Koch. Integrierte Unternehmensplanung
Helmut Koch o. Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster Integrierte Untemehmensplanung G4B1.ER
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Koch, Helmut: Integrierte Unternehmensplanung I Helmut Koch. - Wiesbaden: Gabler, 1982. ISBN 978-3-409-34671-9 ISBN 978-3-409-34671-9 DO I 10. I 0007/978-3-322-90592-5 ISBN 978-3-322-90592-5 (ebook) Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 1982 Softcover reprint ofthe hardcover Ist edition 1982 Umschlaggestattung: Horst Koblitz, Wiesbaden Satz: Elsner & Behrens GmbH, 6836 Oftersheim Druckerei: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich/Westf. Buchbinderei: Großbuchbinderei Langelüddecke, Braunschweig Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfältigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages.
Vorwort 1. In den letzten Jahren ist die Literatur zur Unternelunensplanung wie eine Lawine angeschwollen. Vor allem decken empirische Untersuchungen über Umfang und Methoden der Unternelunensplanung sowie Darstellungen von Planungstechniken fiir den praktischen Gebrauch dieses Gebiet ab. Dieses Werk will dem Praktiker und Studierenden einen systematischen Grundriß der Unternehmensplanung vermitteln. Vor allem aber will es - dies deutet der Titel des Buches an - einen bestimmten Aspekt in den Mittelpunkt stellen: die Integrität, d. h. Geschlossenheit und Insichabgestimmtheit der Unternelunensplanung. Ausgegangen wird von dem System der hierarchisch aufgebauten Unternelunensplanung, in dem sich zentrale und dezentrale Tendenzen vereinigen. Es soll gezeigt werden, wie sich in der hierarchischen Unternehmensplanung der Forderung nach Planungsintegrität Rechnung tragen läßt. Aus diesem Grunde stellt die Arbeit nicht so sehr auf die vollständige Beschreibung der vielzähligen Detailprobleme und auf die Erfassung aller speziellen Lösungsmöglichkeiten ab; vielmehr stehen das Gesamtsystem der hierarchischen Unternehmensplanung und der Aspekt der Planungsintegrität im Mittelpunkt der Ausftihrungen. Es geht primär um die Frage: Wie kann eine hierarchische Unternelunensplanung dem Erfordernis der Planungsintegrität genügen? 2. Demgemäß ist diese Arbeit in der Weise gegliedert, daß zunächst der Aufbau der Unternelunensplanung im ganzen untersucht, dann aber die einzelnen Planungsphasen (strategische, operative und taktische Planung) beleuchtet werden. Für jede dieser Phasen wird versucht, die Frage nach Gegenstand und Aufbau, nach operationalen Kriterien und Methoden der Optimierung in spezifischer Weise zu beantworten. Dabei werden die Bedingungen herausgearbeitet, unter denen die Anwendung der Optimierungsmethoden jeweils zweckmäßig ist. Vor allem aber werden die zur Herstellung der Planungsintegrität geeigneten Maßnahmen systematisch behandelt. 3. Ein besonderes Problem stellt hierbei die Untersuchungsmethode dar_ Aufbau und Verfahren der Unternelunensplanung sind in der Wirtschaftspraxis außerordentlich vielgestaltig und von Unternelunen zu Unternelunen sehr verschiedenartig. Dies ist auch völlig plau Sibel, muß doch das Planungssystem den spezifischen Verhältnissen eines Unternelunens - man denke nur an die Untemelunensgröße, an den Diversifikationsgrad, an die räumliche Ausdehnung der Absatzaktivitäten sowie an die Innovations-Geschwindigkeit - voll angepaßt sein. V
Für eine übersichtliche, aber doch praxisnahe Beschreibung der Planungsmethoden aber und ftir die Bildung von Aussagen über die jeweils zweckmäßigste Verfahrensweise ergeben sich aus dieser Mannigfaltigkeit des empirischen Befunds Schwierigkeiten. Es bleibt bei der deskriptiven Erfassung von Planungsmethoden der Praxis nichts anderes übrig, als sich auf Unternehmen bestimmten Typs zu beschränken. So wird hier im wesentlichen von einem mittelgroßen bzw. Großunternehmen der Industrie ausgegangen und dabei auf Bedingungen abgestellt, die zumindest tur eine Geweils explizit anzugebende) Gruppe solcher Unternehmen als typisch gelten dürfen. In der Tat zeigen die durchgefiihrten empirischen Erhebungen, daß die integrierte Unternehmensplanung bisher vorzugsweise in solchen Unternehmen betrieben wird. Unter diesem Aspekt wird bei der Bildung von Aussagen über praktikable Planungskriterien und die Methode ihrer Anwendung jeweils von solchen Voraussetzungen ausgegangen, die zumindest für mittelgroße bis große Industrieunternehmen mit formalisierter Planung als repräsentativ gelten können. 