Projektergebnisse. Interkulturelle Öffnung als Organisations- und Personalentwicklungsprozess



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Transkript:

Projektergebnisse Interkulturelle Öffnung als Organisations- und Personalentwicklungsprozess imap Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung Referentin: Derya Can Darmstadt, 16. Oktober 2014

Inhalt 1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens 2. Vorgehensweise 3. Zielerreichung 4. Praxisempfehlungen 2

Inhalt 1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens 2. Vorgehensweise 3. Zielerreichung 4. Praxisempfehlungen 3

1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens Grundannahme: Interkulturelle Öffnung ist ein umfassender Veränderungsprozess, der unterschiedliche Ebenen und Bereiche einer Organisation betrifft ikö ist also ein Personalentwicklungsprozess, sowie ein Organisationsentwicklungsprozess 4

1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens Interkulturelle Sensibilisierung unterschiedlicher Ebenen Ikö und Willkommenskultur als Chance bzw. Lösungsinstrument, unterschiedlichen Herausforderungen von Kommunen im ländlichen Raum zu entgegnen Aus dieser Grundannahme folgt die Zielsetzung des Projektes: Initiierung und Etablierung von Ansätzen zur interkulturellen Öffnung der Projektkommunen im Sinne einer interkulturellen Organisations- und Personalentwicklung Umsetzungsorientierte Überführung der Erkenntnisse in organisationseigene Strukturen, Ziele und Maßnahmen 5

Inhalt 1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens 2. Vorgehensweise 3. Zielerreichung 4. Praxisempfehlungen 6

7 2. Vorgehensweise im Projekt

Die ausgewählten Pilotabteilungen der Projektkommunen Projektkommunen Landkreis und Stadt Bad Kissingen Landkreis Celle und Stadt Bergen Landkreis Göttingen und Stadt Hannoversch Münden Landkreis und Stadt Höxter Main-Kinzig-Kreis und Stadt Schlüchtern Ostalbkreis und Stadt Schwäbisch Gmünd Landkreis und Hansestadt Stendal Pilotabteilungen Öffentlichkeitsarbeit Soziales Bürgerkontakt Soziales Jobcenter Jugendamt Fachdienst Wohngeld, Kindergärten und Wohnungssicherung Lebensmittelüberwachung Gesetzliche Vertretung und Unterhalt Bürgerservice Kommunales Center für Arbeit und Sozialstelle Standes- und Einwohnermeldeamt Sicherheit und Ordnung Stadtentwicklung Familie und Soziales Ordnungsamt Jugendarbeit und Stadtentwicklung 8

Inhalt 1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens 2. Vorgehensweise 3. Zielerreichung 4. Praxisempfehlungen 9

Landkreis und Stadt Bad Kissingen Ikö wurde erfolgreich initiiert Übertragung in weitere Bereiche der Verwaltung künftig ein Fokus: Ausländerbehörde und Einwohnermeldeamt als Rezeption der Stadt Impuls kommt bisher aus dem Bereich Soziales Notwendigkeit und der Änderungsdruck zum Aufbau einer Willkommenskultur sind Themen des Bereichs Wirtschaft 10

Landkreis Celle und Stadt Bergen Erhöhter Veränderungsdruck durch Abzug der Briten Teilnahme am Projekt hat dazu geführt, dass nun gezielter über die Gewinnung von Neubürgerinnen und Neubürgern nachgedacht wird Ausbau der Willkommenskultur: Vergrößerung und kulturelle Diversifizierung des Neubürgerpatenpools wurde erreicht Vernetzung der zwischen Stadt- und Kreisverwaltung sowie mit Migrantenselbstorganisationen wird für die Zukunft eine wichtige Rolle spielen 11

Landkreis Göttingen und Stadt Hannoversch Münden Erste Maßnahmen hinsichtlich ikö wurden in den Abteilungen der Kreisverwaltung Jugendamt sowie Jobcenter sowie im Fachdienst Wohngeld, Kindergärten und Wohnungssicherung erarbeitet Zukunftsaufgaben: strategische Entscheidung hinsichtlich der weiteren Verfahrensweise mit ikö Übertragung der Ideen des Integrationskonzeptes des Kreises auf die Bedarfslagen der Stadtverwaltung 12

Landkreis und Stadt Höxter Willkommenskultur wurde erfolgreich ausgebaut: Verbesserung der Erstorientierung durch mehrsprachiges Hausleitsystem im Eingangsbereich Überwindung der Sprachbarrieren im Kundenkontakt: häufig genutzte Formulare wurden in ausgewählten Abteilungen in stark nachgefragte Sprachen übersetzt (Testphase) interkulturelle Personalentwicklung wird künftig eine wichtigere Rolle spielen 13

Main-Kinzig-Kreis und Stadt Schlüchtern Auf- und Ausbau der Willkommenskultur wurde forciert: Reaktivierung der Willkommensmappe für Neubürgerinnen und Neubürger vorhandene Lotsenstrukturen wurden stadtweit prominenter gemacht werden Sprachbarriere mittels der Übersetzung ausgewählter und wichtiger Informationsbroschüren abbauen 14

Ostalbkreis und Stadt Schwäbisch Gmünd interkulturelle Öffnung des städtischen Personalmanagements wurde signifikant vorangetrieben Veränderung der Bilderwelten in der Personalakquise Ausweitung von interkulturellen Personalentwicklungsmaßnahmen Maßnahmen zur Förderung des Miteinanders von Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft insbesondere in der Flüchtlingsarbeit 15

Landkreis und Hansestadt Stendal Wichtige Grundsteine hinsichtlich ikö wurden gelegt Bessere Orientierung im Verwaltungsgebäude durch mehrsprachige Hausbeschilderung Schulung der interkulturellen Handlungskompetenz der Mitarbeitenden mit viel Bürgerkontakt wird künftig wichtiger 16

Inhalt 1. Grundannahmen und Zielsetzung des Coachingverfahrens 2. Vorgehensweise 3. Zielerreichung 4. Praxisempfehlungen 17

4. Praxisempfehlungen Welche Schlüsselaspekte haben sich durch das Forschungs-Praxis-Projekt als wichtig erwiesen? Erfolgsfaktor für ikö Chefsache Ikö ist ein selbstreflexiver Prozess und kein Zielzustand Überzeugungsarbeit ist in jedem Stadium wichtig! Ikö sollte eine Führungsaufgabe sein Hohe Praxisorientierung ist empfehlenswert Pilotabteilungen als Leuchttürme in der Verwaltung Veränderungsfähigkeit setzt Veränderungswilligkeit voraus Prozesszuständigkeiten innerhalb der Organisation verteilen und überprüfen 18

4. Praxisempfehlungen Welche Schlüsselaspekte haben sich durch das Forschungs-Praxis-Projekt als wichtig erwiesen? Relevanz für die Zukunft der Kommune Ausrichtung auf spezifische Situation vor Ort Vorbildfunktion der Führungskräfte Implementierung in die Steuerungsinstrumente Personalmanagement hat eine hervorgehobene Bedeutung 19

20 FRAGEN?

Danke! imap Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung Sternstraße 58 40479 Düsseldorf T +49-(0)211-513 69 73-0 Fax +49-(0)211-513 69 73-39 info@imap-institut.de www.imap-institut.de www.facebook.com/imap.institut 21