3.6 Leasing. Begriff. Erscheinungsformen strukturiert z.b. nach. Vermietung von Wirtschaftsgütern durch Finanzierungsinstitute



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Transkript:

3.6 Leasing Begriff Vermietung von Wirtschaftsgütern durch Finanzierungsinstitute Erscheinungsformen strukturiert z.b. nach Leasing-Objekt Konsumgüter-Leasing Investitionsgüter-Leasing Stellung oder Standort des Leasing-Gebers Hersteller-Leasing/ Leasing-Gesellschaft Nationales Leasing/ Cross-Border-Leasing Dauer des Leasing-Vertrags Operate-Leasing Financial-Leasing (Voll- oder Teilamortisation) Prof. Dr. Rainer Elschen - 84-

3.6.1 Leasing: Ausgestaltungsformen Vereinbarung von Dienstleistungen Full Service Leasing Komplettpaket t = Fuhrparkmanagement Versicherungen, Reparaturen, Verwaltungsaufgaben, 24 h- Hotline Teil Service Leasing je nach Ausgestaltung in der Regel: Versicherung und Kfz-Steuer inklusive Net Leasing nur Finanzierungsleasing, der Leasingnehmer kümmert sich selbst um das Fahrzeug Prof. Dr. Rainer Elschen - 85-

3.6.2 Leasing: Bilanzierung und Verschuldungskapazität Bilanzierung beweglicher Wirtschaftsgüter beim Leasingnehmer, wenn alternativ (grds. BFH-Urteil vom 26.01.1970) betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer erheblich länger als Grundmietzeit (GM < 40 % ND) Nutzungsdauer und Grundmietzeit sich annähernd decken (GM > 90 % ND) Leasingnehmer steht Mietverlängerungs- oder Kaufoption in Höhe einer Anerkennungsgebühr Anerkennungsgebühr zu Leasing-Objekt speziell auf Verhältnisse des Leasingnehmers zugeschnitten ist (Spezialleasing) Folgen der Bilanzierung Bilanzverlängerung durch Aktivierung statt Betriebsausgaben in Höhe der Leasingraten sind Abschreibungen vorzunehmen Prof. Dr. Rainer Elschen - 86-

3.6.2 Leasing: Bilanzierung und Verschuldungskapazität Bilanzierung bei Leasingnehmer kann horizontale Finanzierungsregel verletzen (AV soll durch EK gedeckt sein) vertikale Finanzierungsregel verletzen (EK soll FK nicht unterschreiten) Nicht-Bilanzierung kann formale Kreditwürdigkeit nur verbessern, wenn Gläubiger Leasingverträge sonst nicht in Analyse einbezieht Leasingnehmer Existenz nicht bilanzierter ie Leasingverträge e verheimlicht (Fall der Kredittäuschung) Trotz der nominal vor Steuern gegenüber dem Kreditkauf ungünstigeren Zahlungsreihe der Leasinggeschäfte sind sie deswegen für wenig Sicherheiten bietende Unternehmung interessant, weil Leasinggeber nur das Leasingobjekt besichern (100%) Kreditgeber ansonsten ca. 40% des Leasingobjekts besichern und darüber hinaus Zusatzsicherheiten verlangen Prof. Dr. Rainer Elschen - 87-

3.6.3 Leasing: Zinsschranke und Steuern Seit 2008 wurde mit der Steuerreform ein steuerlich restriktiver Abzug von Zinsaufwendungen in Form der Zinsschranke eingeführt. Die Zinsschranke sieht vor, dass der Saldo aus Zinsaufwendungen und -erträgen nur zu 30 Prozent des steuerlichen EBIT abzugsfähig ist. Als steuerliches EBIT gilt der steuerpflichtige Gewinn vor Zinsaufwendungen und Zinserträgen. Zinsaufwendungen sind abzugsfähig, sofern der Saldo weniger als 1 Mio. beträgt. Im Unterschied zur bisherigen Vorschrift zur Gesellschafterfremdfinanzierung ( 8a KStG) werden von der Zinsschranke nicht nur Darlehen von Gesellschaftern, sondern sämtliche Darlehen erfasst. Da dies auch jeden Bankenkredit einschließt, sind hoch fremdfinanzierte Branchen, wie die Leasingund Factoringbranche, außergewöhnlich stark von den Wirkungen der Zinsschranke betroffen. Prof. Dr. Rainer Elschen - 88-

3.6.3 Leasing: Zinsschranke und Steuern Ist Leasing unter steuerlichen Gesichtspunkten vorteilhafter als die Kreditfinanzierung? Pauschalaussage nicht möglich! vor 2008: Oft Gewerbesteuerersparnis, da Leasingrate nicht wie Dauerschuldzinsen gewertet wird (keine hälftige Hinzurechnung). Problem: Leasinggesellschaft darf bei der Refinanzierung nicht gewerbesteuerpflichtig werden. Ansonsten gibt sie diese Zahlung in Form höherer Leasingrate an den LN weiter. Lösung: Leasinggesellschaft hat Sitz in Gemeinde/ Stadt mit sehr niedrigem Hebesatz (Achtung: Hebesatzminimum 200%) Sonst oft Scheinvorteil, da steuerliche Vorteile des Leasingnehmers (LN) nicht durch einen entsprechenden Nachteil des LG kompensiert werden. Bsp.: Vollamortisationsleasing bei Leasinglaufzeit < Nutzungsdauer Problem AfA bei LG Prof. Dr. Rainer Elschen - 89-

3.6.4 Grenzüberschreitendes Leasing Grenzüberschreitendes Leasing im engsten Sinne Inland Ausland H ersteller K aufvertrag Ware R efinanzierung Leasinggeber K redittilgun g V ertrag K aufpreis Leasingraten Leasingnehmer/ Importeur Kreditgeber Prof. Dr. Rainer Elschen - 90-

3.6.4 Grenzüberschreitendes Leasing Grenzüberschreitendes Leasing mit Sub-Leasinggeber Inland Ausland H e rste lle r W a r e Leasingnehmer/ Importeur K a u f - v e r tr a g R e f in a n - z ie r u n g Leasinggeber K a u f - p r e is K r e d ittilg u n g 6iLte tin V e r tr a g L e a s in g - r a te n L e a s in g - v e r tr a g Sub-Leasing- Geber L e a s in g - r a te n Prof. Dr. Rainer Elschen - 91-

3.6.4 Grenzüberschreitendes Leasing Grenzüberschreitendes Leasing mit Drittland Inland D rittland Ausland Hersteller W a r e Leasing nehm er/ Im p o rte u r K a u f v e r t r a g K a u f p r e is L e a s in g - v e r t r a g L e a s in g - r a t e n Vermittler Leasinggeber V e r m itt lu n g R e f in a n - K r e d it - z ie r u n g t ilg u n g 6iLte tin Prof. Dr. Rainer Elschen - 92-

3.6.4 Grenzüberschreitendes Leasing Grenzüberschreitendes Leasing finanzwirtschaftlich motiviert Inland Ausland H ersteller W a re K a u fv e rtra g K a u fp re is L e a s in g v e rtra g nezi cinotzms cinotzms L e a s in g - Leasinggeber L easingneh mer R e finanzieri R e fin a n zie ru n g & K re d ittilg u n g Verm ittler/ Hausbank Prof. Dr. Rainer Elschen - 93-

364 3.6.4 Grundzüge für grenzüberschreitende Leasingkonstruktionen Angestrebte Ausgestaltung = Double Dip-Modell Aufgrund unterschiedlicher Länder und Bilanzierungsvorschriften wird der Leasinggegenstand sowohl dem LN als auch dem LG zugeordnet Ergebnis: doppelte Verrechnung von Aufwendungen / zweifache Inanspruchnahme der AfA Situation für LN in Deutschland Aufgrund der Bilanzierung hat der LN die Möglichkeit zur Abschreibungsverrechnung Die Leasingrate darf steuerlich nicht voll abgesetzt werden sie ist in einen erfolgsneutralen l Tilgungsanteil und einen aufwandswirksamen Zinsanteil il zu teilen Ergebnis: die in Deutschland steuerlich akzeptierten Positionen AfA + Zinsanteil der Leasingrate sind anfangs höher als die ins Ausland zu zahlende Leasingrate; zum Ende hin dreht dieser Vorteil Steuervorteil Steuerstundungseffekt (Barauszahlungsbetrachtung) Prof. Dr. Rainer Elschen - 94-

3.6.4 Lokales Leasing Lokales Leasing im Anschluss an Exportgeschäfte Inland Ausland Hersteller W a r e Leasingnehmer/ Importeur K a u f- V e r m ittlu n g v e rtr a g L e a s in g - K a u fp r e is v e rtra g L e a s in g - r a te n Hausbank oder Vermittler V e r m ittlu n g Leasinggeber R e fin a n - z ie r u n g K r e d ittilg u n g Refinanzier Prof. Dr. Rainer Elschen - 95-

3.6.4 Lokales Leasing Lokales Leasing durch herstellerabhängige Leasinggesellschaftstöchter Inland Ausland Leasingnehmer/ Importeur Hersteller Leasingtochter des Herstellers Refinanzier i Prof. Dr. Rainer Elschen - 96-

