Konsequenzen von Demographie auf den Arbeitsmarkt und Qualifikation Dr. Ulrich Walwei 21. April 2004
Konsequenzen von Demographie auf den Arbeitsmarkt und Qualifikation Arbeitsmarkt 2004: Das Jahr der Wende? Das künftige Angebot an Arbeitskräften: Es wird knapp! Der künftige Bedarf an Arbeitskräften: Arbeit geht nicht aus! Das Problem der Zukunft: Der qualifikatorische Mismatch! Fazit: Erschließung von Personalreserven beginnt heute! Vortrag im Rahmen der Veranstaltung Demographischer Wandel in Sachsen der Sächsischen Staatsregierung Dresden am 21.4.2004 in Dresden
Erwerbstätigenquoten und Arbeitslosenquoten in Deutschland 1991 bis 2004 ET-Quote in % 71 Alo-Quote in % 12 70 Arbeitslosenquote* 11 69 10 68 9 67 Erwerbstätigenquote** 8 66 7 65 6 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 * Arbeitslosenquote in % aller Erwerbspersonen. ** Erwerbstätige (Inländerkonzept) gemessen an der Bevölkerung im Alter von 15-65 Jahren. Anmerkung: Werte für 2004 (mittlere Variante) sind geschätzt. Quelle: IAB-VI/2-10/2003 P/folien/ET-quo_+Alo-quo_91-04neu.xls10/03; Vorträge.ppt/Paket_allgemeineVorlagen.ppt
7400 7300 7200 7100 7000 6900 6800 6700 6600 6500 6400 6300 6200 6100 6000 4400 4300 4200 4100 4000 3900 3800 Unterbeschäftigung in Deutschland 1996 bis 2004* - Personen in Tausend - Unterbeschäftigung registrierte Arbeitslose 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 * Prognose, mittlere Variante Quelle: IAB-VI/2-10/2003 Th/bach/Unterbesch2004.xls; Vorträge.ppt/Paket_allgemeineVorlagen.ppt
in Tsd. 1200 Langzeitarbeitslosigkeit 1992-2003 Westdeutschland Ostdeutschland Anteile in % in Tsd. Anteile in % 40 800 50 Langzeitarbeitslose Anteil der Langzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslose Anteil der Langzeitarbeitslosen 45 35 700 1000 40 30 600 35 800 25 500 30 600 20 400 25 15 300 20 400 15 10 200 10 200 5 100 5 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 0 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 0 Anmerkung: Langzeitarbeitslose: Arbeitslose, die seit mindestens einem Jahr ununterbrochen arbeitslos sind; Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen. Bestand zum 30.9.03 Quelle:Bundesanstalt für Arbeit P/folie/LZA West,Ost2003.ppt; Vorträge.ppt/Paket_allgemeineVorlagen.ppt
Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten 1975 bis 2002 Alte Länder + Berlin-West Neue Länder + Berlin-Ost % % 25 50 49,1 20 19,8 ohne Berufsabschluss 40 15 30 10 5 8,3 6,4 Insgesamt Lehr-/Fachschulabschluss* 20 18,5 17,9 3,3 Hoch-/Fachhochschulabschluss** 5,5 0 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 0 1991 1994 1997 2000 2002 Anmerkung: Arbeitslose in Prozent aller zivilen Erwerbspersonen (ohne Auszubildende) gleicher Qualifikation Erwerbstätige ohne Angabe zum Berufsabschluss nach Mikrozensus je Altersklasse proportional verteilt. Quelle: IAB-Berechnungen auf Basis Mikrozensus und Strukturerhebungen der BA (jeweils Ende September) *) ohne Verwaltungsfachhochschulen **) einschl. Verwaltungsfachhochschulen IAB Quelle: IAB-KB 20/2003 P:VI/1/Folien/quoalo_2002(Reinberg)-ppt_019/03; vorträge.ppt/paket_allgemeinevorlagen.ppt
Z: h/walwei/arbeitsmaekt/alo-quo_w.o.ges-xls; Vorträge.ppt/Paket_allgemeineVorlagen.ppt
