Prüfung 2006. Prüfungsfach Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Zeit: 120 Minuten. Kandidaten-Nr. Name: Vorname:



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Transkript:

Berufsprüfung Technischer Kaufmann Technische Kauffrau Kandidaten-Nr. Name: Vorname: Prüfung 2006 Prüfungsfach Volks- und Betriebswirtschaftslehre Zeit: 120 Minuten Diese Aufgabe umfasst 17 Seiten. Bitte kontrollieren Sie, ob Sie die Aufgabe vollständig erhalten haben.

Prüfung svtk 2006 Teil A: Volkswirtschaft Total 50 Punkte 1. Mehrfachwahlaufgaben 10 Punkte, pro Teilaufgabe 1 Punkt Bei den folgenden Mehrfachwahlaufgaben ist jeweils eine Antwort richtig. Entscheiden Sie sich für eine Antwort und tragen Sie die Lösung in folgendes Lösungsblatt ein: Korrekte Lösung auf der jeweiligen Zeile mit einem deutlichen X eintragen. Aufgabe a b c d 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.10 1.1 Nehmen wir an, Sie mussten wegen der Vorbereitung auf diese Berufsprüfung die Einladung eines guten Freundes zu dessen Geburtstagsparty am letzten Samstag schweren Herzens ablehnen. Was bringt für Sie dieser Verzicht ökonomisch betrachtet? a) Grenznutzen b) soziale Kosten c) sozialer Ertrag d) Opportunitätskosten 1.2 Das Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist in seiner Geldpolitik an die Weisungen folgender Instanz gebunden: a) Bundesrat b) Bundesversammlung c) Schweizerische Bankiervereinigung d) keine Bindung. SNB handelt autonom. 2

1.3 Bäcker Weggli hat seine bisherige Backstrasse durch eine neue Anlage ersetzt. Mit ihr kann er pro Stunde 25% mehr Feingebäck herstellen. Diese Anschaffung hat somit unmittelbaren Einfluss auf a) die Wirtschaftlichkeit b) den Umsatz c) die Produktivität d) die Rentabilität 1.4 Für eine Konjunkturprognose stehen Ihnen nachfolgende Indikatoren zur Verfügung. Welcher erscheint Ihnen für Ihre Voraussage am geeignetsten? a) das Preisniveau b) die Einzelhandelsumsätze c) die Exporte d) die Auftragseingänge 1.5 Welche der folgenden Entwicklungen könnte am ehesten zu inflationären Tendenzen führen? a) Erhöhung der Sparquote b) Erhöhung der Budgetüberschüsse des Staates c) Anstieg der Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes d) Anstieg der Arbeitslosigkeit 1.6 Welches ist die wichtigste Grösse zur Darstellung des Konjunkturverlaufs? a) die Investitionen b) das reale BIP c) das nominelle BIP d) die Arbeitslosenquote 1.7 Für die Monetaristen ist das oberste wirtschaftspolitische Ziel a) der Ausgleich der Konjunkturschwankungen durch antizyklische Steuerung der Geldmenge b) das inflationsfreie Wachstum der Geldmenge nach Massgabe des längerfristigen Wachstums des gesamtwirtschaftlichen Potentials c) die Stützung des Wechselkurses durch Interventionen der Zentralbank d) die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit 1.8 Welche Aussage zur Finanzierung der Altersvorsorge ist richtig? a) Das Umlageverfahren hat eine starke Umverteilungswirkung und ist wenig anfällig auf demografische Veränderungen. b) Das Kapitaldeckungsverfahren hat eine starke Umverteilungswirkung und ist wenig anfällig auf demografische Veränderungen. c) Das Umlageverfahren hat eine schwache Umverteilungswirkung und ist anfällig auf demografische Veränderungen. d) Das Kapitaldeckungsverfahren hat eine schwache Umverteilungswirkung und ist wenig anfällig auf demografische Veränderungen. 3

1.9 Welche der folgenden Aussagen ist richtig? a) Die Terms of Trade zweier Länder zeigen, welches Land komparative Kostenvorteile hat. b) Die Terms of Trade zweier Länder zeigen, welches Land absolute Kostenvorteile hat. c) Die Terms of Trade zweier Produkte zeigen die Anzahl der Einheiten ausländischer Güter, die für eine Einheit des inländischen Gutes eingetauscht werden können. d) Die Terms of Trade zweier Produkte zeigen, wie teuer ein Produkt gegenüber dem anderen produziert wird. 1.10 Die Erhöhung der Tabaksteuer zur Eindämmung des Zigarettenrauchens hat dann Erfolg, wenn a) die Zigarettennachfrage elastisch ist. b) die Zigarettennachfrage unelastisch ist. c) die Zigarettennachfrage konstant ist. d) die Zigarettennachfrage einkommensabhängig ist. 4

2. Arbeitslosigkeit 16 Punkte Arbeitslosigkeit ist in den meisten Volkswirtschaften ein vielschichtiges Phänomen, für das es eine Reihe von Ursachen und keine Patentrezepte zur Bekämpfung gibt. 2.1 Gehen Sie von der Situation eines privaten Haushaltes aus, dessen Mitglieder arbeitslos sind. Welche Güter- und Geldströme sind von dieser Arbeitslosigkeit betroffen? Erläutern Sie die jeweiligen Zusammenhänge. (6 Punkte) 2.2 Für Arbeitslosigkeit gibt es verschiedene Gründe. Während die saisonale und die friktionelle Arbeitslosigkeit vergleichsweise harmlos und gut erklärbar sind, gibt es weitere schwieriger zu behandelnde Ursachen. Nennen Sie zwei solche Ursachen und erklären Sie diese kurz. (4 Punkte) 5

2.3 Schlagen Sie drei konkrete Massnahmen (von Staat und/oder Wirtschaft) zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vor und beurteilen Sie deren Wirkung kurz. (6 Punkte) (3 Massnahmen und jeweilige Kurzbeurteilung von deren Wirkung genügen) 6

3. Wildlachs 6 Punkte Nachstehende Grafik zeigt Angebot und Nachfrage von Wildlachs sowie Verschiebungen der jeweiligen Kurven. Preis A' A Preis Menge Menge N N' 3.1 Nennen Sie zwei Ursachen für die Verschiebung der Angebotskurve von A nach A. (2 Punkte) 3.2 Nennen Sie zwei Ursachen für die Verschiebung der Nachfragekurve von N nach N. (2 Punkte) 7

3.3 In welchem Bereich dürfte die Nachfrageelastizität von Wildlachs liegen? Kreuzen Sie an und begründen Sie. (2 Punkte) O zwischen 0 und 1 O höher als 1 Kurzbegründung: 4. Nachhaltige Entwicklung 7 Punkte Kleinbühl ist eine Gemeinde mit 7'500 Einwohnern im Land Nirgendwo. Der Ort liegt eingebettet zwischen den Ufern des Bühlsees und den Abhängen des Hochbühlgebirges, das bis 2200 m über Meer aufragt. Die Kleinbühler schätzen die hübsche Lage und das malerische Ortsbild ihrer Wohngemeinde. Gerne bummeln sie durch das Zentrum und entlang der Seepromenade, wo verschiedene Restaurants frischen Fisch aus dem Bühlsee und im Herbst Wild aus den Wäldern am Hochbühl anbieten. Im Sommer herrscht auf dem See das rege Treiben der Wassersportler. Im Winter zieht das Hochbühlgebirge Ski- und Snowboardfans aus der näheren und entfernteren Umgebung an. Es bestehen Pläne zur Erweiterung des Skigebiets und zum Einbau von Beschneiungsanlagen. Bis heute verfügt Kleinbühl über ein gut diversifiziertes Gewerbe mit Gastronomiebetrieben, Hotels, Landwirtschaft, Holz verarbeitenden Betrieben, Ladengeschäften und anderen KMU. Neben dem schon bestehenden Grossverteiler will sich noch ein zweiter niederlassen. Seit 1990 hat die Bevölkerung von Kleinbühl um 25 % zugenommen. Viele Menschen aus der 27 km entfernten und 150'000 Einwohner zählenden Stadt Grossbühl sind nach Kleinbühl gezogen und haben sich dort ein Einfamilienhaus gebaut. Die Strassen im Zentrum und die Verbindungsstrasse hinunter nach Grossbühl mögen den starken Pendler- und Touristenverkehr oft nicht mehr schlucken. Regelmässige Staus sind die Folge. Die Bühler Bahn, welche Kleinbühl und Grossbühl verbindet, verfügt über eine Infrastruktur aus den 1960er Jahren. Sie wird meistens von Schülern und Rentnern benützt. Der Gemeinderat von Kleinbühl hat sich in verschiedenen Sitzungen und auch in einer Klausurtagung mit der mittel- und längerfristigen Entwicklung der Gemeinde beschäftigt. Er ist zum Schluss gekommen, dass nur eine nachhaltige Entwicklung (engl. sustainable development) für Kleinbühl auf Dauer sinnvoll ist. In einem Leitbild sollen die obersten Ziele/Grundsätze für die verschiedenen Entwicklungsbereiche aufgezeigt werden. Der Gemeinderat hat Sie als Mitglied der örtlichen Bau- und Planungskommission beauftragt, ein solches Leitbild zu erstellen. 8

Zeigen Sie in Ihrem Leitbild zunächst auf, was Sie unter nachhaltiger Entwicklung in Kleinbühl verstehen (maximal 2 Punkte) und formulieren Sie anschliessend für Kleinbühl fünf Ziele/Grundsätze für die Ihnen wichtig erscheinenden Bereiche. (maximal 5 Punkte) 9

5. Entwicklungsländer 11 Punkte Noch immer leben von den mehr als 6.5 Milliarden Menschen auf der Erde rund die Hälfte in so genannten Entwicklungsländern. Entwicklungsländer sind gemäss Massstab der UNO solche, in denen das Volkseinkommen pro Kopf der Bevölkerung nicht mehr als ein Viertel des Einkommens der Industrieländer beträgt. 5.1 Wie beurteilen Sie das Volkseinkommen pro Kopf als Wohlstandsindikator für ein Entwicklungsland? Begründen Sie. (3 Punkte) 5.2 Die Bestimmungsfaktoren der Unterentwicklung sind vielseitig und variieren von einem Entwicklungsland zum anderen. Dennoch gibt es gewisse Faktoren, die für das Gros der Entwicklungsländer typisch sind. Welche Ursachen der Unterentwicklung können Sie erkennen? Zählen Sie vier Ursachen auf. (4 Punkte) 5.3 Welche Massnahmen zur Verbesserung der Situation der Entwicklungsländer sehen Sie? Es kann sich dabei um Massnahmen in den Entwicklungsländern selber, aber auch in den Industrieländern handeln. Zählen Sie vier Massnahmen auf. (4 Punkte) 10

Teil B: Betriebswirtschaft Total 50 Punkte 6. Kurzfälle und -aufgaben 30 Punkte 6.1 Nennen Sie ganz konkret vier Anspruchsgruppen im Beschaffungsmarkt (*) eines mittelgrossen Sanitärinstallationsunternehmens und formulieren Sie aus der Sicht der jeweiligen Ansprechsgruppe je ein konkretes Bedürfnis. (8 Punkte) (*) Erläuterung: Im Beschaffungsmarkt organisiert sich das Sanitärinstallationsunternehmen die für die spätere Wertschöpfung notwendigen Produktionsfaktoren. Anspruchsgruppe (aus dem Beschaffungsmarkt eines Sanitärinstallationsunternehmens) Ein konkretes Bedürfnis der jeweiligen Anspruchsgruppen gegenüber dem Sanitärinstallationsunternehmen. 11

6.2 In vielen Unternehmungen wird von Management by Objectives geredet und dabei werden auch konkrete Ziele definiert. Oft sind die Ziele jedoch nicht präzise genug formuliert. Kritisieren Sie folgendes Ziel eines international tätigen Handelsunternehmens und formulieren Sie es neu, damit Missverständnisse und Unklarkeiten ausgeschlossen werden. (6 Punkte) Zu kritisierendes und neu zu formulierendes Ziel: Wir wollen im Jahr 2007 den Umsatz um 10% steigern. 6.3 Nennen Sie drei Kreativitätstechniken und geben Sie jeweils in maximal drei Sätzen eine konkrete Situation an, bei der die Anwendung der entsprechenden Technik nützlich und sinnvoll ist. (6 Punkte) 12

6.4 Nennen Sie drei Entscheidungstechniken und geben Sie jeweils in maximal drei Sätzen eine konkrete Situation an, bei der die Anwendung der entsprechenden Technik nützlich und sinnvoll ist. (6 Punkte) 6.5 Nennen Sie zwei grundsätzliche ökologische Zielkategorien und machen Sie hierfür je ein Beispiel. (4 Punkte) 13

