Übersicht. 1 Nachhaltigkeit: Idee und ökonomische Definitionen. 2 Motivation von Nachhaltigkeit. 3 Nachhaltigkeit in klimaökonomischen Modellen

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Transkript:

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 1/20 Übersicht 1 Nachhaltigkeit: Idee und ökonomische Definitionen 2 Motivation von Nachhaltigkeit 3 Nachhaltigkeit in klimaökonomischen Modellen 4 Nachhaltigkeit unter Unsicherheit

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 2/20 Nachhaltigkeit: Idee Integratives Konzept zur Darstellung und Bewertung der Entwicklung menschlicher Gesellschaften und deren natürlicher Lebensgrundlagen. Im Fokus steht dabei entweder eine Aufrechterhaltung von Lebensgrundlagen (Bsp. Klosterordnung Marmoutier, 1144) oder eine gerechte Verteilung (Bsp. Brundtland). Bewertung im Vordergrund (Kontext Klimawandel): gerechtigkeits-basierter Ansatz Fokus auf Entwicklung (Zeitdimension) und integrativer Ansatz (Auswirkung in allen relevanten Bereichen sind zu prüfen) Klimawandel: Nachhaltigkeit besonders attraktives Bewertungskonzept, wegen Abwägung intra- vs. intergenerationelle Gerechtigkeit und Umgang mit Risiken

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 3/20 Nachhaltigkeit: Ökonomische Definitionen Wohlfahrtsbasiert: Nicht-abnehmende Wohlfahrt Ressourcenbasiert: Schwache Nachhaltigkeit: Ein Aggregat von Kapitalformen (z.b. Natur- und produziertem Kapital) darf im Zeitablauf nicht abnehmen. Starke Nachhaltigkeit: Verschiedene Kapitalformen (z.b. Natur- und produziertes Kapital) dürfen getrennt nicht im Zeitablauf abnehmen. Dabei werden ressourcenbasierte Konzepte entweder aus wohlfahrtsbasierten Konzepten abgeleitet oder als eigene Konzepte verstanden.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 4/20 Nachhaltigkeit: Bezüge der Konzepte Nicht-abnehmende Wohlfahrt: Kann auf einfache Axiome zurückgeführt werden Schwache Nachhaltigkeit: Kann in verschiedenen Modellkontexten aus dem Konzept der nicht-abnehmenden Wohlfahrt hergeleitet werden. Starke Nachhaltigkeit: Kann unter extremen Annahmen (bzgl. Substitutionsmöglichkeiten) aus dem Konzept der nicht-abnehmenden Wohlfahrt hergeleitet werden.

orlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 5/20 Motivation für nicht-abnehmende Wohlfahrt (Asheim et al. (2001)) Axiome: Strong Pareto: Wenn (u t, u t+1,...) und (v t, v t+1,...) intertemporale Nutzenpfade mit v i u i für alle i = t, t + 1,... und v j > u j für ein j t sind, dann gilt (v t, v t+1,...) (u t, u t+1,...). Weak Anonymity: Wenn (u t, u t+1,...) und (v t, v t+1,...) intertemporale Nutzenpfade mit v i = u j und u i = v j für jeweils ein i, j t und v k = u k für alle k t, k i, j sind, dann gilt (v t, v t+1,...) (u t, u t+1,...). Produktivitätsannahme: Wenn für eine gegebene Anfangsausstattung mit Kapital (u t, u t+1, u t+2...) möglich ist und u t > u t+1 ist, dann ist (u t+1, u t, u t+2...) mit dieser Anfangsausstattung ebenfalls möglich und ineffizient.

orlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 6/20 Motivation für nicht-abnehmende Wohlfahrt (Asheim et al. (2001)) Wenn eine transitive und reflexive Soziale Präferenzordnung Weak Anonymity und Strong Pareto genügt und die Produktivitätsannahme erfüllt, dann sind nur Pfade mit nicht-abnehmendem Nutzen sozial optimal.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 7/20 Motivation für nicht-abnehmende Wohlfahrt Dieses Ergebnis zeigt, dass Nachhaltigkeit und intertemporale Wohlfahrtsmaximierung kompatibel sein können. Aber: Das Ergebnis ist stark von der Produktivitätsannahme geprägt (Vgl. Argument in Brekke und Howarth (1996)). Weak Anonymity schliesst intertemporale Diskontierung aus.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 8/20 Nachhaltigkeit in Klimaökonomischen Modellen Nachhaltigkeit wird bislang selten als Bewertungskriterium verwendet. Der früher diskutierte Ansatz im diskontierten Utilitarismus eine niedrige Diskontrate (oder ϱ = 0) zu verwenden, wird heute als nicht sinnvoll angesehen. Zur Zeit diskutierte Alternativen (Beispiele): Sustainable Growth (Roemer, 2011) Sustainable Discounted Utilitarianism (Asheim & Dietz, 2012)

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 9/20 Sustainable Growth Ansatz: Nutzen wächst mindestens mit konstanter Rate g, Treibhausgasemissionen müssen stabilisiert werden. Fragestellung: Wie viel müssen wir heute aufgeben, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen?