Hauptgründe für die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland - 1 Wirtschaftswachstum zu schwach und Beschäftigungsschwelle zu hoch durch zu starkes Festhalten an alten Strukturen und Verhaltensweisen durch zu hohen Abgabenkeil durch oft zu hohe Lohnsteigerungen und generell zu geringe Lohndifferenzierung durch zu wenig flexibles Arbeitsrecht durch zu wenig konjunkturgerechte und wachstumsfördernde Wirtschafts- und Finanzpolitik Vorträge.ppt/AM_uSozialrefo_Ulm_11.1.04,ppt
Hauptgründe für die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland - 2 Ostdeutsche Struktur- und Anpassungskrise durch das unterschätzte Versagen der DDR-Planwirtschaft durch schnellen Übergang zu westdeutschen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbedingungen durch zu konsumlastiges Transferprogramm AM-Refo_Loccum_Koch_6.10.03.ppt
46 43 Deutsche Arbeitsmarktbilanz 1965-2004 - Inlandskonzept, in Mio, 2004 Prognose - Stille Reserve 40 37 34 31 28 Erwerbspersonenpotenzial = Erwerbstätige + Arbeitslose + Stille Reserve registrierte Arbeitslose Erwerbstätige 25 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Quelle: IABWerkstattbericht Nr. 11/2002; IABKurzbericht 5/2004
in Mio. 45 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Erwerbspersonenpotenzial 1995 bis 2040 40 35 30 25 Projektionsvarianten mit Zuwanderung und jeweils oberer Erwerbsquoten-Variante Wanderungen von Ausländern im Alter 0 bis 99 ab 2000 Wanderungssaldo: 200.000 Wanderungssaldo: 100.000 Varianten ohne Wanderungen obere Erwerbsquotenvariante untere Erwerbsquotenvariante konstante Erwerbsquoten 20 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Gesamtdeutsches Erwerbspersonenpotential 1995 2040 - wichtige Einflussgrößen - Demografischer Effekt: -15,5 Mio. Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und von Älteren: +1,6 Mio. Wanderungseffekt bei einem jährlichen Wanderungssaldo von 200.000 Ausländern (Alter 0-99) +7,0 Mio. Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials um ca. 7 Mio. th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Altersstruktur des Arbeitskräftepotenzials, 2000-2040 (jährlicher Wanderungssaldo 200.000, untere Variante der Erwerbsquoten) 60% 50% 55% 49% 2000 2040 40% 32% 30% 20% 21% 19% 23% 10% 0% 15-29 30-49 50 und älter Altersgruppen th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
14,0 12,0 10,0 Erwerbspersonenpotenzial Älterer am Beispiel der IAB-Projektionsvariante mit 200.000 jährlicher Nettozuwanderung und unterer Erwerbsquoten-Variante 50-jährige und ältere Arbeitskräfte in Millionen 9,6 9,4 10,9 13,2 10,7 10,4 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 1996 2000 2010 2020 2030 2040 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
12,0 10,0 8,0 Erwerbspersonenpotenzial der Altersgruppe 15 bis unter 30 Jahre am Beispiel der IAB-Projektionsvariante mit 200.000 jährlicher Nettozuwanderung und unterer Erwerbsquoten-Variante 10,3 8,6 8,7 7,6 Arbeitskräfte im Alter 15 bis unter 30 Jahre in Millionen 6,0 6,4 6,2 4,0 2,0 0,0 1996 2000 2010 2020 2030 2040 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
25,0 20,0 15,0 Erwerbspersonenpotenzial der Altersgruppe 30 bis unter 50 Jahre am Beispiel der IAB-Projektionsvariante mit 200.000 jährlicher Nettozuwanderung und unterer Erwerbsquoten-Variante 21,2 22,5 21,5 Arbeitskräfte im Alter 30 bis unter 50 Jahre in Millionen 18,4 18,0 15,8 10,0 5,0 0,0 1996 2000 2010 2020 2030 2040 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Erwerbstätigkeit in Deutschland - in Millionen Personen - 40 38,7 38,7 39,1 39,7 38 37,4 36 34 32 30 1995 2000 2005 2010 2015 Quelle: Peter Schnur, Gerd Zika, IAB Kurzbericht, Nr. 10/16.5.2002 