Vorstellung der DVGW Studie Warn- und Knappheitssignale

Ähnliche Dokumente
Externe Regelenergie Gas

PHIMEA MITARBEITERZUFRIEDENHEIT. Erkennen. Verstehen. Handeln. Mitarbeiter sind das Kapital in Ihrem Unternehmen

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Produktionsprofile in der Energiewirtschaft

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Systemsicherheit Aufgaben der Verteilnetzbetreiber. RWE Deutschland AG, DJ-E, Dr. Gabriele Haas SEITE 1

Lehrer: Einschreibemethoden

Evaluation des Projektes

Umsatz-Kosten-Treiber-Matrix Woodmark Consulting AG

Protokoll des Versuches 7: Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie

QM: Prüfen -1- KN

WinWerk. Prozess 6a Rabatt gemäss Vorjahresverbrauch. KMU Ratgeber AG. Inhaltsverzeichnis. Im Ifang Effretikon

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Bundesverband Flachglas Großhandel Isolierglasherstellung Veredlung e.v. U g -Werte-Tabellen nach DIN EN 673. Flachglasbranche.

1 Einleitung. 1.1 Motivation und Zielsetzung der Untersuchung

Apotheker und PTAs sehen sich als Verlierer der aktuellen Gesundheitspolitik

Fachforum Regelenergie 2014 Erfahrungsaustausch Zielmodell. Heiko Bock Berlin, 25. Februar 2014

RUNDE TISCHE /World Cafe. Themen

SEPA-Umstellungshilfe für die VR-NetWorld-Software zur Nutzung von SEPA-Lastschriften

Wettbewerb im Speichermarkt

Finanzierungsvergleich. für. Ferdinand Finanzierung und. Frederike Finanzierung Rentenweg 13, Sorgenfrei

Schuldenbarometer 1. Q. 2009

PTV VISWALK TIPPS UND TRICKS PTV VISWALK TIPPS UND TRICKS: VERWENDUNG DICHTEBASIERTER TEILROUTEN

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Mobile Intranet in Unternehmen

Deutschland-Check Nr. 35

LEITFADEN ZUR SCHÄTZUNG DER BEITRAGSNACHWEISE

Übungsaufgaben Tilgungsrechnung

DSO. Abtastrate und Speichertiefe

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Finanzierungsvergleich. für. Anton Anschlussfinanzierung und. Amelie Anschlussfinanzierung Musterstraße 12, Eurostadt

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance:

Zusammenfassende Beurteilung der Unterrichtsbeispiele für Wirtschaft und Recht

1. Einleitung. 1.1 Hintergrund. 1.2 Motivation. 1.3 Forschungsansatz - These

Übergangsszenarien zum Lieferantenwechsel Strom und Gas

Esgibt viele Softwarelösungen für die Dienstplanung Esgibt aber nur einen Dienstplan wie diesen!

Informationsmanagement für die Produktion

Beste Arbeitgeber in der ITK. Für IT-Abteilungen mit mindestens 50 Mitarbeitern in Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern

Herzlich Willkommen zum 6. GASPOOL-Netzbetreiberforum!

Artenkataster. Hinweise zur Datenbereitstellung. Freie und Hansestadt Hamburg. IT Solutions GmbH. V e r s i o n

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

GEVITAS Farben-Reaktionstest

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Internet- und -Überwachung in Unternehmen und Organisationen

Anlage: Elektronischer Fragebogen

Krisenmanagement: Richtig kommunizieren in der Krise

11. Handbuch Online-Tool Stufe II. Wie die Daten ins Online-Tool eingegeben werden.

Energiewirtschaft. Energieprognosen - Was steckt dahinter? Referent: Heiko Fechtner. Institut für Elektrische Energietechnik

1. Einführung. 1.1 Tourenplanung als Teilbereich der Logistik

Bürgerhilfe Florstadt

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Regionalkonferenz für Gemeinderäte - Energiewirtschaft heute. Daniel-Klaus Henne, Geschäftsführer Südwestdeutsche Stromhandels GmbH

München, Themenvorschläge für Abschlussarbeiten Zur Abstimmung mit Prof. Brecht

Informationen zum neuen Studmail häufige Fragen

Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung

Modalitäten der LSF-Belegung für die Lehrveranstaltungen

Qualitätsmanagementsystem der IHK Köln. Überblick 2015

Vorläufiges Preisblatt 2013 Strom - Netznutzungsentgelte

Unternehmensname Straße PLZ/Ort Branche Mitarbeiterzahl in Deutschland Projektverantwortlicher Funktion/Bereich * Telefon

