Entwicklung und Evaluation von Angeboten für psychisch kranke Mütter in Basel Dr. med. Thorsten Mikoteit Psychiatrische i h Poliklinik
Psychiatrische Poliklinik (PUP) Chefärztin: Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler Allgemein psychiatrisches Angebot für Erwachsene ~ 3500 PatientInnen/a ~30 000 Konsultationen/a ~1200 Konsilien/a ~700 Eintritte tte auf KIS/a Im somatischen Spital weniger Stigmatisierung
Universitäts-Frauenklinik (UFK) ~ 1600 Geburten/a d.h. 75% Geburten in Basel-Stadt ~ 1400 Geburten/a in übrigen Spitälern in Basel und Region Frauen-Poliklinik Gynäkol. Sozialmedizin & Psychosomatik Geburtshilfe & Schwangerschaftsmedizin Neonatologie Reproduktionsmedizin Ultraschall Stillberatung Sozialdienst
Interdisziplinarität UFK NEONATOLOGIE PUP KJUP AKJS Psychiater Sozial- Beratung Eltern- Beratung Pädiater
Angebote: MuKi-Projekt seit 1998 Ambulant: Spezialsprechstunde Spezialtherapien Konsiliar-/Liaisondienst Stationär: Mutter-Kind- Hospitalisation in der KIS Teilstationär: Pilotprojekt 2001
Angebote: MuKi-Projekt seit 1998 Ambulant: Spezialsprechstunde Spezialtherapien Konsiliar-/Liaisondienst Stationär: Mutter-Kind- Hospitalisation in der KIS Teilstationär: Pilotprojekt 2001
Hindernisse für eine psychiatrische Behandlung von Müttern allgemeine gesellschaftliche Tabuisierung Stigmatisierung i psychischer h kranker k Mütter Scham- und Schuldgefühle Angst vor Hospitalisation und Trennung vom Kind Fehldiagnosen Versorgungslücken
MuKi- Spezialsprechstunde
Aufgaben der MuKi- Spezialambulanz Beratung/ Unterstützung von Psychiatrischen Patientinnen Abklärung und Behandlung von Psychischen Erkrankungen während Schwangerschaft und Postpartum Unterstützung von Schwangeren/ Müttern bei sozialpsychiatrischen Problemen (z.b. Migration/ Abhängigkeit) Einzel und Gruppentherapie
Einzeltherapie Gruppentherapie Lichttherapie MuKi- Sprechstunde Therapieplatz vermittlung Sozialdienst Stationäre MuKi- Therapie/KIS KJUP
Gruppentherapie
KVT-Müttergruppe bei Depression Geschlossene Gruppe 6-9 Teilnehmerinnen Kinderbetreuung in Nebenraum angeboten: erfahrene, sensitive Kinderbetreuerin Indikationsgespräch 12 Gruppensitzungen à 1.5h 1 Paarsitzung 1 Li Leiterin i + 1Co-Leiterin Li i Manual Schreibmaterial, Overhead, Ausstattung für Rollenspiele, l Kinderspielzeug
Therapieevaluation BDI vor / nach Gruppentherapie (n = 30) Hofecker Fallahpour et al. Nervenarzt 2003 25 *** 20 mean values 15 10 before after 1 year after (n=18) 5 0 group 1 group 2 group 3 group 4 group 5 total *** p (t) <.001
Gruppentherapie: Effektstärken
Lichttherapie zur Behandlung von Antepartaler Depression Randomisierte, doppelblinde, placebo- kontrollierte Therapiestudie SNF PROJEKT 2003-20062006 A. Wirz-Justice, UPK A. Riecher-Rössler, Rössler R. Stieglitz, PUP I. Hösli, J. Bitzer, UFK
Konsiliar-/ Liaisondienst in der UFK Abklärung und Behandlung von psychisch erkrankten Schwangeren / Müttern Interdisziplinäre Planung des peripartalen Betreuungskonzeptes von (psychiatrischen) Risikoschwangerschaften Mitbetreuung von Patientinnen in der UFK und Unterstützung bei weiterem Procedere Gemeinsame Fallbesprechungen / Weiterbildungen
Angebote: MuKi-Projekt seit 1998 Ambulant: Spezialsprechstunde Spezialtherapien Konsiliar-/Liaisondienst Stationär: Mutter-Kind- Hospitalisation in der KIS Teilstationär: Pilotprojekt 2001
Stationäre MuKi- Behandlung auf der KIS
Stationäre psychiatrische py Behandlung von Mutter & Kind in der KIS
Rationale: Mutter-Kind-Hospitalisation Stationäre Behandlung der Mutter Vermeidung langer Mutter-Kind- Trennung Entlastung der Mutter von Überforderung durch Versorgungspflichten Integration der Mutter-Kind-Beziehung in das Behandlungskonzept
Aufnahme in Mutter-Kind-Setting tti auf KIS Indikation: psychisch kranke Schwangere oder Mütter (alle Diagnosen) Behandlungseinsicht, Absprachefähigkeit Keine akut exazerbierte Psychose/ keine schweren Suchterkrankungen Keine akute Eigen- oder Fremdgefährdung Keine Gewaltanwendung ggegen g Kind in Vergangenheit g Kind: < 1 Jahr, keine akuten Erkrankungen Aufnahmeprozedere: Psychiatrisches Konsil durch AÄ / OA MuKi-Sprechstunde PUP Besichtigungsgespräch in der KIS mit MuKi-Team/KIS Aufnahme der Mutter zunächst allein Kontakt und Aufnahme des Kindes nach Absprache!
