Landkreis Oldenburg Amt für Arbeit und Soziale Sicherung Jobcenter



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Transkript:

Landkreis Oldenburg Amt für Arbeit und Soziale Sicherung Jobcenter Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung über die vom Bund zu tragenden Aufwendungen des zugelassenen Trägers der Grundsicherung für Arbeitssuchende Landkreis Oldenburg Der Landrat Amt für Arbeit und Soziale Sicherung Delmenhorster Straße 6 27793 Wildeshausen Telefon: 04431/85-245 E-Mail: sozialamt@oldenburg-kreis.de

Inhalt 1. Kurzportrait des Landkreises Oldenburg 3 1.1 Struktur 3 1.2 Organisation des Amtes für Arbeit und Soziale Sicherung 4 2. Kernaussage zur Eingliederungsstrategie 4 2.1 Zielgruppen 5 2.2 Arbeitsmarktpolitische Strategie 5 3. Darstellung der Eingliederungsmaßnahmen 6 4. Kommunale Eingliederungsleistungen 8 4.1 Kinderbetreuung 8 4.2 Schuldnerberatung 9 4.3 Psychosoziale Betreuung 9 4.4 Suchtberatung / Fachstelle Sucht 9 5. Ergebnisse 5.1 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen 10 5.2 Integration in den Arbeitsmarkt 12 5.3 Entwicklung seit Inkrafttreten des SGB II 13 5.4 Zielnachhaltung für das Jahr 2013 15 6. Abschließende Bewertung und Ausblick auf das Jahr 2014 21 2

1. Kurzportrait des Landkreises Oldenburg Der Landkreis Oldenburg nimmt als einer von bundesweit 105 Kommunen seit dem 01.01.2005 als zugelassener kommunaler Träger die Aufgaben nach dem SGB II in eigener Verantwortung wahr. Er berät, betreut und integriert erwerbsfähige leistungsberechtigte Menschen in Arbeit. 1.1 Struktur Der westlich der Weser und südlich der Städte Bremen und Oldenburg gelegene Landkreis Oldenburg entstand im Zuge der 1933 durchgeführten Oldenburgischen Verwaltungsreform aus Teilen der früheren Ämter Oldenburg und Delmenhorst sowie dem ehemaligen Amt Wildeshausen. Im Jahre 1977 erhielt er durch die Kreisreform seine heutige fast kreisförmige Form und umfasst seitdem die Gemeinden Dötlingen, Ganderkesee, Großenkneten, Hatten, Hude und Wardenburg sowie die Samtgemeinde Harpstedt und die Stadt Wildeshausen. Von jedem Ort des Landkreises führen kurze Wege zu Autobahnauffahrten, da der Landkreis von einem Dreieck der Autobahnen A1, A28 und A29 eingefasst ist. Insbesondere die angrenzenden Städte Bremen und Oldenburg können so innerhalb kürzester Zeit erreicht werden. Ebenfalls verfügt der Landkreis Oldenburg über eine gut ausgebaute Infrastruktur durch öffentliche Verkehrsmittel (Bahn- und Busverkehr) sowie zwei Flugplätze in den Gemeinden Ganderkesee und Hatten. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst Ahlhorn in der Gemeinde Großenkneten entsteht ein Logistik- und Gewerbepark. Durch die hervorragende Verkehrsanbindung und der guten Infrastruktur in Verbindung mit Ortschaften mit anerkannt hohen Wohn- und Freizeitwerten, der reizvollen langwirtschaftlichen Vielfalt mit ausgezeichneten Wander- und Radwandermöglichkeiten zeichnet sich der Landkreis Oldenburg mit besonderer Attraktivität und Lebensqualität im ländlichen Raum aus. Im Landkreis Oldenburg leben 125.413 Einwohner (Stand 01.01.2013), davon 50,3 % Frauen und 49,7% Männer. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 118 Einwohnern/km². Die Verteilung nach Altersgruppen stellt sich wie folgt dar: 20% 18% 8% < 18 Jahre 18-25 Jahre 25-45 Jahre 45-65 Jahre > 65 Jahre 30% 24% 3

