Der klinische Blick: Grundlagen und Gefährdungen der intuitiven elterlichen Kompetenzen

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Transkript:

Mechthild Papoušek und Manfred Cierpka Der klinische Blick: Grundlagen und Gefährdungen der intuitiven elterlichen Kompetenzen 62. Lindauer Psychotherapiewochen 19. 4. 2012

Mechthild und Hanus Papoušek Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München 1972-1988 Kommunikation von Eltern und Baby in den alltäglichen Interaktionen

Mechthild und Hanus Papoušek Wechsel in den Forschungsmethoden: zur videogestützten Beobachtung und Verhaltensmikroanalyse spontaner Eltern-Kind-Interaktionen Forschungsschwerpunkte: Das elterliche Kommunikationsverhalten Grundlagen und adaptive Funktionen des frühen Kommunikationssystems Stimmliche Kommunikation auf dem Weg zur Sprache

Kompetenz des Säuglings bei Geburt Videobeispiel

Vorsprachliche Kommunikation entsteht im Zusammenspiel von biologisch angelegten Programmen, von Fähigkeiten und Motivationen, auf Seiten des Säuglings und seiner Eltern, die einander auf einzigartige Weise ergänzen

Kompetenz des Säuglings bei Geburt 1. Wahrnehmungsfähigkeiten visuell - Interesse am menschlichen Gesicht auditiv (Reife 5./6. Schwangerschaftsmonat) Geruch und Geschmack - die Muttermilch taktil-kinaesthetisch Stimulation, Bewegung und Haltung

Kompetenzen des Säuglings bei Geburt 2. Das Interesse an der sozialen Kommunikation Aufmerksamkeitssignale Blickverhalten Gefühlsausdruck Imitation Neugier, Motivation zum Lernen

3. Selbstregulationskompetenz der Säuglinge postnatale Umstellung Schlaf-Wach-Zyklus dem Schlafbedürfnis nachgeben können Beruhigung An den Fingern saugen Integrationsfähigkeit Aufmerksamkeit und Blickkontakt modulieren Beispiel Henry-Finn 3 Monate

Konzept der Intuitiven elterlichen Kompetenz universelle, biologisch angelegte kommunikative Kompetenz Intuitiv gesteuerte Anpassungen im Kommunikationsverhalten von Eltern und andern Betreuern, - die ihnen ermöglichen, ihr Baby zu verstehen - und sich ihrem Baby verständlich zu machen

Literatur Mechthild Papoušek & Hanus Papoušek Excessive infant crying and intuitive parental care: Buffering support and its failures in parent infant interaction Early Child Development and Care 1990, 65, 1, Mechthild Papoušek Intuitive elterliche Kompetenzen: Eine Ressource in der präventiven Eltern-Säuglings- Beratung und Psychotherapie Frühe Kindheit 2001, 4, 4-10

Beispiele, wie Eltern Signale erkennen und koregulieren Sich begrüssen Cedric 4 Monate Müdigkeitssignale Katharina 3 Monate

Co-Regulationskompetenz der Eltern Ammensprache Gesichts-Präsentation Erregungssteuerung Körpersprache lesen intuitive elterliche Didaktik

Merkmale Intuitiver Kompetenzen nach M. Papousek Verhaltensbereitschaften I Angeborene Verhaltensweisen, die situations- und altersspezifisch auf das Kind abgestimmt werden. Universell Die Verhaltensweisen sind kultur-, alters- und geschlechtsunabhängig bzw. haben- wenn überhaupt nur minimale Variationen. unbewusst Personen, die darüber befragt werden, können darüber keine Auskunft geben. (Augengruß, Attribution von Zuständen in der Mimik des Kindes obwohl über Handhaltung erschlossen.) schnell Kurze Latenz, die Reaktionszeiten bewegen sich im Millisekundenbereich (200-600 msec).

Merkmale Intuitiver Kompetenzen nach M. Papousek Verhaltensbereitschaften II Angeborene Verhaltensweisen, die situations- und altersspezifisch auf das Kind abgestimmt werden. unwillkürlich Intuitive Verhaltensweisen sind der willkürlichen Kontrolle entzogen, sie können normalerweise für kurze Zeit bewusst unterdrückt werden, setzten sich dann aber wieder durch. nicht ermüdend Verhaltensweisen aus dem Repertoire der Intuitiven Kompetenzen können beinahe endlos wiederholt werden, ohne das sie für den Ausführenden ermüdend werden. Sehr wichtig für Säuglinge und kleine Kinder, da frühkindliches Lernen in erster Linie auf unzählige Wiederholungen aufbaut.

