SACH INFORMATION Welcher Mensch als erster die Idee hatte, Erdäpfel zu kochen und zu essen ist leider nicht überliefert. Diese Idee hat schlussendlich maßgeblich zur steilen Bevölkerungszunahme in vielen Teilen der Erde beigetragen. Als sicher gilt, dass der Erdapfel bei einigen Stämmen der südamerikanischen Indianer (vor allem bei den Inkas im heutigen Peru) Hauptnahrungsmittel war, schon lange bevor die Spanier die Frucht im 16. Jahrhundert nach Europa brachten. Lange Zeit galt sie in Europa ausschließlich als feine Speise und durfte nur von Adeligen gegessen werden. Im Waldviertel wurden bereits ab 1740 größere Mengen kultiviert, trotzdem gibt es überlieferte Aussagen der damaligen Agrikultursozietät, demnach die Erdäpfel niemals kommerzialisiert werden dürfen, da die Getreideproduktion keine Beeinträchtigung erfahren dürfe. Heute zählen die Erdäpfel weltweit zu den wichtigsten Kulturpflanzen der Menschen. Erdäpfel blühen zumeist blass-weiß oder violett und zählen zu den Nachtschattengewächsen. Die Erdäpfelpflanze gehört zur Gruppe der Nachtschattengewächse. Im Anbau ist die Pflanze ein einjähriges, wildwachsend ein mehrjähriges Kraut. Wie bei den meisten Vertretern ihrer Art sind Teile der Pflanze giftig (insbesondere die grünen, tomatenähnlichen Beerenfrüchte), sie blüht unscheinbar blass-weiß oder violett. Die unterirdischen Ausläufer der Pflanze bilden sogenannte Sprossknollen (Erdapfel, Kartoffel, auch Erdbirne genannt) aus. Diese Knollen speichern für die Pflanze Reservestoffe, insbesondere Stärke (10-30%), Wasser (65-80%), Rohproteine, Fette, Zucker, Spurenelemente und Vitamine. Bei den Kulturerdäpfeln sterben nach dem Ende der Vegetationsperiode die oberirdischen und unterirdischen Teile der Pflanze ab, die Knollen lösen sich von der Pflanze und können geerntet werden. Erdäpfel werden bei Nicht-Bioanbau mit einem Spritzmittel behandelt, wodurch sie künstlich welken. Vorsicht: Die grünen tomatenähnlichen Beerenfrüchte der Erdäpfel sind giftig! Der Erdäpfelkäfer wird ca. einen Zentimeter lang und ist mit seinen zehn schwarzen Längsstreifen leicht erkennbar. In Niederösterreich werden über 84% des österreichischen Erdäpfelanbaus betrieben das waren im Jahr 2000 beispielsweise über 580.000 Tonnen Erdäpfel auf einer Anbaufläche von knapp 19.000 Hektar. Die Erdäpfel sind bei weitem nicht so frostempfindlich wie die meisten Getreidearten, das Wald- und auch das Weinviertel eignen sich insofern besonders gut für den Erdäpfelanbau in Niederösterreich.Vegetative also ungeschlechtliche Vermehrung steht bei den Erdäpfeln, und insbesondere bei ihrer Kultivierung im ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.3
SACH INFORMATION Vordergrund. In unseren Breiten werden die Erdäpfel ungefähr Ende April bis Anfang Mai in Reihen in den vorbereiteten Boden gelegt. Die Knollen müssen in diesem Fall mindestens eine Knospe (auch Auge genannt) haben, diese wachsen dann zu den Laubtrieben aus. Die Anzucht der Samen im Frühbeet ist aber ebenso möglich. Prinzipiell unterscheiden unsere LandwirtInnen Speise-, Futter-, Wirtschafts- und ZUSAMMENFASSUNG: Niederösterreich versorgt viele Regionen Österreichs mit Erdäpfeln, mehr als 84% werden in unserem Bundesland angebaut. Ursprünglich kommt der Erdapfel (früher noch öfters als Erdbirne bezeichnet) aus Südamerika und wurde erst im 16. Jahrhundert nach Europa importiert. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des Erdapfels ist eine Mischung aus Wasser, Stärke und in geringen Anteilen aus Fett, Zucker, Spurenelementen und Vitaminen. Für eine ausgewogene Ernährung sind Erdäpfel heute unersetzlich. Saaterdäpfel für die Neupflanzung. Je nach Reifezeit spricht man von Früh-, Mittel- und Späterdäpfeln. Die Aussaat der Erdäpfel ist trotz des Einsatzes von Maschinen eine sehr arbeitsintensive Tätigkeit. 1.3 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Die Heimat des Erdapfels (früher auch Erdbirne ) ist Südamerika. Nach dem Import der Frucht galt er lange Zeit als Luxusnahrung und war ausschließlich für die Reichen erschwinglich. Die Getreidebauern/bäuerinnen fürchteten die Konkurrenz durch den Erdapfel und lehnten den Anbau lange ab. Heute ist er von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken und gilt durch die ausgewogene Mischung seiner Inhaltsstoffe als sehr gesund. Mit Erdäpfel lassen sich viele kleine Projekte umsetzen. In der Folge werden einige vorgestellt. LERNZIELE: Ein heimisches Produkt wird spielerisch vorgestellt Wissen um die heimische Landwirtschaft wird vermittelt. Die Kreativität und das Engagement der SchülerInnen wird gefördert. Unter der Erdäpfelpflanze einem Nachtschattengewächs fühlt sich diese selbstgemachte Erdäpfelmaus ganz besonders wohl. INFORMATIONSTEIL: Der Erdapfel ist eine unförmige Knolle. Die Pflanze selbst gehört zu den Nachtschattengewächsen die grünen Früchte der Pflanze sind demnach giftig. Also Vorsicht! Sollten sich nach der Blüte grüne Früchte sehen lassen, sollten diese von der Lehrperson entfernt werden! 1. DRUCK: Früher galten Erdäpfel als Luxusnahrung. MATERIALIEN: ein stumpfes Messer und einige Erdäpfel pro Kind, ein Pinsel und Deckfarben. Die Erdäpfel werden halbiert, auf die Fläche wird ein einfaches Motiv gezeichnet beispielsweise ein Herz, oder ein Buchstabe (Anfangsbuchtstabe des Namen etc.). Das Motiv wird mit der Messerspitze ins Erdäpfelfleisch geschnitzt bis es gut sichtbar wird. Mit dem Pinsel wird das (abgetrocknete) Motiv angemalt nun kann fleißig gestempelt werden. Mit einem Erdäpfeldruck kann man wunderschöne Tischkärtchen herstellen oder Tischtücher und Servietten bedrucken. ORT: Klasse oder Schulküche. ZEITAUFWAND: ein bis zwei Schulstunden. n. KOSTEN: geringe Kosten für Erdäpfel. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.3
DIDAKTISCHE UMSETZUNG 2. PUFFER MATERIALIEN: 2 kg Erdäpfel, 2 Eier, 60 g Weizenmehl, 250 ml Speiseöl, Salz. Die Erdäpfel waschen, schälen, reiben und salzen. Den Erdäpfelsaft nicht abgießen, sondern mit Mehl und den Eiern binden. Alles gut verrühren. Öl in der Pfanne erhitzen und die geformten Erdäpfelpuffer an beiden Seiten knusprig anbraten. Bevor man auf Stoff druckt, sollte man die Form und die Farbe unbedingt auf einem Papierstreifen ausprobieren. ORT:: Klasse oder Schulküche. ZEITAUFWAND: ein bis zwei Schulstunden. KOSTEN: geringe Kosten für Lebensmittel. ALTERNATIVE PROJEKTE: Eine Erdäpfelmaus ist nicht allzu schwer zu basteln und überdies eine willkommene Geschenkidee! Erdäpfelbauern/bäuerinnen besuchen und eventuell bei der Ernte helfen. Erdäpfel-Männchen schnitzen inklusive Holzkugeln für Kopf, Arme und Beine; Zahnstocher etc. Mit dem Erdäpfeldruck kann man ganz einfach Einladungen, Tischkärtchen oder Menükarten anfertigen. 