Patienteninformation Ausgewogene Ernährung im Kindesalter Ihre Gesundheit - Unser Thema ist ein Service Ihrer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern
Eine ausgewogene Ernährung die beste Prävention Schon im Kindesalter werden die Weichen für lebenslange Gesundheit gestellt. Deshalb sind eine ausgewogene Ernährung und Bewegung von klein an besonders wichtig. Nicht nur eine Mangelernährung kann junge Organe gefährden, dasselbe gilt auch für Übergewicht: Neben körperlichem und psychischem Unwohlsein drohen ernsthafte Krankheiten wie beispielsweise Bluthochdruck, Kurzatmigkeit, Zuckerkrankheit oder Osteoporose. Die häufigsten Ursachen für Übergewicht sind hektisches Essen, fettige Snacks, Fertiggerichte und zu wenig Bewegung. Dabei ist es recht einfach, auch bei Kindern auf eine gesunde Ernährung zu achten. Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bayern: 0 18 05 / 19 12 12* *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz
Die Ernährungspyramide Zucker Fette Öle Butter Margarine Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, fettarme Milch, Joghurt, Käse, Quark Getreide, Nudeln, Brot, Gemüse, Obst, Salat, Kartoffeln, Hülsenfrüchte Wasser Reichlich Mäßig Sparsam Die Ernährungspyramide dient als Orientierung bei der Zusammenstellung eines ausgewogenen Speiseplans. Informationen zum Projekt Ärzte in Kindergärten : www.xundi.de
Kleines Ernährungsglossar Kohlenhydrate: Sie zählen neben Proteinen und Fetten zu den Hauptnährstoffen und sollten mehr als 50 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen. Für das menschliche Gehirn sind sie die einzige verwertbare Energiequelle und damit lebensnotwendig. Es gibt drei verschiedene Arten von Kohlenhydraten: Einfachzucker sind die Grundbausteine der Kohlenhydrate. Hierzu gehören Fruchtzucker (Fruktose), Traubenzucker (Glukose) und Galaktose. Zweifach-Zucker werden wegen ihres Geschmacks auch süße Zucker genannt. Beispiele hierfür sind der Haushalts- und der Milchzucker. Vielfach-Zucker stecken besonders in Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Diese Kohlenhydrate müssen im Dünndarm erst in ihre Einzelzucker zerlegt werden, bevor sie ins Blut aufgenommen werden können. Sie heißen auch komplexe Kohlenhydrate und gelten als gesünder. Deshalb sollten sie den größten Teil der Kohlenhydratzufuhr ausmachen. Psychotherapie Koordinationsstelle 0 18 05 / 80 96 80* *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz
Proteine/Eiweiße: Sie gehören ebenfalls zu den Hauptnährstoffen des Körpers. Sie dienen als Bausteine für Zellen, Enzyme, Hormone und Abwehrstoffe. Proteine sind in Milch- und Vollkornprodukten, Fleisch, Fisch, Eiern und Kartoffeln enthalten. In den westlichen Industrieländern nehmen die Menschen vor allem durch Fleisch und Wurst besonders viel Eiweiß auf. Fette: Sie sind der dritte Hauptenergielieferant des Körpers und wichtiger Bestandteil von Zellmembranen sowie Träger der fettlöslichen Vitamine A, E, D und K. Im Depotfett gespeichert, dienen sie im Notfall als Energiereserve. Da Hungersnöte in den Industrieländern jedoch selten vorkommen, sind sie bei uns weniger eine Notreserve als eine Ursache für Übergewicht. Ballaststoffe: Pflanzliche Nahrungsbestandteile regen die Darmtätigkeit an und fördern das Sättigungsgefühl. Sie kommen vor allem in Kleie, Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Kartoffeln vor. Arzt- und Psychotherapeutensuche im Internet: www.kvb.de
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente: Der Körper kann sie nicht selbst herstellen. Doch sie sind lebenswichtig, um verschiedenste Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Deshalb müssen wir sie über die Nahrung aufnehmen. Vitamine sind für Schleimhäute, Blutgefäße und das Nervensystem erforderlich. Die wichtigsten Mineralstoffe: Kalzium spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Zähnen und Knochen. Außerdem ist es an der Muskelkontraktion und der Blutgerinnung beteiligt. Die wichtigsten Kalziumlieferanten sind Milch und Milchprodukte. Kalium ist wichtig für funktionstüchtige Zellen, insbesondere für Nerven und Muskeln. Wichtige Lieferanten sind Bananen, Aprikosen, Fenchel und Spinat. Magnesium ist für die Herztätigkeit und Muskelfunktion zuständig. Es steckt in Vollkornbrot, Hülsenfrüchten und Nüssen. Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bayern: 0 18 05 / 19 12 12* *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz
Mängel und die Folgen Nahrung liefert dem Körper lebensnotwendige Substanzen und Energie. Vor allem bei Kindern können Engpässe zu Störungen der Körperfunktionen führen. Ein ständiger Ballaststoffmangel sorgt für Verstopfung. Zu wenig Kalzium behindert den Aufbau von Knochen und Zähnen. Jodmangel kann die Schilddrüsenfunktion gefährden. Eine ausgewogene Ernährung deckt diese Bedürfnisse ab. Voraussetzung dafür sind reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getreide. Tierische Lebensmittel sollten nur in Maßen, fettreiche besonders sparsam aufgenommen werden. Übergewicht und seine Folgen Körperbau und Kalorienverbrauch sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Deshalb ist die Grenze zum Übergewicht schwierig festzulegen. Sichtbare Anzeichen, dass ein Kind übergewichtig ist, sind Fettpolster oder -röllchen am Bauch, an den Hüften oder im Nacken. Wenn sich die Eltern unsicher sind, ob das Informationen zum Projekt Ärzte in Kindergärten : www.xundi.de
Gewicht ihres Kindes noch im Normalbereich liegt, kann ihnen der Kinderarzt weiterhelfen. Er sieht anhand von so genannten Perzentilkurven, ob Übergewicht vorliegt oder nicht. Diese Kurven berücksichtigen Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht des Kindes. Die 90. Perzentile bedeutet beispielsweise, dass 90 Prozent aller Kinder im entsprechenden Alter einen geringeren Body-Mass-Index (BMI) haben. Bei Kindern gilt die 90. Perzentile als Warnhinweis. Wer den Wert für das jeweilige Alter überschreitet, leidet an Übergewicht. Bei Erwachsenen ist ab einem Wert von etwa 26 Abnehmen angeraten, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Die Formel für den BMI: BMI = Gewicht in Kilogramm (Körpergröße in Meter)x(Körpergröße in Meter) Hauptursachen für Übergewicht Auch bei Kindern ist Übergewichtigkeit häufig eine Folge falschen Essverhaltens. Hier gilt es nicht nur Kalorienbomben zu vermeiden. Die Eltern sollten auch soziale und psychische Komponenten beachten. Psychotherapie Koordinationsstelle 0 18 05 / 80 96 80* *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz
Zusammenstellung der Nahrungsmittel: Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert nicht nur zum Guten. Immer öfter ersetzen fettreiche Mahlzeiten ballaststoffreiches Gemüse, Obst und Getreide. Wir essen Toast statt Vollkornbrot und ziehen oft gebratene Speisen Gekochtem und Gedünstetem vor. Softdrinks oder Säfte sind zusätzliche Kalorienlieferanten. Psychische Faktoren: Oft verschlingen wir Essen, obwohl unser Körper gar keinen Energiebedarf hat. Hintergrund solcher Heißhungerattacken sind meist Stress, Langeweile oder Depressionen. Mangelnde Bewegung: Wer sich wenig bewegt, verbraucht wenig Energie. Darin steckt bei vielen Stubenhockern der Schlüssel zur Fettleibigkeit. Abnehmen ist schwierig Ein tückischer Mechanismus wird vielen Menschen mit Übergewicht zum Verhängnis: Wer einmal zu viele Fettzellen aufgebaut hat, baut sie nur schwierig wieder ab. Je übergewichtiger ein Mensch ist, desto größere Fett- Arzt- und Psychotherapeutensuche im Internet: www.kvb.de
zellen besitzt er und desto unsensibler sind deren Insulinrezeptoren. Insulin ist ein Hormon, das die Zuckeraufnahme der Körperzellen reguliert. Größere Fettzellen reagieren nicht mehr so empfindlich auf Insulin. Sie melden dem Köper einen Zuckermangel, obwohl noch genügend Zucker im Blutkreislauf ist. Diese Insulinresistenz verursacht ein Hungergefühl, das zum Essen animiert, obwohl der Energiebedarf gedeckt ist. Sport und Bewegung kurbeln den Energieverbrauch an und unterstützen die Wirksamkeit des Insulins. So können Eltern ihre Kinder unterstützen Effektive Kleinigkeiten: Eine gesunde Ernährung bedeutet keine Radikalkur, sondern ausgewogene Mahlzeiten aus möglichst frischen Produkten. Bei Brot und Nudeln Vollkornprodukte wählen Obst und Wasser statt Süßigkeiten und Säfte Gemüse kochen statt braten, keine fettigen Soßen Öfter leichte Mahlzeiten statt wenige deftige Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bayern: 0 18 05 / 19 12 12* *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz
Vorbild sein: Wenn Eltern selbst zu Schnitzel mit Pommes greifen, macht Dampfgemüse für ihre Kinder wenig Sinn. Wer Kinder in die Essenszubereitung mit einbezieht, fördert ihre Kreativität im Umgang mit Nahrung. Der Unterschied zwischen Fast Food und frischen Zutaten wird ihnen bewusst. Bei einer gemeinsamen gesunden Ernährung lernt das Kind frühzeitig, dass diese Gewohnheiten zum Alltag gehören. Sport und Bewegung: Regelmäßige Anstrengung bringt den Kreislauf in Schwung und ist gut für Körper und Seele. Es fördert die Fettverbrennung und stimuliert die Insulinrezeptoren. Tägliche Bewegung sollte selbstverständlich sein. Statt nur einmal die Woche beim Schulsport auf dem Stundenplan zu stehen, sollte sie zum Alltag gehören: Radfahren oder Laufen statt Auto oder Bahn, Treppen statt Aufzug oder Rolltreppen, im Freien spielen statt im Zimmer vorm Bildschirm sitzen. Genau wie bei den Essgewohnheiten sind auch hier die Eltern das prägende Vorbild. Informationen zum Projekt Ärzte in Kindergärten : www.xundi.de
Arztstempel Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB): Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bayern: 0 18 05 / 19 12 12* Psychotherapie Koordinationsstelle: 0 18 05 / 80 96 80* Arzt- und Psychotherapeutensuche und Patienteninformationen im Internet www.kvb.de Informationen zum Projekt Ärzte in Kindergärten www.xundi.de *14 Cent pro Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz Herausgeber: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Elsenheimerstraße 39 80687 München info@kvb.de Stand: September 2007 Konzept & Gestaltung: KVB Kommunikation Bilder: www.bilderbox.com