365 3.6.5 Kriterien Kit i für die Entscheidung Kauf oder Leasing Finanzwirtschaftlich - Liquidität und Pay-as-you-earn-Effekt - Barwert bzw. Rendite - Investitions- und Zinsrisiko - Bonitätswirkungen - Flexibilität Güterwirtschaftlich - Modernisierungs- und Innovationsvorteile - Verwertung und Entsorgung durch Leasinggeber Informationswirtschaftlich - Bilanzneutralität Prof. Dr. Rainer Elschen - 97-

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Für Leasinggesellschaften kein Widerspruch: ABCP oder ABS werden für die Refinanzierung der Leasingforderungen eingesetzt Leasingverträge werden auch für klassische Refinanzierung an Banken abgetreten eten bzw. forfaitiert faitie t Insolvenzsichere Abtretung nach 108 InsO möglich Vorhersehbare, separierbare Cash-Flows Hohe Diversifikation im Small und Mid Ticket Bereich Gleichartige Forderungen in großer Menge Bewertbare Portefeuilles Prof. Dr. Rainer Elschen - 98-

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Ein Praxisbeispiel: Commercial Paper Anleihe Finanzierungs Geringe up-front Kosten Hohe up-front Kosten -kosten Variabler Zins + Fees für Linien Variabler oder fester Zins (abh. von Marktlage und Qualität des Pools) Volumen Geringeres Initialvolumen Schwankende Volumina möglich (revolvierender o. poolweiser Verkauf) Festes Volumen bei Emission Prof. Dr. Rainer Elschen - 99-

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Commercial Paper Anleihe Platzierung Liquidität garantiert Underwriting Fee für Platzierung Implementierung Schnelle Umsetzung aufgrund bestehender Struktur Struktur muss neu aufgesetzt werden Entscheidung für CP aufgrund schwankender Volumina und der bereits bestehenden Struktur Prof. Dr. Rainer Elschen - 100 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Revolvierend Poolweise Strukturierung Genaue Parameter werden Jeder Pool wird einzeln für die Forderungen und analysiert den Pool bestimmt Kosten Zinssicherung Reporting Rating-Gebühren nur bei Implementierung Strukturierung erforderlich Höhere Anforderungen Rating-Gebühren je Pool Marktswap je Pool Geringere Anforderungen Entscheidung für revolvierenden Verkauf aufgrund der höheren Flexibilität Prof. Dr. Rainer Elschen - 101 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Strukturierung Zugangsvoraussetzungen für einen Pool! siehe Korrekturexemplar Elschen Folie 106 Prof. Dr. Rainer Elschen - 102 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Compass ein ABCP Conduit der WestLB: Eines der größten Multi Seller Asset Backed Commercial Paper Programme in Deutschland Ausstehende CP per 12/2003: USD 8,7 Mrd. Vielzahl von Asset Klassen (Handelsforderungen, d Autokredite, Kreditkartenforderungen, t d Equipment Leasing,...) Verschiedene Währungen Prof. Dr. Rainer Elschen - 103 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Compass Leasingnehmer Festzins und Tilgung Reserve Konto Überschuss Auffüllung bezahlt Ausfälle Leasinggesellschaft Festzins und dtilgung Swap 1 Swap 2 Interest Rate Hedge Back-to-back Swap Compass Festzins CP Zins + Marge WestLB Festzins CP Zins+ Marge Leasinggesellsch. Refinanzierungskosten und dkapitalrückzahlung lü Investoren Prof. Dr. Rainer Elschen - 104 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Excess Spread Als Excess Spread bezeichnet man den Unterschied zwischen dem internen Zins der Leasing- Forderungen und dem Refinanzierungszinssatz Nicht zur Deckung von Ausfällen genutzter Überschuss wird mtl. an Leasinggesellschaft ausgezahlt Cash Account Einbehaltung eines bestimmten Prozentsatzes (etwa 6%) vom Kaufpreis Verzinsung Monatliche Anpassung keine vollständige Risikoentlastung keine 100%ige Refinanzierung i Prof. Dr. Rainer Elschen - 105 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Credit-Enhancement (Kreditverbesserung) Ratingagenturen prüfen Struktur des Portfolios und die Prozesse Portfolio-Qualität Kreditprozesse Rückstände Ausfallraten Verlustraten Zinsspanne Laufzeit, Restlaufzeit Diversifikation... Objekt-Qualität Fungibilität Wertbeständigkeit Fähigkeit zur Objektbewertung Loan to value curve Verwertungserfolge... Servicer-Qualität Forderungsmanagement (Mahnwesen, Call Center) Mitarbeiterqualifikation Prozesse EDV-System... Qualität bestimmt die geforderte Höhe des Cash Accounts Prof. Dr. Rainer Elschen - 106 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Credit Enhancement (Kreditverbesserung) Eligible Receivables Mindestanzahl bereits gezahlter Raten Währung Sitz des Schuldners Mindest- und Maximallaufzeit der Verträge... Termination Events Anteil rückständiger Verträge Anteil gekündigter Verträge Konzentrationslimits (Objektklassen,...) Höhe der Verlustraten... Je restriktiver, desto geringer g die geforderte Höhe des Cash Accounts Prof. Dr. Rainer Elschen - 107 -

3.6.6 Leasing und Asset Securitization Weitere Credit Enhancements: Letter of Credit (poolbezogen/ programmbezogen) Dokumentenakkreditiv (Zahlungsversprechen der Bank) Liquiditätsfazilität die Verpflichtung, einem Vertragspartner (kurzfristig) Liquidität zur Verfügung zu stellen auch Liquiditätslinie genannt Zinsswap Vertragliche Vereinbarung zum Tausch von Zinsströmen Währungsswap... Finanzderivat (Finanztermingeschäft), bei dem Zins- und Kapitalzahlungen zwischen zwei Vertragspartnern in unterschiedliche Währungen getauscht werden. Prof. Dr. Rainer Elschen - 108 -

Compass 3.6.6 Leasing und Asset Securitization Compass Trust Guernsey 100 % 100 % Compass Holdings Ltd. 100 % Ireland 100 % Administrator WestLB Compass Holdings US 100 % Compass Compass Securitization Acquisitions LLC LLC (US Issuer) Compass European Purchaser A Compass European Purchaser B Compass Securitisation Ltd. (Euro Issuer) Rating Agencies S & P Moody s Goldman Sachs Lehman Brothers WestLB (ECP Dealers) Compass European Purchaser C Goldman Sachs Lehman Brothers Morgan Stanley,WLB (USCP Dealers) Programme-wide LOC Provider (A1+/P1) Liquidity Facility Banks (A1+/P1) FoEx Lines Interest Rate Swap Lines Banks (A1+/P1) Prof. Dr. Rainer Elschen - 109 -

3.7 Projektfinanzierung Finanzierung eines konkreten Projekts ohne Sicherstellung auf der Basis erwarteter künftiger Cash Flows Typische Anwendungsbereiche der Projektfinanzierung Kraftwerksbau Flughafen- und Schiffshafenbau Erdölexploration Merkmale der Projektfinanzierung meist mehrere Kreditgeber Neugründung einer Projektunternehmung komplexes Vertragsnetz zwischen Kreditgebern, Projektunternehmung und Muttergesellschaften Gründe für Projektfinanzierung Isolierung negativer Einflüsse auf Börsenwert durch Ausgliederung des Projekts Beteiligung mehrerer Unternehmungen in internationalen Joint Ventures möglich durch Lieferungs- und Bezugsverträge wird Projektrisiko gesplittet Prof. Dr. Rainer Elschen - 110 -

3.7 Projektfinanzierung Klassische Kreditfinanzierung Kreditgeber Projektfinanzierung Projektkreditgeber Kredit Sponsoren Kredit Kreditnehmer Eigen- und Fremdkapital Eigenkapital Projektkreditnehmer Eigen- und Fremdkapital Projekt Projekt Prof. Dr. Rainer Elschen - 111 -

3.7 Projektfinanzierung Rohstoffe/ Vorprodukte Zulieferverträge Erstellung/ technische Beratung Gläubiger Zinsen/ Tilgungen Projektgesellschaft (SPV) Projektersteller Werkvertrag Fremdkapital Betreiber-/ Management- gesellschaft Bürgschaften/ Garantien Produktion Abnehmerverträge Eigenkapital sonstige Investoren Zinsen/ Tilgungen Sponsoren Eigenkapital/ Bürgschaften Prof. Dr. Rainer Elschen - 112 -

Literaturhinweise: Gräfer, Horst / Scheld, Guido / Beike, Rolf: Finanzierung, 5. Auflage, 2001. Ortseifen, Stefan: Projektfinanzierung für mittelständische Unternehmen, in: Krimphove, Dieter (Hrsg.): Praktiker-Handbuch Unternehmensfinanzierung, 2002, S. 721-742. Perridon, Louis / Steiner, Manfred: Finanzwirtschaft der Unternehmung, 15. Auflage, 2009. Schneck, Ottmar: Handbuch alternative Finanzierungsformen, 2006. Werner, Horst S. / Kobabe, Rolf: Unternehmensfinanzierung, 2005. Zantow, Roger, Finanzierung, 2004. Prof. Dr. Rainer Elschen - 113 -