Das Brachenspektrum im Landkreis Oldenburg ist durch mittelständische Unternehmen geprägt. Die Unternehmen sind dabei in verschiedenen Branchen, wie der Land- und Forstwirtschaft, dem Handwerk, dem Handels- und Dienstleistungsgewerbe, dem Tourismus, der Bauwirtschaft, der Ernährungswirtschaft und dem Maschinen- und Anlagebau sowie industriellen Produktion, tätig. 1.2 Organisation des Jobcenters im Amt für Arbeit und Soziale Sicherung Die Aufgaben der Arbeitsvermittlung erwerbsfähiger Leistungsberechtigter aus dem Bereich des SGB II erfüllt der Landkreis Oldenburg als zugelassener kommunaler Träger in eigener Zuständigkeit. Schwerpunktmäßig umfasst das Aufgabenspektrum die Vermittlung in Arbeit sowie die Auszahlung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts. Wie in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2013 die dezentrale Organisationsstruktur beibehalten. Die Antragsannahme und die Auszahlung der finanziellen Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts werden in den acht kreisangehörigen Kommunen wahrgenommen. Die aktive Vermittlung in Arbeit erfolgt durch das Fallmanagement an drei Standorten in Bookholzberg, Sandkrug und Wildeshausen. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren werden durch ein eigenständiges Team betreut, das ebenfalls an den drei Standorten arbeitet. Der Arbeitgeberservice akquiriert freie Stellen und pflegt Kontakte zu den Arbeitgebern. Durch die dezentrale Aufgabenerledigung werden ausreichende Kundennähe und eine enge Kooperation der aktiven und passiven Leistungsbereiche ermöglicht. Die Kernbereiche der Aufgabenwahrnehmung werden in der Organisationsstruktur widergespiegelt. Sie liegen in der Arbeitsvermittlung durch die Fallmanager des Jobcenters, der Auszahlung der Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts durch die Mitarbeiter in den Gemeinden und der Stellenakquise durch den Arbeitgeberservice. 2. Kernaussage zur Eingliederungsstrategie Die Eingliederung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Arbeitsmarkt stellt das oberste Ziel des Landkreises Oldenburg als zugelassener kommunaler Träger dar. Unter diesem Ziel laufen die vielfältigen Aufgaben zusammen, die von den Beteiligten wahrgenommen werden. Dabei gelten für bestimmte Personengruppen, wie Jugendliche unter 25 Jahren, Alleinerziehende, ältere Arbeitnehmer und Migranten, erschwerte Ausgangsbedingungen, die eine intensive Beratung und Betreuung erfordern. Zur Beendigung der Hilfebedürftigkeit werden, unabhängig vom individuellen Förder- und Qualifizierungsbedarf des Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuchenden, alle Möglichkeiten genutzt. Dabei wird jeder erwerbsfähige Leistungsberechtigte durch einen qualifizierten Fallmanager betreut. Die Fallmanager sind sowohl persönliche Ansprechpartner als auch Arbeits- bzw. Ausbildungsvermittler, sodass sichergestellt wird, dass individuelle Bedarfe und Potentiale erkannt und für die Eingliederungsarbeit berücksichtigt werden. Ebenfalls kann dadurch ein ständiger Wechsel von Ansprechpartnern und Zuständigkeiten weitestgehend vermieden werden. 4

