Dorfgeschichte erleben - Mittelalter Schule Name: Direktorin: Anschrift: Tel.: E-Mail: Homepage: VS Mauterndorf VD Gertrude Pichler Markt 229, 5570 Mauterndorf, Österreich 0043-6472 7272 direktion@vs-mauterndorf.salzburg.at http://www.vs-mauterndorf.salzburg.at/ Die wichtigsten Informationen zur Schule Schulform: Schülerzahl: Größe des Kollegiums: 3 klassige Volksschule (3. + 4. Jahrgang werden in einer Klasse unterrichtet.) 52 4 Stammlehrer/innen, 1 Religionslehrerin, 1 Sprachheillehrerin, ( 2 h) 1 Werklehrerin (6h) Umgang mit Heterogenität Erste Klasse: Gemeinsame Führung der ersten Schulstufe mit Vorschulkindern. Zweite Klasse: Jahrgangsklasse der 2. Schulstufe mit integrativer Betreuung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Dritte Klasse: 3. und 4. Schulstufe werden gemeinsam geführt (Jahrgangsmischung, und in derselben Klasse Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Formen offener Unterrichtsarbeit Teilaufgaben zum Projekt werden in der Freiarbeit durchgeführt (Backen, Nähen, Werken, Flechten, Einstudieren von Liedern und Tänzen) Projekttage: Vier Präsentationen der Schüler/innen für das Publikum (Fixtermine zu je 20 min, Tänze und Spiele)
Schreibwerkstatt (Gotische Buchstaben, Lesezeichen, Schriften der Bücher vergleichen) Formen der Leistungsdokumentation Teilaufgaben werden mittels ständiger Beobachtung der Mitarbeit evaluiert. Evaluierung der Präsentation durch Eltern, Zuseher/innen. Zeitkonzept/ Rhythmisierung Im Rahmen des Mittelalterfestes der Arbeitsgemeinschaft Mittelalter der Gemeinde Mauterndorf wird über einen Zeitraum von 14 Tagen im regulären Unterricht an dem Projekt gearbeitet. Formen der Elternarbeit Die Eltern nähen die Kostüme, die Materialien werden von der Schule zur Verfügung gestellt. An den Projekttagen betreuen die Eltern gemeinsam mit den Lehrer/innen die Spiele-Stationen. Die Kinder werden von den Eltern zur außerschulischen Veranstaltung (Mittelalterfest) gebracht und nach Abschluss wieder abgeholt. Veröffentlichungen Präsentationen beim Mittelalterfest in der Burg Mauterndorf. Homepage Gemeindezeitung Verbreitung in den regionalen Medien Bei allen Veranstaltungen sind die Eltern und die Dorfgemeinschaft eingebunden. Ansprechpartnerin: VD Gertrude Pichler Best Practice Beispiel:
Kurzbeschreibung: DORFGESCHICHTE ERLEBEN - MITTELALTER Am Beginn des Projektes stand die Frage der passenden Kleidung. Die Werklehrerin erklärte sich bereit Schnitte für entsprechende Kostüme zu erstellen und mit Hilfe der Eltern wurden an vielen Abenden an die 100 Mittelalterkostüme für Buben und Mädchen hergestellt. Bei diesen geselligen Treffen stellte sich ein bemerkenswerter Nebeneffekt ein. Die Eltern wurden auch angesteckt von der Freude der Kinder bei diesem Fest mit zu wirken. Viele von ihnen nähten sich eigene Mittelaltergewänder und arbeiteten in verschiedenen Gruppen mit. Natürlich wurden die Kostüme mit verschiedenen Accessoires verschönert. Sowohl Buben als auch Mädchen zeigten sich besonders geschickt am Webstuhl oder beim Flechten und so entstanden verschiedenste Gürtel mit einfachen Lederverschlüssen. Bei den jungen Rittern durfte natürlich auch ein Schwert, das unter Anleitung der Werklehrerin hergestellt wurde, nicht fehlen. Zusätzliche Möglichkeiten der Kreativität wurden angeboten. Das Leben im Mittelalter wurde den Kindern anschaulichst in den Kinderprogrammen der Burg nahe gebracht. Selber Mittun und eigene Ideen einbringen war ungemein wichtig. Ausgehend von der Burg als Zentrum machten wir uns im Ort auf die Suche nach mittelalterlichen Bauten. Mehrere solcher Bauten sind noch erhalten sind: Putzhaus, Treppengiebelhäuser, Salererhaus, Neuwirtstadel-ehemaliger Getreidespeicher ) Die Anlage der Burg wurde von den Schülern und Schülerinnen in einem Modell nachgebaut, was viel Geduld und Fingerspitzengefühl erforderte. Die Frage des Maßstabes konnte natürlich in diesem Rahmen bestens bearbeitet werden.