1.3 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT DER ERDAPFEL: Aufbau der Pflanze: Erdäpfel, wie wir sie kennen, sind nur ein Teil der Erdäpfelpflanze. Oben seht ihr die grünen, giftigen Früchte und die weißen Blüten, die Wurzeln bilden sogenannte Sprossknollen (=Erdäpfel); diese speichern Reservestoffe, die der Pflanze beim Wachstum helfen! Geschichte des Erdapfels: Der Erdapfel hat seine Heimat in Südamerika. Er wurde erst im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Zuerst aßen ihn nur die reichen Menschen, nur wenige Bauern kultivierten ihn auf ihren Feldern. Heute ist er für jedermann erschwinglich und auf der ganzen Welt verbreitet. Erdäpfelrezepte: Aus dem Erdapfel lassen sich viele Speisen kreieren: Man kann sie einfach mit Butter und als Salat essen, du kennst sie sicher auch als Pommes Frites, Braterdäpfel, Erdäpfelknödel usw. als Beilage zum Fleisch oder zum Fisch. Kennst du weitere Beispiele? Schau zu Hause im Kochbuch nach! Der Erdäpfelkäfer wird nur ca. einen Zentimeter lang, aber er ist ein gefürchteter Schädling. Wenn er auftaucht, frisst er die ganze Erdäpfelpflanze auf und kann einen totalen Ernteausfall bewirken. Du erkennst ihn gut an den zehn schwarzen Längsstreifen auf seinem Rücken. Es gibt noch andere Schädlinge und Erdäpfelkrankheiten, wie beispielsweise den Erdäpfelkrebs oder den Erdäpfelschorf (ein Pilz). Bastelarbeiten: Aus Erdäpfeln kann man allerlei basteln, wie beispielsweise Erdäpfel-Männchen oder einen Erdäpfelstempel etc. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.3
ARBEITSBLATT DIE GESCHICHTE DES ERDAPFELS VON DIR ERZÄHLT! Umweltkater Murli wollte hier die Geschichte des Erdapfels erzählen, doch immer, wenn er ein wichtiges Wort schreiben wollte, ist ihm nur das Bild dazu eingefallen! Diese Begriffe sind aus dem Text gefallen: Erdäpfelkäfer, Indianer, Soldaten, Schiffe, Erdäpfel, Erd- äpfel. Füge sie anstelle der Zeichnung ein: Die Ureinwohner Südamerikas kannten die Erdäpfel schon vor mehr als 9.000 Jahren! Spanische Eroberer brachten die Erdäpfel als bereits alte Kulturpflanze im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts vom Hochland des heutigen Peru und Bolivien mit großen nach Europa, worauf in Spanien die ersten angebaut wurden. Die Bauern/Bäuerinnen in Europa wollten zuerst die Erdäpfel nicht anpflanzen, erst als ein preußischer König Erdäpfelfelder mit bewachen ließ, wurden die Bauern neugierig und stahlen die Erdäpfelpflanzen! Auf diese Art wurde angeblich eine Hungersnot vermieden! Heute wissen die Erdäpfelbauern/bäuerinnen, dass Monokulturen (Anpflanzung nur einer Art über viele Jahre auf immer dem gleichen Feld) durch Anbau von jährlich anderen Arten ersetzt werden müssen. Denn dann vermehren sich Schädlinge wie der nicht so stark und wir haben immer ausreichend gesunde zur Verfügung! 1.3 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH