Reisemitbringsel. Fortbildung SVA Sektion beide Basel 28.10.2015 Dr. med. Eva Gruner, Synlab Suisse SA



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Transkript:

Reisemitbringsel Fortbildung SVA Sektion beide Basel 28.10.2015 Dr. med. Eva Gruner, Synlab Suisse SA

Suva Statistik Unfälle in Thailand 2004-2008 Der Anteil von Meldungen aus Thailand an der Gesamtzahl aller weltweit gemeldeten Fälle betrug 10.7% aller Unfälle auf Reisen 54.6% aller Todesfälle

Presentation P. Nordmann Fribourg 2013

Freedmann et al. NEJM 2006

Differentialdiagnose Herkunft Inkubation Anamnese - Reisestil und Exposition Süsswasserkontakt Lebensmittel Sexualkontakte Impfungen Schwere der Symptome Dehydratation Bewusstseinsänderung Reduzierter AZ

Firstline-Vorgehen bei Fieber und Verdacht auf importierte Erkrankungen (d Acremont 2003)

Differentialdiagnose Wilson M et al CID 2007:44

Risiken bei (Fern-) Reisen 100.000 10.000 Beschwerden aller Art: Medikamenteneinnahme oder Krankheitsgefühl subjektives Krankheitsgefühl Arztbesuch unterwegs oder zu Hause 1.000 Arbeitsunfähigkeit nach Rückkehr Stationärer Aufenthalt im Urlaubsland 100 10 1 Tod im Urlaubsland Estimated incidence rate per month of infections and fatal accidents among travelers in developing countries, 2010 Aus CDC Yellow book; unpublished; used with permission of Robert Steffen, Zurich, Switzerland; adaptiert mit Harrisons Innere Medizin, 18. Aufl.

Durchfall Durchfall. Fieber Hautprobleme.. Shah N et al. Global etiology of travelers' diarrhea: systematic review from 1973 to the present. Am J Trop Med Hyg 2009 Apr; 8D(4):609-14.

Durchfall Durchfall häufigste Erreger Major causes of TD according to World region in which illness occurs adapted from Shah N et al.

Durchfall Infektionsdosis von Durchfallerregern (Anzahl Keime) Vibrio cholera 10 8 Enteritische Salmonellen >100.000 Campylobacter >1000 Salmonella Typhi 250 Shigellen 100 Giardia, Cryptosporidien <10 Norwalk-like-/ Rotaviren <10 Wasserleitungen parallel zu Abwässern Kontaminationen möglich

Durchfall peel it cook it boil it or forget it!

Durchfall Inkubation Vortrag Dr. C. Hatz, Swiss TPH. Äerztekongress Arosa 2013

Antibiotikaresistenzen Nordmann et al. 2011; Emerging infect Dis 17(10):1791-1798

Durchfall Abklärung auf Stuhlparasiten Dauer des Durchfalls > 10 Tage : Giardia, Cryptosporidien, Cyclosporen Blutiger Durchfall: Entamoeba histolytica Eosinophilie: v.a. Strongyloides stercoralis Chronischer Durchfall: HIV nicht vergessen

Durchfall Indikation für Abklärung Labor Fieber und Blut im Stuhl Stuhl mit Leukozyten und okkultem Blut Patienten mit Grunderkrankung Schweres oder persistierendes Krankheitsbild Patienten aus Lebensmittelbranche und Gesundheitswesen Kinder <5J in Krippen oder Spielgruppen Eingeschränkte Compliance Antibiogramm für Resistenz Suche nach Cholera oder C. difficile Stuhl: Kultur auf pathogene Bakterien. Achtung, die normale Stuhlkultur beinhaltet nur Salmonellen, Shigellen und Campylobacter! Blut: Diff Blutbild, Serologie für Amöben, CRP, evtl ALAT, Kreatinin, Elektrolyte Urinstatus

BAG Bulletin 1999; 16. Supplementum XV: Kranke und gesunde Ausscheider infektiöser oder toxigener Erreger im Umgang mit Lebensmitteln