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 10/20 Sustainable Growth Quelle: Roemer, 2011

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 11/20 Sustainable Growth Quelle: Roemer, 2011

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 12/20 Sustainable Discounted Utilitarianism Ansatz: Es wird ein konstanter Diskontfaktor δ verwendet. Eine Generation ehrält aber nur dann ein Gewicht > 0, wenn ihre Wohlfahrt kleiner ist als die zukünftige Wohlfahrt (bei entsprechender Normierung). W ( t c) := W ( t+1 c) := (1 δ) τ=t+1 δ τ t 1 U(c τ ). { (1 δ) U(c t ) + δw ( t+1 c), U(c t ) W ( t+1 c), W ( t+1 c), U(c t ) > W ( t+1 c). Normierung beachten: Gewichte addieren sich zu 1, daher Vergleich U(c t ) mit W ( t+1 c) sinnvoll.

Sustainable Discounted Utilitarianism Quelle: Asheim & Dietz, 2012 Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 13/20

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 14/20 Sustainable Discounted Utilitarianism Quelle: Asheim & Dietz, 2012

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 15/20 Nachhaltigkeit unter Unsicherheit Mit Wohlfahrtsvergleich: Adaption des Konzepts der nicht-abnehmenden Wohlfahrt (z.b. zukünftige erwartete Wohlfahrt). Ohne Wohlfahrtsvergleich: Verwendung ressourcenbasierter Konzepte Verwendung des Konzepts der Fairness bzw. der Neidfreiheit

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 16/20 Risikobasierter Ansatz Ein Projekt ist nachhaltig auf dem Niveau α, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass eine zukünftige Generation den Zustand vor dem Projekt gegenüber dem Zustand mit dem Projekt strikt präferiert, kleiner oder gleich α ist. Ansatz basiert auf Neidfreiheit Keine Wohlfahrtsvergleiche zwischen Generationen Verwendbar für einen endlichen und einen unendlichen Zeithorizont.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 17/20 Modell: Risikobasierter Ansatz Naturkapital und produziertes Kapital können an Folgegenerationen weitergegeben werden. Die Anfangsausstattung (Status Quo) kann bewahrt werden. Es ist unsicher, welche Wohlfahrt zukünftige Menschen aus einer gegebenen Ressourcenausstattung generieren können (Unsicherheit über Präferenzen oder Produktionsmöglichkeiten). Die Unsicherheit lässt sich mit einem Parameter beschreiben. Annahmen: Driftfrei, symmetrische Dichte, extreme Präferenzen nicht ausgeschlossen.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 18/20 Risikobasierter Ansatz Quelle: Krysiak & Krysiak, 2006

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 19/20 Risikobasierter Ansatz Ergebnisse: α = 50% schwache Nachhaltigkeit α = 0% starke Nachhaltigkeit Nur starke und schwache Nachhaltigkeit sind möglich, wenn es unendlich viele Generationen gibt und für t die Varianz der Präferenzen unbeschränkt wird. Ist die Varianz für alle zukünftigen Generationen beschränkt, so ermöglicht die Wahl von α ]0, 0, 5[ die Verwendung von Nachhaltigkeitskonzepten, die zwischen starker und schwacher Nachhaltigkeit liegen.

Vorlesung 9: Nachhaltigkeit und Klimaökonomie 20/20 Ergebnisse: Nachhaltigkeit und Effizienz Sei α das Nachhaltigkeitsniveau, entsprechend dem oben dargestellten Ansatz. Sei β die Wahrscheinlichkeit ein Projekt durchzuführen, dass ex-post durch ein anderes Projekt dominiert wird (das andere Projekt wäre für keine Generation schlechter und für mindestens eine Generation strikt besser). Unter relativ allgemeinen Annahmen (s. Krysiak (2008)) gilt: Die Wahl eines niedrigeren Wertes von α führt zu einem höheren Wert für β und umgekehrt. Eine geringere Wahrscheinlichkeit zukünftige Generationen zu schädigen heisst auch eine geringere Wahrscheinlichkeit ihnen bestmöglich zu nutzen. Nachhaltigkeit unter Unsicherheit ist damit eine Abwägung zwischen Risiken und Chancen von Entwicklungen.