetierung des Kapitals

Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen!

Wachstumspotenzial bei Banken durch individuelle Beratung

Agile Vorgehensmodelle in der Softwareentwicklung: Scrum

Bachelor Prüfungsleistung

Arbeitshilfen Messecontrolling Wie geht denn das?

Fax einrichten auf Windows XP-PC

Im Prüfungsteil Mündlicher Ausdruck sollen Sie zeigen, wie gut Sie Deutsch sprechen.

Erfolgsfaktoren im Projektmanagement

SEMINAR. Großer Markt Kleine Unternehmen

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Der Wunschkunden- Test

Jeder in Deutschland soll ab Mitte 2016 ein Konto eröffnen können.

Lernwerkstatt 9 privat- Freischaltung

Was ist eine Aktie? Detlef Faber

INDEX. Öffentliche Ordner erstellen Seite 2. Offline verfügbar einrichten Seite 3. Berechtigungen setzen Seite 7. Öffentliche Ordner Offline

Korrigenda Handbuch der Bewertung

Haftungsverbund hat sich bewährt

Weiterbildung zum Prozessmanagement Fachmann

Wie wirksam wird Ihr Controlling kommuniziert?

Transkript:

Institut für Geld- und Kapitalverkehr der Universität Hamburg Prof. Dr. Hartmut Schmidt Integrationsseminar zur BBL und ABWL Wintersemester 2002/2003 Zuständiger Mitarbeiter: Dipl.-Kfm. Stefan Krohnsnest Generalthema: Kreditrisikomanagement : Das Kreditgeschäft in der Gesamtbankstrategie A. Einführung B. Strategische Optionen des Managements I. Geschäftsidee I: Kreditgeschäft mit Privatkunden II. Geschäftsidee II: Anbieter von Kreditversicherung III. Geschäftsidee III: Arrangeur von Asset Backed Securities IV. Geschäftsidee IV: Portfoliooptimierung als Dienstleister C. Gesamtbankstrategie I. Strategiedefinition II. Einflussfaktoren im Strategieentscheidungsprozess III. Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur D. Unternehmensstrategie-Konzepte I. Koch II. Steinmann und Schreyögg E. Eigenkapitalallokation I. Ziele 1. Unternehmensziel: Marktwertmaximierung 2. Spezielles Ziel einer Bank: Optimale Zuordnung von Eigenkapital zu Geschäftseinheiten II. Umsetzung 1. Risiko-Rendite-Kennzahlen a) Funktion b) Kritik 2. Allokationsmechanismen a) Zentrale Steuerung b) Interner Kapitalmarkt F. Zusammenfassung

- 2 - Fragen A. Einführung a) Erläutern Sie die Situation in der sich ein Bankenvorstand befindet, der ein neu gegründetes Kreditinstitut zum Erfolg führen soll. Was muss er bedenken und welche grundsätzlichen Überlegungen muss er anstellen? b) Diskutieren Sie, ob die Fristentransformation bei der Strategiedefinition durch die Bankleitung eine Rolle als Ertragspotential spielen sollte. B. Strategische Optionen des Managements I. Geschäftsidee I: Kreditgeschäft mit Privatkunden a) Stellen Sie das Kreditgeschäft mit Privatkunden aus Sicht der Bank dar. Worin bestehen die Besonderheiten im Vergleich zu anderen Segmenten? b) Welche Vorteile hat das Kreditgeschäft mit Privatkunden gegenüber anderen Geschäftsbereichen? Warum sollte es einem Institut gelingen, gerade im Privatsegment erfolgreich zu sein? c) Welche besonderen Anforderungen stellt die Geschäftsidee an das Kreditinstitut? Wie eignet sich das Kreditgeschäft für Institute verschiedener Größen? Diskutieren Sie, ob eher alteingesessene oder neue Institute Vorteile haben? II. Geschäftsidee II: Anbieter von Kreditversicherungen a) Skizzieren Sie die Funktionsweise einer Kreditversicherung. Darf eine Bank überhaupt als Versicherer agieren? b) Beurteilen Sie, ob der Value at Risk als Mittel zur Bonitätsbeurteilung geeignet ist, und auch dazu, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. c) Welche Anforderungen stellt die Umsetzung der Geschäftsidee II an den Bankbetrieb? d) Erläutern Sie, welche Probleme aus einem gleichzeitigen Engagement der Bank beim Lieferanten als Kreditversicherer und beim Händler als Kreditgeber resultieren. III. Geschäftsidee III: Arrangeur von Asset Backed Securities a) Erläutern Sie die Kompetenzen, die ein Kreditinstitut aufweisen muss, um als Arrangeur von ABS tätig werden zu können. Für welche Institute bietet sich eine Umsetzung dieser Geschäftsidee an? b) Inwiefern unterscheidet sich der Zeithorizont dieser Strategie von denen der zuvor genannten?

- 3 - IV. Geschäftsidee IV: Portfoliooptimierung als Dienstleister a) Erläutern Sie das von Herrn Piaskowski postulierte Spezialbankenkonzept. Ist eine Portfoliobank ohne eigenes Kreditgeschäft denkbar? b) Welche Kompetenzen sollte ein Bankbetrieb aufweisen können, für den sich eine Spezialisierung als Portfoliooptimierer anbietet? C. Gesamtbankstrategie I. Strategiedefinition a) Was versteht man unter Strategie? Was versteht man unter Gesamtbankstrategie? Grenzen Sie die Gesamtbankstrategie von der Wettbewerbsstrategie ab. b) Welche Ziele verfolgt die Geschäftsleitung einer Bank bei der Festlegung der Gesamtbankstrategie? II. Einflussfaktoren im Strategieentscheidungsprozess a) Welche grundsätzliche Entscheidung muss eine Bank bezüglich ihrer Ausrichtung treffen? b) Wie beeinflussen Wettbewerber am Markt die Strategieentscheidung? Lassen sich allgemeine Wettbewerbsstrategien wie Anpassung, Marktaustritt oder Verdrängung auch auf die Bank anwenden? c) Geben Sie einen Überblick über die Einflussfaktoren, die Strategieentscheidungen in Banken beeinflussen. d) Welche Rolle spielen die Unternehmenskultur und das Wissensmanagement bei der Strategieentscheidung? III. Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur Betrachten Sie verschiedene Kreditinstitute (eine alteingesessene Privatbank, eine Sparkasse, eine Großbank und eine neu gegründete Direktbank) und diskutieren Sie folgende Aussage von A. D. Chandler: Die Struktur folgt der Strategie. D. Unternehmensstrategie-Konzepte I. Koch a) Erläutern Sie die Probleme, die aus der Sicht Kochs bei der Unternehmensplanung gelöst werden müssen. b) Welche Konzeptionen nennt Koch? Welche würden Sie aus heutiger Sicht hinzufügen? c) Was versteht man unter Grundsatzplanung? d) Stellen Sie die Konzepte der zentralen und der dezentralen Planung gegenüber. Wann bietet sich welchen Organisationsform an?

