b 19 Labor bericht Gestationsdiabetes Screening von Schwangeren im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien



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Transkript:

b 19 www.bioscientia.de Labor bericht Gestationsdiabetes Screening von Schwangeren im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien Stand: Dezember 2014

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Definition Epidemiologie Gemäß der evidenzbasierten Leitlinie zum Gestationsdiabetes mellitus (GDM, ICD-10: O24.4G), versteht man darunter eine Glucosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft mit einem 75 g oralen Glucosetoleranztest (ogtt) unter standardisierten Bedingungen und qualitätsgesicherter Glucosemessung aus venösem Plasma diagnostiziert wird. Die Diagnose ist bereits mit einem erhöhten Nüchtern-Glucosewert möglich. Die Prävalenz des Gestationsdiabetes reicht in den letzten 20 Jahren von 0,6 % - 22 %, abhängig von der Literaturangabe. Bei einer statistischen Auswertung des AQUA-Institutes 2009 wurden bei 638.000 Neugeborenen in 21.953 Fällen ein GDM bei den Müttern diagnostiziert. Dies entspricht einem Anteil von 3,4 % aller Schwangeren (Abb. 1). Abb. 1: Relative Häufigkeiten des Gestationsdiabetes in Deutschland (2002-2009) Risikofaktoren Neben der genetischen Prädisposition spielen folgende Faktoren eine Rolle: Übergewicht, BMI > 30 mütterliches Alter > 30 Gestationsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft Diabetes in der Familie exzessive Gewichtszunahme in der Schwangerschaft gestörte Glucosetoleranz vor der Schwangerschaft nicht-kaukasische Abstammung Durch die in der zweiten Schwangerschaftshälfte einsetzende Insulinresistenz und einem relativen Insulin- 1

sekretionsdefekt kommt es zur Hyperglykämie in der Gravidität. Die pathophysiologischen Mechanismen, die dem GDM zugrunde liegen, sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Folgen für die Mutter In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei Schwangeren mit GDM ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt besteht. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko finden sich bei der schwangerschaftsinduzierten Hypertonie und der Präeklampsie. Für Frauen kaukasischer Herkunft besteht bei einer erneuten Schwangerschaft ein Risiko von 35-50 % wieder ein GDM zu entwickeln. Aber nicht nur an Kurzzeitfolgen hat eine Schwangere mit GDM zu leiden, sondern diese Frauen entwickeln nach heutiger Studienlage in 35-60 % eine Glucosetoleranzstörung innerhalb der nächsten 10 Jahre. Folgen für das Kind Beim Kind kommt es aufgrund der Hyperglykämie zu einer erhöhten fetalen Insulinsekretion und vermehrter Adipogenese. Darüber hinaus wirken sich diese erhöhten Blutglucosewerte negativ auf die fetale Surfacantbildung aus. Nicht nur die Frühgeburtsrate, sondern auch die Gefahr eines späten intrauterinen Fruchttodes ist deutlich erhöht. Spätfolgen zeigen sich in einem erhöhten Risiko von Adipositas, gestörter Glucosetoleranz und der Gefahr einen manifesten Diabetes mellitus zu entwickeln. Screening und Diagnostik Das Screening auf Gestationsdiabetes soll bei jeder Schwangeren durchgeführt werden, die nicht bereits einen manifesten Diabetes hat, da man bei einer Beschränkung auf Schwangere mit Risikofaktoren bis zu 40 % der GDM-Fälle nicht diagnostizieren würde. Der Untersuchungszeitraum für dieses Screening liegt zwischen der 24+0 und 27+6 Schwangerschaftswoche. Zur Bestimmung der Plasmakonzentration erfolgt die Messung 1 Stunde nach oraler Gabe von 50 g Glucoselösung (Glucose Challenge Test, GCT). Diese Untersuchung erfolgt unabhängig von der letzten Nahrungsaufnahme der Schwangeren, sie muss nicht nüchtern sein. Falls die Blutzuckerwerte zwischen 7,5 mmol/l (135 mg/dl) und 11,1 mmol/l (200 mg/dl) liegen, soll zeitnah ein oraler Glucosetoleranztest (ogtt) unter Standardbedingungen mit 75 g Glucoselösung durchgeführt werden. Nüchtern nach 1 Stunde nach 2 Stunden 5,1 mmol/l (92 mg/dl) 10,0 mmol/l (180 mg/dl) 8,5 mmol/l (153 mg/dl) Tab. 1: Grenzwerte des oralen Glucosetoleranztestes (ogtt) Bei dieser Screening-Untersuchung ist dringend auf eine 8-stündige Nahrungskarenz zu achten. Werden die Grenzwerte (Tab. 1) überschritten, sollte die Zusammenarbeit mit einem Diabetologen erfolgen. Als Gestationsdiabetes wird das Erreichen oder Überschreiten von mindestens einem der drei Grenzwerte bewertet. Präanalytik Die Blutzucker-Bestimmung erfolgt ausschließlich im venösen Plasma direkt. Kapillär gemessene Werte dürfen nicht verwendet werden. Die Bestimmungen der Blutglucose zur Diagnostik des GDM müssen die Anforderungen an die Messqualität nach der Richtlinie der Bundesärztekammer (RiLiBÄK) erfüllen. Zur Vermeidung falsch negativer Ergebnisse durch die im Entnahmegefäß ablaufende Glykolyse wird folgende Vorgehensweise gefordert: Das Blutentnahmeröhrchen sollte eine Mischung aus NaF und EDTA in einem Citratpuffer enthalten, um eine sofort einsetzende zelluläre Glykolysehemmung zu bewirken. Durch mehrfaches Schwenken über Kopf ist auf eine gute Durchmischung zu achten! Dann bleibt die Glykolyse unter 3 % im Vollblut. Als geeignetes Vakuumröhrchen ist bisher nur VenoSafe Glycemia von Terumo Deutschland GmbH bzw. dem Vertriebspartner MEDI- TA und die S-Monovette GlucoEXACT von Sarstedt verfügbar. Die Nutzung von NaF- Röhrchen ohne Citrat-Zusatz ist als obsolet anzusehen. 2

