Folgen der Adipositas und ökonomische Perspektiven

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CH Folgen der Adipositas und ökonomische Perspektiven Dr. Heinz Schneider HealthEcon AG Basel Februar 2008 HealthEcon AG CH-4051 Basel, Steinentorstrasse 19, Tel. 0041-61-284 95 60 1

Ziel der Studie Eine ökonomische Analyse der durch Übergewicht und Adipositas (inkl. Folgekrankheiten) verursachten direkten und indirekten Kosten in der Schweiz Schmid A, Schneider H, Golay A, Keller U. pro Jahr Economic burden of obesity and its comorbidities in Switzerland: Soz Präventivmed 2005; 50: 87-94 2

Definitionen Übergewicht: BMI 25 und < 30 kg/m2 Adipositas: BMI 30 kg/m2 BMI = Body Mass Index = Körpergewicht (kg) / Körpergrösse 2 (m) 3

Definitionen Die Kosten einer Krankheit stellen den bewerteten Verbrauch an Ressourcen (Behandlung) bzw. den Verlust von Ressourcen (Produktionsfaktoren) dar. In dieser Studie wurden direkte Kosten (Verbrauch von Ressourcen zur Behandlung der Adipositas inkl. Folgekrankheiten) und indirekte Kosten (Produktivitätsverlust wegen Arbeitsabwesenheit, Invalidität oder vorzeitigem Tod) berücksichtigt. 4

Prävalenz Die Kostenberechnungen in dieser Studie basieren auf den Prävalenzdaten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2002 und beziehen sich nur auf die erwachsene Bevölkerung (>15 Jahre). Die Daten zeigen eine Prävalenz von 29.4 % für Übergewicht und von 7.7 % für Adipositas in der Bevölkerung. Dies entspricht einem Gesamtanteil von 37.1%. 5

Direkte Behandlungkosten Die direkten Kosten - resultierend aus der Behandlung der Adipositas - wurden über die Addition von Medikamentenverkaufszahlen, Aufwand für Ernährungsberatung und Kosten von chirurgischen Eingriffen abgeschätzt. Nicht berücksichtigt wurden Ernährungsumstellungen und Änderungen im Bewegungsverhalten (life style changes), da monetär nicht bewertbar. 6

Resultat direkte Behandlungskosten Medikamente: Ernährungsberatung: Chirurgische Eingriffe: 30 Mio CHF 3 Mio CHF 10 Mio CHF 43 Mio CHF 7

Folgekrankheiten Übergewicht und Adipositas vergrössern das Risiko an weiteren Krankheiten, sog. Folgekrankheiten zu erkranken. Die - von diesen weiteren Krankheiten verursachten - Kosten müssen anteilsmässig dem Übergewicht, resp. der Adipositas zugeschrieben werden (denn ohne Übergewicht gäbe es prozentual weniger von diesen Krankheiten, also auch weniger Kosten). 8

Folgekrankheiten Folgende 18 Krankheiten wurden einbezogen: Hypercholesterinämie Hypertonie Diabetes mell. Typ 2 Schlaganfall Koronare Herzerkr. Depression Osteoarthritis Gicht Autounfälle (Schlafapnoe) Gallensteine Brustkrebs Gebärmutterkrebs Kolonkrebs Speiseröhrenkrebs Magenkrebs Pankreaskrebs Leberkrebs Prostatakrebs 9

Kostenanteil der Folgekrankheiten Der Prozentsatz der Kosten einzelner Folgekrankheiten, der dem Übergewicht zugerechnet werden kann, wurde über den bevölkerungsbezogenen beizumessenden Anteil (PAF = population attributable fraction) berechnet. Dieser bezieht sowohl das relative Risiko für Folgekrankheiten wie auch die Prävalenz von Übergewicht in der Bevölkerung mit ein. Formel: P(RR-1) / [P(RR-1)+1] = PAF P = Wahrscheinlichkeit, dass eine Person übergewichtig ist RR = relatives Risiko einer übergewichtigen Person an dieser Krankheit zu erkranken PAF = population attributable fraction 10

