Finanzinstrumente des Katastrophenund Wetterrisikotransfers



Ähnliche Dokumente
Wege zur qualitativen Haushaltskonsolidierung. - Programmablauf -

Zertifizierung von Stadtquartieren:

Zukunft Land Land der Zukunft Rückzug aus der Fläche? Konsequenzen für Bevölkerung und Unternehmen

Zur rolle des finanzsektors in der wagnisgesellschaft

Regionales Monitoring Deutschland Wo steht FrankfurtRheinMain?

Russlands Wirtschaft im Sog der Krise

Green IT. Mehr als eine Modeerscheinung!

Chinas Finanzmärkte Gegenwärtige Lage und zukünftige Entwicklung Think Tank der Deutsche Bank Gruppe

Kluge Köpfe als Standortfaktor!

Dienstleistungen in Deutschland

z u k u n f t München, 31. Januar 2012 Dr. Bauer & Co.

Sebastian Becker & Wolf von Rotberg Juli Staatsverschuldung 2020

Gibt es eine Blase im Wohnimmobilienmarkt?

Bonus und Capped Bonus Zertifikate Juni 2010

solide transparent kostengünstig aktiv gemanagt

Chinas Wirtschaftswachstum und die Nachhaltigkeit Juni 2012

Die wirtschaftliche Lage in Russland und der Ukraine

Fondsüberblick 18. Juli 2012

Wachstumsmarkt Osteuropa


Airlines im weltweiten Wettbewerb

DWS Fondsplattform Die Investmentplattform für professionelle Anleger

Entdecke das Investier in Dir! Mit einem Fondssparplan von Union Investment. Start

Ausbau von Regionalflughäfen: Fehlallokation von Ressourcen Fachkongress euregia Bodensee Friedrichshafen, 18. Juni 2007

Aktueller Forschungsbedarf gewerbliche Immobilienmärkte

Infrastrukturkreditfonds

Direktanlage versus Fondspolice

Zürich, 19. Juni 2012

Weiterleitung einrichten für eine 1&1- -Adresse

Multi-Asset mit Schroders

Down & Out Put auf DJ EuroStoxx 50 Preiswerte Absicherung & Mittel zur Replikation bekannter strukturierter Produkte

Kurzanleitung ideas Webinar

IFZM. Die KASKO für Investmentfonds

Fondsüberblick 19. Dezember 2012

Produktanalyse C-QUADRAT ARTS Fonds. Jänner 2008 Marketingmitteilung nur zur internen Verwendung

Invesco Balanced-Risk Allocation Fund

TECHNISCHE INFORMATION LESSOR LOHN/GEHALT BEITRAGSNACHWEIS-AUSGLEICH BUCH.-BLATT MICROSOFT DYNAMICS NAV

Naturgewalten & Risikoempfinden

Microsoft Office 365 Migration Benutzerdaten

Web 2.0: Mehr Chancen als Risiken für Unternehmen

CatNet Services: Naturgefahreninformationen in der Versicherungsindustrie. Tina Schlenther, GEOCOM User Conference, 2015

DWS Fondsplattform Frankfurt und Luxemburg. Die Investmentplattform für professionelle Anleger

Sparen mit der Sparkassen- RiesterRente. Da legt der Staat ordentlich was drauf.

Research Portal. Zugang und digitales Zertifikat

Privatanleger rechnen mit Fortsetzung der Minizins-Ära

Funkchips in aller Munde

Betriebliche Altersvorsorge

Deutsche Bank Private Wealth Management. PWM Marktbericht. Kai-Arno Jensen, Leiter Capital Markets Frankfurt am Main, 06.