Die Gestaltung passgenauer Integrations- und Qualifizierungsangebote stellt den Schwerpunkt der Eingliederungsarbeit dar. Die Auswahl der Angebote orientiert sich stets an den individuellen Erfordernissen des Einzelfalls. Um den Abbau von Vermittlungshemmnissen und Qualifizierungsdefiziten so effizient wie möglich voranzutreiben und eine erfolgreiche Vermittlung zu erreichen, erfolgen Zuweisungen in Maßnahmen so passgenau wie möglich. 2.1 Zielgruppen Eine besondere Beachtung wird nach wie vor folgenden Zielgruppen beigemessen: sozial benachteiligte Jugendliche, die auch über Sanktionen nicht zu erreichen sind, Langzeitarbeitslose und von Langzeitarbeitslosigkeit Bedrohte mit geringer Kompetenz und Motivation, junge alleinerziehende Mütter und Väter, sowie Berufsrückkehrerinnen 2.2 Arbeitsmarktpolitische Strategie Das vorrangige Ziel der arbeitsmarktpolitischen Strategie ist wie in den Vorjahren die nachhaltige Integration von Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden in den ersten Arbeitsmarkt bzw. Ausbildungsmarkt. Zur Erreichung dieses Ziels kooperiert das Jobcenter mit verschiedenen Bildungsträgern, Anbietern von Arbeitsgelegenheiten, der Wirtschaftsförderung im Landkreis Oldenburg GmbH, der Ausbildungsplatzinitiative ZWAIG e.v., PACE, der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, der Schuldnerhilfe in Niedersachsen e.v., der Fachstelle Sucht sowie weiteren Beratungsstellen. Bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz werden die Menschen durch eine kundenzentrierte und bedarforientierte Beratung für alle Arbeitslosengeld II- Empfänger, eine passgenaue Einzelfallförderung unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation des Kunden, bei Bedarf zunächst auch ggf. längerfristige Stabilisierung des Kunden zur Stärkung der Eigenverantwortung, arbeitsplatzbezogene Qualifizierung, flankierende Leistungen aus kommunalen Mitteln nach 16a SGB II, individuelle, gecoachte Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung durch den Arbeitgeberservice, das Fallmanagement und Bildungsträger im Jobcenter unterstützt. Eingliederungszuschüsse werden zur Vermeidung von Mitnahmeeffekten nur in begründeten Einzelfällen gewährt. Arbeitsmarktnahe Kunden mit geringen Qualifizierungsdefiziten können aufgrund der wirtschaftlichen Erholung und des steigendem Fachkräftebedarfes verhältnismäßig schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Demgegenüber steigt der Anteil der langzeitarbeitslosen und arbeitsmarktfernen Kunden, die mit vielfältigen Vermittlungshemmnissen belastet sind. Da diese Kunden oftmals unabhängig von ihrem Lebensalter kaum in der Lage sind, die Angelegenheiten des täglichen Lebens zu bewerkstelligen, bedürfen sie der besonderen 5

Aufmerksamkeit des Jobcenters. Für sie wurde in den vergangenen Jahren eine spezielle Maßnahme konzipiert, die ihnen bei der Bewältigung ihrer persönlichen und sozialen Problemlagen hilft und auch im Jahre 2013 weiter durchgeführt wurde. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit im Jobcenter liegt in der Integration älterer Langzeitarbeitsloser. Neue berufliche Perspektiven eröffnen sich dieser Gruppe zunehmend durch den demografischen Wandel und den steigenden Fachkräftemangel. 3. Darstellung der Eingliederungsmaßnahmen Erwerbsfähige Leistungsberechtigte konnten unter Berücksichtigung ihrer individuellen Qualifizierungsbedarfe unter anderem an folgenden Maßnahmen teilnehmen: Bezeichnung Träger Zielgruppe Inhalte/Ziele Perspektive A.B.S. - GSM Langzeitarbeitslose Aufsuchende soziale Aktivierung, Aufbau Aktivieren, Beraten, mit von Tagesstrukturen, gesunde Lebens- Stärken umfassenden führung, Körperpflege, Haushaltsführung, Stabilisierungsbedarf Benimm- und Verhaltensregeln, Organisation von Freizeitaktivitäten, Heran- führung an Bewegung/Sport, Assessment, Bewerbungstraining, individuelles MbO - Modulare berufliche Orientierung GSM gering qualifizierte elb Coaching Basisqualifizierung in den Bereichen Dienstleistung, Hauswirtschaft/Pflege und Handwerk mit dem Ziel einer Erwerbsintegration CoachingAgentur GSM allgemein Entwicklung von Selbstvermarktungsstrategien und Bewerbungsformen, Training von Vorstellungsgesprächen, Analyse bisheriger erfolgloser Bewerbungen mit dem Ziel der Erwerbsintegration AGH Alte Ziegelei LEB allgemein Arbeiten im Museum Alte Ziegelei : Restaurierung und Instandsetzung des Ringofens sowie Gestaltung und Anlage des Außenbereiches. Vermittlung berufsspezifischer Kenntnisse in den Bereichen Bau (Maurer- und Holzarbeiten), Gartenund Landschaftsbau, Metall Werkstatt- AGH projekt LEB allgemein Aufarbeitung und Sortierung von gebrauchten Textilien, Durchschicht und Reparatur med-techn. Geräte (z.b. Rollatoren), Reparatur und Reinigung von Kleinmöbeln, Aufbau und Führung einer Lagerverwaltung, Organisation und Betrieb eines Abholdienstes für gespendete Güter Back to Work LEB u25 Entwicklung und Gestaltung eines interaktiven und internetbasierten Computerspiels, Förderung der Medien-, 6

