Ethische Fragen am Lebensende. Stein Husebö

Ähnliche Dokumente
Gespräche über Leben und Tod. Stein Husebø

Die grossen globalen Herausforderungen. Frieden Freiheit Armut Umwelt Altersfürsorge

Hospice und Palliative Care

Hoffnung - Gespräche über Leben und Tod. Stein Husebø

Leben, liebe und Tod Was haben wir gelernt? Was sind die Aufgaben?

Stein Husebö.

Leben mit dem Sterben Bergen Rote Kreuz Pflegeheim ein nationales Modellprojekt. Friedenskirche Potsdam

Autonomie am Lebensende ist denn das die Möglichkeit? Katrin Schlachte Hospizdienst Elisa Zwickau Sächsische Krebsgesellschaft Bad Elster 7.9.

Würde? Aktive Sterbehilfe? Palliative Care?

Warum ist Palliative Care im Alter schwer zu garantieren? Stein Husebö. Solveig 95: Es ist Herbst. Es ist Herbst. Die Jungen haben keine Lust

Palliativversorgung im Pflegeheim. Arbeitsgruppe Palliative Care im Pflegeheim des Schleswig Holsteinischen Hospiz- und Palliativverbandes (HPVSH)

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Inhaltsverzeichnis. 1 Palliativmedizin Ethik... 43

Palliativ-Medizin = Palliativ-Versorgung

Palliative Versorgung dementer Patienten in Pflegeheimen. Elke Fischer

Sterben zulassen. Ernst Ankermann. Selbstbestimmung und ärztliche Hilfe am Ende des Lebens. Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Palliativversorgung im Pflegeheim

Ethische Probleme am Ende des Lebens

Patientenverfügungen in der klinischen Praxis

Palliativmedizin - Individualisierte Therapie und psychosoziale Versorgung - Ulrike Bock / Hubert J. Bardenheuer

Entscheidungen am Lebensende

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Ärztliche Sterbebegleitung Rolle, Aufgaben und ethische Grenzen für den Arzt

Sterbebegleitung Sterbehilfe gegen die Begriffsverwirrung und für christliche Zuwendung auf einem entscheidenden Weg Sterbebegleitung aktiv indirekt a

Leben bis zuletzt Die hospizliche und palliative Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen

Patientenverfügung. - aus der Sicht des Arztes

Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin. Sterbeorte in Deutschland

Palliative Care Kompetenzzentrum. Palliative Care Kompetenzzentrum. Akutspital Psychiatrie Geriatrie Palliative Care

Und wo bleibt da die Ethik?

Hospizbewegung. Norbert Heyman Katholischer Krankenhausseelsorger

Q D ie M e n s c h e n s te r b e n, w ie s ie g e le b t h a b e n... 13

Wie möchten die Menschen sterben. Welche Probleme ergeben sich daraus? Dr.med. Regula Schmitt Tila Stiftung, Bern

Fragen. Palliative Geriatrie in der Altenhilfe

Die letzten Tage und Stunden

Hospiz und Palliativpflege im stationären Bereich

Inhaltsverzeichnis. 1 Palliativmedizin

5 Jahre Hospiz Arista Vortrag der im Hospiz tätigen Ärzte. Sehr geehrte Gäste, liebe Kollegen aus den Arista-Team!

Sterberasseln. (engl.: death rattle) ist die geräuschvolle Atmung von Sterbenden in den letzten Stunden oder Tagen vor dem Tod.

Sterben im Kulturellen Kontext

Palliativmedizinischer Konsiliardienst Informationen für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter

Der Patientenwille. Ein Ratgeber für Angehörige, Betreuer, Bevollmächtigte, Ärzte, Pflegekräfte, Seelsorger und andere. von Dr. med.

Ethische Grundlagen! Dr. Wallnöfer W. J. Arzt für Allgemeinmedizin Prad am Stilfserjoch!

Unheilbar krank und jetzt?

Rechtliche Dimensionen der Sterbehilfe

Herzlich Willkommen zur Angehörigeninformation 7. November 2016

Palliative Basisversorgung

Palliativ- oder Intensivmedizin: Retten oder lindern?

Dem Menschen mit all seinen Bedürfnissen begegnen

Hospizarbeit und palliative Versorgung in Bayern - Bestandsaufnahme und Handlungsbedarf

Rechtliches am Lebensende

Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben.

Wie dürfen wir sterben?

Bürgertag zur Altershospizarbeit

Leben dürfen sterben müssen. Oder manchmal eher umgekehrt? Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie und Palliative Care

Fallstrick Patientenverfügung

Aktivierung und Palliative Care. Bedeutung der Aktivierung im Bereich von Palliative Care

pfiegimuri HOSPIZ-BETTEN WEIL DAS STERBEN ZUM LEBEN GEHÖRT

Therapieentscheidungen und vorausschauende Planung für die letzte Lebensphase

Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen ggmbh

Zertifikatskurs Palliativbegleiter/-in an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft

Selbstbestimmt sterben

Unheilbar krank und jetzt?

Vortrag zum 50. Geburtstag von Herrn Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung

Sterbehilfe in Deutschland Begriffe Ängste - Perspektiven

ZWISCHEN FÜRSORGE UND SELBSTVERANTWORTUNG: WER BESTIMMT DEN LETZTEN WEG?

Ethik in der Pflege unter besonderer Berücksichtigung der Hospiz- und Palliativversorgung

Palliative Versorgung und Schmerztherapie

Ethische Fragen in der Berufspraxis


Passage SRK Lehrgang in Palliative Care. Für Angehörige und Freiwillige: Begleitung von chronisch kranken und sterbenden Menschen

Gesund bis ins hohe Alter

Sterben Menschen mit geistiger Behinderung anders?

Sterben in Luxemburg

Palliative Care in der LZP:

1 Was ist Palliativmedizin? Was ist Palliative Care?... 1 S. Husebø, G. Mathis

Eine Patientenverfügung brauche ich das? Dr.med. Bernhard Keller, Arzt für allg. Med. FMH, Pratteln Mittwoch,

Medizin, Recht, Ethik

Besonderheiten der Pflege innerhalb der Familie

Was ist ein guter Tod? M. Zenz Ruhr-Universität Bochum

Patientenbeispiel Demenz. Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie und Palliative Care

Palliativer Einsatz von Analgetika & Anxiolytika. Analgesie Analgosedierung Palliative Sedierung

Charta Palliative Care. Grundsätze der palliativen Behandlung und Betreuung im Kanton Nidwalden

DÜRFEN ÄRZTE BEIM STERBEN HELFEN? Pfarrer Richard Schuster Ethikforum Klinikum Nürnberg 2. Vorsitzender

1.2 Inhaltsverzeichnis

Es ist egal, zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert.. Es ist immer zu früh und es tut immer weh.

Es tut mir leid, aber sie werden sterben

Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht

Fleherstraße Düsseldorf-Bilk Tel Fax

Notarzteinsätze tze bei Palliativpatienten und im Pflegeheim. Hilft eine Patientenverfügung?

Johannis Hospiz. Information Gehalten Getragen Geschützt

Christliches Hospiz Haus Geborgenheit Neustadt / Südharz

Stationäres Hospiz als Teil der Versorgung

Spezielle Pflegesituationen

Einer stirbt. Was tun? Normen und Anleitungen für die Sterbephase Wem helfen sie? 14. Hospizsymposium in Horn 2018 Elisabeth Medicus

Palliative Care. LUKS Sursee. Kompetenz, die lächelt.

Leben Abschied Tod Trost Trauer Leben

PALLIATIVE CARE MEDIZINISCHE & PFLEGERISCHE ASPEKTE. Heike Duft & Renate Flükiger Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Bern 24.

Patientenverfügung. Ich, Name Vorname Geburtsdatum Nationalregisternummer

Interprofessioneller Pflegekongress Rechtliche Grauzone in der Versorgung von älteren Palliativ-Patienten

Transkript:

Ethische Fragen am Lebensende Stein Husebö

Die großen ethischen Fragen n Was bedeutet ein gutes Leben für den Patienten? n Was ist eine gute Entscheidung, um ein gutes Leben zu erhalten? n Friedlich sterben ist für den meisten Menschen einen Teil vom guten Leben

Die kleinen ethischen Fragen n Höflichkeit n In den Augen sehen und sich vorstellen n Hinsetzen und Zuhören n Fragen, Stille und Gefühle zulassen n Kleine Überlegung: - Welche Frage, welche Begegnung, welche Aktivität, welches Wort wäre für den Patienten in dieser Situation wichtig?

