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Klasse: Kursstufe Seite - 1 - Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans Unterrichtsinhalte Hinweise/Vorschläge zur möglichen Vertiefung und Erweiterung des Kompetenzerwerbs 1. SOZIALSTRUKTUR UND SOZIALSTAATLICHKEIT IM WANDEL 1.1 Gesellschaftlicher Wandel und gesellschaftspolitische Herausforderungen Leitfrage: Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war Wohin entwickelt sich die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland? Daten zur Analyse der Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland auswerten; Ursachen, Entwicklungstendenzen und mögliche Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels erläutern; Ansätze zur Beschreibung der Sozialstruktur sowie deren Indikatoren darstellen und beurteilen; Möglichkeiten der Gesellschaftspolitik erörtern. Modelle zur Beschreibung der Gesellschaft: - Klassen, Schichten, soziale Lagen, Milieu- und Lebensstil-Modelle - Die Wiederentdeckung der Unterschicht - Abstiegsangst der Mittelschicht Auswertung von Daten, z.b. Einkommen, Vermögen, Bildung - soziale Mobilität Ansätze zur Beschreibung des Wertewandels: -Pflicht- und Akzeptanzwerte vs. Selbstentfaltungswerten; Postmaterialismus; Individualisierung, Pluralisierung Gesellschaftspolitik als Reaktion auf Wertewandel: - z.b. Diskussion um Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften - z.b. Ehe-, Familien-, Steuerrecht Exkursion: Soziale Stadterkundung Wohnumfelder verschiedener Schichten bzw. Milieus, Auswirkungen auf Besuch weiterführender Schulen, Wahlergebnisse, Kirchgang etc. Zielgruppenanalyse in Wahlkampf und Werbung Selbstständige Erhebung und Auswertung von Daten, z.b. zur Werteorientierung von Jugendlichen Analyse von Studien zum Wertewandel, z.b. Shell- Jugendstudie Vergleichende Analyse unterschiedlicher Entwicklungen in West- und Ostdeutschland Innere Einheit als gesellschaftspolitische Aufgabe

Klasse: Kursstufe Seite - 2-1.2 Bevölkerungsentwicklung und Migration Leitfrage: Deutschland vergreist was tun? ihre Kenntnisse der Gesellschaftsanalyse auf die Beschreibung aktueller Entwicklungen anwenden; Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung darstellen und deren Implikationen beurteilen; das Phänomen der Migration als besondere gesellschaftspolitische Aufgabe erfassen; Maßnahmen der Integrationspolitik erläutern und in der Kontroverse über Zielsetzung und Reichweite von Integrationspolitik Stellung beziehen Demographischer Wandel: - Zusammenhang mit Wertewandel - Folgen für Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Arbeitswelt Migration: - Ursachen von Migration - Gewandelte Perspektive vom Gastarbeiter zum Migranten Integrationspolitik: - Rechtsstatus von Zuwanderern - Zuwanderungs- und Einbürgerungsrecht - Entstehung von Parallelgesellschaften - Integration im Schulsystem Wohnsoziologie: Mehr- Generationen-Häuser, Alten- Wohngemeinschaften Alte Menschen als Zielgruppe von Wahlkampf und Werbung Expertengespräch, z.b. mit Vertretern von türkischen, griechischen Kulturvereinen 1.3 Die Ausgestaltung des Sozialstaats Leitfrage: (K)eine Zukunft für Alte, Kranke und Arbeitslose wie kann der Sozialstaat erhalten werden? das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes analysieren und interpretieren; die Grundprinzipien und Kernbereiche des Systems der sozialen Sicherung erläutern; Solidarität und Subsidiarität als Grundprinzipien unterschiedlicher sozialpolitischer Ansätze definieren; Probleme des modernen Sozialstaats zusammenfassend darstellen; Sozialstaat: - Gerechtigkeitsbegriffe (Verteilungs-, Chancen-, Leistungsgerechtigkeit) - Interpretation des Sozialstaatsgebots (Art. 20) - Versicherungs-, Fürsorge-, Versorgungsprinzip - Fallbeispiel: z.b. Arbeitslosengeld II, Rente, Krankenversicherung Probleme des Sozialstaats und Reformdiskussion: - Weiterführung des Fallbeispiels: z.b. Finanzierungsprobleme bei ALG II oder Rente oder Krankenversicherung - Lösungsansätze: Eigenverantwortung, Leistungskürzung, Erhöhung der Beiträge Erarbeitung der Sozialstaatsbegriffe verschiedener Parteien Politische Forderungen der Parteien im ausgewählten Themenfeld

