Germanistik Haris Imamovic "Der Richter und sein Henker" - Überlegung zum Einsatz im Schulunterricht Studienarbeit
1. Einleitung... 1 2. Vorüberlegung zum Einsatz des Romans im Deutschunterricht... 2 3. Die Handlung des Buches Der Richter und sein Henker... 3 4. Friedrich Dürrenmatt und Genre Krimi... 5 4.1. Der Autor und das Buch... 5 4.2. Dürrenmatt als Schriftsteller im Buch... 7 5. Das Genre Krimi... 8 5.1. Historische und klassifikatorische Gattungstheorie... 8 5.2. Erwartungshorizonte von Lesertypen... 9 6. Didaktische Aspekte...11 6.1. Didaktische Relevanz...11 6.2. Historisch chronologische Reihe...11 6.3. Thematisch und formale Reihe...12 6.4. Graduelle Reihe...13 7. Methodischen Aspekte...15 7.1. Analytische Ebene...15 7.2. Handlungsorientiertes arbeiten...16 7.3. Textproduktivität...16 7.4. Medien...17 8. Der Schluss...18 Literaturverzeichnis...19-0 -
1. Einleitung Als Lehrer in der Sekundärstufe, egal in welcher Schulart man tätig ist, steht man oft vor dem Problem wie man seine Schüler im Deutschunterricht für ein Buch begeistern kann. Ein großer Literaturkanon steht dabei dem Lehrer zur Auswahl. Jedoch das richtige Buch für die Klasse und seine Schüler zu finden, stellt sich manchmal schwieriger dar, als man es zu Beginn erwartet hatte. Nach welchen Aspekten geht man denn vor, als Lehrer, um das richtige Buch auszusuchen. Als erstes sicherlich die Jahrgangsstufe der Klasse. Handelt es sich um ein klassisches Werk, welches den Kindern in der Schule unbedingt näher gebracht werden muss? Um welches Genre des Buches handelt es sich, kann dieses der Leseförderung und der Lesebegeisterung der Schüler beitragen? Ist der Schriftsteller den Schülern geläufig und bekannt? Wird das Buch sowohl Schüler als auch Schülerinnen in der Klasse ansprechen können? Alle diese Fragen stellten sich mir selber bei der Suche nach einem geeigneten Buch, welches ich im Seminar vorstellen und in der Hausarbeit untersuchen wollte. Wenn man sich als Deutschlehrer dazu entschieden hat, dass ein oberstes Ziel des Deutschunterrichts sein muss, den Schülern die Freude und die Lust am Umgang mit Literatur empfinden zu lassen, müssen nach meinen Überlegungen zwei Entscheidungen getroffen werden. Zum einen muss man sich Gedanken über die literarische Gattung machen, mit der man Schüler am ehesten erreichen kann, und zum anderen sollte man bei der Auswahl nicht allein auf den Text, sondern ebenso auf die Situation der Schüler und auf den thematischen Zusammenhang achten, da Lesen von den Erfahrungen, Erwartungen und Einstellungen des Lesers und der Lesesituation ebenso abhängt wie von den Konstituenten des Textes. Letztendlich habe ich mich für das Buch Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt entschieden. Ein Klassiker aus dem deutschen Literaturkanon. Dieses selber begegnete mir zweimal in meiner schulischen Laufbahn. In der sechsten Klasse wurde ich in Deutschland eingeschult und in der achten Klasse habe ich Der Richter und sein Henker zum ersten Mal gelesen. Trotz meines Imigrationshintergrundes und der damaligen nicht fortgeschrittenen deutschen Sprache, habe ich dieses Buch mit Begeisterung gelesen. In der Realschule wurde es zum Hauptbestandteil meiner Abschlussprüfung. - 1 -
Auf den nächsten Seiten sollte dargestellt werden mit welcher Vorüberlegung man den Roman im Deutschunterricht einsetzten kann. Der Autor selber soll vorgestellt werden und seine Rolle mit und in dem Buch. Dann sollte dargestellt werden wie die Handlung im Der Richter und sein Henker aufgebaut ist, welchem Genre das Buch zuspricht. Auch sollten didaktische und methodische Vorgänge bei der Arbeit mit dem Buch erläutert und aufgezeigt werden. Daraus ergibt sich natürlich die Frage ob das Buch Der Richter und sein Henker in der Schule eingesetzt werden sollte und ob es der Leseförderung in der Schule dient. Dazu soll auch Stellung genommen werden. 2. Vorüberlegung zum Einsatz des Romans im Deutschunterricht Der Richter und sein Henker erschien erstmals 1950 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift Schweizerischer Beobachter. Dürrenmatts Kriminalromans gilt als ein Werk, das von Friedrich Glausers Wachtmeister Studer (1935) beeinflusst wurde. Dabei orientiert sich Dürrenmatt im Richter Roman und auch in der Fortsetzung mit Kommissär Bärlach ( Der Verdacht, 1951) zwar an gängigen Schemata des Kriminalromans, weist aber mit Elementen der Groteske und den Leitmotiven Gerechtigkeit und Zufall über Typisches der Gattung hinaus. 1 Den Schülern der Jahrgangsstufen 8 bis 10 sollte durch das arbeiten mit dem Buch Der Richter und sein Henker das Verstehen eines komplexeren epischen Textes ermöglicht werden. Wege sollen den Schülern aufgezeigt werden die Wirkungsweisen des Textes selbst zu ermitteln. Dazu sollen Handlungsstruktur, Personenkonstellation und die Lenkung des Lesers über nur Angedeutetes bzw. Ausgelassenes untersucht werden. Dürrenmatts Intention, der über seinen Richter sagte, der ganze Roman ist eigentlich der Endkampf zweier Menschen [ ], entspricht die Auseinandersetzung mit der Lebenswette seiner Protagonisten Bärlach und Gastmann. 2 Mit Bärlach für eine Komplexe Detektivfigur sowie mit dem Grotesken als Merkmal des Romans werden sowohl ein Erschließen des literarischen Textes als auch der Erwerb einer sprachlichen Begrifflichkeit geleistet. Der Einsatz der Verfilmung soll das 1 Kottkamp, Martin/Staude, Astrid. Unterrichtsmodel, Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker, Hrsg: Diekhans, Johannes. Paderborn: Schöningh Verlag 2002. S.11 2 Kottkamp, Martin/Staude, Astrid. Unterrichtsmodel, Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker, Hrsg: Diekhans, Johannes. Paderborn: Schöningh Verlag 2002. S.11-2 -