Verwendet man zur Darstellung nur binäre Elemente ( bis lat.: zweimal) so spricht man von binärer Digitaltechnik.



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Transkript:

Kursleiter : W. Zimmer 1/24 Digitale Darstellung von Größen Eine Meßgröße ist digital, wenn sie in ihrem Wertebereich nur eine endliche Anzahl von Werten annehmen kann, also "abzählbar" ist. Digital kommt dabei von digitus ( lat.: der Finger). Eine Zahl kann z.b. durch eine Anzahl von Fingern dargestellt werden. Ein einfacher Digitalrechner ist der Rechenrahmen, bei dem Zahlen durch eine entsprechende Anzahl von Kugeln dargestellt werden. Der Genauigkeit ist dabei im Prinzip keine Grenze gesetzt, denn die Anzahl der Kugeln kann beliebig erhöht werden. Bei elektronischen Digitalrechnern verwendet man statt der Kugeln elektrische Impulse. Jede Zahl kann durch eine Anzahl von Impulsen dargestellt werden. Da digitale Größen durch abzählbar viele Elemente dargestellt werden können, verwendet man die Veranschaulichung durch Zahlen, die aus Ziffern zusammengesetzt sind. (Hier: 12 Uhr und 8 Minuten) Verwendet man zur Darstellung nur binäre Elemente ( bis lat.: zweimal) so spricht man von binärer Digitaltechnik. Da zur Zeit im technischen Bereich nur die binäre Darstellung verwendet wird, kann hier der Zusatz binär entfallen und man spricht nur von Digitaltechnik. Die in der Digitaltechnik üblichen beiden binären Zustände werden auch digitale Zustände genannt. Beispiele: Erster binärer Zustand Schalter offen Diode leitend Spannung hoch Werkstoff magnetisiert Lampe leuchtet Stromstärke hoch Sensor aktiviert Zweiter binärer Zustand Schalter geschlossen Diode gesperrt Spannung niedrig Werkstoff nicht magnetisiert Lampe leuchtet nicht Stromstärke niedrig Sensor nicht aktiviert 1

Kursleiter : W. Zimmer 2/24 Wir arbeiten mit elektronischen Bauteilen, bei denen Spannungszustände als binäre Zustände verwendet werden. Bei den von uns verwendeten TTL- Bausteinen (Transistor-Transistor-Logik) der 74xxx-Familie haben wir die beiden Zustände 0 (low) entspricht 0V (Masse) 1 (high) entspricht +5V Dabei gelten die folgenden Toleranzen: 2,5V 5,5 V high low : 0V bis 0,8V high : 2,5V bis 5,5V Der Zusammenhang mit der zweiwertigen Logik wird dabei durch folgende Festlegung hergestellt: 0 bzw. low entspricht dem Wahrheitswert false 1 bzw. high entspricht dem Wahrheitswert true Man nennt diese Festlegung positive Logik Digitale Bausteine Unter einem digitalen Baustein versteht man eine elektronische Schaltung mit n Eingängen und m Ausgängen, in der die unterschiedlichen Belegungen der Eingangsleitungen so verarbeitet werden, dass jede Ausgangsleitung eine eindeutig definierten Ausgangswert besitzt. E 1 A 1 E 2 A 2 E.. E n A m 2

Kursleiter : W. Zimmer /24 Wir untersuchen vorerst nur Schaltungen mit einer Ausgangsleitung: Die einfachste Digitalschaltung besitzt einen Eingang und einen Ausgang E A Für die Funktion sind dann folgende vier Möglichkeiten denkbar: NULL IDENTISCH INVERTER EINS E A A A A 0 0 0 1 1 1 0 1 0 1 Der NULL-Baustein ist überflüssig, denn er gibt unabhängig von der Belegung des Eingangs immer eine 0 aus. Diese Null kann ich auch direkt am Minuspol der Spannungsquelle abgreifen. Genauso verhält es sich mit dem EINS-Baustein der immer eine 1 ausgibt, die ich wieder am Pluspol der Spannungsquelle abgreifen kann. Der IDENTISCH-Baustein ist ebenfalls überflüssig, denn er bewirkt keine Änderung der Eingangsbelegung. Als einzig sinnvoller Baustein bleibt also der Inverter übrig, der die Belegung des Eingangs gerade invertiert. NOT E 1 A E A 0 1 1 0

Kursleiter : W. Zimmer 4/24 Digitalschaltungen mit 2 Eingängen und einem Ausgang: E 1 A E 1 Es gibt genau 16 Bausteine dieses Typs: CONST 0 AND Inhibition E 2 Identität E 1 Inhibition E 1 Identität E 2 XOR OR NOR Äquivalenz Negation E 2 Implikation E 2 Negation E 1 Implikation E 1 NAND CONST 1 E 1 E 2 A 0 A 1 A 2 A A 4 A 5 A 6 A 7 A 8 A 9 A 10 A 11 A 12 A 1 A 14 A 15 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 0 1 0 0 0 0 1 1 1 1 0 0 0 0 1 1 1 1 1 0 0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 1 1 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 Inhibition : Verbot, Hemmung Merke: Jeder Baustein dieser Tabelle kann ausschließlich mit NAND-Bausteinen aufgebaut werden. Dieser Bausteine bildet eine Basis für alle anderen Bausteine. Aufgabe 1 Baue einen NOT ( AND, OR, NOR ) nur mit NAND-Bausteinen auf. Von technischer Bedeutung sind nur die Bausteine NOT, AND, NAND, OR, NOR und XOR 4

Die Bausteine mit ihren DIN-Schaltzeichen: Kursleiter : W. Zimmer 5/24 AND E 1 E 1 & A E 1 E 2 A = E1 E2 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 NAND E 1 E 2 A = E1 E2 E 1 E 2 & A 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 0 OR E 1 E 2 1 A E 1 E 2 A = E1 E2 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 1 NOR E 1 E 2 A = E1 E2 1 0 0 1 0 1 0 1 0 0 1 1 0 XOR E 2 E 2 =1 A E 1 E 2 A = E1 E2 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 0 5

Kursleiter : W. Zimmer 6/24 Bausteine mit und mehr Eingängen lassen sich aus Bausteinen mit zwei Eingängen erstellen: & E 1 Y E 1 & E 2 A E 2 A & E E Wertetabelle: E 1 E 2 E Y A 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 Merke : Ein AND-Baustein mit n Eingängen hat genau dann den Ausgangswert A=1, wenn alle n Eingänge mit 1 belegt sind. Aufgabe 2 Formuliere eine entsprechende Aussage auch für OR-Bausteine mit n Eingängen: 6

Kursleiter : W. Zimmer 7/24 Aufgabe : Zeige, dass für die Verknüpfungen und jeweils das Assoziativgesetz gilt, indem du zeigst, dass beide Verknüpfungstabellen zu äquivalenten Ergebnissen führen: a) (E1 E) 2 E = E 1 (E2 E) E 1 E 1 E 1 E1 E2 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 (E1 E) 2 E E2 E 1 2 E (E E) Zeichne zu beiden Termen die entsprechenden Schaltungen 7

Kursleiter : W. Zimmer 8/24 b) (E1 E) 2 E = E 1 (E2 E) E 1 E 2 E E1 E2 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 (E1 E) 2 E E2 E 1 2 E (E E) c) Zeichne zu beiden Termen die entsprechenden Schaltungen: 8

Kursleiter : W. Zimmer 9/24 Aufgabe 4: Zeige auf die gleiche Weise die Gültigkeit der beiden Distributivgesetze: a) (E1 E) 2 E = (E1 E) (E2 E) E 1 E 2 E E1 E2 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 (E1 E) 2 E E1 E E2 E 1 2 (E E) (E E) Zeichne für jeden Term die entsprechende Schaltung: 9