Klasse: Kursstufe Seite - 3 - verschiedene Reformansätze, die auf die Probleme des Sozialstaats zu antworten versuchen, darstellen und beurteilen; die Entwicklung der europäischen Sozialpolitik und ihrer Reichweite darstellen und beurteilen; die Forderung nach einer europäischen Sozialunion unter politischen und wirtschaftlichen Aspekten erörtern. Europäische Sozialpolitik: - Vergleich der Sozialpolitik verschiedener europäischer Staaten in einem ausgewählten Themenfeld - Sozialpolitische Kompetenz der EU - Notwendigkeit einer europäischen Sozialpolitik Übertragbarkeit sozialpolitischer Regelungen anderer europäischer Staaten auf Deutschland 2. WIRTSCHAFTLICHE DYNAMIK UND WIRTSCHAFTSPOLITIK 2.1 Markt und Staat Leitfrage: Markt oder Staat wer soll die Wirtschaft lenken? die Dynamik der Marktwirtschaft anhand einzelner Aspekte beschreiben; ökologische und gesellschaftliche Folgeprobleme erläutern; ökologische und gesellschaftliche Folgeprobleme erläutern; zu Grundpositionen in der Debatte über die Rolle des Staates in der Marktwirtschaft Stellung nehmen. Marktwirtschaft: - Charakteristika der Marktwirtschaft im Vergleich zur Planwirtschaft - Rolle des Wettbewerbs (z.b. bei aktuellen Innovationen) Folgeprobleme: - Folgen einer reinen Marktwirtschaft ohne Staatseingriffe, z. B. bei der Finanzmarktkrise, in der Ökologie, bei der Einkommens- und Vermögensentwicklung, bei der Bewältigung sozialer Risiken Rolle des Staates in der Marktwirtschaft: - Wirtschaftspolitischer Rahmen durch das Grundgesetz - Spannungsverhältnis zwischen Eigentums- und Freiheitsrechten und dem Sozialstaatsprinzip, z. B. Mietrecht, Kündigungsschutz, Mindestlöhne Expertengespräch mit Vertretern von Gewerkschaften und Unternehmen 2.2 Aufgaben der Stabilisierungspolitik Leitfrage: Wachstum, Arbeit, stabile Preise, Außenhandel ist die Wirtschaftspolitik viereckig und magisch?

Klasse: Kursstufe Seite - 4 - Verlauf und aktuellen Stand der wirtschaftlichen Entwicklung mithilfe ausgewählter Indikatoren darstellen; daraus den aktuellen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf ableiten und erklären; Leistung und Reichweite der Instrumente der Wirtschaftspolitik analysieren und bewerten; Zielvorgaben und Zielerfüllung in der Geldund Fiskalpolitik darstellen. Aufgabenbereiche der Stabilisierungspolitik (Wachstumspolitik, Konjunkturpolitik, Strukturpolitik) unterscheiden; die Diskussion um die Erweiterung des wirtschaft politischen Zielkatalogs (Magisches Viereck) erläutern und dazu Stellung nehmen. Ziele der Wirtschaftspolitik: Das magische Viereck - Messgrößen des magischen Vierecks: Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquote, Warenkorb, Handelsbilanz - Problematisierung des Aussagekraft dieser Messgrößen (z.b. ist das BIP ein geeigneter Indikator zu Messung von Wohlstand?) - mögliche Dimensionen der Erweiterung des magischen Vierecks (Ökologie, Verteilungsgerechtigkeit, Schuldenabbau,...) Wirtschaftliche Entwicklung mit Hilfe der Indikatoren des Magischen Vierecks: - an welcher Ecke zwickt es gerade besonders? Ansätze und Instrumente stabilitätspolitischer Konzeptionen - Nachfrageorientierte vs. angebotsorientierte Politik - Möglichkeiten und Grenzen des Staates bei der Wachstums-, Konjunkturund Strukturpolitik Zusammenarbeit mit Banken: Vortragsreihe zu aktueller Wirtschaftspolitik Expertengespräch mit Vertretern von Gewerkschaften und Unternehmen 2.3 Globalisierung und Strukturwandel anhand von Tabellen beziehungsweise Grafiken Entwicklungen der Weltwirtschaft darstellen; in einem Überblick Dimensionen und Erscheinungsformen des Globalisierungsprozesses erläutern; Erklärungsansätze für Globalisierung vergleichen und beurteilen; die Chancen und Risiken einer zunehmenden Verflechtung und Interdependenz der Weltwirtschaft darstellen und erörtern; Gestaltungsmöglichkeiten nationaler und internationaler Politik erörtern und dabei die Rolle der Nationalstaaten beurteilen. Leitfrage: Made in Germany wie lange noch? Globalisierung: Begriffsklärung, Dimensionen (Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur) Ursachen, Strukturwandel als Folge Theorien zur Internationalen Arbeitsteilung (z.b. absolute und komparative Kostenvorteile, Faktorproportionentheorie,...) Verflechtung der Weltwirtschaft: - Voraussetzungen und Folgen Gestaltungsmöglichkeiten nationaler und internationaler Politik: - staatliche Strukturpolitik - internationale Institutionen (WTO, IWF, Weltbank,...) Globalisierung und Strukturwandel vor Ort: Wandel der regionalen Wirtschaftsstruktur erforschen Betriebserkundung: Zulieferung (Global Sourcing), Standorte, Absatzmärkte, etc.