Abrechnung Am 15. Dezember 2011 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G- BA), dass der Test auf Gestationsdiabetes für Schwangere eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen wird. Dieser Beschluss wurde mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger zum 03.03.2012 gültig. Folgende Positionen stehen mit ihren EBM-Ziffern seit Juli 2013 zur Verfügung: 01776: Vortest auf Gestationsdiabetes: 300 Punkte, höchstens 2x im Krankheitsfall, aber nur 1x je Schwangerschaft berechnungsfähig. Diese Ziffer beinhaltet die orale Gabe von 50 g Glucoselösung (ogtt50), die Entnahme von Venenblut (nach 1 h), die Veranlassung der Bestimmung der Plasmaglukosekonzentration, die Beratung zum Gestationsdiabetes und die Dokumentation im Mutterpass als obligater Leistungsinhalt. 01777: oraler Glucosetoleranztest (ogtt75) zum Ausschluss oder Nachweis eines Gestationsdiabetes: 365 Punkte, höchstens 2x im Krankheitsfall, aber nur 1x je Schwangerschaft berechnungsfähig. Dazu gehören die orale Gabe von 75 g Glucoselösung nach Einhaltung von mindestens 8 h Nahrungskarenz, die dreimalige Entnahme von Venenblut (nüchtern, 1 h sowie 2 h nach Gabe der Glucoselösung), die Veranlassung der Bestimmung der Plasmaglukosekonzentration, die Beratung zum Gestationsdiabetes und die Dokumentation im Mutterpass. Fakultativ ist die Veranlassung der weiteren Betreuung der Schwangeren in enger Zusammenarbeit mit einem diabetologisch qualifizierten Arzt bei Überschreiten der in den o. g. Richtlinien des G-BA aufgeführten Grenzwerte, falls der Vortest einen Verdacht erbracht hat. Glucoselösung nicht enthalten. Die entsprechenden Regelungen dazu sind regional unterschiedlich und sollten über die zuständige Landes-KV erfragt werden. Genetische Ursachen einer Glucosetoleranzstörung In ca. 2 % aller Fälle einer Glucosetoleranzstörung in der Schwangerschaft handelt es sich um eine monogene Diabetes-Form (MODY2). MODY 2 ist mit etwa 14 % die zweithäufigste Form des monogenen Diabetes mellitus, die sich bereits in der Kindheit oder im Erwachsenenalter als Gestationsdiabetes manifestieren kann. Eine Hyperglykämie besteht seit der Geburt. Ursache für das Auftreten von MODY 2 sind Mutationen im Glukokinase-Gen (GCK). Heterozygote Mutationen im GCK-Gen äußern sich in einer milden, stabilen Hyperglykämie, die in der Regel keine orale Diabetes- oder Insulintherapie benötigen, sondern durch eine Diät behandelbar sind. Hinweise auf einen Glukokinase-Defekt können erhöhte Nüchternglucosewerte bei einem Kind geben. Um eine kindliche Makrosomie zu verhindern und einer späteren Manifestation eines Diabetes mellitus beim Kind vorzubeugen, ist nur während der Schwangerschaft eine Hyperglykämiebehandlung mit Insulin oder oralen Antidiabetika indiziert. Extrem seltene homozygote Mutationen im GCK-Gen haben neben einer Wachstumsretardierung einen ausgeprägten Insulinmangel zur Folge, der sich bereits in den ersten Lebenstagen manifestiert. In diesen Fällen ist eine sofortige Insulintherapie angebracht. Eine begründete Verdachtsdiagnose eines MODY2 wird durch eine molekulargenetische Analyse gesichert (Genetische Beratung und Einwilligungserklärung gemäß GenDG notwendig). 01812: Glucosebestimmung im venösen Plasma im Rahmen des Screenings auf Gestationsdiabetes. Die Leistungen sollen nach Empfehlung des Bewertungsausschusses als Präventionsleistung extrabudgetär vergütet werden. Sie sind nicht nur Frauenärzten vorbehalten, sondern können auch von Fachärzten für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Praktischen Ärzten erbracht werden. Die GOP 01812 kann von außerdem auch von Fachärzten für Laboratoriumsmedizin erbracht werden. In den GOP 01776 und 01777 sind die Kosten für die 3

