Klima- und Naturgefahren. Dr. Andreas Kyas Risk Management Center Firmenkunden Nichtleben



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Transkript:

Klima- und Naturgefahren Dr. Andreas Kyas Risk Management Center Firmenkunden Nichtleben Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 1

Inhalte Klima - was ist los? Naturgewalten Wie weiter? Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 2

Im Fieber Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 3

Die Indizien: Stürme Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 4

Die Indizien: Überschwemmungen Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 5

Die Indizien: Gletscherrückgang Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 6

Die Indizien: Der Winter 06 Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 7

Definitionen Wetter Momentaner physikalischer Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt Klima Beschreibung des mittleren (statistischen) Zustandes der Atmosphäre an einem bestimmten Ort / Gebiet über einen längeren Zeitraum Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 8

Treibhausgasproduktionen Anthropogene Gesamt-Emissionen nach Verursachern Forstwirtschaft 17.4% Energieversorgung 25.9% Landwirtschaft 13.5% Abfallwirtschaft 2.8% Wohnen und Arbeiten 7.9% Industrie 19.4% Verkehr 13.1% Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 9

Die zukünftigen Bedrohungen Der Mensch und die Natur sind betroffen: Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Waldbrände, Tropenkrankheiten, Tier- und Pflanzenwelt. IPCC Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 10

Ist das die Wahrheit? Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 11

Die unbequeme Wahrheit Globale Erwärmung und Meeresspiegelanstieg sind Tatsache Die menschlichen Aktivitäten haben auch dazu beigetragen Extreme Wetterereignisse werden häufiger Verhaltensänderung ist erforderlich Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 12

Schadenentwicklung Schweiz OcCC Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 13

Die Ursachen Nur Klima- und Wetterkapriolen, oder auch Raumplanung, Versiegelung, Konsumverhalten? OcCC Die Verletzbarkeit hat zugenommen Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 14

und für die Schweiz Die angenehme Seite: Mit 7.51 Mio. Einwohnern ist der Beitrag marginal = NIMBY Gartenwirtschaften haben ganzjährig offen Neue Weinerlebnisse Die Seen und Flüssen haben angenehme Badetemperaturen Unbegrenzter Wanderspass Heizölverbrauch sinkt Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 15

und die Kehrseite - Extremereignisse Hitze und Trockensommer Gesundheit Landwirtschaft Wasserhaushalt Energieerzeugung AP Starkniederschläge im Winterhalbjahr Hochwasser Felsstürze, Rutschungen und Murggänge OcCC Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 16

Es besteht Handlungsbedarf Zunahme von Schäden verhindern Lebensraum nachhaltig schützen Vorbeugung im Bereich Naturgefahren verbessern Rüschlikon 31.3.06 Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 17

Auftrag an die Kantone Zur Umsetzung des Bundesgesetzes über den Wald (WaG, 04.10.1991) und des Bundesgesetzes über den Wasserbau (WBG, 21.06.1991) sind die Kantone verpflichtet, Gefahrenkataster und Gefahrenkarten zu erstellen. Ereigniskataster Gefahrenhinweiskarten Gefahrenkarten Technischer Bericht, Massnahmen Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 18

Ereigniskataster Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 19

Die Gefahrenkarte Rot erhebliche Gefährdung / Verbotsbereich Blau mittlere Gefährdung / Gebotsbereich Gelb geringe Gefährdung / Hinweisbereich Gelb-weiss Restgefährdung Weiss keine oder vernachlässigbare Gefährdung Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 20

Erste Resultate Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 21

Erdbebenkarte nach SiA Z 1 Z 2 Z 3a Z 3b Quellen: BAFU, swisstopo DV0033 BAFU Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 22

Die kantonalen Verwaltungen Die kantonalen Gefahrenkarten liegen bis 2011 vor Raumplanerische Massnahmen zur Schadenverhütung beschleunigt umsetzen Alle Betroffenen bei der Schutzplanung einbinden Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 23

Schäden an Gebäuden ES FS VKF/SSI Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 24

Der Permafrost Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 25

Hinweiskarte Permafrost BAFU 7/06 Permafrost lokal möglich Permafrost flächenhaft wahrscheinlich Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 26

Basis: Daten und Transparenz Da die Gefährdung vor Naturgefahren erheblich von den individuellen Risikoverhältnissen abhängt, sind zusätzliche Informationen erforderlich, um die Gefährdung abschätzen zu können: u.a.: Genaue Lage des versicherten Objektes Umgebung, Topographie, Hydrologie Gebäude, Inhalt, Maschinen, Lager Schadenempfindlichkeit, Schadenerfahrung, Prävention Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 27

Unser Ansatz: Förderung der Prävention Kantonale Gefahrenkarten als Beurteilungsgrundlage Abgestuftes und systematisches Vorgehen im Underwriting: Erkennen, Bewerten, Erfassen VN aufmerksam machen / Sensibilisierung Präventionsmassnahmen vom VN einfordern Risikogerechte Prämien Wird die Solidarität in Frage gestellt? Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 28

Unser Ansatz: Förderung der Prävention Die Klimaveränderung ist mit versicherungstechnischen Mitteln allein nicht zu bewältigen. Reagierten die Versicherer nur mit höheren Prämien, wäre das für alle Beteiligten letztlich unbefriedigend. Prävention einfordern: Bauliche Massnahmen Technische Massnahmen Organisatorische Massnahmen Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 29

Präventionsmassnahmen Naturgefahren Bauliche Massnahmen - Abdichten von Gebäude, - angepasste Nutzung der Geschosse Technische Massnahmen - Sperren, - Entwässerungspumpen Organisatorische Massnahmen - Notfallplanung und Alarmorganisation, - Notfallübungen, - Wartung und Prüfung der Schutzausrüstung Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 30

Was bringt es? Prävention, weil es um Leib und Leben, Immaterielle Werte, Wirtschaftliches Fortkommen, Stabilen Cash-Flow Marktpräsenz geht. Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 31

Vorgehen (Permafrost) LK PF- Karte Deklaration 1. UW Verdachtsmomente? 2. RE Verdacht erhärtet 3. VN Risikobeurteilung nein nein UW & RE Abschliessende Risikobeurteilung Ausgefüllte Deklaration Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 32

Unser Ansatz: Förderung der Prävention Fragebogen / Checkliste / Beratungshilfe zur Risikoabschätzung von Überschwemmungen, Sturm und Erdbeben Einsatz Risk Engineering bei Grosskunden Weiterbildungsangebot für Broker Broker-Tagung vom 22.05.2007 / KYA 22. Mai 2007 33