Berufs-Trainings- Center Alltags- und Berufskompetenz LEB u25 Berufsorientierung und Bewerbungscoaching für Jugendliche, die nach dem Schulabschluss keine Ausbildung oder Arbeitsstelle gefunden haben Berufswegplanung und Coaching für Frauen Gesundheit und Beruf LEB elb mit gesundheitl. Hemmnissen Medien Dokumentation Unterstützung Bleibeberechtigte und für LEB weibliche elb Feststellung berufsrelevanter Stärken und Hemmnisse, Entwicklung und Umsetzung von Alltags- und Berufsstrategien, realistische Berufswegeplanung, Aufbau eines Netzwerks zur gegenseitigen Unterstützung LEB LEB elb mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit ungesichertem Aufenthalts- Status u25 Verbesserung des gesundheitlichen Bewusstseins und Entwicklung eines Berufsziels, orientiert an den persönlichen Fähigkeiten und gesundheitlichen Möglichkeiten Dokumentationswerkstatt, Arbeitsfelder in den Bereichen Videofilm, Foto und Text sowie in den damit verbunden Tätigkeitsfeldern, Möglichkeit für die Teilnehmer, sich mit Problemsituationen aus der Arbeits- und Lebenswelt zu beschäftigen und eigene Aspekte der Betroffenheit zu thematisieren Heranführung von Bleibeberechtigten und Flüchtlingen an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt durch Potenzial-Analysen, bedarfsgerechte Beratung sowie Sprachund Kompetenztraining Jugendprojekt LUPO VHS Förderung der persönlichen Entwicklung Oldb. und Unterstützung der beruflichen Orientierung und Qualifizierung Bewerbungsbüro VIASOL allgemein Sichtung und ggf. Überarbeitung vorgefertigter Bewerbungsunterlagen, Erstellung von Bewerbungen am PC, Stellensuche im Internet 7

Für die Eingliederungsmaßnahmen wurden die Mittel aus dem Eingliederungsbudget wie folgt aufgewandt: Budgetgruppe Ausgaben Arbeitsgelegenheiten (Mehraufwandsvariante) nach 16d SGB II 303.333,69 Ausbildungsbegleitende Hilfen nach 75 SGB III 2.908,00 Beschäftigungszuschuss nach 16e SGB II a.f. 206.987,32 Eingliederungszuschüsse nach 89 f. SGB III 202.063,76 Einstiegsgeld nach 16b SGB II 14.317,75 Einstiegsqualifizierung nach 54a SGB III 27.268,00 Förderung der beruflichen Weiterbildung nach 81 SGB III 274.170,18 Freie Förderung nach 16f SGB II 21.759,15 Leistungen zur Eingliederung von Selbstständigen nach 16c SGB II 53.283,03 Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung ( 45 SGB III) 1.207.281,87 Reha, allgemeine Leistungen ( 115 SGB III) 5.448,78 Reha, besondere Leistungen ( 118 SGB III) 70.399,94 Vermittlungsbudget ( 44 SGB III) 181.891,04 Vermittlungsgutschein ( 45 Abs. 4 Nr. 2 SGB III) 6.500,00 Drittfinanzierte Förderung: Landesprogramm (11. Sonderprogramm) 32.332,37 Verwaltungskosten (Gesundheitsamt) 39.558,69 Gesamt 2.649.503,57 4. Kommunale Eingliederungsleistungen ( 16a SGB II) Zur Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und Unterstützung bei der Eingliederung in Arbeit werden die folgenden, aus kommunalen Mitteln finanzierten Leistungen erbracht, soweit sie für die Eingliederung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Arbeitsmarkt erforderlich sind. 4.1 Kinderbetreuung Im Landkreis Oldenburg wird ein umfangreiches Angebot an Kindertagesstätten und Kindertagespflege vorgehalten. Das hiesige Jugendamt betreibt ein Familien- und Kinderservicebüro, welches Beratung und Vermittlung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten anbietet. Darüber hinaus wird speziell für die Kinder alleinerziehender erwerbsfähiger Leistungsberechtigter eine Ferienbetreuung angeboten. 8

