Facharzt für Strahlentherapie und Leitung des Strahlentherapiezentrum Janko Juricko Facharzt für Urologie und Belegarzt Dr. med. Peter Sprenk Brachytherapie - Das anerkannte Verfahren Das Prostatakarzinom gehört zu den häufigsten Krebserkrankung beim Mann. Durch eine frühzeitige Erkennung und gezielte, wirksame Therapie, ergeben sich jedoch sehr gute Heilungsaussichten. In den USA zählt die sogenannte Prostatakrebs- Brachytherapie inzwischen schon zu den Standardverfahren und überwiegt gegenüber der operativen Prostataentfernung. Auf Grund der guten Heilungsraten bei vergleichsweise geringfügigen Nebenwirkungen hat sich die Methode mittlerweile auch in Deutschland als anerkanntes Verfahren zur Behandlung von Prostatakrebs etabliert. Gemeinsam mit den Fachärzten des Urologischen Centrums Hochsauerland (UCH) sowie den Fachärzten für Strahlentherapie des Zentrums für Strahlentherapie radiox, bietet das Städtische Krankenhaus Maria-Hilf Brilon, als erstes Haus der Region, Patienten mit einem Prostatakarzinom, neben Operation, klassischer Strahlentherapie und Chemotherapie, die fortschrittliche Behandlung mit Hilfe der Brachytherapie. Gezielte Strahlung von innen Bei der Brachytherapie, einer Spezialform der Strahlentherapie, wird die Prostata nicht entfernt, sondern in einer einmaligen Sitzung mit strahlenden Metallstiften, sogenannten Seeds (Seeds = engl. Samenkörner) versehen. Durch spezielle Hohlnadeln werden die vielen kleinen reiskorngroßen Strahlenquellen entsprechend eines Computerplans und unter Ultraschallkontrolle genau platziert. Die Seeds sind mit strahlendem Material beladen und geben ihre Strahlendosis nur über einen Abstand von wenigen Millimetern in hoher Dosis ab. Daher wirken sie nur in einem sehr engen Bereich um ihre Implantationsstelle. Eine Gefährdung anderer Organe (Darm, Schließmuskel, Blase) ist daher fast ausgeschlossen. Auch die unmittelbare Umgebung des Patienten (Angehörige usw.) wird nicht mit
Die Seeds Vorteile der Brachytherapie - Deutlich geringere Inkontinenz- und Impotenzraten im Vergleich zur operativen Prostataentfernung Strahlen belastet. Die Seeds verbleiben in der Prostata und geben ihre Strahlung nach der Einpflanzung ab. Die Tumorzellen werden durch die Strahlung zerstört, während das umliegende gesunde Gewebe maximal geschont wird. Die neue Therapieform ist für Patienten mit einem auf die Prostata begrenzten Tumor geeignet und bietet bei entsprechenden Voraussetzungen die gleichen Heilungschancen wie eine Operation. - Der Patient kann das Krankenhaus in der Regel am Tag nach dem Eingriff wieder verlassen - Weniger Nebenwirkungen und Belastungen für den Patienten
Interdisziplinäre Therapien und neue Technologien Untersuchungsmöglichkeiten des Prostatakarzinoms Im Städtischen Krankenhaus Maria-Hilf wird ein Röntgen-C-Bogen in einem Lithotripsiesystem für urologische Untersuchungen und Eingriffe eingesetzt. Die integrierte Bildgebungssoftware des Systems liefert während der Interventionen 3D-Aufnahmen des Harntraktes in hoher Qualität. Die mit einem C-Bogen- System erzeugten dynamischen Bilder liefern mehr Informationen als die klassischen, statischen Röntgenaufnahmen. Die Vorteile der 3D-Bildgebung ermöglichen es dem Urologen selbst komplexe Punktionen oder Tumorbehandlungen unter ständiger Bildkontrolle exakt und sicher durchzuführen. Das wiederum kann die Behandlungsqualität und die Sicherheit für den Patienten erhöhen. Eine Besonderheit dieses Röntgen- C-Bogens ist, dass er per Knopfdruck leicht gekippt werden kann. Der hochmodern ausgestattete urologische Operationssaal und die urologischen Untersuchungsräume sowie die räumliche Nähe zu allen Fachabteilungen und Ärzten z.b. Chirurgen, Internisten und Gynäkologen des Krankenhauses, haben sich als entscheidender Vorteil für urologische Patienten erwiesen. Zusätzlich zur digitalen-rektalen Untersuchung bei der Früherkennung des Prostatakarzinoms wird die Bestimmung des Gesamt-PSA-Wertes aus dem Blut angeboten. Der Eiweißstoff PSA (prostataspezifisches Antigen) wird in der Prostata gebildet und bei verschiedenen Erkrankungen der Prostata vermehrt ins Blut abgegeben. Als Ergänzung wird häufig vom Enddarm aus eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, die sogenannte transrektale Sonographie. Dabei führt der Urologe eine spezielle Ultraschallsonde vorsichtig in den Darm ein, um die Prostata genauer untersuchen zu können. Die Entnahme von Prostatagewebe im Rahmen einer Biopsie kann einen Krebsverdacht sicher bestätigen. In der Regel wird die Biopsie unter örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt. Die Analyse der Gewebeproben findet in Speziallabors statt.