Mobile. it-people it-solutions

Inventur. Bemerkung. / Inventur

M e r k b l a t t. Neues Verbrauchervertragsrecht 2014: Beispiele für Widerrufsbelehrungen

Mobiler. Vernetzter. Emotionaler. Wie SBG auf die Entwicklung des Internets reagiert

aáé=^êäéáíëïéäí=îçå=ãçêöéå qáééëi=qêéåçë=ìåç=qéåçéåòéå

Breitband im ländlichen l

Sächsischer Baustammtisch

EWR GmbH. ppa. Giera. * nur 6 Cent je Gespräch, Mobilfunkpreise max. 42 Cent/Minute

Direktvermarktung und Marktprämie

Meinungen zur Altersvorsorge

Kundenorientierte Produktentwicklung

Von zufriedenen zu treuen Kunden

In konstanten Modellen wird davon ausgegangen, dass die zu prognostizierende Größe sich über die Zeit hinweg nicht verändert.

Markttest zur Reisequalität in der S-Bahn.

Netzanschlussvertrag Strom für höhere Spannungsebenen

Positionspapier Kleinwasserkraft Österreich zur Festlegung von Tarifen auf Basis des Ökostromgesetzes 2012

Agenda. Krisenleitfaden Gas Praktische Erfahrungen aus Sicht von FNB und VNB

LIEFERANTENSELBSTAUSKUNFT UND - BEURTEILUNG

Empathisches CRM. (Empathic CRM) Sven Bruck, die dialogagenten. die dialogagenten Agentur Beratung Service GmbH Katernberger Straße Wuppertal

Schuljahreswechsel im Schul-Webportal

Mit dem Tool Stundenverwaltung von Hanno Kniebel erhalten Sie die Möglichkeit zur effizienten Verwaltung von Montagezeiten Ihrer Mitarbeiter.

Neue Anforderung an die Bilanzierung

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Executive Summary das Startelement des Businessplanes

BUSINESSPLAN Ihr»roter Faden«zur Erstellung eines Businessplans

Der Vortrag besteht aus 27 Seiten! Ich habe 15 Minuten. + 1 Minute Diskussion Passt!

Fotobedingungen. Bedingungen für Lieferanten zum Anhängen von Produktfotos bei PlantConnect.nl

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

Verkaufsstätten. Dipl.- Ing.(FH) M.Eng.(TU) Thomas Höhne

Erster Schritt: Antrag um Passwort (s. Rubrik -> techn. Richtlinien/Antrag für Zugangsberechtigung)

Bewerbungsformular für das Förderprogramm Teamwork gefragt! Beteiligung von Personen aus anderen Kulturen in der Gemeinde

Energieaudit. Energieaudit.

Netzentgelte Gas 2015

Auftrag zum Fondswechsel

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

ZUSATZVEREINBARUNG. betreffend die (Teil-)Umstellung eines Speichervertrages in einen Biogas-Speichervertrag

Transkript:

Vorstellung der DVGW Studie Warn- und Knappheitssignale Gert Müller-Syring, Jens Hüttenrauch DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH ONTRAS-Netzforum Versorgungssicherheit Leipzig, 29.09.2015

Inhalt Motivation und Ziele Warn- und Knappheitssignale Datenbedarf und Datenübertragung Darstellung der Signale Ergebnisse der Testphase Handlungsempfehlungen Fazit 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 2

MOTIVATION UND ZIELE

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Versorgungsengpass Februar 2012 Gründe: Reduzierter Gasimport am GÜP Waidhaus Sehr hohe Netzlast in Süddeutschland Überdurchschnittlicher Gasexport an GÜP Wallbach und GÜP Medelsheim Regionales Ungleichgewicht / fehlende Transportkapazitäten im NCG-Gebiet durch Überlastszenario Ungenutzte Kapazitäten, vor allem in Tschechien, Österreich und Gaspool Folgen: Maßnahmen nach EnWG 16 (1/2) Gaskraftwerke nicht mehr versorgt Auswirkungen auf Stromproduktion 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 4