Ethische Grundlagen Autonomie n Das Recht auf Selbstbestimmung Paternalismus n Wir wissen, was richtig ist und treffen die für den Patienten wichtigen Entscheidungen Weicher Paternalismus n Verhandlungen mit einem Patienten besonders, wenn er seine Situation nicht erfassen kann n Schutz vor unmöglichen Entscheidungen

Welchen Nutzen bringt die geplante Massnahme: n Für den Patienten? n Für den Angehörigen? n Für das Fachpersonal? n Für mich? n Für die Institution? n Für die Krankenkasse? n Für die Politik? n Einnahmen?

Autonomie bedeutet nicht: Dass die Patienten ein Recht haben, eine Diagnostik oder Behandlung zu erhalten wenn: n Deren Effizienz nicht erwiesen ist n Der mutmaßliche Schaden den Nutzen übertrifft n Das Gesetz oder die ethischen Richtlinien es verbietet

Sterbende sterben lassen? n Informiertes Einverständnis? n Mutmaßlicher Patientenwille? n Welchen Nutzen hat der Patient von der geplanten Therapiemaßnahme? n Welchen Schaden? n Welchen Nutzen oder Schaden haben wir? n Hoffnung? Für wen?

Intensivmedizin: Sterbende sterben lassen? Probleme n Wir wissen oft erst hinterher ob die Therapie erfolgreich war oder nicht n Wir haben nicht gelernt, dass das Sterben für Sterbende eine Erlösung sein kann n Wenn Sie einen Hammer haben, sieht alles aus wie Nägel Mark Twain n Wir müssen den Patienten schützen vor Angehörige, Politiker, Juristen, Kollegen die meinen: Leben lohnt sich immer

Mythen n Wir wissen nie wann das Sterben beginnt. n Meine Aufgabe als Arzt ist ausschließlich den Tod zu bekämpfen. n Wir müssen immer weitermachen bis Einigkeit erzielt ist. n Bei beatmungspflichtigen Patienten sollte der Respirator nie abgestellt werden.

Herausforderungen n 99 % aller ethischen Konflikte am Lebensende können durch kompetente, vorbereitende Kommunikation gelöst werden n Alle wichtige Bezugspersonen in einem Zimmer bringen (Betroffene + Fachpersonal) n Zuhören, sich Anbrüllen lassen n Zeit und Wiederholung n Ein Arzt, eine Schwester verantwortlich für Information und Kommunikation

Intensivmedizin: Sterbende sterben lassen? Beatmung einstellen? Dagegen: n Zeit gewinnen n Dramatischen Todesfall und Reaktionen verhindern n Besser für den Sterbenden und den Angehörigen Dafür: n Konsequentes handeln n Mutmasslicher Wille n Ressourcen sparen n Besser für den Sterbenden und den Angehörigen

Ethisch betrachtet, besteht kein Unterschied zwischen dem Unterlassen einer Behandlung und der Unterbrechung einer Behandlung World Medical Association Appleton Consensus 1987

Schwerkranke und Sterbende Hoffnung - Fußwechsel Es gibt Hoffnung: n Um zu Überleben n Um Gesundheit zu erhalten Dann kämpfen wir gemeinsam: n Und schlucken alle Nebenwirkungen Es gibt keine Hoffnung: n Um zu Überleben n Um Gesundheit zu erhalten Dann kämpfen wir gemeinsam: n Um Hoffnung, Ziele, Kommunikation, Sinn, Haltung, Würde und Abschied

Palliative Care n Schmerzlinderung n Symptomlinderung n Kommunikation n Ethik n Soziale Integration n Seelsorge n Teamarbeit n Kinder Husebö, Klaschik. Palliativmedizin. Springer Verlag. 5. Auflage 2008 n Patient und Angehörige n Person und Gesellschaft n Körper und Seele n Wissen und Verständnis n Wissenschaft und Kunst n Schwäche und Würde n Leiden und Hoffnung n Leben und Tod n Liebe und Trauer

Vergleich Norwegen/ Deutschland - Österreich Ratio N/ D-Ö Krankenhausbetten pro Einwohner 1:2 Pflegebetten pro Einwohner 2:1 Pflegekräfte (Krankenhaus und Pflegeheim) pro.pat. 2:1 Ärzte im Pflegeheim pro Patient 4:1 Kosten für Gesundheitswesen pro Einwohner Gleich Wo bleibt das Geld in Deutschland?