4. Dem Betriebswirtschaftlichen Verlag Dr. Th. Gabler danke ich für die harmonische Zusammenarbeit. Meinen Mitarbeitern, insbesondere Frau Maria Kramer sowie den Herren Dr. Werner Delfmann, Dr. Bemd Siewert, Dr. Christian Barrmeyer, Thomas Fischer, Helmut Galts und Gerd Schlangen, bin ich fiir zahlreiche fruchtbare Diskussionen und Anregungen sowie fiir technische Hilfeleistungen dankbar verbunden. Frau Christel Bierrnann gebührt besonderen Dank daftir, daß sie die umfangreichen Schreibarbeiten mit großem Engagement, mit Sorgfalt und Umsicht bewältigt hat. HELMUT KOCH VI
Inhaltsverzeichnis Vorwort... V Abbildungsverzeichnis... XI Einführung I. Der betriebswirtschaftliche Planungsbegriff... 3 11. Die Bedeutung der Planung im Rahmen der Unternehrnenspolitik... 7 III. Die integrierte Unternehrnensplanung... 9 IV. Gegenstand und Aufbau der Ausführungen....................... 13 Erster Teil Systeme der Untemehrnensplanung A. Das Untersuchungsziel....................................... 17 I. Dezentralisationsgrade der Unternehrnensplanung... 17 11. Die Anforderungen an die Unternehmensplanung... 18 III. Zusammenfassung....................................... 22 B. Die zentralistische Unternehrnensplanung........................... 24 I. Der Grundgedanke der zentralistischen Unternehrnensplanung... 24 11. Die Problematik der zentralistischen Unternehrnensplanung... 25 C. Die dezentralistische Unternehrnensplanung......................... 28 I. Der Grundgedanke der dezentralistischen Unternehrnensplanung... 28 II. Die Problematik der dezentralistischen Unternehrnensplanung... 30 D. Die hierarchische Unternehrnensplanung... 32 I. Der Grundgedanke der hierarchischen Unternehrnensplanung........... 32 II. Der Aufbau der hierarchischen Unternehrnensplanung... 34 VII
Zweiter Teil Planungsintegrität und hierarchische Unternehmensplanung A. Problemstellung... 43 B. Die einheitliche Ausrichtung der Entscheidungskriterien sämtlicher Planungsphasen auf eine Totalaussage über das unternehmerische Handeln........... 45 I. Vorbemerkungen... 45 11. Die Bildung einer Totalaussage über das unternehmerische Handeln....... 47 C. Die Aufstellung von Handlungsgrundsätzen als Mittel zur Steigerung der Planungsintegrität... 52 D. Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Planungsintegrität... 54 I. überblick über die Maßnahmen... 54 11. Die Erteilung einheitlicher Grundinformationen an die Geschäftsbereiche... 54 111. Die Budgetierung als Maßnahme zur Erhöhung der Planungsintegrität... 55 IV. Die hierarchische Rückkopplung als Maßnahme zur Erhöhung der Planungsintegrität............................................. 59 V. Der Erlaß einheitlicher Richtlinien über die Planungsmethode... 61 VI. Der Genehmigungsvorbehalt der Unternehmensleitung bei wichtigen Detailplanungen... 61 Dritter Teil Die strategische Planung A. Der Gegenstand der strategischen Planung... 65 I. Einführung... 65 11. Die Strategie als elementares Einzelobjekt der strategischen Planung 65 III. Zur Frage des Gesamtobjekts der strategischen Planung... 69 B. Der Aufbau der strategischen Planung............................. 75 I. Einführung... 75 11. Die Aufspaltung der strategischen Planung in die V orplanungen einzelner Strategien und in die strategische Gesamtplanung... 75 III. Die Organisation der strategischen Gesamtplanung... 78 C. Die Vorplanung der Produktstrategie in einem Geschäftssektor... 82 I. Einführung... 82 11. Gesichtspunkte für die Bildung von Geschäftssektoren............... 83 111. Die Informationsgrundlagen für die Vorplanung einer Produktstrategie 86 IV. Die gewinnorientierten Kriterien der Vorplanung und die Methoden ihrer Anwendung........................................... 91 V. Die sicherheitsorientierten Kriterien der Vorplanung von Investitionsstrategien und die Methoden ihrer Anwendung... 101 VIII
D. Die strategische Rahmenplanung... 110 I. Einführung... 110 II. Die Aufstellung des strategischen Ausgangs-Rahrnenplanes... 111 III. Die Analyse des Ausgangs-Rahrnenplanes... 115 IV. Möglichkeiten der Abänderung des strategischen Ausgangs-Rahrnenplanes.. 121 V. Möglichkeiten der Verfeinerung des strategischen Rahmenplanes... 126 E. Die strategische Programmplanung............................... 131 I. Einführung... 131 II. Die Aufstellung des strategischen Ausgangsprogramms.............. 135 111. Die Bestimmung des optimalen strategischen Programms nach der Portfolio- Methode... 138 IV. Die Bestimmung des optimalen strategischen Programms nach der Methode der selektiven Programmplanung... 145 V. Zusammenfassung....................................... 159 F. Die Rückkopplung zwischen strategischer Programmplanung und Rahmenplanung................................................. 160 G. Der Ablauf der strategischen Planung... 162 Vierter Teil Die operative Untemehmensplanung A. Einführung............................................... 167 I. Zweck und Grundlagen der operativen Unternehmensplanung... 167 II. Die zeitliche Regelung der operativen Planung..................... 168 III. Die Variablen der operativen Planung... 169 IV. Das Grundproblem der operativen Planung: Simultane oder stufenweise Aufstellung des operativen Gesamtplanes... 170 V. Aufbau der Ausführungen über die operative Planung... 171 B. Die operative Planung des Produktionsprogramms..................... 172 I. Die Träger der operativen Planung des Produktionsprogramms... 172 11. Die informatorischen Grundlagen............................. 173 III. Kriterien und Methoden der operativen Produktionsplanung in einem Geschäftsbereich... 176 C. Die operative Planung von Forschung und Entwicklung in einem Geschäftsbereich 185 I. Einführung... 185 11. Kriterien der Vorselektion von Forschungsprojekten... 187 III. Die Planung des Forschungs- und Entwicklungsprogramms... 193 D. Die operative Planung des Finanzierungsprogramms... 195 I. Einführung... 195 11. Die Finanzbedarfsprognose................................. 196 III. Informatorische Grundlagen der operativen Planung des Finanzierungsprogramms... 198 IV. Kriterien und Methoden der Planung des operativen Finanzierungsprogramms 199 IX
E. Die operative Gesamtplanung... 204 I. Einführung... 204 11. Die Koordination der operativen Teilpläne....................... 204 III. Die Verabschiedung des operativen Gesamtplanes... 208 IV. Der Ablauf der operativen Planung... 209 F. Die operative Budgetierung... 210 I. Einführung... 210 11. Die Aufstellung des operativen Aktionsbudgets... 211 III. Die Budgetierung von Vollzugsziffern: Die Vorgabe von Erfolg und Kapital. 212 IV. Die Budgetierung von Vollzugsziffern: Die Vorgabe des Return on Investment (RoI)... 217 V. Zusammenfassende Beurteilung der verschiedenen Budgetziffern... 219 VI. Budgetziffern-Systeme... 221 Fünfter Teil Die taktische Unternehmensplanung A. Einführung... 229 I. Gegenstand, Aufbau und Träger der taktischen Planung... 229 11. Die zeitliche Regelung der taktischen Planung................... 231 B. Die taktischen Teilplanungen... 233 I. Einführung... 233 11. Die taktische Planung der Produktion... 233 III. Die taktische Planung der Finanzierung......................... 236 C. Die Koordination der taktischen Teilplanungen (Taktische Gesamtplanung)... 240 D. Der Ablauf der taktischen Planung............................... 241 E. Die taktische Budgetierung... 243 I. Einftihrung... 243 11. Die Aufstellung des taktischen Aktionsbudgets... 244 III. Die Umsatzbudgetierung................................. 245 IV. Aufbau und Grundmerkmale der taktischen Kostenbudgetierung... 247 V. Systeme der leistungsbezogenen Kosten-Budgetierung... 252 VI. Die Analyse der Kostenkomponente der Kosten-Budgetabweichung 262 Schluß... 267 Literaturverzeichnis........................................... 271 Autorenverzeichnis... 285 Stichwortverzeichnis 289 x
