Medien Marshall McLuhan und die Gutenberg-Galaxis Studienarbeit
: Marshall McLuhan und die Gutenberg-Galaxis Seminararbeit Sommersemester 2005
Marshall McLuhan s Gutenberg-Galaxis S. 2/21 Inhalt 1 Einleitung...3 2 Die vier Medienzeitalter und McLuhans Gutenberg-Galaxis...5 2.1 Die vier Zeitalter...5 2.2 McLuhans Buch Die Gutenberg-Galaxis...7 3 Das phonetische Alphabet und die literale Manuskriptkultur...8 3.1 Distanzierung zur wahrgenommenen Welt...8 3.2 Das vom Sehen beeinflusste Denken verabschiedet sich vom Handeln...8 3.3 Das vom Sehen beeinflusste Denken wird neutraler...9 3.4 Politische Dimension...10 3.5 Entsakralisierung...11 3.6 Manuskriptkultur und lautes Lesen...11 4 Die Gutenberg-Galaxis...12 4.1 Verschärfung des Primats des Sehens und starrer Gesichtspunkt...12 4.2 Biblischer Fundamentalismus und Pluralismus...13 4.3 Das Alphabet als Grundlage des Buchdrucks...14 4.4 Sprache als transportables Konsumgut...14 4.5 Neue gesellschaftliche Ausformungen: Markt, Anklage, Nationalismus, Individualismus, Außenseitertum, Sprachregulierung...15 5 Ist das Medium wirklich die Message?...16 5.1 Das Inhalte-Loch...16 5.2 Marshall McLuhans globales Dorf doch nicht so rosig und doch schön...17 5.3 Theologische Assoziationen...18 6 Herbert Marshall McLuhan...20 7 Literatur...21
Marshall McLuhan s Gutenberg-Galaxis S. 3/21 1 Einleitung The Medium ist the Message - diese zentrale These des Medientheoretikers Marshall McLuhans meint, dass die weltgestaltende Kraft des Mediums im Medium selbst, nicht in dem vom Medium übermittelten Inhalt liegt. Nicht die aus dem Inhalt zu entschlüsselnde Botschaft ist für eine Medientheorie relevant, sondern die aus dem Medium entstehende Wirkung. Diesen Aussagen ist ein sehr weit gefasster Medienbegriff grundgelegt. Fast jeder Gegenstand hat mediale Eigenschaften. Demnach ist das Buch ebenso ein Medium wie die Eisenbahn. Jedes Medium wirkt sich auf das menschliche Zusammenleben aus. 1 Veränderungen in der Medientechnologie sind die wesentliche Ursache für soziale Veränderungen: Die Botschaft jedes Mediums oder jeder Technik ist die Veränderung des Maßstabs, Tempos oder Schemas, die es der Situation des Menschen bringt. 2 Gleichzeitig wirken sich Medien auf das eigene Selbstverständnis aus. Sie sind Ausweitungen des menschlichen Körpers, Ausweitungen der menschlichen Sinnesorgane, die das menschliche Handeln optimieren bzw. ersetzen. Es verändert sich dabei vor allem das Verhältnis der menschlichen Sinne. Die Wirkung eines Mediums liegt in der Art, wie es sinnlich wahrgenommen wird. Eine so weit gefasste Medientheorie ist deshalb auch eine Wahrnehmungstheorie. Zum Zeitpunkt, wo ein neues Medium sich etabliert, nimmt der Mensch jedoch nicht bewusst wahr, dass er in einer verwandelten Welt ist. Die Wandlung ist unsichtbar, es gibt lt. Mc Luhan eine Art Betäubungsmechanismus, der durch die Medien wirkt. 3 Einzig der Künstler ist laut McLuhan fähig, die gerade anstehenden Veränderungen wahrzunehmen, weil er der einzige Mensch ist, der sich der Natur der Gegenwart bewusst ist. 4 Eine wichtige Unterscheidung in McLuhan s Medientheorie ist jene zwischen heißen und kalten Medien. Ein,heißes Medium ist eines, das nur einen der Sinne allein erweitert, und zwar solange, bis etwas,detailreich ist. Detailreichtum ist der Zustand, der viele Daten oder Einzelheiten aufweist. Eine Fotografie ist optisch,detailreich. Eine Karikatur ist,detailarm, und zwar einfach, weil wenig optisches Informationsmaterial zur Verfügung steht. [ ] Und die Sprache ist ein kühles, in geringem Maße definiertes Medium, weil so wenig geboten wird und so viel vom Zuhörer ergänzt werden muss. Andrerseits fordern heiße Medien vom Publikum eine geringe Beteiligung oder Vervollständigung. Heiße Medien verlangen daher nur in geringem Maße persönliche Beteiligung, aber kühle Medien in hohem Grade persönliche Beteiligung oder 1 Vgl.: McLuhan 1995, 21-23. 2 McLuhan 1995, 22f. 3 Vgl.: McLuhan 1995, 107. 4 Vgl.: McLuhan 1995, 109.