Literatur 1. Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). 2011. 2. AQUA - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Bundesauswertung zum Verfahrensjahr 2009 16/1 - Geburtshilfe Qualitätsindikatoren. Erstellt am 15.06.2010-11051a. 3. Fadl H., Östlund I., Magnuson A., Hanson U.: Maternal and neonatal outcomes and time trends of gestational diabetes in Sweden from 1991 to 2003. Diabet. Med. 2010;27:436-441 4. Gambino R., Piscitelli J., Ackattupathil T. et al.: Acidification of blood is superior to sodium fluoride alone as an inhibitor of glycolysis. Clin. Chem. 2009; 55:1019-1021. 5. Kleinwechter H, Schäfer-Graf U, Bührer C et al. Praxisleitlinie zu Diagnostik, Therapie u. Nachsorge der Deutschen Diabetes-Gesellschaftund der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Diabetologie 2013; 8: S212-223 6. Kleinwechter H, Schäger-Graf U, Bührer C et al. Gestational Siabetes Mellitus (GDM) Diagnosis, Therapy and Folow-Up Care. Exp. Clin Endocrinol Diabetes 2014; 122:395-405 7. Kleinwechter H, Demandt N, Schäfer-Graf-U. Prädisposition and Phänotypen des Gestationsdiabetes, Dtsch Med. Wochenschrift 2014; 139:1123-1126 8. World Health Organization. Diagnostic Criteria and Classification of Hyperglycemia First Detected in Pregnancy. Genf, WHO Press 2013 4

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Bioscientia Institut für Medizinische Diagnostik GmbH Regionallabors: Labor Berlin Lützowstraße 89/ 90 10785 Berlin Tel. 030 48526100 Fax 030 48526275 labor-berlin@bioscientia.de Labor Freiburg Mülhauser Straße 9 79110 Freiburg Tel. 0761 4000650 Fax 0761 40006510 labor-freiburg@bioscientia.de Labor Ingelheim Konrad-Adenauer-Straße 17 55218 Ingelheim Tel. 06132 7810 Fax 06132 781214 labor-ingelheim@bioscientia.de Labor Jena Orlaweg 2 07743 Jena Tel. 03641 40130 Fax 03641 401338 labor-jena@bioscientia.de Labor Karlsfeld Liebigstraße 14 85757 Karlsfeld Tel. 08131 5940 Fax 08131 594109 labor-karlsfeld@bioscientia.de Labor Mainz Wallstraße 3-5 55122 Mainz Tel. 06131 576080 Fax 06131 5760844 labor-mainz@bioscientia.de Labor Moers Zum Schürmannsgraben 30 47441 Moers Tel. 02841 1060 Fax 02841 10618/35 labor-moers@bioscientia.de Bioscientia MVZ Saarbrücken GmbH Winterberg 1 66119 Saarbrücken Tel. 0681 88379133 Fax 0681 88379142 labor-saarbruecken@bioscientia.de Herausgeber Bioscientia Institut für Medizinische Diagnostik GmbH Konrad-Adenauer-Straße 17 55218 Ingelheim Verantwortlich PD Dr. med. Markus Nauck Autoren Dr. med. Dipl. Biochem. Marc Beineke Dr. rer. nat. Gerhard Göllner Redaktion Dr. rer. nat. Gerhard Göllner www.bioscientia.de