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Versorgungsengpass März/April 2013 Gründe: Sehr hoher Gasimport an den GÜP im Osten Deutschlands Hohe, aber nicht außergewöhnliche Netzlast insbesondere in Norddeutschland Ost-West-Transit sehr hoch bis maximal Frühwarnstufe in Dänemark (hohe Exporte nach DK) und Schweden ausgerufen, Großteil dieser Transporte nach DK (4) trotz unterbrechbarer Kapazitäten durchgeführt Hohe Nachfrage nach Erdgas in UK wegen erschöpfter Speicher Speichermengen/-leistungen auf historischem Tiefstand 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 5

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Verlauf der Speicherfüllstände Oktober bis Mai seit 2008/2009 Darstellung der Veränderung des Speicherhandelsverhaltens anhand des Vergleichs der Speicherfüllstände und der Gradtagzahlen (GTZ). GTZ im Vergleich zum langjährigen Mittel > 100 % Temperaturbezogene Belastung höher als im langjährigen Mittel. Während Speicher im Moment noch ein grundsätzlich saisonales Nutzungsprofil aufweisen, zeichnet sich ab, dass Speicher im liberalisierten Gasmarkt zunehmend unabhängig von Temperatur und Jahreszeit genutzt werden und dabei für Händler eine ausschließlich preisabhängige Strukturierungs- und Optimierungsfunktion erfüllen. Niedrige Speicherfüllstände im März/April 2013 führten zu einer entsprechend kritischen Lage für die Versorgungssicherheit. 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 6

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Rückbau nachgelagerter Speicher Ursprüngliche Motivation zur Errichtung von Speichern in nachgelagerten Netzen: verbrauchsnahe Glättung von kurzzeitig auftretenden Leistungsspitzen; dadurch Reduktion des Leistungspreises des Vorlieferanten. Durch den Entfall von Leistungspreisen im Bezug und durch das Tagesbilanzierungsregime gemäß GABi Gas sind diese Aspekte nicht mehr vordergründig relevant. Jedoch tragen nachgelagerte, den Netzen zugeordnete Speicher auch weiterhin ganz wesentlich dazu bei, dass der Kapazitätsbedarf in vorgelagerten Netzen reduziert wird und eine bessere Ausnutzung des Gesamtsystems erreicht wird. Da der Regulierungsrahmen jedoch keine ausreichenden Anreize für den Betrieb dieser Anlagen vorsieht, findet Rückbau statt. 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 7

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Verringerung der abschaltbaren Last Abschaltbare Lasten wurden im Rahmen der Gasbelieferung gleich wie nachgelagerte Speicher zur Glättung von Leistungsspitzen eingesetzt ( Leistungspreiskomponente in Bezugsverträgen). Durch den Entfall von Leistungspreisen im Bezug gibt es für Lieferanten keinen betriebswirtschaftlichen Anreiz zur Vermarktung unterbrechbarer Lieferverträge. Im Wettbewerb der Lieferanten sind unterbrechbare Verträge nicht mehr vermarktbar, da keine relevanten Preisnachlässe angeboten werden können und Liefer- wie Kapazitätsengpässe innerhalb des Marktgebiets für Lieferanten irrelevant sind. Die zur Reduktion des technischen Kapazitätsbedarfs erforderlichen abschaltbaren Lasten müssten dementsprechend von nachgelagerten Netzbetreibern kontrahiert werden. Die regulatorischen Vorgaben der BNetzA sehen jedoch keine ausreichenden tariflichen Anreize für die Nachfrage nach unterbrechbaren Netznutzungsverträgen / unterbrechbaren Handelsverträgen vor. 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 8

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Aufbrechen der integrierten Verantwortung für Versorgungssicherheit 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 9

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Identifizierter Handlungsbedarf 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 10

Kurzzusammenfassung Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt Wesentliche Erkenntnisse [1] 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 11

WARN- UND KNAPPHEITSSIGNALE

Warn- und Knappheitssignale Motivation und Ziele Erarbeitung von Warn- und Knappheitssignalen (WKS) zur Prävention und Gewährleistung technischer Sicherheit. Ziel: Die Signale sollen es allen Marktpartnern ermöglichen, frühzeitig und vorbeugend Kenntnis von nahenden Versorgungsengpässen und Gasmangellagen zu nehmen, um entsprechend reagieren zu können, bevor dieser Fall dann tatsächlich eintritt. Maßnahmen können sein: Gezielte Nominierungen der Händler Netzinterne Maßnahmen wie Aufbau eines Netzpuffers oder Information an Kunden über mögliche Abschaltungen Übergreifende Maßnahmen wie die frühzeitige Planung mit anderen FNB zur Verlagerung von Lastflüssen 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 13

Warn- und Knappheitssignale Signalübersicht Die Signale reichen von einer Indikation der zu erwartenden Gasnachfrage bis hin zur Darstellung einer konkreten Unterversorgung. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres zeitlichen Horizonts der Datenverfügbarkeit und der Prognosereichweite. 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 14

Warn- und Knappheitssignale Beispiel: S1 Temperaturprognosen Inland Bewertungskriterium: Prognostizierte Tagesmitteltemperatur 0-1 T > 5 C 2 5 C T > -1 C 3-1 C T > -7 C 4-7 C T > -13 C 5 T -13 C T = - 13 C entspricht dem Mittelwert der Auslegungstemperaturen für die Berechnung der Normheizlast nach DIN EN 12831 in D Reichweite 6 d Prognosegenauigkeit ± 1,5 K für d+1, ± 3 K für d+6 Historische Messdaten und aktuelle Prognosedaten verfügbar Berücksichtigung von spezifischen Temperaturmessstellen je Zone Quellen: Wetterdienst (Meteogroup) 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 15

Warn- und Knappheitssignale Beispiel: S6 Speicherfüllstand und -Leistung Bewertungskriterium: Füllstand und Ausspeicherleistung der UGS Bewertung erfolgt in Abhängigkeit der Prognosetemperatur 0-1 2 3 4 5 ASL in Abhängigkeit von der Prognosetemperatur ASL Ausspeicherleistung Reichweite: ca. 5 d Prognosegenauigkeit mit worst-case-betrachtung hoch, da technische Parameter und maximale Änderung bekannt sind Quellen: http://transparency.gie.eu/ 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 16

Warn- und Knappheitssignale Beispiel: S8 Netzbilanzen FNB Bewertungskriterium: Versorgungsgrad / lokale Unterversorgung Vergleich der Differenz aus Direkt-Einspeisungen (MÜP/GÜP aus Nominierungen) und voraussichtlichen Ausspeisungen mit gesicherten MAP-Einspeisekapazitäten und/oder Netzpuffer (Details siehe Positionspapier) 0-1 Keine Unterdeckung (nach fester MAP-Einspeisekapazität und Netzpuffer) 2 - Keine Unterdeckung nach Einsatz von Maßnahmen nach EnWG 16 (1) LFZ / Speicher 3 Unterbrechbare Exit-Transporte an GÜP, MÜP, Speicher Unterbrechbare Exit-Lasten an MAPs Unterbrechbare Lasten zu Letzterbrauchern im Netz und in nachgelagerten Netzen 4-5 Unterdeckung trotz Einsatz o.g. Instrumente oder Einsatz von Maßnahmen nach EnWG 16 (2) Reichweite: d, (d+1 eingeschränkt; vorerst nur intern) Quellen: Ampelstellung (stündlich) wird von den FNB bereitgestellt 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 17

Warn- und Knappheitssignale Verknüpfung und Wichtung der Signale Die Einzelsignale werden zu einem resultierenden Ampelsignal für die jeweilige Zone berechnet als gewichteter Mittelwert. Anschließend wird das resultierende Signal den drei Ampelfarben zugeordnet. Gut-/Normalzustand angespannt kritisch 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 18

DATENBEDARF UND -ÜBERTRAGUNG

Warn- und Knappheitssignale Datenbedarf / Nachrichteninhalte Es werden, soweit möglich, öffentlich verfügbare Daten berücksichtigt: Temperaturen (Meteogroup) (Signal 1 und 2) Tagesreferenzpreis (EEX) (Signal 4) Speicherfüllstände (http://transparency.gie.eu/) (Signal 6) Die Daten für die Signale 3 (Kraftwerke), 7 (Regelenergie) und 8 (Netzbilanzen) werden von den FNB übermittelt: Netzbilanzen: Wird von den FNB berechnet, übergeben wird nur das Signal (1, 3, 5) Für den aktuellen Gastag und den Folgetag (Prognose ab ca. 22 Uhr) in stündlicher Auflösung Die Ermittlung der Signale erfolgt jeweils für die einzelnen Regelenergiezonen (14 Regelenergiezonen) 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 20

DARSTELLUNG DER SIGNALE

Ampelsignal Ergebnisdarstellung (I) (Beispiel, langfristige Entwicklung) Darstellung des Verlaufs der prognostizierten und eingetretenen Versorgungssituation zur Bewertung der Prognosegüte. Beispielzone 5 4 3 2 1 0 Datum 29. September 2015 Signal_d+4 Signal_d+3 Warn- und Signal_d+2 KnappheitssignaleSignal_d+1 Signal_d 22