- 4 - e) Erläutern Sie, was sich hinter den Begriffen strategische und operative Planung verbirgt. Von welchen Zeithorizonten wird bei den unterschiedlichen Planungen ausgegangen? II. Steinmann und Schreyögg a) Erläutern Sie den strategischen Würfel und ordnen Sie die unter B. vorgestellten Geschäftsideen in den jeweiligen Block ein. Sind diese Zuordnungen überflüssig, weil sie keinen Beitrag zum Unternehmensziel leisten? b) Die Autoren nennen Diversifikation als strategische Option. Erläutern Sie, was in diesem Kontext darunter zu verstehen ist. Vergleichen Sie den Diversifikationsbegriff mit dem von Markowitz. Welche Relevanz besitzen Korrelationen im Strategiekontext für die Diversifikation? c) Welche Ziele verfolgen Unternehmen, wenn sie Diversifikation betreiben? d) Was versteht man unter horizontaler und vertikaler Diversifikation? Nennen Sie Beispiele. Wie kann Diversifikation umgesetzt werden? e) Die Autoren argumentieren mit der Portfoliostrategie. Was verstehen sie darunter und was ist hier gemeint? f) Was ist eine fragmentierte Strategie und wann bietet sie sich an? Hat sie im Zuge der Globalisierung überhaupt noch Chancen? g) Welche Vorteile werden genutzt, wenn ein Unternehmen von einer Konzentration auf seine Kernkompetenzen spricht? Begründet das eine eigene Strategie? h) Warum erklärt die Nutzung von Kernkompetenzen das Auftreten von Markowitz-Diversifikation im Unternehmen, obwohl die Anleger theoretisch selbst diversifizieren sollten. Welchem breiteren Erklärungsansatz lässt sich Ihre Antwort zuordnen? Welche anderen Erklärungen kennen Sie? i) Geben Sie ein Beispiel für ein Unternehmen, dass sich auf seine Kernkompetenzen konzentriert und damit Gewinne erzielt. E. Eigenkapitalallokation I. Ziele 1. Unternehmensziel: Marktwertmaximierung a) Erläutern Sie die Relevanz der Zuordnung der Residualansprüche in einem Unternehmen. b) Erläutern Sie das Barwertkonzept. Welche Oberziel wird durch die Investitionsregel verfolgt? Warum ist es sinnvoll, dieses Ziel zu verfolgen? c) Gehen Sie von einem unverschuldeten Unternehmen aus. Wie müsste die Gesamtbankstrategie aus einer Markowitz-Sicht ermittelt werden? Welchen anderen Weg legt die Wertadditivität nahe? d) Warum wird die Zuordnung von Eigenkapital in Industrieunternehmen weniger diskutiert als in Banken? Wie würden Sie Eigenkapital den Geschäftseinheiten zuordnen, wenn es kein Aufsichtsrecht gäbe?

- 5-2. Spezielles Ziel einer Bank: Optimale Zuordnung von Eigenkapital zu Geschäftseinheiten a) Warum benötigen Banken ein Kapitalstrukturkonzept? b) Spielen aufsichtsrechtliche Vorschriften bei der Zuordnung von Eigenkapital eine Rolle oder nur beim Eigenkapitalgebrauch, d.h. bei der Unterlegung von Positionen der Geschäftseinheiten? Warum haben Banken in der Regel mehr Eigenkapital als aufsichtsrechtlich erforderlich, obwohl sie ohne die Bankenaufsicht sogar weniger als das Mindesteigenkapital haben würden? II. Umsetzung 1. Risiko-Rendite-Kennzahlen a) Funktion a) Skizzieren Sie die Aufgaben, die ein Allokationsmechanismus erfüllen soll. b) Wann sollte ein Geschäft durchgeführt werden? Wie lässt sich das messen? Definieren Sie Zähler und Nenner einer zielgerichteten Kennzahl. Was muss man alles wissen, um sie in der Bank verwenden zu können? Gehen Sie vom CAPM aus. c) Stellen Sie die gängigen Kennzahlen RORAC und RAROC (=RARORAC) genau dar. Erläutern Sie die Komponenten. b) Kritik a) Diskutieren Sie die Eignung von RAROC und RORAC für die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit eines Geschäfts. Berücksichtigen Sie dabei, ob sich die Idee einer zielgerechten Kennzahl ohne weiteres umsetzen lässt. b) Nehmen Sie an, die X-Bank erhält von Anlegern 300 Millionen Euro und gibt diese sofort wieder als Kredit aus. Am Jahresende erhält Sie 36 Millionen Euro Zinszahlungen. Die Verwaltung des Kredites verursacht Kosten in Höhe von 3 Millionen Euro, auf risikofreie Einlagen sind sieben Prozent Zinsen zu zahlen. Die Standardrisikokosten betragen 1,8 Millionen Euro, das ökonomische Kapital 200 Millionen Euro. Die Bank hält Eigenmittel in Höhe von einer Milliarde Euro, die einen Ertrag, der die Nettorisikoprämien enthält, in Höhe von 50 Millionen Euro abwerfen. Gehen Sie dabei von unterschiedlichen Annahmen über die Korrelation der Rendite des Kredits mit anderen Krediten aus. Beurteilen Sie die Vorteilhaftigkeit des Geschäfts.

- 6-2. Allokationsmechanismen a) Zentrale Steuerung F. Zusammenfassung a) Welches Ziel verfolgt der Vorstand bei der Implementierung von Eigenkapitalallokationsmechanismen? b) Erläutern Sie das Korrelationsproblem bei der Zuweisung von Eigenkapital. c) Manche Banken vernachlässigen das Korrelationsproblem. Warum wird dann das Marktwertpotential der Bank nicht ausgeschöpft? Welche Geschäftseinheiten bekommen mehr ökonomisches Kapital zugewiesen, wenn dann doch Korrelationen beachtet werden? d) Skizzieren Sie die Vorgehensweise bei zentraler Steuerung an verschiedenen Beispielen. e) Beurteilen Sie, ob durch Budgetierung eine (nahezu) optimale Allokation des Eigenkapitals erzielt wird. Diskutieren Sie das Problem, dass mehr als hundert Prozent des Eigenkapitals verwendet werden kann. Was genau wird eigentlich zugeordnet: Eigenkapital oder ökonomisches Kapital? Ist der Unterschied von Bedeutung aus Sicht der Geschäftseinheit oder aus Sicht des Vorstandes? Warum oder warum nicht? b) Interner Kapitalmarkt a) Erläutern Sie die Funktionsweise eines internen Eigenkapitalmarktes. b) Nehmen Sie an, die Geschäftseinheiten gäben Eigenkapitalzertifikate an die Bank aus. Vergleichen Sie die Eigenkapitalzertifikate mit Umweltzertifikaten, wie sie beispielsweise in Kalifornien gehandelt werden. Diskutieren Sie, ob das Prinzip der Umweltzertifikate auch für den internen Kapitalmarkt funktionieren kann. c) Beurteilen Sie den internen Kapitalmarkt als Allokationsmechanismus. Welche Rolle spielt der RAROC? Wird eine marktwertmaximierende Allokation erzielt? Diskutieren Sie, welche der anfangs aufgeführten Geschäftsideen sich unter der Gesamtsicht als vorteilhaft herausstellen sollten.

- 7 - Literatur Anders, Ulrich [2000]# RaRoC ein Begriff, viel Verwirrung. In: Die Bank, Heft 5, o. Jg.(2000), S. 314-317. Bremke, Kirsten und Johannes Bußmann [2000]# Ansätze zur risikobasierten Gesamtbanksteuerung. In: Die Bank, Heft 2, o. Jg.(2000), S. 128-133. Bühler, Wolfgang [2003]# R²: Risiken des Risikomanagements. Vortrag an am 20. Januar 2003. Bühler, Wolfgang und Martin Birn [2002]# Steuerung von Preis- und Kreditrisiken bei dezentraler Organisation. In: Aktuelle Aspekte des Controllings. Festschrift für Hans-Jörg Hoitsch. Hrsg. Volker Lingnau u.a. Heidelberg u.a. 2000. S. 23-47. Entrop, Oliver; Hendrik Scholz und Marco Wilkens [2002]# Zum Einfluss der Fristentransformation auf den Wert einer Bank. In: Die Sparkasse, o Jg. (2002), Heft 8, S. 360-364. Hille, Christian T.; Burmester, Christoph und Matthias Otto [2000]# Modelle zur risikoadjustierten Kapitalallokation. In: Die Bank, Heft 3, o. Jg.(2000), S. 190-195. Koch, Helmut [1975]# Planung, betriebswirtschaftliche. In: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Hrsg. E. Grochla und W. Wittmann. 4., völlig neu gestaltete Auflage. Stuttgart 1975. Sp. 3001-3016. Oehler, Andreas und Matthias Unser [2001]# Finanzwirtschaftliches Risikomanagement. Berlin et. al. 2001. S. 363-369. Steinmann, Horst und Georg Schreyögg [2000] Management. Grundlagen der Unternehmensführung. 5., überarbeitete Auflage, Wiesbaden 2000. S. 151-242. (ZB 12/3344)

- 8 - Völker, Jörg [2000] Optimale marktorientierte Banksteuerung mit risikoadjustierten Performancemaßen auf Basis des Value-at-Risk. In: Finanzielle Märkte und Banken Innovative Entwicklungen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Festschrift für Wolfgang Benner. Hrsg. J. Holst und M. Wilkens. Berlin 2000. S. 227-255. (ZB 22/1445) # wird ausgelegt