Durchfall Wiederzulassung zu Schulen, Gesundheitsinstitutionen, Lebensmittelindustrie (Empfehlungen in Dtl., Sachsen) EHEC und Shigellen: solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Kontrolle ab 1 Tag nach Bildung geformte Stühle. Drei negative Stuhlproben im Abstand von je 1-2 Tagen Nicht typhöse Salmonellen, Campylobacter, Yersinien, EPEC, ETEC: Ansteckend solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Wiederzulassung 48Std nach Abklingen Symptome Viren: solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Ansteckend solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Wiederzulassung 48Std nach Abklingen Symptome Parasiten (Cryptosporidien und Lamblien) Ansteckend solange Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. Wiederzulassung 48 Std nach Abklingen der Symptome. 3 negative Stuhlproben im Abstand von 1 Woche. Typhus und Paratyphus: 2-5% Dauerausscheider. 3 negative Stuhlproben im Abstand von je 1-2 Tagen. Dauerausscheider: Einzelfallentscheid, Compliance? Händehygiene!

http://www.gdk-cds.ch/fileadmin/vks/arbeitshilfen/empfehlung_schulausschluss2006_02.pdf

Bakterien Gastroenteritis Typhus Respiratorische Infekte Harnwegsinfekte Rickettsiosen Leptospiren Borrelien Legionellen Bruzellen Parasiten Malaria Amöben Schistosomen Trypanosomen Viren Hepatitis Dengue EBV/CMV Influenza HIV Virale hämorrhagische Fieber Diagnose Systemische Erkrankung % Reiserückkehrer mit Fieber 35 46 Malaria 21 52 Plasmodium falciparum 14 56 Dengue 6 29 Paratyphus 2 27 Rickettsien 2 29 Akute Diarrhoe 15 15 Respiratorische Erkrankung 14 24 Akut / unspezifisch 5 8 Bronchitis 1 11 Pneumonie 1 60 Pharyngitis 1 10 Influenza 1 47 Sinusitis 1 5 Akuter Harnwegsinfekt Dermatologische Erkrankung 2 24 4 21 % Hospitalisiert Durchfall Fieber Dermatosen Wilson ME et al. Clin Infect Dis 2007 44:1560-1568

Fieber, Inkubationszeiten <10 Tage 10-21 Tage <2 Monate einige Monate Jahre Dengue Chikungunya Durchfall Gelbfieber Malaria tropica (meist <30T) Malaria tertiana, quartana Schistosomiasis Typhus und Flecktyphus Hämorrhagische Fieber Bruzellose Hepatitis A und E HIV Leishmaniose Filariosen Hepatitis B und C Amöben (Leberabszess)

Malaria http://cid.oxfordjournals.org/content/39/8/1104.full.pdf Malaria in Travelers CID 2004:39

Malaria http://rbm.who.int/wmr2005/html/map1.htm and http://www.dtg.org/uploads/media/malariakarte-dtg-2005_04.pdf

http://www.cdc.gov/mmwr/preview /mmwrhtml/ss5705a2.htm Malaria Surveillance MMWR 2008 Malaria

Malaria http://cid.oxfordjournals.org/content/39/8/1104.full.pdf Malaria in Travelers CID 2004:39

Malaria Vermehrung in den Erythrozyten Anhaftung der roten Blutkörperchen an den Wänden der Endothelien > Verklumpung/ Verstopfung der Kapillare Gefährdung von Niere, Lunge, Gehirn Zerfall rote Blutkörperchen Anämie Hämolyse > Hämoglobinurie (Schwarzwasserfieber) > Nierenversagen Abbau rote Blutkörperchen > Splenomegalie Quelle: Wikipedia

Malaria Notfallabklärung innert 24h! Dicker Tropfen und Antigenschnelltest (EDTA Blut) Bei negativem Resultat wiederholen und nochmals nach 12h Stunden (insg 3x) Probleme untypische Symptome unvollständige Prophylaxe, Notfalltherapie vor Ort zusätzliche Infekte Unvollständige Immunität (<1 Jahr) Kongenitale Malaria (Migranten) Bluttransfusionen Flughafenmalaria Plasmodium Inkubationszeit Malariaform Teilungsdauer/ Fieberanfälle P. falciparum 7 30 Tage* Malaria tropica unregelmäßig P. malariae 16 50 Tage Malaria quartana 72 Stunden P. vivax P. ovale 12 18 Tage* Malaria tertiana 48 Stunden

? Malaria Anopheles Weibchen Bull BAG 2015, No 22:429

Malaria Impfung? aus: t-online.de

Bilharziose (Schistosomiasis) https://commons.wikimedia.org/wi ki/file:bilharziose_kreislauf.svg#/m edia/file:bilharziose_kreislauf.svg Anamnese: Baden in Süsswasser akut: Katayama-Fieber 2-12 Wochen Malaria negativ Ausschlussdiagnose (Fieber) Eosinophilie chronisch urogenital > Ulzerationen, Hämaturie Intestinal > Ulzerationen, Blutungen

Bilharziose (Schistosomiasis)

Rickettsien R. africae ländliche Gebiete in Subsahara-Afrika Inkubationszeit 5-7 Tg erste 5 Tage: Fieber, Kopfweh, Myalgien, auch Übelkeit, Husten ab 6. Tag: Tache noire, Exanthem Diagnose: Serologie, PCR Wikipedia

Typhus abdominalis Herkunft Südostasien, Indien (Afrika, Südamerika) Kontaminierte Lebensmittel und Trinkwasser! Inkubationszeit 1-3W, Beginn häufig schleichend Prodromi > Fieber, Kopf-/Bauchschmerzen, Obstipation, Apathie; Roseolen; Bradykardie > Nach dem Fieber Durchfälle, Risiko Darmblutung/-perforation Diagnose: Blutkulturen (Sensitivität 40-60%)

Dengue Chikungunya Dandy- oder Knochenbrecherfieber Dengue Inkubation 3-8 (-14) T abrupt Fieber, Muskel-Gelenkschmerzen retroorbitale Kopfschmerzen T4: generalisiertes makulopapuläres Exanthem Zweitinfektion: hämorrhag. Schock (sehr selten) Chikungunya der gekrümmt gehende (Kisuaheli) Ebenfalls sattelförmiger Fieberverlauf möglich weniger Muskel-, aber (lang-anhaltende) Gelenkschmerzen (Exanthem) Diagnose mittels PCR (1. Woche), Serologie; Leuko- und Thrombopenie, Leberwerte Blum JA, Hatz CF. Schweiz Med Forum 2009;9(35):610

Dengue Chikungunya

Dengue http://www.healthmap.org/dengue/en/ 10.9.2015

Chikungunya

weitere Erkrankungen mit Fieber HIV: ungeschützter Geschlechtsverkehr Leptospirose: Abenteuerurlaub, Canyoning > Ikterus, konjunktivale Blutung Bruzellose : Milchprodukte, Tierkontakt (Ziegen, Schafe, Schweine, Rinder) > undulierendes Fieber, Gelenksschmerzen Hepatitis A und B (C und E) Meningitis

Impfungen je nach Risiko und Land: Hepatitis B&A Typhus Tollwut Meningokokken Polio Influenza Japanische Enzephalitis FSME TBC Cholera

Labor bei Fieber und Durchfall Leukozyten, Differentialblutbild CRP, Hb Trombozyten Malaria: Dicker Tropfen, Ag Test Urinstatus Leuko- und Erythrozyten im Frischstuhl Transaminasen, Kreatinin Serologien (0-Serum) für Rickettsien, Dengue, Amoeben Blut- und Stuhlkultur Lumbalpunktion

Fieber Meningitis: Klinik, LP VHF: Klinik, Exposition, Kultur, Serologie Malaria: Dicker Tropfen, Antigen Typhus: Klinik, BB, Blutkultur Amöbenleberabszess: Klinik, Serologie, BB Bilharziose: BB, Serologie HIV: HIV 1&2; p24 Ag Hatz C Schweizer Tropeninstitut Basel

Dermatosen Häufiges Souvenir von Rückkehrern aus Afrika, Südostasien und Südamerika. Hakenwurm-Larven in durch Hundekot verunreinigten, sandigen Böden mit optimaler Temperatur und Feuchtigkeit. Bei Kontakt der Haut mit kontaminiertem Boden können die Larven die äusseren Hautschichten des Menschen penetrieren. Der Menschen ist ein Fehlwirt! Tägliche Wanderung von einigen mm bis cm in der Haut > charakteristische erhabene und stark juckenden, wurmartigen Gängen. Larva migrans cutanea

Fäkal-oral Infektionen (Schmierinfektionen) Spulwurm, Ascaris Peitschenwurm 1 000 000 000 Menschen infiziert 6-800 000 000 Menschen infiziert

Kutane Leishmaniose (Orientbeule)

Sandfloh (Tunga penetrans)

wahrscheinlicher Grund für hohe HBV Rate (10% aller Jugendlichen in Uganda)

A B C D E F G H I J K L Dengue Bettwanze Nesseltierlarvendermatitis Karibik/USA Zerkariendermatitis (swimmer s itch) Bayern Fliegenmadenkrankheit (Myasis) M/S-Amerika Tunga penetrans W-Afrika Loa Loa Zentralafrika Ecthyma (beta-häm. Strepto Gr. A, S. aureus) Kutane Leishmaniose Peru Rickettsia africae Larva migrans cutanea, Karibik Phytophotodermatitis

Bull BAG 2015; Nr. 22: S. 405-428 ; Stand: Mai 2015

Unabhängig vom Herkunftsland ist mit folgenden Erkrankungen zu rechnen Gastroenteritiden bedingt durch Trinkwasser und Lebensmittel aus unsicheren Quellen und Atemwegserkrankungen bedingt durch Unterkühlung und dicht gedrängte Reise- oder Lebensbedingungen auftreten können. Parasitäre Erkrankungen wie Krätze/Skabies und die Besiedlung mit Kleiderläusen aufgrund schlechter hygienischer Verhältnisse auftreten RKI 02.09.2015

Steigende Infektionszahlen: Ein Migrantenproblem? Genaue Kenntnisse über die Situation im jeweiligen Heimatland erforderlich Tbc-Fälle überwiegend: Reaktivierungen - kaum Transmission zu Bevölkerung des Aufnahmelandes (<1%) Hep. B häufigste Migrations-assoziierte Infektion, Hep. C oft mit Drogenabusus assoziiert Ausbreitung der Zoonosen weniger ein Migrations- sondern eher ein Globalisierungs-phänomen Krome S, Gesundheitswesen 2015; 77

Infektionserkrankungen bei Migranten in der Schweiz Exposition im Herkunftsland und aktuelle Lebens-situation kann bei Migranten zu speziellen Gesundheitsrisiken führen. Situation für einzelne Migrantengruppen sehr unterschiedlich. Vermehrt vorkommend: Tbc, Hep. B, (u. Hep. C) sowie HIV Hinweise für Erkrankungshäufungen an: chronische Schistosomiasis, STD, Filariose u. Amöbiasis Bertisch B. et al., Schweiz Med Forum 2012; (33) 628-635

Empfehlung Vollständiger Impfschutz: Mitarbeiter u. Patienten Aktuelle Länder-Information Praktischer Ansatz: gesunder Menschenverstand Information (z.b. Anamnese, potent. Erreger Basishygiene Persönliche Schutzausrüstung Spezielle Diagnostik und adäquate Isolier-möglichkeit Modifizierter Hygiene- u. (Krhs)-Alarmplan Erreichbarkeit ÖGD, Infektiologie, Hygiene Bergung erschöpfter Schiffbrüchiger unter hier nicht indizierten aerogenen u. Kontakt Schutzmaßnahmen

Weitere Infos unter www.bag.admin.ch/infekt/reise/d/inex.htm Impfungen und Malariaprophylaxe www.safetravel.ch Schweiz. Arbeitsgruppe für Reisemed. Beratung www.fitfortravel.de Tipps für Reisende www.gesundes-reisen.de aktuelle Empfehlungen des Bernhard-Nocht- Institut www.tropenreisemed.ch.html Seite des Tropenmediziners Dr. Kurt Markwalder in Zürich www.crm.de Zentrum für Reisemedizin in Düsseldorf

Surveillance- Netzwerke und reisemedizinische Informationen GeoSentinel-Netzwerk (CDC) http://www.istm.org/geosentinel EuroTravNet http://www.istm.org/eurotravnet geographische und zeitliche Trends der Infektionskrankheiten bei Reisenden und Migranten Daten von ca. 250.000 Personen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit