FRITZ ENZENHOFER Presseunterlage AMTSFÜHRENDER PRÄSIDENT DES LANDESCHULRATES FÜR OBERÖSTERREICH zur Pressekonferenz mit Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer Mag. Sylvia Hofinger Geschäftsführerin des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs Dir. OStR. Mag. Wolfgang Graßecker Vizepräsident des Verbandes der Chemielehrer Österreichs Chemie-Experimentierkoffer für Volksschulen Weitere Teilnehmer: am 21. November 2014 Mag. Christian Kitzberger (LSI für AHS) Prof. Mag. Karl Hödl (Dir. des Gymn. Aloisanum) Mag. Birgit Buchberger (Päd. Leiterin des Gymn. Aloisianum) Dipl.-Päd. Michaela Hinterwirth (VS-Kirchdorf/Krems) A-4041 LINZ POSTFACH 107 SONNENSTEINSTR. 20 TELEFON 0732/7071-4051 FAX 0732/7071-4100 E-Mail fritz.enzenhofer@lsr-ooe.gv.at http://www.lsr-ooe.gv.at
Hoher Stellenwert der Naturwissenschaften Die Naturwissenschaften damit auch Chemie haben in den oberösterreichischen Schulen traditionell einen hohen Stellenwert. Es wird versucht, SchülerInnen in allen Bereichen des oberösterreichischen Schulwesens für die Themenbereiche Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und die Bedeutung von Naturwissenschaften und Technik in unserem täglichen Leben zu veranschaulichen. Stellenwert der Technik im täglichen Leben verdeutlichen In einer Zeit, in der sich die Anforderungen der Arbeitswelt rasch verändern und technisch-natuwissenschaftliche Kompetenzen äußerst gefragt sind, kommt der entsprechenden Ausbildung ein hoher Stellenwert zu. Je besser die Ausbildung in diesem Bereich ist, desto attraktiver ist unser Land als Wirtschaftsstandort. Beginnend mit dem Schuljahr 2004/05 wurde im Landesschulrat für OÖ eine Naturwissenschaftsoffensive gestartet. Großveranstaltungen unter dem Titel Experimentale bildeten die jeweiligen Höhepunkte. Bei den Hauptveranstaltungen wurden bis zu 5.000 Mitwirkende und Besucher/innen gezählt. Für Interessierte, die nicht die Möglichkeit hatten, die Veranstaltungen zu besuchen, übertrug das BildungsTV der oberösterreichischen Bildungsplattform www.edugroup.at diese via Internet. Großes Interesse der SchülerInnen Die Ziele: Nachhaltige Steigerung des öffentlichen Interesses an Naturwissenschaften, Mathematik und Technologie (NMT) Das Zusammenspiel von NMT-Innovationen im Bereich der Forschung mit dem Erfolg des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich sichtbar machen. Absolvent/innen für naturwissenschaftliche Studien begeistern. Motivation der Lehrer/innen und deren Schüler/innen zum vermehrten Engagement im Bereich NMT Innovationsschub für den NMT-Unterricht
Stärkung des Netzwerkes der Naturwissenschaften, gebildet aus den oberösterreichischen Bildungseinrichtungen (APS, AHS, BMHS, FH, UNI) und der heimischen Wirtschaft TechnikBox für Volksschulen Die TechnikBox wurde vom "Education Highway", dem Vorgänger der oö. Bildungsplattform Edugroup entwickelt und enthält mehr als 100 kindgerecht aufbereitete Experimentiervorlagen und Arbeitsanregungen zu den Themengebieten Luft & Töne, Wasser & Chemie, Feuer & Wärme, Strom & Magnetismus und Mechanik. Diese sollen den 6- bis 10-Jährigen Technik und Naturwissenschaft näher bringen. Ziel ist es, Neugier, Spaß und Freude an technischen Phänomenen bei Schülerinnen und Schülern zu fördern. Vor allem bei den Mädchen herrscht großer Aufholbedarf, da sie sich auch heute noch meist für die typischen Frauenberufe entscheiden. Hier liegt enorm großes Potenzial brach. Begeisterung schon im Volksschulalter Aufholbedarf bei den Mädchen Die TechnikBox wird von der 1. bis zur 4. Schulstufe eingesetzt. Die Lerninhalte sind mit dem Lehrplan abgestimmt, was bedeutet, dass keine Zusatzstunden generiert werden müssen. Mit der TechnikBox setzte man bundesweit ein Zeichen: Der Schritt, die TechnikBox in ihrer Vielfalt umzusetzen, die Wirtschaft mit einzubeziehen und in der Schule die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, zeigt die Innovationskraft Oberösterreichs. Technische Schulen in OÖ Oberösterreich ist das führende Industrieland in der Republik. Derzeit studieren etwa 11.500 Jugendliche an einer der 16 höheren technischen Lehranstalten im Land. Knapp 1.600 haben heuer maturiert. Seit dem Jahr 2000 wurden in Oberösterreich fünf technische BMHS neu gegründet (Traun, Perg, Grieskirchen, Andorf und Haslach) und dislozierte Klasse geschaffen (Freistadt, Klassen der HTL Linz Paul- Hahn-Straße). Fünf zusätzliche BMHS seit 2000
Chemie-Experimentierkoffer für Volksschulen Der Verband der Chemielehrer Österreichs (VCÖ) entwickelte nach den neuesten pädagogischen Standards einen Chemie-Experimentierkoffer für den Gebrauch in Volksschulen. Ermöglicht wurde das Projekt durch großzügige Unterstützung des Fachverbandes der Chemischen Industrie, der die Finanzierung sowohl der Entwicklung als auch der einzelnen Pakete für die Schulen übernommen hat. Die im Koffer enthaltenen Materialien und Anleitungen für Experimente orientieren sich an den Möglichkeiten und Interessen von Kindern im Volksschulalter. Die Volksschullehrer/innen, die mit diesen Materialien arbeiten, werden von Pädagog/innen des Verbandes der Chemielehrer Österreichs eingeschult. Ergebnis der guten Zusammenarbeit der chemischen Industrie und der Schule Die Arbeit im VS-Unterricht soll bei den Kindern Neugierde auf das spannende Feld der Naturwissenschaften, im Speziellen auf Chemie, wecken. Zielgruppe sind alle Kinder. Mädchen genauso wie Buben, Kinder mit Migrationshintergrund ebenso wie alle anderen. Zur weiteren positiven Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in Österreich ist es wichtig, dass jedes Kind entsprechend seinen Interessen und Neigungen gefördert wird und kein Talent verloren geht. Je größer die Begeisterung der Kinder für ihren Bildungsweg, desto geringer ist die Gefahr, dass Bildungskarrieren abgebrochen werden. Eine abgeschlossene Ausbildung ist der beste Garant, um sich in Gesellschaft und Beruf entfalten zu können. Heuer werden die Chemiekoffer an 26 VS in OÖ ausgegeben. Die Aktion läuft bereits seit dem Jahr 2011. In Summe sind damit 74 VS in OÖ mit diesen Lehrutensilien ausgestattet.
Hintergrundinfo des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreich: 1. Zahlen/Daten/Fakten Chemische Industrie allgemein in Ö: - Betriebe 2013: 308, davon in OÖ 66 - Beschäftigte 2013: 40794, davon in OÖ 14924 - Umsatz 2013 in Mrd. : 16,4, davon in OÖ 4,7 - Branchen: Agrochemikalien, Anstrichmittel/Druckfarben/Lacke, Chemiefasern, Industriegase, Kautschukwaren, Kunststoffe, Kunststoffwaren, Pharmazeutika, Waschmittel und Kosmetika Schwerpunktschulen, die heuer das Experimentierset erhalten: 1. VS Pram, Schulstraße 3, 4742 Pram, 2. VS 3 Wels-Stadt, Dr. Schauer Straße 2, 4600 Wels, 3. VS St. Aegidi, 4725 St. Aegidi, 4. VS Gutau, Pregartenerstraße 4, 5. VS Grünbach, Freiwaldstraße 11 6. VS Alberndorf, Schulfeld 2, 4211 7. VS Altenfelden, Schulstraße 25, 8. VS Seewalchen, Schulweg 17, 4863 Seewalchen a.a. 9. VS Timelkam, Schulweg 3, 4850 Timelkam 10. VS Aschach, Bahnhofstraße 4, 4082 Aschach 11. VS St. Georgen/Attergau, Dr. Greilstr. 8, 4880 St. Georgen/Attergau 12. VS 2 Ried i.i., Waldmüllerstraße 6, 4910 Ried i.i. 13. VS Tabor, Taschelried 1-3, 4400 Steyr 14. VS 1 Attnang, Römerstraße 27, 4800 Attnang-Puchheim
15. VS Pabneukirchen, Markt 77, 4363 Pabneukirchen 16. Sokrates Schule Mühlviertel 17. Volksschule Stroheim, 4074 Stroheim 28 18. VS Gallspach 19. VS Weitersfelden, Weitersfelden 60, 4272 Weitersfelden 20. VS Micheldorf, Franz-Aigner-Straße 20, 4563 Micheldorf 21. VS Molln, Schulstraße 10, 4591 Molln 22. VS Windischgarsten, Schulstraße 16, 4580 Windischgarsten 23. VS 2 Kirchdorf, Adalbert-Stifter-Str. 4, 4560 Kirchdorf 24. VS Laussa, 4461 Laussa 25. VS Vorchdorf, Schulstraße 6, 4655 Vorchdorf 26. VS 16 Linz, Jahnstraße 7, 4040 Linz Daten zum Chemieset: 2001 wurde das erste Experimentierset (Sekundarstufe 1 und 2) vom VCÖ entwickelt. Seit 2011 gibt es ein neues Experimentierset für VS mit zehn Schüler- Arbeitsplätzen, jeweils 100 Sets in 2011, 2012, 2013 und 2014 + elf Sets auch für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache 2013 und 2014. Schul-Verteilungsschlüssel für Setanzahl nach Einwohnern (von Dr. Becker, VCÖ, entwickelt): W, Stmk, OÖ und NÖ jeweils 16 Kärnten, Sbg, T jeweils 8, Bgld. und Vorarlberg jeweils 6 Schulen wurden jährlich gewechselt, Kriterium in W: erste Serie 2011 an alle Schulen mit Begabungsförderung, Oberösterreich: 1 Schule pro Bezirk. Die LSR/SSR suchten die Schulen für Sets aus.
2. Was macht der Fachverband der chemischen Industrie? Die Herausforderung: In den nächsten zehn Jahren droht der chemischen Industrie ein erheblicher Fachkräftemangel. Ca. 2.000 Stellen müssen jährlich nachbesetzt werden. Bedauerlicherweise ist das Interesse für Naturwissenschaften (NAWI) innerhalb der österreichischen Bevölkerung sehr gering. Der Fachverband der chemischen Industrie Österreich setzt sich deshalb gemeinsam mit dem Verband der Chemielehrer seit vielen Jahren verstärkt für die Frühförderung von Kindern ein, um das Interesse an Chemie bereits in der VS zu wecken. Dazu bedarf es einer kindgerechten und leicht verständlichen Vermittlung der naturwissenschaftlichen Inhalte. Lehrerinnen und Lehrer sollten in der Lage sein, einfache Experimente durchzuführen und die Schülerinnen und Schüler dabei anzuleiten. Im Kampf um den besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht die Chemieindustrie Österreichs alle naturwissenschaftlichen Talente. Auch Mädchen und auch Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache. Der FCIO möchte daher diesbezüglich einen Schwerpunkt setzen und deren Frühförderung intensivieren. Hohe Bildung und eine gute Ausbildung stellen eine wichtige Basis für Erfolg im