4.2 Schuldnerberatung Die Schuldnerhilfe in Niedersachsen e.v. nimmt die Aufgaben der Schuldnerberatung für den Landkreis Oldenburg wahr. Sie wird mit einem Zuschuss gefördert. Der Standort der Schuldnerhilfe ist in der Kreisstadt Wildeshausen, in den Gemeinden und an den Jobcenterstandorten des Landkreises gibt es zusätzliche Sprachtage. Die Beratungstätigkeiten der Schuldnerhilfe werden weiterhin zunehmend von Arbeitslosengeld II-Empfängern in Anspruch genommen. Im Jahr 2013 wurden aus diesem Personenkreis 771 Personen beraten, was einem Anteil von 40% aller Beratungsfälle entsprach. Eine Ursache für die weitere Zunahme der Fallzahlen in dem Bereich des SGB II in den letzten Jahren liegt in der engen Zusammenarbeit zwischen den Jobcentern und der Schuldnerhilfe. Zur Vermeidung von Vermittlungshemmnissen, die sich aus Schulden ergeben, werden Arbeitslosengeld II-Bezieher mit erkennbarer Schuldenproblematik frühzeitig an die Schuldnerhilfe verwiesen. Gleichzeitig ist die Schuldnerhilfe in Niedersachsen e.v. seit dem Jahre 2007 bei der Einkommensermittlung Selbstständiger, die aufstockende SGB II-Leistungen beantragen, für den Landkreis Oldenburg tätig. Sie berät diese Kunden ebenfalls im Auftrage des Landkreises unter der Zielrichtung, das Einkommen aus der selbstständigen Tätigkeit zu steigern oder auf Dauer unrentable Tätigkeiten aufzugeben. 4.3 Psychosoziale Betreuung Die psychosoziale Betreuung im Landkreis Oldenburg erfolgt durch den sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes des Landkreises Oldenburg, durch die Beratungsstellen der Stadt Oldenburg und durch die Beratungsstelle der Stadt Delmenhorst. Der Landkreis Oldenburg beteiligt sich seit vielen Jahren an den Kosten dieser Beratungsstellen. Zusätzlich wurde im Jahr 2013 das Café Lebenskunst als Treffpunkt und Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen in der zentral im Landkreis gelegenen Ortschaft Kirchhatten installiert. Das Café Lebenskunst bietet dabei verschiedene Angebote, u.a.: Sportangebote, Sprechstunde des sozialpsychatrischen Dienstes des Landkreises Oldenburg, Gesprächskreise, Angehörigengruppen, gemeinsames Kochen. 4.4 Suchtberatung / Fachstelle Sucht Die Fachstelle Sucht, institutionell gefördert durch den Landkreis Oldenburg, wird vom Diakonischen Werk der evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg betrieben. Neben ihrem Standort in Wildeshausen verfügt die Fachstelle Sucht über zwei Außenstellen in Wardenburg und Ganderkesee. Die Zahl der Beratungsfälle für Arbeitslosengeld II-Bezieher erreichte im Jahr 2013 einen Stand von 110 Hilfesuchenden. Damit nahmen die Fälle um 15 Personen im 9

Vergleich zu dem Vorjahr (2012: 95 Hilfesuchende) zu. Der Großteil der Hilfesuchenden war mit 74 Personen männlichen Geschlecht, 36 waren weiblich. Zwischen der Fachstelle Sucht und dem Jobcenter besteht eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Das Jobcenter leitet Kunden, die als suchtgefährdet bzw. suchtabhängig auffallen, an die Suchtberatung weiter. Die Fachstelle Sucht nimmt so eine wichtige Funktion bei der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Betroffenen wahr. 5. Ergebnisse 5.1 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen Die Arbeitslosenquote entwickelte sich im Vergleich zum Jahr 2012 leicht steigend. Saisonbedingt war zum Jahresbeginn eine deutliche Zunahme der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, welche aufgrund des langen Winters erst ab März zu einer leichten Erleichterung führte. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im Landkreis Oldenburg bei 4,8% und damit um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. In Zahlen betrachtet ist im Landkreis Oldenburg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften von 3380 auf 3368 leicht gesunken. Gleichzeitig sank die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger von 4666 auf 4608 Personen. Die Zahl der arbeitslosen SGB II-Empfänger stieg jedoch von 1679 auf 1748 Personen. Die Zahl der Sozialgeldempfänger stieg ebenfalls von 1889 auf 1967 Personen. Die Arbeitslosenquote sank im Jahresverlauf von 4,9 % auf 4,6%. Dieser Rückgang betraf insbesondere die SGB III-Leistungsbezieher, deren Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 2,1% sank. Die Zahl der SGB II-Leistungsbezieher stieg hingegen von 2,5% auf 2,6% leicht an. Die nachfolgenden Grafiken geben einen Überblick über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Oldenburg. 10