Wo bleibt das Geld in Deutschland? n Diagnostik, Therapie und Überweisungen ohne Nutzen n Unzählige Krankenkassen n Sterbende werden in Krankenhaus verlegt und am Leben gehalten n Zu viele Ressourcen/ Betten für Blaulichtmedizin n Fehlende Ressourcen und Kompetenz in Pflegeinstitutionen n Fehlendes Gesamtpolitisches/fachliches Konzept für kompetente Versorgung der chronisch Kranken und Alten

Deutschland bis 2030 Was notwendig ist: n Heimarzt n 300 000 neue Pflegeheimplätze n 200 000 neue Pflegende n Demenz-strategi n Palliative Care in der Langzeitpflege n Weiterbildungsprogramme n Forschung

Paliiativer Plan n Frau Clara Hansen leidet unter fortgeschrittene Demenz und Herzinsuff. n Ausführliche Gespräche wurden geführt mit ihr und den Töchtern. n Alle wollen, daß die Mutter zu Hause sterben darf n Tochter Barbara soll verständigt werden n Bei Dyspnoe: 10 mg Morphin sc. n Bei Todesrasseln: 0.6 mg Scopolamin n Bei Panik/ Angst: 5 mg Dormicum sc. n Meine Handynummer n 0047 41780007

Wo wird gestorben? (%) 80 80 70 60 65 60 50 40 30 20 10 0 42 40 30 18 20 20 15 10 0 Norw Germ Spain Roma NursH Hospital Home

Demenz und kognitiver Verlust n Ist der test an uns n Werden sie respektiert und gesehen? n Dürfen sie singen und wandern? n Besuchen wir sie nicht mehr wenn sie uns nicht wiedererkennen? n Die Hände n Bekommen sie palliative care?

n Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben n Wo die Menschen nach dem Muster von Hühnerfarmen behandelt werden n Gut versorgt n Aber ohne Spielraum Norbert Blüm

Demenz n Alte Menschen mit Demenz und schwere kognitive Verluste haben zunehmend Einschränkungen ihrer Autonomie. n Trotzdem haben sie immer Würde n Zunehmend muss aber ihre Würde gesehen und bestätigt werden durch andere = uns n Wir müssen ihre Lebensprojekte kennen und verstehen

KrankenpflegerIn - Würde n Sollte ich am Ende des Lebens alt, schwach, krank und allein sein, wäre ich dankbar für ein zu Hause im Pflegeheim n Die grösste Kränkung meiner Würde wäre dass, n jemanden ohne mich zu Fragen den Büstenhalter entfernt! n Dann bringe ich sie um!

Patienten First of all do no harm Mit Einverständniskompetenz: n Der Patient entscheidet unter aktuellen Behandlungsangebote Ohne Einverständniskompetenz: n Die mutmassliche Patientenwille entscheidet Sterbende Patienten: n Der Arzt entscheidet und schütz den Pat.

Indirekte Sterbehilfe n Eine gebotene palliative Therapiemassnahme n Die das eindeutige Ziel hat n Das Leiden der Sterbenden zu lindern n Wo unter Umständen als Nebenwirkung in Kauf genommen wird n Dass der Sterbende Minuten/ Stunden früher stirbt

Das zentrale deutsche Problem n Sterbende werden mit sinnlosen medizinischen Maßnahmen am Leben gehalten n Und ein friedliches und würdevolles Sterben zu Hause unmöglich gemacht

Die schlimmste Kränkung der Menschenwürde die ich mir vorstellen kann: n Das ein sterbender Mensch in seinen letzten Lebenstunden sinnlos ins Krankenhaus verlegt und wiederbelebt wird

Warum bekommen Sterbende lebenverlängernde Therapien? n Steh nicht da herum! n Tu etwas! Sollte in vielen Situationen verändert werden zu: n Tu nicht etwas! n Setzen Sie sich hin! Doust J. BMJ 2004;328:475

Wahrheit Zwischen Leben und Tod Stein Husebø

n Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort, und dem beinahe richtigen Wort, n Ist wie der Unterschied zwischen dem Blitz und dem Glühwürmchen Mark Twain

n Alle können lernen nach Noten zu spielen n Aber in den Pausen.. n Zwischen den Noten n Da entsteht. n Die grosse Musik Arthur Schnabel

Chamfort n Gespräche sind wie Reisen zu Schiff. n Man entfernt sich vom Festland ehe man es merkt, dass man das Ufer verlassen hat.

Schwerkranke und Sterbende Offenheit über den bevorstehenden Tod n Welche Information haben Sie über die Erkrankung erhalten? n Machen Sie sich Sorgen über die Zukunft Ihrer Kinder? n...sagen Sie bitte mehr darüber.. n Möchten Sie, dass wir offen über die verbleibende Zeit sprechen?

Goethe n Wenn wir, so sagtest du, die Menschen so nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. n Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.

Patienten mit Kompetenz n Niemals Gespräche ohne Patient anwesend n Integration von Angehörige und Kinder n Zuhören, Optionen erklären, Raum für Fragen, Reaktionen und Gefühle n Wiederholung / Eintragung in der Krankenakte n Der Patient bestimmt welche Behandlung er annimmt: INFORMIERTES EINVERSTÄNDNIS n Wir bestimmen, welche Behandlung aktuell ist

Patienten ohne Kompetenz n Angehörige entscheiden nicht n Sie können aber zentrale Informationen über Mutmasslichen Patientenwillen geben n Wie hätte er in der vorliegenden Situation entschieden? n Andere Informationsquellen: Angehörige, Arzt, Pflegepersonal, Freunde, Lebensgeschichte n Patientenverfügung, Gesundheitsbevollmächtigten

CLARA - 83 JAN - 58 ELISABETH - 53 Sofie 27 PETRA - 28 OLA - 25 Jens 5 Nina 7

Die guten Fragen n Was hätte sie gewollt? n Was ist jetzt eine gute Entscheidung? n Sie lieben ihre Mutter sehr, nicht wahr?

Patienten First of all do no harm Mit Einverständniskompetenz: n Der Patient entscheidet unter aktuellen Behandlungsangebote Ohne Einverständniskompetenz: n Die mutmassliche Patientenwille entscheidet Sterbende Patienten: n Der Arzt entscheidet und schütz den Pat.

Schwerkranke und Sterbende Hoffnung - Fußwechsel Es gibt Hoffnung: n Um zu Überleben n Um Gesundheit zu erhalten Dann kämpfen wir gemeinsam: n Und schlucken alle Nebenwirkungen Es gibt keine Hoffnung: n Um zu Überleben n Um Gesundheit zu erhalten Dann kämpfen wir gemeinsam: n Um Hoffnung, Ziele, Kommunikation, Sinn, Haltung, Würde und Abschied

Cicely Saunders n Du hast Bedeutung weil Du bist n Und Du hast Bedeutung bis die letzte Minute in deinem Leben

Herman Hesse n Am Grab der meisten Menschen n Trauert tief verschleiert n Ihr ungelebtes Leben

Herman Hesse n Geliebt werden ist nichts n Lieben ist alles n Liebe will nicht haben n Sie will nur lieben n Liebe dich selbst wie deinen Nächsten

Paliiativer Plan n Frau Clara Hansen leidet unter fortgeschrittene Demenz und Herzinsuff. n Ausführliche Gespräche wurden geführt mit ihr und den Töchtern. n Alle wollen, daß die Mutter zu Hause sterben darf n Tochter Barbara soll verständigt werden n Bei Dyspnoe: 10 mg Morphin sc. n Bei Todesrasseln: 0.6 mg Scopolamin n Bei Panik/ Angst: 5 mg Dormicum sc. n Meine Handynummer n 0047 41780007

Solveig 95: n Es ist Herbst n Die Mädchen haben Hängebrust n Die Jungen haben keine Lust n Es ist Herbst

«Diese letzten Wochen mit Mutter war ein Höhepunkt des gemeinsamen Lebens»