IMPRESSUM / DISCLAIMER:

RISIKOLEBEN OPTIMAL SICHER VERSORGT, WENN ES DARAUF ANKOMMT

Zurich teilt die erfolgreiche Placierung von Capital Notes über USD 500 Millionen mit

Weiterleitung einrichten für eine GMX- -Adresse

Microsoft Office 365 Kalenderfreigabe

ZIELSICHER INVESTIEREN EFG FINANCIAL PRODUCTS AKTIENANLEIHEN RENDITEOPTIMIERUNG

GrECo Online Services

Erklärung über bereits erhaltene De minimis - Beihilfen im Sinne der EU-Freistellungsverordnung für De minimis - Beihilfen

Realer Vermögensaufbau in einem Fonds. Fondsprofil zum

Ausbau der Breitbandinfrastruktur

Titel, Vorname, Name Geburtsdatum Beruf / Tätigkeit. -Adresse Telefonnummer Faxnummer. Bank (für Zahlungen an mich) Bankleitzahl Kontonummer

- Making HCM a Business Priority

Standard Life Global Absolute Return Strategies (GARS)

Nosokomiale Infektionen. Ein Versicherungsproblem? Dr. Michael Held RD8, Hannover Re

Faktor-Zertifikate Ist aktuell der ideale Moment zum Einstieg? Faktor-Zertifikate, eine Klasse für sich

Selbstständig mit einer Werbeagentur interna

SAP Enterprise Asset Management Visualisierung in der Instandhaltung

Was ist clevere Altersvorsorge?

Pflegeversicherung von AXA: Langfristige Erhaltung der Lebensqualität als zentrale Herausforderung

Wie viel Sicherheit kann ich mir leisten?

Bilanzmedienkonferenz 2015 Herzlich willkommen. BMK, 17. Februar 2015

Kurzfristig steigende Aktien, mittelfristig Öl-Hausse erwartet

Termsheet WAVE XXL auf Aktien (Call-Optionsscheine mit Knock-Out bzw. Put-Optionsscheine mit Knock-Out)

SaarLB-Trendstudie Erneuerbare Energien

Joachim Merkel. Versicherungsvergleich. Finanzierungen. Investmentfonds.

Wohnimmobilien droht eine Blase?

Microsoft Office 365 Outlook 2010 Arbeitsplatz einrichten

Der MIC stellt sich vor mit dem MIC und seinem Finanzportfolioverwalter, der FIVV AG, erfolgreich anlegen

Hypotheken Immobilienfinanzierung. Ein und derselbe Partner für Ihre Hypothek, Ihre individuelle Vorsorge und Ihre Gebäudeversicherung

ETFs für Einsteiger. Indexfonds von Grund auf erklärt. 18. November 2014 Edda Vogt, Deutsche Börse AG, Cash & Derivatives Marketing

Home in One Sach- und Vermögensversicherungen. Ihr Heim rundum optimal versichert

Nutzungsbedingungen für 1-Click Trading auf der Next Generation Handelsplattform der CMC Markets UK Plc

Rohstoff- und Edelmetallinvestments im aktuellen Kapitalmarktumfeld

Medienwirtschaft vor größtem Umbruch seit Gutenberg

Copyright by GenoUnternehmensgruppe GENOHAUSFONDS II

1. Der CloudConnector Onlinekontenverwaltung Nutzerverwaltung Projektverwaltung Lizenzvereinbarung...

Etabliertes dominiert

die Freien Wähler beantragen, dass der Einsatz von Wetterderivaten zur Stabilisierung der Zahlungsströme und Absicherung von Risiken geprüft wird.

Wie informieren sich Fonds-Investoren und auf welchen Kanälen? Ergebnisse des ergo Fonds-Monitors 2014 powered by

Übernahmeangebot Phoenix

Veranlagen Wertpapiere und Kapitalmarkt

China, Indien und darüber hinaus

Seite. Gebührenverzeichnis

Die glückliche Variante des Kapitalismus

2. Die Erhebung dieser Angaben und die Bewertung der Angemessenheit erfolgen mittels des vorliegenden Kundenfragebogens.

Persönliche Provision (PPR) Ich verdiene eine Persönliche Provision von 25% bzw. 30% auf meine Nettoumsätze*.