Ergebnisdarstellung (II) (Beispiel, aktuelle Situation und Prognose) GUH d+1 d+2 GTG d+1 d+2 Kartendarstellung zur Lokalisierung angespannter Versorgungssituationen und zum Aufzeigen von Abhängigkeiten zwischen angrenzenden Regelenergiezonen. GUL d+1 d+2 ONT d+1 d+2 OLO d+1 d+2 NOW d+1 d+2 THY d+1 d+2 OHN d+1 d+2 OLW d+1 d+2 GAS d+1 d+2 OHM d+1 d+2 OHS d+1 d+2 Darstellung der aktuellen Situation und der prognostizierten Entwicklung. TBW d+1 d+2 BAY d+1 d+2 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 23

TESTPHASE

Testphase mit Realdaten Ziele Ziele der Testphase: Etablierung der Ermittlung von Daten und Ampelstellungen bei den FNB und DBI, sowie der Datenübertragung Prüfung der Ergebnisse der Ampel: Werden die realen Situationen wiedergespiegelt? Wie gut ist die Prognose? Überprüfung und ggf. Anpassung der Wichtungen und Bewertungsskalen Zeitraum: 01.12.2014 30.04.2015 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 25

Testphase mit Realdaten Auswertung Die Wintermonate im Rahmen der Testphase waren eher mild, es sind keine kritischen Versorgungssituationen aufgetreten, dies wurde auch von den Signalen widergespiegelt. Die stündlichen Ergebnisse lagen in den von den FNB erwarteten Bereichen. Die prognostizierten Werte lagen i.d.r. im Bereich der tatsächlich eingetretenen Situation. Größere Abweichungen waren durch Prognosen des Regelenergiebedarfs oder der Netzbilanzen bedingt. Zur Betrachtung von angespannten Situationen wurden entsprechende Szenarien, basierend auf Februar 2012, modelliert. Angespannte Versorgungssituationen konnten damit dargestellt werden. Die Verifizierung mit realen, historischen Daten zu den Netzampeln war nur für einige Zonen möglich. 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 26

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

Handlungsempfehlungen Entwicklung einer geeigneten Ergebnisdarstellung Festlegung der Anforderungen an den Betrieb und die Ausfallsicherheit der Signalketten Bewertung der Auswirkungen einer Veröffentlichung der Warn- und Knappheitssignal auf die Entscheidungen der Marktteilnehmer (Marktbeeinflussung) Bewertung möglicher Folgen von fehlerhaften Prognosen/Warnungen (Haftungsfragen der beteiligten Marktteilnehmer) Aufbau eines produktiven Systems zur Erfassung und Darstellung der Warn- und Knappheitssignale in einer geschützten (nicht öffentlichen) Umgebung Entscheidung über die Implementierung des Systems 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 28

FAZIT

Fazit Die Versorgungssicherheit Gas ist im Fokus der Fachöffentlichkeit sowie der Behörden (auch auf europäischer Ebene) Das Ziel des vorgestellten DVGW-Vorhabens ist die Bereitstellung von Informationen zu erwarteten Versorgungssituation an alle Marktteilnehmer, um präventive Maßnahmen zum Erhalt der Versorgungssicherheit zu ermöglichen Es wurden 8 Warn- und Knappheitssignale ausgestaltet und im Rahmen einer Testphase hinsichtlich Umsetzbarkeit und Aussagekraft untersucht Datenübertragung und Signalermittlung funktionieren, die Ergebnisse lagen im Erwartungsbereich der FNB Im Rahmen eines produktiven Testbetriebs soll die Methode weiter verifiziert und die für eine Implementierung erforderliche Prüfungen durchgeführt werden 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 30

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ihre Ansprechpartner Gert Müller-Syring Fachgebietsleiter Gasnetze/Gasanlagen Jens Hüttenrauch Teamleiter Netzprojekte Tel.: (+49) 341 24571-29 (+49) 341 24571-28 Fax: (+49) 341 24571-36 (+49) 341 24571-36 E-Mail: Gert.Mueller-Syring@dbi-gut.de Jens.Huettenrauch@dbi-gut.de Web: www.dbi-gut.de www.dbi-gut.de

Quellen [1] Abschlusspräsentation DVGW-Vorhaben: Korrelationsanalyse: Versorgungssicherheit und Gasmarkt 29. September 2015 Warn- und Knappheitssignale 32