ALG II-Empfänger und Bedarfsgemeinschaften 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Bedarfsgemeinschaften ALG II-Empfänger Arbeitslose gesamt Unter 25 gesamt Über 25 gesamt davon über 55 gesamt Arbeitslosenquote 6,0% 5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 0,0% Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez gesamt SGB III SGB II 11

5.2 Integration in den Arbeitsmarkt Im Jahr 2013 konnten insgesamt 1.035 Arbeitslosengeld II-Bezieher in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden. Darunter waren 151 Jugendliche unter 25 Jahren. In Ausbildung oder Umschulung konnten insgesamt 138 Personen integriert werden, die meisten davon mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Integrationen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 120 100 80 60 40 20 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Unter 25 gesamt Über 25 gesamt 12

Integrationen in Ausbildung und Umschulung 120 100 80 60 40 20 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Unter 25 gesamt Über 25 gesamt 5.3 Entwicklung der Arbeitslosenquote seit Inkrafttreten des SGB II Das Zweite Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) trat am 01.01.2005 in Kraft. Die Arbeitslosenquote ist seitdem im Schnitt von 7,9% auf 4,8% gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich des SGB II sank von 2.564 auf 1.791. Dabei hat sich die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren in diesem Zeitraum fast halbiert, sie sank im Durchschnitt von 250 auf 137 Personen. Bei den Bedarfsgemeinschaften konnte im Jahresdurchschnitt ein Rückgang um 16,7% von 4.063 auf 3.385 verzeichnet werden. 13

Entwicklung der Arbeitslosenquote 9,0% 8,0% 7,0% 6,0% 5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 0,0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 gesamt SGB III SGB II Entwicklung der Arbeitslosenzahlen SGB II 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 gesamt unter 25 Jahre über 50 Jahre 14

5.4 Zielnachhaltung für das Jahr 2013 Der Landkreis Oldenburg ist dem Vergleichstyp IIc zugeordnet. Dieser Vergleichstyp ist schwerpunktmäßig in den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein angesiedelt und ist von einem sehr ausgeprägten Niedriglohnbereich und hohen Anteil von Kleinbetrieben gekennzeichnet. Im Kennzahlenvergleich der 41 Jobcentern des Vergleichstyps liegt der Landkreis Oldenburg im Jahr 2013 überwiegend im Mittelfeld. - Verringerung der Hilfebedürftigkeit Im Landkreis Oldenburg stiegen die Leistungen zum Lebensunterhalt (K1), ausgenommen der Leistungen für Unterkunft und Heizung, um 3,7% an. Der Median im Vergleichstyp lag bei 2,3%. Mit Rang 18 liegt der Landkreis Oldenburg trotz der überdurchschnittlichen Steigerung im Mittelfeld des Vergleichstyps. Die Summe der Leistungen für Unterkunft und Heizung (K1E1) stieg ebenfalls um 4,8% an. Auch hier liegt der Landkreis Oldenburg über dem Mittelwert mit 3,5%. Während im Median des Vergleichstyps die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (K1E2) um 0,2% sank, stieg die Zahl dieser im Landkreis Oldenburg um 0,1% an. Die Zugangsrate (K1E3) in Höhe von 4,1% und die Abgangsrate (K1E4) von 4,3% sind jedoch im Landkreis Oldenburg mit dem Mittelwert des Vergleichstyps identisch. Verringerung der Hilfebedürfigkeit 6,0% 5,0% 4,0% 3,7% 4,8% 3,5% 4,1% 4,1% 4,3% 4,3% 3,0% 2,3% 2,0% 1,0% 0,0% -1,0% 0,1% -0,2% K1 K1E1 K1E2 K1E3 K1E4 Landkreis Oldenburg Median Vergleichstyp IIc 15

- Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit In der Zielvereinbarung für das Jahr 2013 ist zur Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit eine Integrationsquote (K2) in Höhe von 28,5% vereinbart worden. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Die Integrationsquote im Landkreis Oldenburg lag bei 25,9% und damit genau im Median des Vergleichstyps. Insgesamt belegt der Landkreis Oldenburg mit seiner Integrationsquote den 22. Rang im Vergleichstyp. Die Quote der Eintritte in geringfügige Beschäftigung (K2E1) ist mit 10,5% im Vergleich leicht unterdurchschnittlich, die der Eintritte in öffentlich geförderte Beschäftigung (K2E2) jedoch leicht überdurchschnittlich mit 4,2%. Die Integrationsquote von Alleinerziehenden liegt (K2E4) 0,1% unter dem Median und erreicht einen Wert von 21,5%. Damit erreicht der Landkreis Oldenburg Rang 24. Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit 30,0% 25,0% 20,0% 25,9% 25,9% 21,5% 21,6% 15,0% 10,0% 11,3% 10,5% 5,0% 4,2% 3,9% 0,0% K2 K2E1 K2E2 K2E4 Landkreis Oldenburg Median Vergleichstyp IIc 16

- Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug Der Landkreis Oldenburg vereinbarte für die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug für das Jahr 2013 einen 2,5%-Abbau der Anzahl der Langzeitleistungsbezieher (K3). Der tatsächliche Rückgang lag bei 1,4%. Durchschnittlich ging die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im Vergleichstyp um 1,2% zurück. Der Landkreis Oldenburg belegt in diesem Vergleich den 18. Rang. Die Integrationsquote der Langzeitleistungsbezieher (K3E1) ist mit 18,0% im Landkreis Oldenburg überdurchschnittlich. Überdurchschnittlich ist ebenfalls die Aktivierungsquote der Langzeitleistungsbezieher in Höhe von 8,5% gegenüber den Median mit 7,2%. Auch bei der Zugangsrate der Langzeitleistungsbezieher (K3E3) mit 2,2% und der Abgangsrate (K3E4) mit 2,6% liegt der Landkreis Oldenburg über dem Mittelwert des Vergleichstyps. Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug 20,0% 18,0% 17,3% 15,0% 10,0% 8,5% 7,2% 5,0% 2,2% 2,0% 2,6% 2,4% 0,0% -5,0% K3 K3E1 K3E2 K3E3 K3E4-1,2% -1,4% Landkreis Oldenburg Median Vergleichstyp IIc 17

Auch in den interregionalen Analysen des Landes Niedersachsen von den 64 Jobcentern des SGB II-Typs 8 rangiert der Landkreis Oldenburg überwiegend im Mittelfeld. - Beschäftigung Die Beschäftigungsquote (A1) im Landkreis Oldenburg lag im Jahr 2013 bei 56,2%, der Median bei 55,4%. Im Vergleich mit den anderen Jobcentern liegt der Landkreis Oldenburg damit im oberen Mittelfeld auf Rang 24. Die Entwicklung der Beschäftigung (A2) im Landkreis Oldenburg war sehr positiv. Während die Beschäftigung im Landes Mittel um 1,1% zulegte, ist dieser Wert im Landkreis Oldenburg mit einer Zunahme von 2,1% fast verdoppelt. In der Entwicklung der Beschäftigung kommt der Landkreis Oldenburg auf den dritten Rang. Beschäftigung 60,0% 56,2% 55,4% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% A1 2,1% A2 1,1% Landkreis Oldenburg Median Land Niedersachsen 18

- Arbeitslosenquote Die gesamte Arbeitslosenquote (A3-1) betrug im Landkreis 4,6% und damit nur minimal weniger als der Median mit 4,7%, sodass der Landkreis Oldenburg den 29. Rang einnimmt. Mit einer Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III (A3-2) in Höhe von 2,1% liegt der Landkreis leicht über dem Landesdurchschnitt und kommt auf den 39. Rang. Im Bereich des SGB II ist die Arbeitslosenquote (A3-3) mit 2,6% wieder leicht unterdurchschnittlich, sodass der Landkreis Oldenburg in diesem Vergleich auf dem 28. Rang liegt. Der Anteil der Jüngeren an den Arbeitslosen im SGB II (A4) liegt im Landkreis Oldenburg mit 5,1% deutlich unter dem Median mit 7,8%. In diesem Vergleich belegt der Landkreis den 9. Rang. Die Quote der Leistungsbezieher im SGB II (A5) ist dennoch leicht überdurchschnittlich und beträgt 6,4%. Hier liegt der Landkreis nur auf Rang 35 im unteren Mittelfeld. Arbeitslosigkeit 9,0% 8,0% 7,8% 7,0% 6,0% 5,0% 4,6% 4,7% 5,1% 6,4% 6,2% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 2,1% 2,0% 2,6% 2,7% 0,0% A3-1 A3-2 A3-3 A4 A5 Landkreis Oldenburg Median Land Niedersachsen 19