Resultat Kostenanteil Folgekrankheiten K ra n k h e it G e sa m tk o ste n d er K r a n k h eite n S c h w e iz 2 0 0 1 P A F in % P A F b a sie re n d e K o ste n (M io C H F ) (M io C H F ) B M I 2 5-3 0 B M I > 3 0 B M I 2 5-3 0 B M I > 3 0 T o ta l B M I 2 5 H yp erto n ie 9 5 7 1 7.0 9.7 1 6 3 9 3 2 5 6 H yp erc h o le ste rin ä m ie 1 7 5 6.1 0.4 1 1 1 1 1 D iab e te s T yp 2 1 6 5 4 4 6.2 4 2.5 7 6 4 7 0 3 1 4 6 7 S c h la g an fa ll 7 5 8 5.6 3.7 4 2 2 8 7 0 K H K 2 3 4 7 1 1.9 5.5 2 7 9 1 2 9 4 0 8 B ru stk re b s 1 8 9 9.5 6.2 1 8 1 2 3 0 K o lo n k a rzin o m 1 9 5 4.6 3.0 9 6 1 5 O e so p h ag u s k arz in o m 5 7 1 5.9 8.8 9 5 1 4 P a n k rea sk a rzin o m 5 5 5.3 2.3 3 1 4 M ag e n k a rzin o 1 0 9 1.1 1.0 1 1 2 L e b e rk arz in o m 2 6 2.5 4.8 1 1 2 P ro sta ta k a rzin o m 4 3 2.9 1.6 1 1 2 G e b ä rm u tterk a rzin o m 8 9.8 1 0.3 1 1 2 G a llen ste in e /G a lle n e r- k ra n k u n g en 1 3 7 1 4.7 9.7 2 0 1 3 3 3 O steo arth ritis 2 8 9 1 2.3 9.1 3 6 2 6 6 2 D e p re ssio n 4 1 5 2 0 5.7 0 2 3 7 2 3 7 G ich t 6 6 0 1 0.4 0 7 7 A u to u n fä lle 4 6 1 3.6 1.9 1 7 9 2 5 T o ta l A n teil F o lg ek ra n k h e ite n (M io C H F ) 1 3 7 4 1 2 7 3 2 6 4 8 Mio CHF 2 648 11

Folgekrankheiten die grossen vier Diabetes Typ 2 Koronare Herzerkrank. Hypertonie Depression Total PAF basierte Kosten in Mio CHF 1 467 408 356 237 2 468 % der Gesamtkosten 55.5 15.5 13 9 93 12

Gesamtkosten verursacht durch Adipositas Die relativen Risiken für Folgekrankheiten als auch die Kosten dieser Krankheiten wurden der Literatur entnommen. Die Gesamtkosten für Übergewicht und Adipositas ergeben sich aus der Summe der direkten Kosten (Behandlungskosten für Übergewicht und Adipositas) und dem (direkten und indirekten) Kostenanteil der Folgekrankheiten (in CHF). Alle Angaben beziehen sich auf das Jahr 2001. 13

Gesamtkosten pro Jahr (2001) Direkte Behandlungskosten: Anteil Folgekrankheiten: 43 Mio CHF 2 648 Mio CHF Total: 2 691 Mio CHF Übergewicht und Adipositas sind je zur Hälfte an diesen Kosten beteiligt. 14

Sensitivitätsanalyse Um den Einfluss von getroffenen Annahmen und Unsicherheiten aufgrund unterschiedlicher Basisdaten auf das Resultat zu überprüfen, wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, die aufzeigt, welche Auswirkungen die Veränderung gewisser Parameter haben können. Die Sensitivitätsanalyse ergab eine maximale Schwankungsbreite von ± 20 % d.h. CHF 2 153 3 229 Mio 15

Gesamtkosten pro übergewichtige Person (in CHF) Pro übergewichtige Person (BMI >25 30) Pro adipöse Person (BMI >30) Schweiz USA Deutschland England Schottland 777 not available 918 not available 2 857 1 070 270-580 1 233 461 16