Mutter-Kind-Hospitalisation in KIS Hospitalisation KIS ambulant Mütterliches Impairment Parenting
Stationäre Therapie bei postpartalen Erkrankungen Stationäre Aufnahme der Mütter mit ihren Säuglingen Therapieangebote - Visite - Einzelgespräche, Gruppentherapie - Pharmakologische Behandlung - Mutter-Kind-Therapie/Spieltherapie - Anleitung in Babypflege - ggfs. Anleitung zur Babymassage - Nach Bedarf Physiotherapie, Entspannungstraining (PMR), Selbstsicherheitstraining - Paargespräche und Beratung des Vaters - Aufklärung und Beratung anderer Angehöriger
Parenting Assessment /-Rehabilitation Initiale Parenting Rehabilitation: alltägliche Versorgung des Babys stufenweises Training in Emotionale Beziehung zum alltäglicher Versorgung des Babys Kind Einbezug von Familienmitgliedern i Erkennung und Beachtung Einbezug des Kinderschutzes, falls kindlicher Bedürfnisse erforderlich Umgang mit alltäglichen Training zu Hause an kii kritischen Situationen i Wochenenden Entlassung nach Hause mit Nachbetreuung durch Bezugsperson good enough mother von Abteilung Übergabe an Gemeindeschwester
Verteilung der ICD-10 Diagnosen (1999-2006) 6% 15% 5% 17% F2 F3-F4 F4 F6 79% 78% a) Patientinnen, n = 47 b) Behandlungstage, d = 946
Eintrittszeitpunkt p.p. p (1998-2007) 30% 33% Monat < 1 Monat 1-3 Monat > 3 37%
Durchschnittliche Behandlungsdauer (1999-2006) 35 28 21 14 Behandlungstage 7 0 F2 F3-F4 F6 gesamt
Ergebnisse: Austritt nach 10% 2% mit Kind zu Hause mit Kind & professioneller Hilfe zu Hause 32% 56% mit Kind in Wohnheim ohne Kind in Klinik
Grenzen des Stationären Angebotes Personelle Betreuungsintensität psychotische Patientinnen? 1:1 Betreuung? Kinderbetreuung durch Personal Spontane Aufnahme von Mutter & Kind Räumliche Kapazität Kinder > 1 Jahr
Angebote: MuKi-Projekt seit 1998 Ambulant: Spezialsprechstunde Spezialtherapien Konsiliar-/Liaisondienst Stationär: Mutter-Kind- Hospitalisation in der KIS Teilstationär: Pilotprojekt 2001
Teilstationäre Angebote Pilotprojekt 2000/2001: Niederschwelliger Treffpunkt für psychisch kranke Eltern & Kinder Tagesstruktur Parenting Rehabilitation
Teilstationär: -? - VERSORGUNGSLÜCKE: Vorhandene Quartiertreffs Quartiertreffs für Gesunde ungeeignet In den tagesstrukturierenden Institutionen für psychisch Kranke gibt es keine Kinderbetreuung
ZUSAMMENFASSUNG Die Behandlung von psychisch kranken Schwangeren / Eltern & Kindern erfordert spezielle Kompetenzen, ein integratives Konzept und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die stationäre MuKi-Behandlung in der KIS ist ein niederschwelliges, nicht stigmatisierenden und effektives Angebot. E b t h V lü k fü h i h Es bestehen Versorgungslücken für chronisch kranke Eltern mit ihren Kindern.