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Ergebnisse für Deutschland insgesamt 2000 1) 2005 2010 2015 Ausgewählte Arbeitsmarktgrößen durchschnittlich jährliche Wachstumsraten 2000/ 2005 2005/ 2010 2010/ 2015 Erwerbstätige in 1000 Personen 38.717 38.698 39.133 39.697 0,0 0,2 0,3 0,2 Jahresarbeitszeit in Std. 1.400 1.365 1.330 1.330-0,5-0,5 0,0-0,3 Bruttolohn je Stunde in 18,04 19,97 22,62 26,66 2,1 2,5 3,3 2,6 Erwerbstätigenproduktivität in 2) 50.905 53.650 58.322 64.020 1,1 1,7 1,9 1,5 Lohnstückkosten je 100 in 31,42 32,42 32,92 35,46 0,6 0,3 1,5 0,8 Bruttoinlandsprodukt, real in Mrd. 1.971 2.076 2.282 2.541 1,0 1,9 2,2 1,7 Arbeitsvolumen in Mrd. Std. 54,2 52,8 52,0 52,8-0,5-0,3 0,3-0,2 2000/ 2015 1) Modellgestützte Werte; Empirische Datenbasis des Projektionsmodells sind die Jahre von 1991 bis 1999. 2) Reales Bruttoinlandsprodukt bezogen auf die Zahl der Erwerbstätigen. Quelle: Peter Schnur, Gerd Zika, IAB Kurzbericht, Nr. 10/16.5.2002 th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel /th/kurzberi/tab-1-3_kb 10 2002.incl. AV1.xls
Erwerbstätige (ohne Auszubildende) nach Tätigkeitsniveaus 1991 bis 2010 in Deutschland 100% 90% 20,1% 19,6% 15,7% Hilfstätigkeiten 80% 70% 17,9% 16,6% 13,6% Einfache Fachtätigkeiten 60% 50% 28,4% 29,2% 30,1% Qualifizierte Fachtätigkeiten 40% 30% 14,4% 14,6% 16,4% Fachtätigkeiten mit Führungsaufgaben 20% 10% 19,3% 20,2% 24,1% Hochqualifizierte Tätigkeiten 0% 1991 1995 2010 Quelle: IAB/Prognos Projektion 1999 th/ppt/walwei/folien_reinberg.ppt
Qualifikationsentwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nach Geschlecht Alte Bundesländer und Berlin-West 70% Männer und Frauen. Frauen. Männer. 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 ohne Berufsabschluss Lehr-/Fachschulabschluss Hoch-/Fachhochschulabschluss Quelle: IAB \ BGR th/ppt/walwei/folien_reinberg.ppt
th/ppt/walwei/folien_reinberg.ppt
Erwerbsstatus von Hochqualifizierten (mit Hoch-/Fachhochschulabschluss) nach Alter im Jahr 2000 100% arbeitslos 80% 60% 40% erwerbstätig 20% 0% 25 30 35 40 45 50 55 60 Datenquelle: BGR des IAB Alter th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Erwerbsstatus von Nicht formal Qualifizierten nach Alter im Jahr 2000 100% 80% arbeitslos 60% 40% erwerbstätig 20% 0% 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Datenquelle: BGR des IAB Alter th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Fachkräftemangel und Personalreserven Eingliederung Erwerbsloser Steigerung der Erwerbsbeteiligung - Frauen (Steuer- und Transfersystem; Vereinbarkeit) - Ältere (Steuer- und Transfersystem; Rentenzugangsalter) - Jüngere (Bildungsbeteiligung) Verlängerung der Jahresarbeitszeit Arbeitsmarktbedingte Zuwanderung
Personalreserven: Frauen Auswirkungen einer gegenüber der oberen Projektionsvariante stärkeren Erwerbsbeteiligung im Jahr 2040: deutsche Frauen (60-64 Jahre) + 900.000 (Erwerbsquote wie Männer) Ausländerinnen (ohne Zuwanderung) + 400.000 (Erwerbsquote wie deutsche Frauen) th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel
Personalreserven Ältere Auswirkungen einer gegenüber der oberen Projektionsvariante stärkeren Erwerbsbeteiligung im Jahr 2040 60 bis 64-Jährige Männer und Frauen bei 90 % Erwerbsquote (Erwerbsquote etwas höher als 55-59-jährige deutsche Männer im Jahr 2040) + 2,6 Mio. 65 bis 67-Jährige Männer und Frauen bei 70 % Erwerbsquote (Erwerbsquote etwas höher als 60-64-jährige deutsche Männer im Jahr 2040) + 1,6 Mio. th/ppt/walwei/fuchs.iab.demographischer Wandel