Kursleiter : W. Zimmer 10/24 b) (E1 E) 2 E = (E1 E) (E2 E) E 1 E 2 E E1 E2 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 (E1 E) 2 E E1 E E2 E 1 2 (E E) (E E) Zeichne für jeden Term die entsprechende Schaltung: Aufgabe 5) Zeige, dass die beiden Schaltfunktionen Z 1 und Z 2 äquivalent sind und zeichne die entsprechenden Schaltungen Z 1 = (A B C) (A B C) und Z2 = A B 10

Rechenschaltungen Kursleiter : W. Zimmer 11/24 Unser Ziel: Wir wollen eine Schaltung entwickeln mit der man die Summe von zwei (und mehr) Dualzahlen berechnen kann. Beispiel: 1 0 1 1 + 1 0 0 1 1 0 1 1 1 0 1 0 0 Beim ersten Schritt muss man zwei einstellige Dualzahlen addieren und den Übertrag ermitteln. Dabei können vier Fälle auftreten: 0+0=0 Übertrag =0 ; 0+1=1 Übertrag =0 ; 1+0=0 Übertrag =0 und 1+1=0 Übertrag =1 Der Halbaddierer ist eine Schaltung die genau dies leistet: E 1 E 2 S Ü 0 0 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 0 1 Schaltsymbol: E 1 E 2 HA S Ü 11

Kursleiter : W. Zimmer 12/24 Bei den weiteren Schritten muss man dann jeweils drei einstellige Dualzahlen addieren und den Übertrag ermitteln. Hier können acht Fälle auftreten: 0+0+0=0 Übertrag =0;... 1+1+1=1 Übertrag =1 Der Volladdierer (aufgebaut aus zwei Halbaddierern): E 1 E 2 E S Ü 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 1 0 1 0 0 1 1 0 1 1 0 0 1 0 1 0 1 0 1 1 1 0 0 1 1 1 1 1 1 Schlaltsymbol: E 1 E 2 E VA S Ü Aufgabe 6: Baue die Innenschaltung eines 4-Bit Volladdierers mit normalen Volladdierern auf: Ü n+4 S S 2 S 1 S 0 4-Bit-Volladdierer Ü n A A 2 A 1 A 0 B B 2 B 1 B 0 12

Kursleiter : W. Zimmer 1/24 Lösung: Aufgabe 7: Stelle für folgende Schaltung die zugehörige Schaltfunktion auf und gib die Tabelle mit den zugehörigen Funktionswerten an: Z= 1

Kursleiter : W. Zimmer 14/24 A B C D Z 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 1 1 0 0 1 1 0 1 1 1 1 0 1 1 1 1 Aufgabe 8: Zeichne zu folgender Schaltfunktion das zugehörige Schaltbild: Z = A B C (A C) Zeige, dass Z unabhängig von der Belegung von A,B,C immer den Wert 0 annimmt. 14

Kursleiter : W. Zimmer 15/24 Aufgabe 9 Entwickle eine 2-Bit Multiplizierschaltung P P 2 P 1 P 0 2-Bit-Multiplizierer A 1 A 0 B 1 B 0 Beispiele: 10*11=0110 11*11=1001 A 1 A 0 B 1 B 0 P P 2 P 1 P 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 0 1 1 0 1 1 0 0 1 1 0 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1 0 0 1 15

Kursleiter : W. Zimmer 16/24 Zur Herleitung der Innenschaltung eine Vorüberlegung: 10 *11 10 1. Summand 10 2. Summand 110 Summe und gleichzeitig Wert des Produkts Zeichne die Innenschaltung des 2-Bit-Multiplizierers: a) Entwickle eine Schaltung, die dir den 1. Summanden und den 2. Summanden erzeugt. b) Jetzt ist es leicht, mit einer geeigneten Summenschaltung den Wert des Produkts zu erzeugen: 16

Entwickle analog die Schaltung für einen 4-Bit-Multiplizierer Beispiel: 1010*1101 (Verwende dazu 4-Bit-Volladdierer) 1010 0000 1010 1010 1 1 1 10000010 Kursleiter : W. Zimmer 17/24 17