beruflichen Leben dar und können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Die sichere Beherrschung von Grundkompetenzen ist eine wichtige Grundlage für soziale und berufliche Integration. Der FCIO hat erkannt, dass auch Mitarbeiter/innen mit nicht-deutscher Muttersprache in der chemischen Industrie, die eine sehr hohe Exportquote von ca. 68 % aufweist, besonders wertvoll sind: Sie sind vielfach bilingual aufgewachsen, was die Kommunikation mit Exportländern erleichtert. Oft kennen sie auch kulturelle Hintergründe besser und können so Verhaltensweisen in Geschäftssituationen besser verstehen. Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache finden damit in der Chemieindustrie gut dotierte und
sichere Jobs vor. Damit sie sich auch für diesen Berufsweg und die entsprechenden Ausbildungen entscheiden, muss bereits in der VS angesetzt werden: Das Interesse dieser Kinder für Chemie kann früh durch ihre Experimentierfreudigkeit geweckt werden. Der Chemiekoffer ist ein praktisches Tool, mit dem Kinder mit deutscher und nicht-deutscher Muttersprache unter Anleitung engagierter Lehrer/innen naturwissenschaftliche Fragestellungen im Sachunterricht selbst erforschen können. Das Experimentierset soll wesentlicher Bestandteil für die Durchführung einfacher Experimente sein. Für die fachgerechte Bedienung dieses Sets erhält das Lehrpersonal eine entsprechende Schulung. Darum fördert der Fachverband der chemischen Industrie das Projekt: 1. Interesse für Naturwissenschaften in Österreich sehr gering, deshalb setzt sich FCIO für Frühförderung von Kindern ein 2. Ausstattung von Schulen mit Unterrichtsmaterialien hat für FCIO sehr hohen Stellenwert 3. In der Volksschule wird der Grundstein für die spätere Ausbildung und für den späteren Beruf gelegt. In wenigen Jahren erste Berufsentscheidungen, bei hohem naturwissenschaftlichem Interesse Entscheidung für einen Weg in die Chemieindustrie 4. Deshalb Förderung der Chemie bereits in der Volksschule zur Nutzung der Neugier und Aufgeschlossenheit der Kinder 5. Experimentierset ( Chemie-Koffer ), hervorragendes Unterrichtsmittel, vom VCÖ entwickelt, weckt Lust auf eigenständige Forschung und Experimente, mit Experimenten kann der Spaß an naturwissenschaftlichen Inhalten optimal vermittelt werden
6. Experimente im Set sind einfach und aus dem Leben gegriffen, mit professionellen Brillen auszuführende Versuche begeistern die Kinder 7. Chemische Industrie hat eine sehr hohe Exportrate von ca. 70 %, bietet daher auch mehrsprachigen Jugendlichen vielfältige, interessante Jobs 8. Chemie-Koffer auch für Volksschulen mit hohem Anteil an Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch, um unabhängig vom sprachlichen Hintergrund auch deren Begeisterung zu wecken => wir brauchen jedes Talent! 9. Ausbildung der Volksschullehrer/innen muss adäquat zu diesem Unterrichtskonzept erfolgen, es gibt spezielle Schulungen für österreichische Lehrer/innen und erstsprachige Begleitlehrer/innen, damit sie die Experimente des Sets kennenlernen und die Kinder auch bei Überwindung von sprachlichen Barrieren unterstützen können 10. Österreich muss sich in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit behaupten, hat keine eigenen natürlichen Ressourcen, daher kann es nur durch Forschung, Technologie und Innovation punkten. Wissen und Kreativität sind die Basis von Innovationen. Dafür benötigen wir qualifizierte Chemiker/innen auf hohem Niveau, denn der Erfolg unserer Chemieunternehmen basiert auf gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Deshalb volle Unterstützung des Fachverbandes für diese Bildungsinitiative!