7. Integrierter betriebswirtschaftlicher Fall 20 Punkte Zusammen mit Ihrer Schwester führen Sie ein kleineres Baugeschäft Bauunternehmung Adrian Müller und Co., welches Ihr Grossvater Adrian Müller und dann Ihre Eltern aufgebaut hatten. Ihre Eltern arbeiten zwar immer noch mit, sind aber altershalber nur mehr teilzeitig im Betrieb anzutreffen. Adrian Müller ist 99 Jahre alt und lebt in einem Alters- und Pflegeheim. Die juristische Form der Unternehmung ist eine Kollektivgesellschaft mit Adrian Müller, Ihren Eltern, Ihrer Schwester und Ihnen. Alle fünf (natürlichen) Personen sind in derselben Gemeinde Meienau im Kanton Freiburg angesiedelt. Ausser Ihrem Grossvater leben alle Familienmitglieder in Gebäuden, welche Ihrem Grossvater gehören. Die Wohnung Ihrer Eltern und die Büroräumlichkeiten des Baugeschäfts sind in demselben Haus. Ihrem Grossvater gehören zudem insgesamt 12 Mehrfamilienhäuser. In einem dieser Mehrfamilienhäuser wohnen Ihre Schwester und Sie mit den jeweiligen Familien. Die Gemeinde ist sehr klein, idyllisch gelegen, besticht durch tiefe Immobilienpreise, verfügt aber über kaum Infrastruktur und ist eine der Schweizer Gemeinden mit dem höchsten Steuerfuss. Die Bauunternehmung Adrian Müller und Co. ist auf Hochbau spezialisiert und konzentrierte sich in der Vergangenheit mehrheitlich auf den Rohbau kleinerer Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, landwirtschaftlicher Gebäude und Umbauten. Die Bauunternehmung Adrian Müller und Co. führt dabei Arbeiten für Immobiliengesellschaften, Privatpersonen und die öffentliche Hand aus. Die Aufträge aus der Gemeinde Meienau betragen noch rund 30% des Umsatzes. Der grosse Rest stammt aus Aufträgen von umliegenden Gemeinden, welche aufgrund ihrer geografischen Lage (Sicht auf Berge und See), massiv tieferen Steuersätzen (teilweise in anderen Kantonen gelegen) und einer aktiveren Entwicklungspolitik der lokalen Behörden im Gegensatz zur Gemeinde Meienau ein starkes Bevölkerungswachstum und damit zusammenhängend auch eine starke Bautätigkeit aufweisen. Ungefähr die Hälfte Ihrer Mitarbeitenden kommt auch bereits aus diesen umliegenden Gemeinden. Um die Transportwege zu verkürzen, wurde im letzten Jahr in einer dieser Gemeinden (Gemeinde Rosenstadt) ein Gelände für einen zweiten Werkhof (ex Baugeschäft X, welches aufgrund von Missmanagement Konkurs anmelden musste) angemietet. Ein Kauf des Geländes mit neuwertigen Gebäuden dürfte zu vernünftigen Bedingungen im Rahmen des Konkursverfahrens möglich sein. 14

7.1 Erläutern Sie die Problematik der vorliegenden Rechtsform im Hinblick auf Haftung, Stimmrecht und Kapital. Nennen Sie eine andere Rechtsform, die diese Probleme nicht kennt und begründen Sie Ihre Wahl in je zwei Sätzen. (7 Punkte) 15

7.2 Entwickeln Sie einen Entscheidungsraster für die Wahl des künftigen Standorts (Gemeinde Meienau oder Rosenstadt) aufgrund allgemein gültiger Kriterien für die Standortwahl und der Berücksichtigung der in der Fallschilderung angegebenen Informationen. (6 Punkte) 16

7.3 Unternehmen können nach dem Träger unterschieden werden (Bsp. Privatunternehmen, öffentliche Unternehmen). Begründen Sie anhand der Funktion Absatz (wahlweise auch anhand des Kundenbetreuungsprozesses möglich) des oben erwähnten Baugeschäfts, wieso diese Unterscheidung auch in der Praxis sinnvoll ist. (3 Punkte) 7.4 Der Geschäftsleitung ist aufgefallen, dass die Bauunternehmung in den letzten Jahren nie mehr bei grösseren Aufträgen berücksichtigt wurde. Sie vermutet, dass dies insbesondere auch eine Folge der Grösse der eigenen Unternehmung ist. Nennen und beschreiben Sie zwei konkrete Möglichkeiten von Unternehmensverbindungen, welche im geschilderten Fall sinnvoll sind. (4 Punkte). 17