Universität Passau. Master of Science of Business Administration mit Schwerpunkt International Marketing und Management.

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Transkript:

Universität Passau Master of Science of Business Administration mit Schwerpunkt International Marketing und Management Seminararbeit an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Räumliche Distanz Entscheidender Faktor bei einem Wissenstransfer zwischen den Unternehmen in Agglomerationen und Nicht-Ballungsräumen? Eingereicht bei: Prof. Dr. Carola Jungwirth Lehrstuhl für Betriebswirtschaftlehre mit Schwerpunkt Internationales Management Lehrveranstaltung: Master Seminar SS 2010 Vergleich von Unternehmensstrategien in Agglomerationen und Nicht-Ballungsräumen Von: Tinatin Gurjishvili Abgabetermin : 6.Juli 2010

I. Abstrakt Die Frage der Seminararbeit bezieht sich auf die räumlichen Distanzen bei einem Wissenstransfer zwischen den Unternehmen in den Agglomerationen und Nicht- Ballungsräumen. Die Fortschritte in dem Informations- und Technologiebereich haben der Frage der räumlichen Distanzen die Aktualität geschaffen, da durch die Verbesserung der Transferkanäle den Unternehmen die Möglichkeit entsteht, Wissen und Know-how schneller und effizienter auszutauschen. Aufgrund geographischer Nähe zu den Partnern und Wettbewerbern, den Ressourcen und dem Originalwissen tendieren die Unternehmen sich in einer Agglomeration anzusiedeln, die für ihre Wettbewerbsfähigkeit wichtige Vorteile anzubieten hat. Bereits 1997 sprach Frances Cairncross, britische Wirtschaftswissenschaftlerin, Journalistin und Akademikerin, über die vorhandenen und möglichen Innovationen in dem Bereich von Kommunikations- und Informationstechnologie und hat in ihrem Buch The Death of the Distance die Frage gestellt, ob das Problem der räumlichen Distanzen zwischen den Unternehmen in der Zukunft ihre Aktualität verloren könnte bzw. würde. Haben die Fortschritte der Technologie und die Eigenschaften des Wissens das Problem der räumlichen Abstände überwogen oder ist die Nutzung des fremden Wissens nur von geographischen Distanzen geprägt? Durch die Teilung und Weitergabe des intellektuellen Kapitals des Unternehmens vermehrt es sich. Aufgrund der Eigenschaften des Wissens wird mit dem intellektuellen Kapital des Unternehmens als wichtige Ressource für die Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit am Markt gehandelt und gleichzeitig weist es die offensichtlichen Merkmale eines öffentlichen Gutes auf. Die Effektivität des Wissenstransfers ist von vielen Faktoren abhängig. In vorliegender Arbeit werden die Hypothesen bezogen auf den Einfluss der räumlichen Distanzen, bei einer Wissensübergabe zwischen den Unternehmen in den Agglomerationen und Nicht- Ballungsräumen aufgestellt. I

II. Inhaltsverzeichnis I. Abstrakt...I II. Inhaltsverzeichnis II III. Abbildungsverzeichnis...III 1. Einleitung...1 1.1 Mögliche Distanzen zwischen den Unternehmen....2 1.2 Effektivität und Vorteilhaftigkeit des Wissenstransfers...3 2. Räumliche Distanz und Wissenstransfer zwischen den Unternehmen....3 2.1 Wissen...4 2.1.1 Tazites (implizites) Wissen vs. explizites Wissen...4 2.1.2 Kodifizierbarkeit, Komplexität und Lernbarkeit des Wissens...5 2.1.3 Daten vs. Information vs. Wissen vs. Know-how...5 2.1.4 Wissen als öffentliches Gut...6 2.2 Transfer des personenbasierten Wissens zwischen den Unternehmen...7 2.3 Transfer des technologischen Wissens zwischen den Unternehmen...9 2.4 Transfer zwischen den verwandten Industriebranchen..10 3. Grenze des Wissenstransfers..11 4. Zusammenfassung...12 IV. Literaturverzeichnis..IV V. Eidesstattliche Erklärung.VI II

III. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Prozess des Wissenstransfers.4 Abbildung 2: Wissenstreppe nach North..6 III

1. Einleitung Als vierter Produktionsfaktor neben den klassischen Faktoren Boden, Arbeit und Kapital, stellt das Wissen einen der entscheidenden Rohstoffe für die Innovationen dar 1 und somit bildet es besonders individuelles, intellektuelles Kapital des Unternehmens. Die gezielte Teilung, Weitergabe und Übertragung des vorhandenen Wissens von einem Akteur auf dem anderen ist als Wissenstransfer zu verstehen. Das übertragene Wissen kann unverändert an den neuen Unternehmen angepasst werden, oder als Inputsfaktor für die Generierung neuen Wissens verwendet werden. 2 Die ungleichmäßige Verteilung des Innovationspotenzials in dem Raum hat dazu geführt, dass die Unternehmen nah bei den Ressourcen, Lieferanten, Partnern, Wettbewerbern, Produktionsorten und Originalideen ansiedeln. Cluster 3 bieten den Unternehmen die Möglichkeit, alle genannten und anderen standortabhängigen Vorteile zu generieren und durch Dasein in Agglomerationen eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Nach dem Motto je näher zur Quelle, desto besser versuchen die Unternehmen die räumlichen Distanzen zu ihren Partnern und/oder Wettbewerbern zu minimieren. Nach Marshall (1920) erzielen sie drei wichtige Vorteile von einer Agglomeration: Der erste Vorteil bezieht sich auf die Nähe des Unternehmens zu den Kunden, Lieferanten und Wettbewerbern. Durch den minimierten Abstand können die Hersteller der Güter ihre Transportkosten und somit auch die Transaktionskosten verringern. Die lokale Konzentration gibt den Unternehmen die Möglichkeit, die Aktivitäten der Wettbewerber von der Nähe zu betrachten und entsprechend schnell zu reagieren. Der zweite Vorteil bezieht sich auf den Labor Pool der Agglomeration. Durch die gemeinsamen spezialisierten Arbeitskräfte erzielen die Unternehmen economies of scale and scope, die die bessere Ausnutzung des Potenzials der Arbeitskraft ermöglichen. Und als letztes generieren die Unternehmen in einer Agglomeration den Vorteil, dass sie innerhalb dieser Agglomeration die Ideen und das Potenzial des transferierbaren Wissens der Partner oder Wettbewerber wegen der geographischen Nähe schneller bemerken und effizienter aufnehmen können, als die außenstehenden Unternehmen. Die vorliegende Arbeit bezieht sich auf den dritten Vorteil und beschäftigt sich mit der Frage, ob der Erfolg eines Ideen- und Wissenstransfers tatsächlich von den räumlichen Distanzen beeinflussbar ist. 1 Vgl. Einsporn, Risch (2002), S. 6. 2 Vgl. Thiel (2002), S. 9 ff. 3 Nach Porter (1998, Clusters and the new Economics of Competition ) ist Cluster eine geographische Konzentration von miteinander verbundenen Unternehmen und Institutionen in einem bestimmten Wirtschaftsbereich. Sie umfassen sowohl Hersteller der Produkte und Dienstleistungen, als auch die Lieferanten, Konkurrenten und auch die Unternehmen von den verwandten/unterstützenden Branchen. 1