Lebensereignisorientiertes Personalmanagement Ein nachhaltiger personaler Ansatz in der Sozialwirtschaft. Daniel Wetzel M.A. Projektkoordinator profi



Ähnliche Dokumente
Moderne Ansätze der Personalwirtschaft Methoden der Personalentwicklung

PERSONALBESCHAFFUNG UND -AUSWAHL FÜR KLEINE UNTERNEHMEN STRATEGISCHE ÜBERLEGUNGEN ZUR PERSONALBESCHAFFUNG

ABCD. Vorausschauende Personalplanung und-entwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. 5. Kaiserslauterer Forum

Strategie für die Zukunft: Die lebensphasenorientierte Unternehmens- und Personalpolitik

Der psychologische Vertrag im transformationalen Wandel

Trends und Entwicklungen in der Personalentwicklung Prof. Alexander Dürr, MBA Seite Seite 1

Lebensphasenorientierte Personalpolitik und Gesundheitsmanagement bei der Bundesagentur für Arbeit

Weit blicken flexibel handeln ESF-Projekt Personalentwicklung (PE-Projekt)

Mission Statement. des. Unternehmen für Gesundheit - Unternehmensnetzwerk zur betrieblichen Gesundheitsförderung

Lebensphasenorientierte Personalpolitik Finanzdienstleistungen und Unternehmensnahe Dienstleistungen. Ergebnisse des World-Cafés

Der Büdelsdorfer Weg. Unternehmenskultur und Betriebliches Gesundheitsmanagement

Düsseldorf, HR im Trend

Strategie für die Zukunft: Lebensphasenorientierte Personalpolitik

InnoFaktor Innovationsstrategien mittelständischer Weltmarktführer im demografischen Wandel

PersonalKompass Demografiemanagement mit Lebenszyklusorientierung

Diversity bei Schwäbisch Hall: Praxisbeispiele und zukünftige Herausforderungen

Angebote zur Fachkräfte-Sicherung. Personalplanung in 5 Schritten als Basis

Fachkräftesicherung als Erfolgsfaktor ohne Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht es nicht

Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Leitfaden für die Praxis

Keine Chance dem Karriereknick

DHBW Bausparkassentag

Regionales Demografienetzwerk - ReDeKoo - Zukunftsfähige Personalarbeit angesichts alternder Belegschaften

MODUL 5: BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

MOC. Führungskräfteentwicklung

Benchmarking Demografiefeste Personalarbeit Lebensphasenorientierte Personalentwicklung und Qualifizierung

12 Erfolgs-Tipps zur Einführung von Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung. Antoine de Saint-Exupery. Das Beratungsteam. Iris Güniker + Silke Schoenheit

Die Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter ggmbh Personalmarketing

unternehmenswert:mensch

Strategie für die Zukunft. Umsetzung der Lebensphasenorientierten Personalpolitik in der Praxis

Herzlich Willkommen! Demografischer Wandel= Fachkräftemangel? zur Veranstaltung. 09. September 2015 Industrie- und Handelskammer Kiel

Strategie für die Zukunft: Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Lebensphasenorientierte Personalpolitik Öffentliche Verwaltung

Toolbox Personalarbeit

EMPLOYER BRANDING IM MITTELSTAND EINE BESTANDSAUFNAHME IN OBERFRANKEN. Forschungsergebnisse der Masterarbeit Lena Kniebaum

5. Motivation in der Praxis

Personalentwicklung ab 40 - Zufriedenheit erhöhen und Beschäftigung schaffen!

BWL Personal. Prof. Dr. Thomas Behrends Internationales Institut für Management Lehrstuhl für ABWL, insbes. Personal & Organisation

Betriebs-Check Gesundheit

Personalentwicklung in Mutter - Kind - Einrichtungen

Personalmarketing und -auswahl. Geschäftsführerkonferenz Lebenshilfen am in Essen

an der Leibniz Universität Hannover Karriereperspektiven in der Wirtschaft nach der Promotion

STRATEGISCHE PERSONALPLANUNG FÜR KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN. Fachtagung CHANGE Papenburg Kathrin Großheim

Employer Branding Modewort oder Zukunftssicherung? Christina Kock

NETZWERK HUMANRESSOURCEN. Wie Personalmanagement in KMU Sinn macht?

Entwurf einer Betriebsvereinbarung zur Qualifizierung und Personalentwicklung

Lebensereignisorientierte Personalentwicklung als Antwort auf die demografischen Herausforderungen

Workshop Beschäftigung, Gleichstellung, Soziale Sicherheit (nestor) am 7. September 2012

punktgenaues Personal.Management

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Organisationen im demographischen Wandel Alternsmanagement in der betrieblichen Praxis

Mehr Leistung durch Ziele? Zielvereinbarungen als tarifliches Instrument der Leistungsvergütung. Holger Bargmann Melanie Sandmann TBS ggmbh

Möglichkeiten betrieblicher Burnout-Prävention. Herbert Hirsch, Büro für Personalund Unternehmensentwicklung

Fachkräftesicherung: Anforderungen an Wirtschaft und Politik

UNTERNEHMENSLEITBILD DER WERNSING FOOD FAMILY LEITBILD UND LEITIDEE

Mittleres Unternehmen ( Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen) derzeit arbeitssuchend. zum Studium

WSL Service Hannover. Personalführung und Wissen & Kompetenz / Personalentwicklung. Hannover Langenhagen Bremen Göttingen Hamburg

Unternehmerspiegel Nachhaltigkeit

Wir unterstützen Sie bei der innovativen und erfolgreichen Gestaltung Ihrer Personalarbeit

Gesundheitsförderliche Mitarbeitergespräche (smag) Quelle: GeFüGe-Projekt, bearbeitet durch Karsten Lessing, TBS NRW

Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Ernst Baumann, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal- und Sozialwesen

Unternehmen. Einführung in das Betriebliche Gesundheitsmanagement. g.htm

CSR - Corporate Social Responsibility Ein Gewinn für alle

FIRMENSCHULUNGEN FÜR HOTELS UND RESTAURANTS

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT Ihr Weg zum gesunden Unternehmen

Evaluation des Projektes

DÖCKER WIGGER LÜHRMANN STEUERBERATER WIRTSCHAFTSPRÜFER. Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Whole Brain Thinking

Wie hoch ist die Halbwertszeit eines IT Leistungsträgers in der Industrie?

Mittendrin und dazwischen -

"Werteorientierung in Unternehmen zu leben, ist keine Frage der Philosophie, sondern eine Frage der Verantwortung und der Sicherung eines nachhaltigen

Betriebliches Gesundheitsmanagement Wozu der Aufwand?!

Älter werden in der Pflege

Betriebliche Gesundheitsmanagement Ein Konzept mit Zukunft

Institute INBACO & Consigliae.V. Hochschul-Marketing & -Rekrutierung

EHRENAMTSKONGRESS NÜRNBERG 2012

Skill Information System Ein Erfahrungsbericht zum Einstieg in die wissensbasierte Projektorganisation Uwe Zeithammer

Fit für die Zukunft. Betriebliches Gesundheitsmanagement: Von Einzelmaßnahmen zu integrierten Systemen. Great Place to Work Fachkongress

Trends in der Arbeitswelt: Was man heute für morgen wissen sollte

Strategien zur Fachkräftesicherung. Prof. Dr. Jutta Rump Ernst-Boehe-Str Ludwigshafen 0621 / jutta.rump@ibe-ludwigshafen.

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Personalmanagement in Museen. Notwendigkeit, Grundansatz und Perspektiven

Der Büdelsdorfer Weg. Unternehmenskultur und Betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement in Zeiten knapper Kassen

Immer auf der Überholspur?

Univ.-Prof. Dr. Margret Borchert

Gesundheit im Betrieb

Die Bedeutung der Arbeitgebermarke in der Praxis

Betriebliche Gesundheitsförderung. als Bestandteil des. integrierten Management-Systems

Nachhaltigkeit von betrieblicher Gesundheitsförderung

Portfolio zur Analyse der Personalqualität

Erfolgsfaktor Vielfalt

Unser Leitbild Neue Gesellschaft Niederrhein e.v./ Bildungswerk Stenden

Gemeins a m. Ihre Karriere bei QSC

Positionspapier Forum öffentlicher Dienst

Impuls-Vortrag: Demographiemanagement in Unternehmen Erfahrungen aus der Praxis. Referent: Guido Panke

STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG Dr.-Stiebel-Straße Holzminden. Irrtum und technische Änderung vorbehalten.