Merkmale und Funktionen der intuitiven elterlichen Kommunikationsfähigkeiten Verständlichkeit durch einfache, auffällige Verhaltensmuster mit häufigen Wiederholungen in langsamem Tempo mit regelmäßigen Pausen Feinfühligkeit : Wahrnehmen, Verstehen und promptes angemessenes Beantworten kindlicher Signale Basale Regulationshilfen in Abstimmung auf den momentanen Zustand von Aufnahmebereitschaft, Erregungsniveau, Ermüdung, in Abstimmung auf die Fähigkeiten und Einschränkungen der kindlichen Lernfähigkeit und Erfahrungsintegration Spiegelung des kindlichen Ausdrucksverhaltens Fähigkeit und Bereitschaft, sich auf das Baby einzulassen,von seinen Signalen leiten zu lassen, seine Perspektive einzunehmen: d.h., selbstreflexive Fähigkeiten,das Kind als Person mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu verstehen

Kreislauf positiver Gegenseitigkeit zwischen Eltern und Kind nach M. Papousek Passende, kompensatorische Unterstützung Bestärkung in den intuitiven Kompetenzen Positive Befindlichkeit der Eltern: Selbstsicherheit Selbstwertgefühl Entspannung Freude und Belohnung Akzeptanz Positive Feedbacksignale des Kindes: Blickzuwendung Lächeln Ruhige Vokalisation Anschmiegen Beruhigung Selbstregulatorische Kompetenz Gefühlszustände z. B. im ruhigen Wachzustand Übergang zwischen Wachen und Schlafen Hunger und Sättigung

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Verankerung des vorsprachlichen Kommunikationssystems in neurobiologischen Netzwerken Spiegelneurone (Meltzoff and Moore 1977; Rizzolatti, 1997, Gallese, 2000) Nachahmung des Neugeborenen Intuitive Kommunikationsfähigkeiten der Eltern Grunderfahrungen primärer intersubjektiver Verbundenheit Bindungshormone Oxytocin, Vasopressin (Uvnäs-Moberg et al., 1999; 2005) Motivations-und Belohnungssysteme Dopamin, Endorphine (s. Bauer, 2007) Epigenetische Programmierung des Stress- Regulationssystems (Weaver, Meaney et al.,2004)

Die Regulation der intuitiven elterlichen Kommunikationsfähigkeiten ist abhängig von Interaktionelle Regulation unter dem unmittelbaren Einfluss der Auslöseund Rückkoppelungssignale des Kindes Und damit verbundener neurobiologischer Prozesse

Regulation der intuitiven elterlichen Kommunikationsfähigkeiten Innerpsychische / psychodynamische Regulation unter dem Einfluss multipler somatischer, psychosozialer und psychodynamischer Belastungsfaktoren, die die elterliche Wahrnehmung des Kindes, ihre Aufmerksamkeit und emotionale Verfügbarkeit, und Einfühlung in Bezug auf das reale Baby erschweren, hemmen, verzerren, blockieren, außer Kraft setzen

Innerpsychische Störungsmechanismen, die die intuitiven Kompetenzen hemmen, überformen, verzerren, außer Kraft setzen Ungeteilte Aufmerksamkeit Präokkupation mit krankheitsbezogenen Affekten, Verlassenheitsgefühlen, depressiven Gedanken, unlösbaren Konflikten, Wahninhalten Emotionale Verfügbarkeit Hemmung von Antrieb und emotionalem Erleben, emotionale Leere, emotionaler Rückzug Dämpfung durch Psychopharmaka Psychodynamische Abwehrmechanismen Sich einlassen auf das reale Baby im Hier und Jetzt Reinszenierung von Beziehungsmustern Gespenster im Kinderzimmer Wiederbelebung von unbewältigten Konflikten, Verlusten,traumatischen Kindheitserfahrungen

Konzept der Gespenster im Kinderzimmer 2 Arten von Gespenstern Das Baby als Repräsentant des unbewussten Erlebens eines Elternteils. Projektion von Selbstrepräsentanzen: Eltern beschreiben ihr Kind so, als würde es genauso sein oder empfinden wie sie selbst Das Baby als Repräsentant eines Menschen aus der elterlichen Vergangenheit. Projektion von Objektrepräsentanzen: Die Eltern beschreiben ihr Kind so, als würde es fühlen oder denken wie eine signifikante Person aus der Vergangenheit Frayberg (1980)

Innerpsychische Störungsmechanismen, die die intuitiven Kompetenzen hemmen, überformen, verzerren, außer Kraft setzen Selbstvertrauen in eigene Kompetenzen Versagens-und Schuldgefühle, Ängste, Verunsicherung Empathie, Containment, intakte selbstreflexive Funktionen Versagen der selbstreflexiven Funktionen Projektion, Projektive Identifikation, Verzerrte Wahrnehmung, Negative Zuschreibungen Kind in Wahnerleben einbezogen Frightened-frightening, feindseliges Verhalten

Hannah, 20 Monate n Trennungsängste n Anklammerndes Verhalten, Schlafstörungen, n Seit der Geburt des 5 Monate alten Bruders n Probleme mit der Familiengründung

Anklammerndes Verhalten Anklammerndes Verhalten stellt eine Kindern früh verfügbare Möglichkeit dar, auf das Erleben von Angst zu reagieren und durch das Suchen bzw. Aufrechterhalten körperlicher Nähe Schutz und Beruhigung bei einer vertrauten Person zu finden. Die Trennungsangst erreicht ihren Gipfel im 2. und 3. Lebensjahr (Largo 2001) Exzessiv, persistierend und nicht mehr entwicklungsgerechtes Auftreten von anklammerndem Verhalten kann Ausdruck einer emotionalen Regulationsproblematik, einer Entwicklungs- oder Beziehungs-/Bindungsstörung sein.

n Vorbereitung der Paare auf die Elternschaft n Förderung der elterlichen Kompetenz n Förderung eines sicheren Bindungsverhaltens n Förderung der positiven Gegenseitigkeit in der Beziehung zwischen Eltern und Baby

Strategien der Implementierung n 5 Abende, jeweils 2 Stunden n 4-6 Paare n Leitung der Abende durch Hebammen (Pädiater u.a.) n Training der Hebammen durch Experten n Umsetzung über Focus-Familie ggmbh, ein gemeinsames Unternehmen des Heidelberger Präventionszentrums und der Karl-Kübel-Stiftung

Materialien www.focus-familie.de

Inhalte der Abende n Ich sorge auch für mich selbst n Wie können Partner zusammenarbeiten n Das Baby sendet Signale aus n Warum weint unser Baby? n Vertrauen auf die eigenen Kompetenze

Videoanalysen: 1. Was glauben Sie, wie sich dieses Baby fühlt? (Es fühlt sich wohl) Wiederholen Sie das Abspielen der Sequenz 2-3mal und stellen Sie ein Standbild ein, das Sie für die Demonstration verwenden können. 2. Woran kann man das erkennen? Woran noch? (...) Ja, wir können sehen, daß das Kind zufrieden ist, sich freut. Es hält den Blickkontakt zur Mutter. Das bedeutet, daß es seine ganze Aufmerksamkeit auf sie richtet. Es schaut sie an u nd hält dadurch Kontakt über die Augen. 3. Was teilt das Kind auf diese Weise mit? Wie können wir dieses Kind verstehen? (...) Das Kind gibt der Mutter so zu verstehen, daß es im Moment nichts so interessant findet wie ihr Gesicht, vielleicht auch ihre Töne. Es signalisiert Interesse und Vergnügen. Wenn die Mutter sich jetzt abwenden würde, wäre es sicher nicht mehr so zufrieden. Also ist die Botschaft: Laß uns flirten, bleib im Blickkontakt und unterhalte dich mit mir.

Das Baby verstehen Siehe www.focus-familie.de bzw. www. keinerfaelltdurchsnetz.de

Vertiefende Literatur 1. Papoušek, M. (2011): Verwundbar, aber unbesiegbar Ressourcen der frühen Kommunikation in Eltern-Säuglings-Beratung und -Psychotherapie. In T. Hellbrügge & B. Schneeweiß (Hrsg.): Frühe Störungen behandeln Elternkompetenz stärken. Stuttgart, Klett-Cotta, S. 69-90. 2. Papoušek, M., Schieche, M. & Wurmser, H. (Hrsg.) Regulationsstörungen der frühen Kindheit. Frühe Risiken und Hilfen im Entwicklungskontext der Eltern-Kind-Beziehungen. Bern: Huber. 3. Cierpka, M. (2012) Kindheit 0-3. Beratung und Psychotherapie von Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern. Springer, Heidelberg.