Kapitel I: Registrierung im Portal

SWISS PRIVATE BROKER MANAGED FUTURES, ASSET MANAGEMENT UND BROKERAGE

Erfolgreich investieren oder "Anlegen ist einfach, aber nicht leicht" (Warren Buffet)

Dr. Hans-Joachim Frank Branchenanalyse November Franchising in Deutschland wird erwachsen

ETFs ein ganzer Markt in einer Order Wie Sie den passenden Indexfonds finden und geschickt kaufen.

Werbung Zinsen, Liquidität, Währungen wie sieht die Weltwirtschaft aus?

Transkript:

Finanzinstrumente des Katastrophenund Wetterrisikotransfers Fachgespräch Finanzdienstleister, Millenium Development Goals (MDGs) und Socially Responsible Investments (SRI) Germanwatch, 19. November 2007, Bonn Think Tank der Deutsche Bank Gruppe Christian Weistroffer

Agenda 1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers 2 Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern 19.11.07 Seite 2

1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers Vorteile einer Kapitalmarktlösung Absicherung großer Volumina ist möglich. Risiken können über Branchen- und Ländergrenzen hinweg gestreut werden. Risiken werden von denjenigen getragen, die dazu am besten in der Lage sind. Individuelle und gesamtwirtschaftliche Absicherungskosten werden minimiert. Gering korrelierte Anlageklasse entsteht. Preissignale lenken Investitionen in die richtige Richtung. 19.11.07 Seite 3

1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers Der Markt für Katastrophenrisiken Verbriefung von Katastrophenrisiken ausstehende Volumina 2006, Mrd. USD Industry Loss Warrants* Besicherte Rückversicherungen 4 4 Verbriefungsinstrumente Katastrophenanleihen (Cat-Bonds) Seitenwagen (Sidecars) Industry Loss Warrants (ILS) Contingent Capital Arrangements Seitenwagen Fremdkapital Seitenwagen Eigenkapital Katastrophenanleihen 2,5 8,5 8,5 Börsengehandelte Kontrakte Futures und Optionen auf Branchenschadenindex (NYMEX, CCFE) Futures auf Hurrikan-Risiken (CME) Quellen: DB Global Markets, *Swiss Re, 2007 0 2 4 6 8 10 19.11.07 Seite 4

1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers Struktur einer Katastrophenanleihe (Cat-bond) Quelle: Guy Carpenter/ MMC Securities (2007) 19.11.07 Seite 5

1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers Zahlungsauslöser Risiken für Investoren und Sponsoren 19.11.07 Seite 6 Quellen: Swiss Re (2006), DB Research (2007)

1 Instrumente des Katastrophen- und Wetterrisikotransfers Der Markt für Wetterrisiken Wetterderivate Mrd. USD 50,0 45,0 40,0 35,0 30,0 börsengehandelt OTC Over-the-Counter (OTC) Individuelle Kontrakte (Banken und Versicherer) 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 Börsengehandelte Kontrakte Futures und Optionen, Chicago Mercantile Exchange (CME) 0,0 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07* Quelle: WRMA,*geschätzt 19.11.07 Seite 7

2 Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern Motivation für den Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern Volatileres Wetter und Zunahme extremer Wetterereignisse. Vermögensschäden und Ertragsschwankungen nehmen zu. Finanzierungskosten steigen, Finanzierungen werden nicht gewährt. Schwellen- und Entwicklungsländer sind häufig am stärksten betroffen, gleichzeitig jedoch am wenigsten geschützt. Einkommen stark abhängig vom Klima/ Wetter. Keine Versicherungsmöglichkeit. Ziel: Armutsbekämpfung, Förderung der ökonomischen und sozialen Entwicklung vor Ort. 19.11.07 Seite 8

