20 JAHRE U -BAHN GARCHING-HOCHBRÜCK www.garching.de
OHNE MUTIGE VISIONEN LASSEN SICH TRÄUME NICHT VERWIRKLICHEN DR. DIETMAR GRUCHMANN ERSTER BÜRGERMEISTER DER STADT GARCHING B. MÜNCHEN Der oberirdisch gelegene U-Bahnhof Garching-Hochbrück wurde, als erster U-Bahnhof außerhalb Münchens, am 28. Oktober 1995 eröffnet. Viele kamen um dieses Ereignis zu feiern. Denn an diesem historischen Tag fuhr die U6, die älteste U-Bahnlinie Münchens, erstmals offiziell über das Stadtgebiet hinaus in den Landkreis München - von Fröttmaning bis zum U-Bahnhof Garching-Hochbrück. Bauträger war die Stadt Garching. Die junge Stadt hat es als erste und bisher einzige kreisangehörige Kommune im Bundesgebiet gewagt, diesen mutigen Schritt zu gehen und wurde belohnt.
EIN BLICK ZURÜCK Zunächst war es nur eine Vision - ein Wunschtraum, der zusammentraf mit Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick sowie mit von Weitblick geprägten Entscheidungen zur rechten Zeit. Ein Wunschtraum, der Befürworter fand, Realität wurde und Erfolgsgeschichte schrieb. Tatsächlich begonnen hat alles am 16.12.1988 mit einer mutigen Entscheidung. Damals beschloss der Garchinger Gemeinderat einstimmig, auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Helmut Karl, die Maßnahmeträgerschaft für den Bau einer U-Bahn bis an die B 471 zu übernehmen. Von da an ging es Schlag auf Schlag: Im Januar 1989 sagte der Bayerische Wirtschaftsminister Gustl Lang seine Unterstützung zu. Bereits am 14.07.1989 unterschrieb der damalige Oberbürgermeister der Stadt München Georg Kronawitter in Garching einen Vertrag, der die Zusammenarbeit mit dem U-Bahnreferat der Landeshauptstadt einleitete. Eine verbindliche Zusage des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr über die 90%ige Finanzierung der Investitionskosten im Juli 1992 sowie weitere Vereinbarungen mit der Stadt München und dem Landkreis München zur Betriebsübernahme stellten das Projekt auf sichere Beine. Insgesamt musste die Stadt Garching Gesamtkosten von rund 15,3 Mio. DM selbst übernehmen. Am 31.07.1992 beschloss der Garchinger Stadtrat den Ankauf eines U-Bahnzuges. Am 03.12.1992 wurde die Streckengenehmigung erteilt. Der Baubeginnsfeier am 28.04.1993 stand damit nichts mehr im Wege. Auf der Bautafel hieß es hier baut die Stadt Garching b. München Einige Unwägbarkeiten wie z.b. vermutete prähistorische Funde auf dem Bahnhofsareal oder eine ehemalige Mülldeponie konnten die Baumaßnahmen nicht nachhaltig beeinträchtigen. Bereits im Juni 1994 erfolgte die Rohbauabnahme und am 03.07.1995 wurde der Fahrstrom für die ersten Meßfahrten eingeschaltet. Der weitreichenden Gemeinderatsentscheidung im Jahr 1988 folgte am 26.10.1995, also zwei Tage vor Inbetriebnahme der U-Bahn, eine weitere. Der Stadtrat beschloss auch für den zweiten Bauabschnitt die Maßnahmeträgerschaft zu übernehmen. Damit wurden in Garching die Weichen gestellt für eine unglaubliche Entwicklung. Seit 14.10.2006 fährt die U6 fahrplanmäßig von Hochbrück weiter unter der Stadt Garching hindurch bis zum Forschungszentrum.
Hochbrück ist einer der wenigen U-Bahnhöfe in München, die mit Seitenbahnsteigen ausgestattet sind. Beide Bahnsteige sind mit einer aufwändigen gezackten Stahlkonstruktion überdacht und wegen der Witterungsverhältnisse mit Kopfsteinen gepflastert. Geplant wurde der U-Bahnhof im Auftrag der Stadt Garching vom U-Bahnreferat der Landeshauptstadt München. Der Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Hochbrück und Fröttmaning ist mit 4.208 Metern der längste zwischen zwei U-Bahnhöfen. DER U-BAHNHOF 11 Jahre lang war Garching-Hochbrück das nördliche Ende der U-Bahnlinie U6. Heute verfügt Garching über eine hervorragende verkehrliche Infrastruktur im 10-Minuten-Takt, mit gleich drei U-Bahnhöfen. Der U-Bahnhof Garching-Hochbrück erschließt den Stadtteil sowie das Gewerbegebiet Hochbrück. Durch die schnelle und komfortable Anbindung an die Innenstadt Münchens wurden zahlreiche Perspektiven eröffnet. Wohl auch deswegen erlebt das Garchinger Gewerbegebiet in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung. Westlich der U-Bahntrasse erstreckt sich das Gebiet der Fröttmaninger Heide. Sie ist mit 334 Hektar eine der größten zusammenhängenden Grasheiden Mitteleuropas. Wegen der Seltenheit ihrer Tier- und Pflanzenwelt kommt der Fröttmaninger Heide aus naturschutzfachlicher Sicht eine überregionale Bedeutung zu. Südlich des U-Bahnhofs Hochbrück verläuft der Schleißheimer Kanal. Er leitet Wasser aus der Isar zur Schlossanlage Schleißheim. Enrico Zuccalli, ein Schweizer Architekt und Hofbaumeister des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel, legte den Kanal 1689 an. Beim Bau des Schleißheimer Kanals entstand eine hoch gewölbte Brücke über den Kanal, die zum Namensgeber des Garchinger Stadtteils Hochbrück wurde.
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