- Jüngere Leistungsberechtigte und Bedarfsgemeinschaften Der Anteil der Jüngeren an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (B1) ist im Landkreis Oldenburg mit 17,5% geringer als im landesweiten Schnitt von 18,8%. Der Landkreis belegt Rang 15. Die Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (B2) ist im Landkreis Oldenburg knapp durchschnittlich. Die 1,5%-Steigerung im Landkreis liegt nur etwas unter dem Median von 1,6%. Mit Rang 32 liegt der Landkreis in diesem Vergleich im Mittelfeld. Jüngere und Bedarfsgemeinschaften 20,0% 18,0% 16,0% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 6,0% 17,5% 18,8% 4,0% 2,0% 0,0% B1 Landkreis Oldenburg 1,5% 1,6% B2 Median Land Niedersachsen 20

- Anteil der Arbeitslosen an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Der Anteil der Arbeitslosen an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (D3-1) ist im Landkreis Oldenburg unterdurchschnittlich. Während der Anteil im Mittelwert des Landes Niedersachsen bei 44,3% liegt, sind es im Landkreis nur 37,9%. Der Landkreis Oldenburg liegt mit diesem Wert an 10. Stelle. Auch der Anteil der Arbeitslosen an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten bei den Jüngeren (D3-2) ist mit 11,0% im Landkreis Oldenburg geringer als der Median in Höhe von 19,5%. In diesem Vergleich belegt der Landkreis ebenfalls den 10. Rang. Anteil der Arbeitslosen an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 50,0% 45,0% 40,0% 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 37,9% 44,3% 19,5% 11,0% D3-1 D3-2 Landkreis Oldenburg Median Land Niedersachsen 6. Abschließende Bewertung und Ausblick auf das Jahr 2014 Die Arbeitslosenquote im Landkreis Oldenburg hat sich im Jahr 2013 leicht erhöht. Dies wurde bereits in dem Eingliederungsbericht 2012 prognostiziert, da aufgrund der spürbaren Reduzierung des Eingliederungsbudgets auch die Maßnahmeplätze reduziert werden mussten. Es ist daher zu bemerken, dass der Arbeitsmarkt im Landkreis Oldenburg nicht rückläufig war, sondern die Erhöhung der Arbeitslosenquote auf andere Faktoren zurückzuführen ist. Der Arbeitsmarkt im Landkreis Oldenburg war auch im vergangenen Jahr von einer positiven 21

Entwicklung gekennzeichnet. Es ist jedoch festzustellen, dass die Gruppe der SGB II- Leistungsbezieher sehr stark von Personen, die nur eingeschränkt arbeitsfähig oder aufgrund persönlicher Vermittlungshemmnisse nur schwer in Arbeit zu integrieren sind, geprägt ist. Dieser Personenkreis bedarf einer besonders intensiven Betreuung durch das Fallmanagement im Jobcenter. Ebenfalls sind zur erfolgreichen Arbeitsmarktintegration Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Personengruppe ausgerichtet sind, notwendig. Diese Maßnahmen müssen langfristig angelegt sein und verursachen einen entsprechenden finanziellen Aufwand. Das endgültige Eingliederungsbudget für das Jahr 2014 wird erst mit Beschluss des Haushaltgesetzes durch die Ende 2013 gewählte Bundesregierung feststellen. Aus den ersten Entwürfen ist zu entnehmen, dass das Eingliederungsbudget auch in diesem Jahr mit rd. 3 Mio. Euro zwar leicht aufgestockt wurde, jedoch weiterhin knapp 200.000 Euro weniger als im Jahr 2012 und rd. 1,1 Mio. Euro weniger als im Jahr 2011 beträgt. Es werden daher keine zusätzlichen Maßnahmeplätze finanziert werden können, sodass hier voraussichtlich kein positiver Effekt auf die Arbeitslosenstatistik im Jahre 2014 entstehen wird. Die Arbeit des Jobcenters wird dennoch weiterhin auf die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit, insbesondere der Alleinerziehenden, sowie die Verringerung der Hilfebedürftigkeit der Leistungsbezieher und die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug abzielen. Der Arbeitsschwerpunkt im Fallmanagement bildet auch im Jahr 2014 die zielgerichtete Aktivierung und passgenaue Qualifizierung der Kunden für den ersten Arbeitsmarkt. Der Arbeitgeberservice akquiert darüber hinaus passende Arbeitsstellen. 22