Neugier im Employer Branding

Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen

Transkript:

Lebensereignisorientiertes Personalmanagement Ein nachhaltiger personaler Ansatz in der Sozialwirtschaft Daniel Wetzel M.A. Projektkoordinator profi

Agenda Personalmanagement Einordnung und Terminologie Besonderheiten in der Sozialwirtschaft Bedürfnisse/ Motive der Beschäftigten Eckpunkte eines ganzheitlichen Personalkonzeptes Instrumente im Kontext der Lebensereignisse Prüfung auf Anwendbarkeit in der Sozialwirtschaft Implementierung in die eigene Unternehmung

Personalmanagement/ Personalwirtschaft Personalwirtschaft kann als die betriebswirtschaftliche Mitarbeiterversorgung verstanden werden. Betriebswirtschaftliche Mitarbeiterversorgung heißt vor allem, die Verfügbarkeit der Mitarbeiter/innen und die Wirksamkeit ihres Arbeitseinsatzes sicherzustellen. Personalwirtschaft beinhaltet ausschließlich den personellen Aspekt der Systemgestaltung und der Prozeßsteuerung. Letztere ist gleichzusetzen mit der Steuerung des Verhaltens der Mitarbeiter/innen, erstere mit der Schaffung von Regeln und Bedingungen, nach denen zum einen die Verhaltenssteuerung gelenkt und zum anderen das Mitarbeiterverhalten direkt beeinflußt versucht wird.

Personalmanagement Personalwirtschaft bedeutet den Angestellten so über den Tisch zu ziehen, dass er die entstehende Reibungswärme zwischen seinem Körper und der Tischplatte als Nestwärme empfindet.

Zielstellungen Peronalmanagement/ Personalwirtschaft 1. Wirtschaftliche Ziele / Unternehmensbedürfnisse Die Versorgung des Unternehmens mit bestgeeigneten Mitarbeiter/innen unter Berücksichtigung des ökonomischen Prinzips ist der Ausgangspunkt der wirtschaftlichen Ziele der Personalwirtschaft." 2. Soziale Ziele / Mitarbeiterbedürfnisse Die bestmögliche Gestaltung der Arbeitsumstände für die Mitarbeiter/innen ist das soziale Hauptziel der Personalwirtschaft." 3. Herstellung einer harmonischen Beziehung zwischen den Zielen des Unternehmens und den Interessen der Mitarbeiter/innen

Determinanten der Personalwirtschaft

Prozesse der Personalwirtschaft Personalplanung Personalmarketing Personalcontrolling Personalführung in den Teilprozessen

Einbettung der Personalwirtschaft in die Unternehmung Personalwirtschaft/ Personalmanagement/ Personalentwicklung Beschaffungswege/ Einkauf/ Lieferanten Produktion/ Dienstleistung Marketing/ Absatz

Personalmanagement/ Personalwirtschaft Träger der Personalwirtschaft Die Unternehmensleitung Alle mit Personalverantwortung betrauten Entscheidungsträger Die Mitarbeiter/innen der Personalabteilung Der Betriebsrat Objekte der Personalwirtschaft Alle Mitarbeiter/innen Alle mit Personalverantwortung betrauten Entscheidungsträger

Personalmanagement/ Personalwirtschaft Personalplanung Freisetzung Personalbeschaffung Motivation Aufgaben der Personalwirtschaft Personalentwicklung Personalführung Personalentlohnung/ Tarifsysteme Personalbeurteilung Personalbetreuung

Strukturwandel der Personalwirtschaft Personal in ausreichende r Quantität und Qualität vorhanden Neue Unternehmens und Geschäftsformen erhöhen den Stellenwert des Personals Einführung neuer Führungssysteme und Theorien Personalpolitik wird in die strategische Geschäftsplanung aufgenommen Systemische Führungstheorien werden zunehmend integriert Verwaltungsperiode Anerkennungsperiode Integrationsperiode Dienstleistungssektor gewinnt an Bedeutung Personalwirtschaft wird direkt an die Unternehmensziele geknüpft/ wird zur Erfüllungsfunktion Consultingperiode Hierarchieverflachungen in Unternehmen Matrixorganisation en Outsorcing von Personalwirtschaft Personal = Wettbewerbsfaktor Nummer 1 Starke Konkurrenz um Personal Personal wird zum Wirtschaftmotor (Innovationen/ Patente) Personenorientierte Leitungs- und Managementsysteme Personalmanagement direkt mit den Unternehmenszielen verbunden Boom des Dienstleistungsund Hochtechnologiesektors Lebensereignisorientiertes Personalmanagement 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er

Lebensphasenorientiertes Personalmanagement? Personaler Lebenszyklus? Akklimatisierung Promovierung Konsolidierung Deklimatisierung Entwicklungsstand Rekrutierung Idealtypischer/ geschichtlicher Verlauf Meilensteine der Personalentwicklung

Denkansätze des Zyklischen Personalmanagements Mitarbeiter steigen in das Unternehmen ein, wachsen dort an ihren Aufgaben, etablieren sich und entwickeln Professionalität, reifen zur beruflichen Persönlichkeit heran und verlassen irgendwann das Unternehmen. Annahmen: (Sascha Armutat et al., 2009) Existenz typischer Lebensphasen Verlauf in Dekaden (20-30 Berufseinstieg, 30-40 Etablierung, 40-50 Karriere-Zenit, 50-60 Plateau-Phase, 60+ Ausstieg?) Verknüpfung beruflicher Dekaden mit Annahmen zu privaten Lebensumständen Alter und Kompetenz sind unabdingbar mit einander verknüpft Alter und Aufstieg/ Karriere sind miteinander verbunden

Thesen MitarbeiterInnen haben zum Teil höchst unterschiedliche Bedürfnisse und Motivationsmechanismen? Lebensläufe unterliegen einem starken Wandel Stereotype und Vorurteile vereinfachen einerseits die Personalarbeit lassen auf der anderen Seite

Lebensereignisorientiertes Personalmanagement? Entwicklungsstand Meilensteine der Personalentwicklung

Determinanten der Personalwirtschaft

Ursachen/ Determinanten der zunehmenden Individualisierung der Entwicklungswege Verlängerung der Ausbildungswege Zunahme Projektarbeit/ freiberufliche Tätigkeit Verkürzung der Produktlebenszyklen/ Dienstleistungszyklen Globalisierung Flexibilisierung der Stellenprofil Veränderung familiärer Situationen Veränderte Werte/ Moralische Grundsätze Lebenslanges Lernen?

Besonderheiten der Sozialwirtschaft? Relative geringe finanzielle Ressourcen Hohe psycho- physische Belastungen Nur ca. 19% des sozialwirtschaftlichen Personals erreichen die Altersrente Verschärfende Konkurrenzsituationen um Personal Institutions- oder Fallbezogene Entgelte Nicht ausreichende Absolventenzahlen Neben dem hohen Personalersatzbedarf ergibt sich ein sehr hoher Neubedarf..

Lebensereignisorientiertes Personalmanagement -eine Einführung- Merkmale: Unternehmerische Ausrichtung bei gleichzeitiger Fokussierung individueller Personalarbeit Flexibilität hinsichtlich gesellschaftlicher, beruflicher und persönlicher Herausforderungen Anschlussfähigkeit an bestehende Personalinstrumente

Lebensereignisorientiertes Personalmanagement -eine Einführung- Einflussfaktoren Ziele des Unternehmens Lebensereignisse Wirkungsfaktoren Personalmanagement Ziele des Mitarbeiters Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisorientiertes Personalmanagement -eine Einführung- Demografische Veränderungen/ psychologische Individualbedingungen/ Anforderungen der Unternehmung Rekrutierungsengpässe Veränderte Belegschaftsstrukturen Attraktivität Arbeitgeber als Marke Bindung Arbeitgeber als verlässlicher Partner Produktivität Sicherung des Unternehmenserfolg Lebensereignisorientiertes Personalmanagement Sascha Armutat et al., 2009

Ziele des Unternehmens Maximaler Wertbeitrag des einzelnen Mitarbeiters Wettbewerbsfähige Personalstruktur Bindung Leistung Wettbewerbsfähige Mitarbeiter Flexibilität Verantwortung Lebensereignisorientiertes Personalmanagement

Erwartungshaltungen von Mitarbeitern an Ihr Unternehmen Individueller Unternehmensausstieg Persönliche Belange psycho- physische Belastung Qualifizierung Kompetenzentwicklung Wunsch nach Arbeitsplatzsicherheit Berücksichtigung Individuelle Arbeitsplatzgestaltung Flexible Vergütungssysteme Entscheidungsspielräume Zeitbedürfnissen Individueller Anreizmechanismen

Erwartungshaltungen von Mitarbeitern an Ihr Unternehmen Rücksichtnahme Belastungen Arbeitszeiten Anreize Sicherheit Arbeitsplatz Vergütung Entwicklung Kompetenzen Karriere

Lebensereignisse im Überblick Außerbetriebliche Ereignisse Eintritt Change Qualifikation Ausstieg Karriere Familiäre/ private Ereignisse Sascha Armutat et al., 2009

Einflussfaktoren auf die Ausgestaltung des LEP Externe Einflussfaktoren Strategische LEP Wirkungsfaktoren Psychologische Einflussfaktoren Interne Einflussfaktoren

Externe Faktoren Politik/ Recht/ Gesellschaft Familienpolitik, Beschäftigungsförderung, EU und Bundes Programme Bildungspolitik, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik Gesetze: AGG, TzBfG, ATZG, ArbZG, MuSchG, RVO, BEEG, KiFöG Gesellschaftliche Wandlungen in den Lebensstilen, Subkulturen, wachsende Vielfalt der Lebenswelten Technologien und Innovationen (Web 2.0, Web 3.0 (intelligentes Netz))

Interne Faktoren Menschenbild/ Unternehmenskultur X Vertrauensvorschuss für MitarbeiterInnen Personalauswahl sehr differenziert Große Freiheitsgrade für Personal Hohe Fehlertoleranz Zielstellungen als Orientierung Selbstkontrolle als Maßstab Menschenbild/ Unternehmenskultur Y Kaum Vertrauensvorschuss für MitarbeiterInnen Fremdkontrolle als wichtigstes Führungsmittel Geringe Fehlertoleranz Personalauswahl ausgerichtet auf formbare MitarbeiterInnen geringe Freiheitsgrade für Personal

Interne Faktoren Altersneutralität als Grundvoraussetzung Glaubwürdigkeit erhalten in Changeprozessen Transparente Prozesse Stimmige Kommunikation (Zielstellung Mittel Ergebnisse)

Psychologische Faktoren Widerstände in Changeprozessen Erhöhte Anforderungen an Führungskräfte Vorurteile, Rollenbilder, Stigmatisierungen (Elternzeit für Väter) Motive Prozess der Motivation über längere Zeiträume

Strategische Wirkfaktoren Bereitstellung aller benötigten Ressourcen sowie Unterstützung durch Unternehmensführung bei allen Aktivitäten gilt das oberste Ziel Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Karriere und Führungsverantwortung muss losgelöst von Geschlecht und Alter sein Attraktivierung der Arbeitgebermarke Diversity-Ansatz

Prozesse der Personalwirtschaft Personalplanung Personalmarketing Personalcontrolling Personalführung in den Teilprozessen

Instrumentenkonzept des LEP Werte und Leitbilder Unternehmensstrategie Personalstrategie Personalplanung Lebensereignisübergreifende Lebensereignisspezifische Instrumente Instrumente

Lebensereignisübergreifende Instrumente Personalmarketing Gesundheitsmanagement Arbeitszeitmanagement Übergreifende Instrumente Wissensmanagement Personalentwicklung im engeren Sinne Gesamtvergütungssysteme

Personalmarketing Positionierung als attraktiver Arbeitgeber Gewinnung der richtigen Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt Bindung der Mitarbeiter Image des Arbeitgebers Marke des Arbeitgebers Glaubwürdigkeit der Marke nach Außen und nach Innen

Personalmarketing TOP-10-Treiber für Arbeitgeberattraktivität Wettbewerbsfähige Vergütung (Grundgehalt) Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten Herausfordernde Tätigkeit Gute Lage des Standorts Flexible Arbeitszeiten Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten Urlaub/ bezahlte Auszeit Ruf des Unternehmens als guter Arbeitgeber Akzeptable Arbeitsbelastung Finanzielle Stabilität der Organisation Weltweiter Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Dtl. Rang 3 7 2 9 1 5-4 6 10

Arbeitszeitmanagement Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeit Arbeitzeitmodelle in Ausrichtung an das jeweilige Lebensereignis Liberalisierung der Regelarbeitszeit Modelle (integrierbar) Teilzeitmodelle (Möglichkeit der Reduzierung der individuellen Arbeitszeit im Rahmen der betrieblichen Grenzen) Langzeitkonten (Möglichkeit zur Ansparung von übergesetzlichen Urlaub, Mehrarbeit, Freischichten, Boni) Vertrauensarbeitszeitmodelle (Mitarbeiter gestalten im Rahmen des Unternehmens ihre Arbeitszeit)

Personalentwicklung

Personalentwicklung

Personalentwicklung

Vergütung Entkoppelung der Vergütung von Alter und Betriebszugehörigkeit und stärkere Verbindung mit Anforderungsmerkmalen und Leistungsmerkmalen des Mitarbeiters Fixe Grundkomponente (hauptsächlich orientiert an Tätigkeitsanforderungen) Leistungsabhängige Variable Unternehmenserfolgsabhängige Variable (langfristige Mitarbeiterbindung) Zusatzleistungen (immaterielle Anreize)

Vergütung Ergebnisorientierter variabler Entgeltanteil Zusatzleistung Leistungsorientierter variabler Entgeltanteil Anforderungsorientiertes Grundentgelt Erfolgskriterien: Interne Ausgewogenheit/ Wettbewerbsfähigkeit/ Einfachheit/ Integration

Wissensmanagement Institutionelles Wissen individuelles Wissen Identifikation des relevanten Wissens Wissenssicherung Wissenstransfer Methoden: Mitarbeiter Organisation Technik Institutionelles Wissen individuelles Wissen

Wissensmanagement Mikroartikel Checklisten Storytelling Weiterbildungsbörsen Wissenszirkel Schwachstellenanalyse Kapazitätsverschwen ungen Unkenntnis der Zuständigkeiten Wissensverlust Kaum Profit aus individuellem Wissen Begrenzte Möglichkeiten der externen Weiterbildung Stellvertreter Gesprächsforen Wissenslandkarten Communities of Practise Ressourcenanalyse Identifikation von bisher unentdecktem Wissen Schnittstellenminimierung Generierung neuer Wissensbestände durch Kombination oder Übertragung Betrl. Vorschlagswesen Mentoren/ Patensysteme Kreativitätsworkshops

Gesundheitsmanagement Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) als umfassender Ansatz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und verhältnisse in der Organisation Salutogenese = Gesundheitsentwicklung abgeleitet von lat. salus für Gesundheit, Wohlbefinden und griech. genesis Geburt, Ursprung Entstehung Prinzip: Gesundheitsgefährdungen reduzieren - gesundheitsfördernde Ressourcen stärken!

Gesundheitsmanagement

Gesundheitsmanagement Ermitteln = Erfassung des Ist-Zustands Beurteilen = Vergleich von Ist mit Soll Zustand Festlegen = Maßnahmen zur Gestaltung festlegen Durchführen Überprüfen = inwieweit wurde der gewünschte Effekt hergestellt?

Gesundheitsmanagement

Gesundheitsmanagement Mögliche Instrumente - Gesundheitszirkel - Mitarbeiterbefragungen - Bildung von Fokusgruppen, in denen sich MA gezielt mit einer Belastung und Lösungsmöglichkeiten beschäftigen - Arbeitsplatzbegehungen - Kurse zur Gesundheitsförderung (Stressbewältigung, Bewegung, Ernährung, Suchtprävention) - Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) - Gefährdungsbeurteilung Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Eintritt Eintritt in die Organisation Wechsel innerhalb der Organisation Bindung nach Vertragsabschluss: Zusendung Unternehmensspezifischer Unterlagen Einladung zu Veranstaltungen Kennenlerntag mit Team Erste Aufgaben Integrationskonzept: Einarbeitungspläne Gestaltung des ersten Tags Feedbackrunden Patensysteme Mentorensysteme Netzwerk neuer MA Einstiegsseminare Infomaterialien Tätigkeitswechsel Etablierung von Rotationskultur (Job-Rotation) Interner Arbeitsmarkt Interne Stellenbörsen Integrationskonzepte Standortwechsel Integration des Standortwechsel in das Karriereprogramm Bindung nach Vertragsabschluss Interner Stellenmarkt Integrationskonzept Rahmenbedingungen (Umzugshilfen, Behörden, Immobilien) Expat- / Impat-Programme: Vermittlung interkultureller Kompetenz Programme für Lebenspartner/ Kinder Relocation Service Sprachkurse Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Wiedereintritt Maßnahmen zum befristeten Ausgleich der Vakanzen Maßnahmen zur Wissenssicherung Wissenstandems Stellvertreterregelungen Austrittsgespräche Maßnahmen zur Kontaktpflege Paten- und Mentoringssysteme Informationen Netzwerke Qualifikationserhalt durch Praxiseinsatz Qualifizierung während der Unterbrechung Frühzeitige Maßnahmen der Wiedereingliederung Einsatzplanung zur Rückkehr Gestaltung der Rahmenbedingungen Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Qualifikation Instrumente bei Ausbildung Ausbildungsprogramme (Dual, Verbundstudiengänge) Interne Programme zur Herstellung der Ausbildungsfähigkeit Leistungsorientierte Vergütung für Azubis Jahrgangsübergreifende Projektarbeit Zielgerichte Auswahl für die Übernahme (klare Perspektiven) Praktikumseinsätze (Job- Rotation) Organisation der Ausbildungsstruktur Gesundheitstraining Studium Verbundstudiengänge Entwicklung gemeinsamer Studiengänge Hochschulsponsoring (Stiftungslehrstühle, Stipendien) Projektaufträge an Hochschulen Förderrichtlinien (Bindungsvereinbarungen) Forschungsarbeiten Beteiligung an internen Projekten Externe Diplomanden/ Doktoranden Teilzeit ermöglichen Reintegrationskonzepte Berufliche Weiterbildung Individuelle Qualifizierungsplanung Förderrichtlinien (Bindungsvereinbarungen) Qualifizierungscontrolling Transparente Entwicklungsperspektive Weiterbildungskaskaden/ Börse Zielgruppenspezifische Bildungsmethoden Lernförderliche Arbeitsumgebung E-Learning Berücksichtigung aller Skills Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Karriere Instrumente bei Erste Karriereschritte Kompetenz/ Potenzialanalysen Bedarfsanalysen Arbeitsplatzbeschreibung Nachfolgeplanung Anforderungsprofile PE-Konzept Feedback Führungskräfte Karrieresysteme mit unterschiedlichen Karrierepfaden Regelmäßige Entwicklungsgespräche Karriereplanung Zielstellungen Internationale Erfahrungen anbieten Erste Führungsverantwortung Coaching/ Mentoring Führungsseminare Aufbau von Netzwerkunterstützung Führung auf Zeit 360-Grad-Feedback Regelung des Benefits Flexible Vergütungsmodelle Höchstleistung Anreizsysteme Gesundheitsmanagement Work-Life-Infrastruktur Max. Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume Anspruchsvolle/ realistische Ziele Unterstützungsleistungen Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Karriere Karriereendstufe Realistische Selbsteinschätzung (360 Grad) Führung durch direkte Vorgesetzte Wertschätzung der Person und des Erfahrungswissens Rotation wo möglich Know-How-Tandems Erfahrungsaustausch Qualitätszirkel Integration von Erfahrungswissen in Schulungen Generationsnetzwerke Anreize zur Teilnahme an Community of Practise Übertragung von Projekt (leitung) Karrieranpassung Angemessene Kommunikation in der Betriebsöffentlichkeit (Gesicht wahren) Behutsame Anpassung der der Rahmenbedingungen Anpassung der Arbeitsaufgabe Einarbeitung Nachfolger Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Change Instrumente bei Portfolio-/ Struktur-/ Eigentümerveränderungen Förderung der Employability Perspektiven aufzeigen Coaching/ Veränderungsbegleitung Rotationsangebote Qualifizierungsangebote Ehrliche/ Transparente Kommunikation Veränderung der Arbeitszeiten Lebensalterabhängige Arbeitszeit Selbstverantwortung auf Teamebene Arbeitszeitkonten Individuelle Gestaltung der Arbeitszeit innerhalb von Grenzen Vertrauensarbeitszeit Teilzeitarbeit/ Job-Sharing Sabbaticals Telearbeit Flankierende Maßnahmen Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Change Instrumente bei Innovationsgetriebene Aufgabenveränderungen Mitarbeiterfördergespräche intensivieren Mitarbeitergesteuerte Personaleinsatzplanung Change-Management Qualifizierung Patensysteme Mentoring-Programme Job-Rotation Partizipationsmöglichkeiten schaffen Wissensmanagement Unternehmens (-kultur-) wandel Unternehmenswerte Beteiligung der MA an Leitbildentwicklung Partizipatives Führungsverhalten Intensive Kommunikation (verschiedene Kanäle) Betriebsversammlungen Mitarbeiterfeste/ Tag der offenen Tür Teambildung Transparente Informationspolitik Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Privatleben Instrumente bei Bindung- Eingehen einer (neuen) Partnerschaft Perspektiven aufzeigen für eine alternative berufliche Lebensplanung bei veränderten persönlichen Prioritäten Psychologischen Beratung Sesshaftwerden Finanzielle Unterstützung Wohnungsvermittlung/ Werkswohnungen Mobilitätsunterstützung (Zweitwohnungsvermittlung/ Familienheimfahrten) Arbeitszeitanpassungen Betreuungsleistungen für Partner Geburt/ Elternphse Betriebskindergärten Belegplätze Arbeitszeitflexibilisierung Familienservice Kontakt während der Elternzeit (Patensysteme) Qualifizierung während der Elternzeit Vertretungseinsätze während der Elternzeit Teilzeitstelle während der Elternzeit Telearbeit Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Privatleben Instrumente bei Pflege von Angehörigen Pflegeurlaub Information über und Vermittlung von Pflegeplätzen und kräften flexible Arbeitszeiten Telearbeit/ Rufbereitschaft Kooperation mit Krankenkassen Beendigung einer Partnerschaft Sozialberatung Arbeitszeitflexibilisierung Coaching Auszeit Mitarbeitergespräch Monetäre Unterstützung in finanziellen Härtefällen Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Privatleben Instrumente bei Krankheiten mit Einschränkungen der beruflichen Leistungsfähigkeit Betriebliches Eingliederungsmanagement Präventives Gesundheitsmanagement Kontaktpflege während der Krankheit Finanzielle Unterstützung bei Kuren Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Prüfung einer möglichen Widereinstellung Private Verschuldung Unternehmensdarlehen Auszahlung von Mehrarbeit Sozial- und Schuldenberatung Abwicklung von Entgeltpfändungen Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Außerbetriebliches Engagement Instrumente bei Teilnahme an großen sportlichen Wettkämpfen Regelungen zur Freistellung Finanzielle Unterstützung Arbeitszeitanpassung Arbeitsplatzerhalt Interne/ externe Kommunikation Ehrenamtliches bürgerschaftliches Engagement Regelungen zur Freistellung Berücksichtigung bei Kompetenzanalysen Vorbildfunktion Ehrenamtliches politisches Engegement Regelungen zur Freistellung Berücksichtigung bei Kompetenzanalysen Lobbyismus Sascha Armutat et al., 2009

Lebensereignisspezifische Instrumente Ausstieg Ausstiegsformen Vorbereitung Seminare Coaching Outplacement Durchführung Gespräche Kündigung Altersteilzeit Nachbereitung Alumni-Konzepte Silver-Worker Wissensmanagement Kommunikation

Lebensereignisspezifische Instrumente Ausstieg Instrumente bei Eigenkündigung durch den Mitarbeiter Toolbox Know-how-Sicherung Strategisches Outplacement Mentoring/ Patensysteme während der letzten Monate Austrittsgespräche Ehemaligennetzwerk Fremdkündigung durch das Unternehmen Unterstützung Existenzgründung (befristete Auftragserteilung) Abfindung Outplacement Coaching Ehemaligennetzwerk Instrumente bei Einstieg in den Berufseintritt Vorbereitungsseminare Toolbox Know-how-Sicherung Mentoring/ Patensysteme Anpassung der Arbeitsaufgabe und der Arbeitszeit Sozialberatungsleistungen betriebliche Altersversorgung Sascha Armutat et al., 2009