Kursleiter : W. Zimmer 18/24 Rechengesetze, Rechenregeln und Kürzungsregeln der Booleschen Schaltalgebra A B= B A A B= B A K-Gesetze (A B) C= A (B C) (A B) C= A (B C) A-Gesetze A (B C) = (A B) (A C) A (B C) = (A B) (A C) D-Gesetze A B = A B A B = A B Inversionsgesetze A A= A A A= A R1 A 1= A A 1= 1 R2 A 0 = 0 A 0= A R A (A B) = A A (A B) = A K1 A (A B) = A B A (A B) = A B K2 (A B) (A B) = A (A B) (A B) = A K 18

Kursleiter : W. Zimmer 19/24 Beweis zu K1: A (A B) = (A 1) (A B) R = A (1 B) DG = A 1 R = A R Aufgabe 11 : Beweise analog die Kürzungsregeln K2 und K Aufgabe 12: Vereinfache den Term aus Aufgabe 8 zu Z=0 19

Kursleiter : W. Zimmer 20/24 Aufgabe 1 20

Kursleiter : W. Zimmer 21/24 Schaltfunktionen zu einer vorgegebenen Schalttabelle Häufig wissen wir, wie eine Schaltung funktionieren soll und müssen eine Schaltung entwickeln, die diese Funktionalität besitzt. Beispiel: Bei einem Flugzeug sind an allen hochsensiblen Stellen drei Gefahrenmelder G1,G2, G angebracht. Alarm im Cockpit wird nur dann ausgelöst, wenn mindestens zwei dieser drei Melder Alarm anzeigen. G1 G2 G Z 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1 G1 G2 G Z Lösungsidee: Ich konzentriere mich auf die Fälle, in denen Z den Wert 1 hat und nutze folgenden Sachverhalt aus: Ein ODER-Baustein zeigt am Ausgang eine 1, wenn mindestens an Eingang eine einem 1 anliegt! Z = ( ) ( ) ( ) ( ) 21

Kursleiter : W. Zimmer 22/24 Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass jede Klammer genau für den entsprechenden Fall gerade eine 1 erzeugt: Ein UND-Baustein zeigt genau dann am Ausgang eine 1, wenn an allen Eingängen eine 1 anliegt! 1. Fall G1=0 G2=1 G=1 (G1 G2 G) = 1 2. Fall G1=1 G2=0 G=1 (G1 G2 G) = 1. Fall G1=1 G2=1 G=0 (G1 G2 G) = 1 4. Fall G1=1 G2=1 G=1 (G1 G2 G) = 1 Also ist die Schaltfunktion Z = (G1 G2 G) (G1 G2 G) (G1 G2 G ) (G1 G2 G ) eine Lösung. Man nennt sie auch DISJUNKTIVE Normalform (DNF), weil die ODER-Verknüpfung auch Disjunktion heisst. Die zugehörige Schaltung sieht dann so aus: Z G1G2G 22

Kursleiter : W. Zimmer 2/24 Die konjunktive Normalform Konzentriert man sich auf die Nullen bei Z, so gelangen wir zur konjunktiven Normalform (KNF): G1 G2 G Z 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1 Ein UND-Baustein zeigt am Ausgang eine 0, wenn mindestens an Eingang eine einem 0 anliegt! Z = ( ) ( ) ( ) ( ) Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass jede Klammer genau für den entsprechenden Fall gerade eine 0 erzeugt: Ein ODER-Baustein zeigt genau dann am Ausgang eine 0, wenn an allen Eingängen eine 0 anliegt! 1. Fall G1=0 G2=0 G=0 (G1 G2 G) = 0 2. Fall G1=0 G2=0 G=1 (G1 G2 G) = 0. Fall G1=1 G2=1 G=0 (G1 G2 G) = 0 4. Fall G1=1 G2=1 G=1 (G1 G2 G) = 0 Z = (G1 G2 G) (G1 G2 G) (G1 G2 G ) (G1 G2 G ) ist also ebenfalls eine Lösung, die sogenannte konjunktive Normalform. 2

Die UND-Verknüpfung wird auch Konjunktion genannt. Kursleiter : W. Zimmer 24/24 Z G1G2 G 24