Klasse: Kursstufe Seite - 5-3. POLITISCHE INSTITUTIONEN UND PROZESSE 3.1 Politische Teilhabe und Demokratie die institutionalisierte politische Partizipation als wesentliche Grundlage legitimer demokratischer Herrschaft darstellen und im Überblick beschreiben; die Bedeutung der Medien für die politische Teilhabe erläutern und die Kritik an den Medien beurteilen; den Zusammenhang zwischen Bürgerbeteiligung, Bürgerengagement sowie Zivilcourage und der Zukunft der Demokratie untersuchen und beurteilen; direkte und indirekte Teilhaberechte (Artikel 5, 8, 9, 20, 21, 28 GG) sowie die verschiedenen Ebenen der Teilhabe (Europäischen Union, Bund, Länder, Gemeinden) differenziert darstellen; die Funktion der Parteien in der repräsentativen Demokratie erläutern; die Kritik an den Parteien und am Parteienstaat überprüfen; den Wandel des Parteiensystems erklären Wahlrecht und Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland erklären; eine aktuelle Wahl anhand ausgewählter Faktoren analysieren; die Partizipationsmöglichkeiten in der repräsentativen Demokratie bewerten; Leitfrage: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus aber wie? Partizipationsmöglichkeiten im Grundgesetz, in der Landesverfassung und der Gemeindeordnung sowie auf europäischer Ebene Fallbeispiel zum Thema Bürgerentscheid auf kommunaler oder Landesebene (z.b. Abstimmung über sechsjährige Primarschule in Hamburg im Juli 2010) Demonstrationsrecht, Vereinigungsfreiheit Parteien - Programme von Parteien - Willensbildungsprozess innerhalb von Parteien untersuchen (innerparteiliche Demokratie, Oligarchietendenzen) - Rolle der Ortsvereine bzw. verbände - Schwächung der Volksparteien - Entstehung neuer Parteien - Parteienkritik (Kriterien zur Unterscheidung von berechtigter Kritik und unreflektierter Polemik) Wahlen - Bundestagswahlsystem: Problem der Legitimation von Macht (z.b. Fünf- Prozent-Hürde, Überhangmandate) - Wahlkampf: Medien des Wahlkampfs und ihre Wirksamkeit - Methoden und Theorien der Wahlforschung (sozialstrukturelle, psychologische Ansätze) Medien - Medien als vierte Gewalt - Verbindungen zwischen Medien und Politik - Entpolitisierungstendenzen durch Medien (z. B. durch Auftritte von Politikern in Unterhaltungssendungen) Expertengespräch mit Vertretern einer Bürgerinitiative Besuch öffentlicher Parteiveranstaltungen Umfrage unter Bürgern, welche Kriterien für ihre Wahlentscheidung relevant sind. Analyse der Wahlergebnisse ausgewählter Wohngebiete Arbeit mit Grafstat

Klasse: Kursstufe Seite - 6 - repräsentative und plebiszitäre Demokratiekonzeptionen definieren und vergleichen. Bürgerbeteiligung Beispiele für bürgerschaftliches Engagement 3.2 Gewaltenteilung und Kontrolle politischer Herrschaft Leitfrage: Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser: Wer kontrolliert die Regierung? Gewaltenteilung und -verschränkung: Gewaltenteilung und Gewaltenverschränkung in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland anhand des Grundgesetzes erklären (Artikel 20, 43, 63, 67 GG); Überblick über die Verfassungsorgane Verhältnis von Exekutive und Legislative in Deutschland Vergleich parlamentarischer und präsidentieller Systeme Kontrolle außerhalb der parlamentarischen Opposition: verschiedene Kontrollmöglichkeiten in der parlamentarischen Demokratie benennen; Medien Bundesverfassungsgericht die Rolle von Regierung, Mehrheits- und Minderheitsfraktionen bei der parlamentarischen Kontrolle beschreiben und anhand geeigneter Kategorien beurteilen; horizontale Gewaltenteilung durch Föderalismus Gewaltenteilung und Kontrolle auf europäischer Ebene die Kontrolle politischer Herrschaft in Verfassungsrecht (Grundgesetz) und Verfassungswirklichkeit (Bundesrepublik Deutschland) vergleichen; Vergleich des Institutionengefüges von EU und BR Deutschland Verteilung der Macht auf Ministerrat, Kommission und Parlament Gewaltenteilung und -kontrolle in der Europäischen Union darstellen; die Kontrollfunktion der Europäischen Kommission und des Europäischen Gerichtshofes zur Einhaltung von EU-Recht bewerten; die Kontrollfunktionen des Europäischen Parlaments und des Deutschen Bundestags vergleichen; die Wirksamkeit formeller und informeller Kontrolle auf nationaler und europäischer Ebene bewerten; die Wirksamkeit formeller und informeller Kontrolle auf nationaler und europäischer Ebene bewerten. Besuch von Bundestag, Bundesrat, Bundesverfassungsgericht, Landtag oder Europaparlament