War das nun schon genug, um am Mittelalterfest teil zu nehmen? Mittelalterliche Musik hielt Einzug in den Klassenzimmern, verschiedene Gruppen stellten ihre Instrumente und ihre Mittelaltermusik vor. Einfache Instrumente wurden dann von den Schülern selbst hergestellt Von den Kindern kam die Idee, sich zu dieser Musik zu bewegen. Wir nahmen professionelle Hilfe in Anspruch: eine Tanzlehrerin studierte mit den Kindern verschiedene Tänze ein. In den folgenden Jahren duften Kinder ihre eigenen Ideen einbringen und in kürzester Zeit waren neue kleine Tänze entstanden.beim Fest selber gab es jeden Tag einen Programmpunkt, wo die Kinder am Marktplatz auftraten und ihre Tänze unter großem Applaus der Zuschauer vorführten. Im Deutschunterricht wurde die Sprache des Mittelalters vorgestellt und mit unserer heutigen Sprache verglichen, Gedichte von Minnesängern vorgetragen und wir versuchten Texte in die heutige Sprache zu übertragen. Natürlich fiel auch die Form der gotischen Buchstaben auf und mit Hilfe von gotischen Buchstabenschablonen, wurden solche Buchstaben gemalt und besonders schön verziert, in Anlehnung an die wundervolle Gestaltung der Bibelschriften, die in den Klöstern von den Mönchen in mühevoller Arbeit hergestellt wurden. Sehr schnell wurde den Kindern klar, welch großer Unterschied zum heutigen Buchdruck bestand und die Kinder konnten erfahren, wie viel Mühe und Zeit es kostete, im Mittelalter solch ein Buch her zu stellen. Uns schwebte nun vor, verschiedene Spielestationen zu errichten, wo Kinder sich nach Anleitung, aber auch frei und ihren eigenen Interessen folgend, verschiedene Spiele aussuchen konnten. Auf Leinen wurden verschiedene Spielformen aufgezeichnet, der Drechsler aus unserem Ort stellte Kegel und Kugeln aus Holz her. Die Schüler fertigten aus verschieden Naturmaterialien Wurfspiele an. Einfache Holzbausteine erfreuten sich größter Beliebtheit und es entstanden Bauwerke großartiger Architektur.
Ein ganz besonderer Höhepunkt sollte die Bearbeitung von Speckstein werden. Hierzu wurden verschiedene Schnüre gedreht, um das Schmuckstück gleich tragen zu können. Als besonders wohltuend wurde das feine Talgpulver bei der Arbeit empfunden, das uns wunderbar weiche Hände bescherte. Beim Fest selber wurde uns eine bestimmte Fläche zugewiesen, wo wir die verschiedenen Spiele aufbauten. Alle Kinder durften hier teilnehmen und die Spiele ausprobieren. Auch das Kulinarische durfte nicht zu kurz kommen. So wurden in der Schule die sogenannten Rübentaler gebacken, von den Kindern verziert und beim Fest verkauft. Mit den Einnahmen konnten wir wiederum den Ankauf von Speckstein finanzieren.