Gesamtkosten im Vergleich Die gesamten direkten Kosten entsprechen 2.3 3.5 % der Ausgaben des schweizerischen Gesundheitswesens in 2003. Die von den Folgekrankheiten verursachten Kosten sind verantwortlich für 98.4% der Gesamtkosten. Die direkten Behandlungskosten von Übergewicht und Adipositas machen nur 1.6 % aus. Die jährlichen Kosten missbräuchlichen Alkoholkonsums in der Schweiz liegen zwischen CHF 460 und 672 Mio auf 1998 Kostenbasis. Dies entspricht einem Anteil von 1.0 1.5 % der heutigen Gesamtausgaben im schweizerischen Gesundheitswesen. 17

Fazit Übergewicht und Adipositas verursachen bedingt durch die Folgekrankheiten sehr hohe Kosten für das Schweizerische Gesundheitswesen. Diese Kosten werden aufgrund steigender Prävalenzzahlen in den nächsten Jahren noch beträchtlich zunehmen absolut als auch anteilsmässig! 18

Mögliche Gegenmassnahmen Adipositaskosten CH Gibt es überhaupt vorbeugende und/oder therapeutische Interventionen um diesem Anstieg der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas entgegenzuwirken? Diese Frage haben wir im Rahmen eines sog. HTA (Health Technology Assessment)-Projektes versucht zu beantworten. Ein HTA ist eine Aufarbeitung der bestehenden wissenschaftlichen Literatur zum Thema, die aus einem systematischen Überblick (systematic review) und einer statistischen Bearbeitung vergleichbarer Studien via Meta- Analyse besteht. 19

Mögliche Gegenmassnahmen Dieser HTA-Bericht umfasst fünf Teile: Adipositasprävention bei Erwachsenen, Adipositasprävention bei Kindern und Jugendlichen, Adipositastherapie bei Erwachsenen, Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen und wirtschaftliche Auswirkungen von Adipositastherapien. 20

Mögliche Gegenmassnahmen Folgende Interventionen wurden untersucht: Änderung des Lebensstils (life style interventions), Schulmassnahmen bei Kindern und Jugendlichen, Medikamentöse Therapie bei Erwachsenen/Kindern, Nicht-medikamentöse Therapie bei Erwachsenen/Kindern, Chirurgische Therapie bei Erwachsenen/Kindern, Unterstützende Therapien, Komplementär-Medizin. 21

Mögliche Gegenmassnahmen Resultate: Im Vergleich zu allen anderen Interventionen sind Änderungen des Lebensstils (life style interventions) am wirksamsten in der längerfristigen Prävention und Behandlung von Adipositas bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Änderungen des Lebensstils sind in der Lage das Körpergewicht, den BMI,Taillenumfang, Blutfette und Blutglukose signifikant zu reduzieren über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren. 22

Mögliche Gegenmassnahmen Schlussfolgerungen: Adipositaskosten CH Änderungen des Lebensstils (Kombination von Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie, Verhaltensänderungen) sind geeignet um eine wirksame, längerfristige Abnahme des Körpergewichts und eine signifikante Reduktion von kardiovaskulären und diabetogenen Risikofaktoren herbeizuführen. Daher sollten zur Adipositasprävention und -therapie in erster Linie auf den Lebensstil ausgerichtete Massnahmen in Betracht gezogen werden. 23

Mögliche Gegenmassnahmen Ökonomische Beurteilung: Anhand eines Markov-Modells konnte gezeigt werden, dass Änderungen des Lebensstils (life style interventions) bei Übergewicht und Adipositas zu einer längeren Lebensdauer und einer höheren Lebensqualität führen. Änderungen des Lebensstils (life style interventions) zur Prävention und Behandlung sind kosteneffektiv. 24

Mögliche Gegenmassnahmen Berichte und Publikationen: Adipositaskosten CH Galani C, Schneider H. Effectiveness of preventive and therapeutic interventions in overweight and obesity: a health technology assessment. Bericht für das BAG, Oktober 2006 Galani C, Schneider H. Prevention and treatment of obesity with life style interventions: review and meta-analysis. Int J Public Health 2007; 52: 348-359. Galani C, Schneider H, Rutten FFH. Modelling of lifetime costs and health effects of life style interventions in the prevention and treatment of obesity in Switzerland. Int J Public Health 2007; 52: 372-382. 25

Dank Alexandra Schmid Dr. med. Carmen Galani Prof. Dr. med. Alain Golay Prof. Dr. med. Ulrich Keller 26