2 Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern Staatliche Risikomanagementprojekte - Beispiele Mexiko Indien Türkei Äthiopien Karibik Versichertes Risiko Naturkatastrophe Dürre Erdbeben Dürre Extremes Wetterereignis Sicherungsnehmer Lokalregierungen Einzelne Farmer Einzelne Hauseigentümer Einzelne Haushalte Betroffene Staaten Tatsächlicher Infrastrukturschaden Zahlungsauslöser Niederschlagsindex Niederschlagsindex Tatsächlicher Schaden an versicherten Gebäuden k.a. (Erst-) Absicherung Nationaler Notfallfond Wetterderivat ggü. kommerzieller Erst-Versicherung Gebäudeversicherung ggü. kommerzieller Erst-Versicherung Wetterderivat ggü. World Food Programm Wetterderivat ggü. Absicherungsfonds Risikotransfer Weitergabe von Spitzenrisiken an Rückversicherer bzw. an den internationalen Kapitalmarkt via Katastrophenanleihen Weitergabe der Risiken an internationalen Rückversicherungs -markt Weitergabe der Risiken an internationalen Rückversicherungs -markt Teilweise Weitergabe der Risiken an kommerzielle Versicherung Teilweise Weitergabe der Risiken an kommerziellen Rückversicherungsmarkt Quelle: Hofman & Brukoff (2006) 19.11.07 Seite 9

2 Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern Voraussetzungen Schaden ist definierbar und (monetär) messbar Es stehen zuverlässige Zahlungsauslöser zur Verfügung Schaden- oder Wetterindizes Versicherungslösung ist anreizkompatibel Je größer die Vorsorgeanstrengungen (ex ante), desto geringer die Risikoprämie. Schadenminimierung (ex post) führt nicht zu niedrigerer Auszahlung. Versicherungslösung ist sinnvoll und bezahlbar Implizite Versprechen mindern den Anreiz, Risiken überhaupt zu versichern: Internationale private Spendenbereitschaft Internationale staatliche Bereitschaft zur Krisenhilfe Unterstützung durch Weltbank, IMF oder andere Entwicklungsbanken Zahlungsbereitschaft privater Anleger und der o.g. Institutionen nutzen, um Absicherung bezahlbar zu machen. 19.11.07 Seite 10

Appendix 19.11.07 Seite 11

Appendix Stufen des Risikotransfers Erst- Absicherung Privatwirtschaftliche Initiative Erst-Versicherung privater Unternehmen und Haushalte über kommerzielle Versicherung oder den Kapitalmarkt. Staatliche Initiative Erst-Versicherung privater Unternehmen und Haushalte über staatliche oder staatlich geförderte Sicherungsfonds. Risikotransfer Weitergabe der Risiken über (Rück-) Versicherung an den Kapitalmarkt. Absicherung impliziter oder expliziter staatlicher Verpflichtungen über den Kapitalmarkt. Risikonehmer Institutionelle Investoren, z.b. Versicherungen, Banken, Hedgefonds und private Investoren, z.b. über Investmentfonds. 19.11.07 Seite 12

Copyright 2007. Deutsche Bank AG, DB Research, D-60262 Frankfurt am Main, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe Deutsche Bank Research gebeten. Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der Deutsche Bank AG oder ihrer assoziierten Unternehmen entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informationszwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorstehenden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. In Deutschland wird dieser Bericht von Deutsche Bank AG Frankfurt genehmigt und/oder verbreitet, die über eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verfügt. Im Vereinigten Königreich wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG London, Mitglied der London Stock Exchange, genehmigt und/oder verbreitet, die in Bezug auf Anlagegeschäfte im Vereinigten Königreich der Aufsicht der Financial Services Authority unterliegt. In Hongkong wird dieser Bericht durch Deutsche Bank AG, Hong Kong Branch, in Korea durch Deutsche Securities Korea Co. und in Singapur durch Deutsche Bank AG, Singapore Branch, verbreitet. In Japan wird dieser Bericht durch Deutsche Securities Limited, Tokyo Branch, genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen. 19.11.07 Seite 13