Klasse: Kursstufe Seite - 7-3.3 Politischer Entscheidungsprozess Leitfrage: Wie sollen Entscheidungen fallen schnell und effizient oder mit breitem Konsens? das Gesetzgebungsverfahren nach dem Grundgesetz erläutern und mit der Verfassungswirklichkeit an einem aktuellen Beispiel vergleichen; Artikel 20 GG und neue Staatszielbestimmungen erläutern und beurteilen; staatliche Reformfähigkeit und Problemlösungsverfahren bewerten; diese mit der Problemlösungskompetenz der Europäischen Union vergleichen. Ablauf eines Gesetzgebungsverfahrens Bewertung politischer Systeme anhand von Kriterien wie Effizienz, Legitimität, Repräsentativität, Reaktionsfähigkeit, Stabilität, etc. 4. INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN UND INTERNATIONALE POLITIK 4.1 Struktur der Staatenwelt und Konfliktbewältigung Leitfrage: Asymmetrische Kriege, gefährdeter Frieden oder Weltgemeinschaft in welcher Welt leben wir? sicherheitspolitische Herausforderungen exemplarisch anhand einer aktuellen Konfliktsituation analysieren; Risiken für die innere und für die äußere Sicherheit abgrenzen von ökologischen und wirtschaftlichen Risiken; die Struktur der internationalen Staatenwelt mithilfe eines Kategorienmodells beschreiben; den Beitrag internationaler Organisationen, insbesondere der NATO und der UNO, zur Theorien zur internationalen Politik: z.b. Realismus, Institutionalismus und Liberale Schule Anarchie der Staatenwelt vs. Multilateralismus Aktuelle Friedensgefährdungen und Konflikte: z.b. Konflikte um atomare Aufrüstung, Ressourcenkonflikte, ethnische und religiöse Konflikte, Wirtschaftskonflikte, Staatszerfall Vernetzung von innerer und äußerer Sicherheit durch Terrorismus Rolle internationaler Organisationen UNO: Charta, Hauptorgane, Maßnahmen zur Friedenserhaltung (peace-keeping) und zur Durchsetzung von Resolutionen (peace-enforcing) dreitägiges Planspiel POLIS (mit Jugendoffizieren der Bundeswehr)

Klasse: Kursstufe Seite - 8 - Friedenssicherung und Konfliktbewältigung bewerten. Bewertung der Machtverteilung im Sicherheitsrat Reformvorschläge NATO: Wandel der NATO unterschiedliche Interessen der Mitglieder (Amerika, Westeuropa, Osteuropa) Auslandseinsätze der NATO und ihre Legitimität Expertenvortrag bzw. - gespräch mit Jugendoffizier 4.2 Friedenssicherung durch Demokratisierung und Menschenrechtspolitik Leitfrage: Kann man Demokratie und Menschenrechte exportieren, um Frieden zu schaffen? den Prozess der Friedenssicherung durch Demokratisierung erläutern ; Prämisse der liberalen Schule: friedliche Konfliktaustragungsmuster im Innern einer Demokratie prägen den Konfliktaustrag in der Außenpolitik Voraussetzungen und Grenzen der erfolgreichen Ausbreitung der Demokratie Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbreitung der Demokratie erörtern; die These einer einheitlichen Weltzivilisation beziehungsweise eines Zusammenpralls der Kulturen erörtern; Legitimität, Nutzen und Notwendigkeit einer aktiven Menschenrechtspolitik erörtern. Fallbeispiele zu Verletzungen von Menschenrechten wie z.b. dem Folterverbot, der Religionsfreiheit, Kinderarbeit, etc. Universalisierbarkeit von Menschenrechten Zielkonflikt zwischen Menschenrechts- und Außenwirtschaftspolitik (z.b. im Verhältnis zu China) Projekte von amnesty international recherchieren und beurteilen