Abbildungsverzeichnis 1 Planungszeiträume... 12 2 Skala der Dezentralisationsgrade der Unternehmungsplanung... 17 3 Kosten der Anlagenutzung................................... 20 4 Das Phasenschema der hierarchischen Unternehmensplanung... 38 5 Geometrische Darstellung des Aufbaus der hierarchischen Unternehmensplanung... 39 6 Beziehung zwischen Planung und Budgetierung eines Unternehmensbereichs.. 57 7 System der Budgetsteuerung.................................. 58 8 Strategienmatrix von H. I. Ansoff... 68 9 Struktur der Produktstrategien................................ 69 10 Die Bestimmung des optimalen Investitions- und Finanzierungsprogramms nach J oel Dean........................................... 71 11 Ausgabenvoreilfrist einer Strategie.............................. 77 12 Zeitschema der revolvierenden Planung........................... 78 13 Geschäftssektoren......................................... 85 14 Marktattraktivität Marktposition-Matrix.......................... 93 15 Graphische Gewinnprofllanalyse... 96 16 Gewinnpunktbewertung einer Strategie........................... 98 17 Kumulative Ermittlung der Pay-off-Periode........................ 103 18 Break-even-point-Analyse... _....... 105 19 Erzeugung einer Verteilungsfunktion für die Projektrendite R mit Hilfe der Monte CarIo-Simulation..................................... 107 20 Kurve der kumulierten Gegenwahrscheinlichkeiten................... 108 21 Plangewinnreihe... 111 22 Strategische Ausgangs-Planumsatzreihe........................... 112 23 Ermittlung der Strategischen Ausgangs-Plangewinnreihe................ 113 24 Strategischer Kapitalplan.................................... 118 25 Planbilanzen... 123 26 Plan-Gewinn- und VerIustrechnungen............................ 125 27 Die Abhängigkeit der Kapitalumschlagshäufigkeit von der Umsatzwachstumsrate........................................... 127 28 Die Entwicklung von Umsatz und Anlagekapital im Zeitablauf bei alternativen Umsatzwachstumsraten..................................... 129 29 Die Abhängigkeit der Umsatzrendite von der Umsatzwachstumsrate........ 130 30 Gewinn-gap-Analyse... 132 31 Strategischer Finanzmittel-Bereitstellungsplan................. 136 32 Marktattraktivität-Produktlebenszyklus-Matrix... 139 33 Marktwachstums-Marktanteils Matrix... 140 XI
34 Kurven der Liquiditätswirksamkeit der zeitlich nacheinander eingeführten Wachstumsprodukte a-g.................................... 141 35 Rangfolge der ProjektejVerfahren nach der Rendite... 147 36 Synergie orientierte Analyse des strategischen Ausgangsprogramms... " 149 37 Strategische Gewinnverlaufsanalyse......................... 150 38 Verwundbarkeits-Profile... 152 39 Strategische Risikoindikatoren der Produktion...................... 153 40 Strategische Risikoindikatoren der Finanzierung..................... 154 41 Numerische Cash-Verlaufsanalyse... 156 42 Globale Cash-Verlaufsanalyse... 157 43 Ablauf der strategischen Planung............................... 163 44 Systematik der Verfahren der Informationsgewinnung................. 175 45 Operative Planung für die Jahre 1983 und 1984..................... 183 46 Checkliste für die Beurteilung eines Forschungsprojekts................ 188 47 Finanzbedarfe in den Jahren 1983 bis 1986........................ 197 48 Beispiel eines operativen Finanzierungs-Ausgangsprogramms............. 202 49 Operative Planung ( 2. Hälfte des laufenden Geschäftsjahres)... 209 50 Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung........................... 213 51 Das integrierte System der Budgetkontrolle von DuPont... 223 52 Das Residual-Income-Verfahren (RI) nach General Electric.............. 224 53 Die taktische Planung als Anschlußplanung........................ 232 54 Kurzfristiger zahlungsorientierter Finanzplan fur das Geschäftsjahr... 237 55 Der Ablauf der taktischen Planung.............................. 242 56 Beispiel einer Aufspaltung der Umsatz-Budgetabweichung eines Produktes... 246 57 Die Matrix der Grundtypen der Kostenbudgetierung.................. 249 58 Kostenbudgetierung aufvollkostenbasis.......................... 253 59 Die Kostenbudgetabweichung bei Vollkostenrechnung: Xpl < Xi< Xbpl...... 256 60 Verlauf der Grenzplankosten... 257 61 Komponenten der Grenzkosten-Budgetabweichung................... 258 62 Plankostenkurve bei der gemeinsamen Budgetierung der variablen und proportionalisierten ftxen Kosten... 260 63 Komponenten der Kosten-Budgetabweichung... 261 64 Zeitschema einer formalisierten Unternehmensplanung... 269 XII